Zahnärztliche Leistungen sind teuer - und der Festzuschuss zum Zahnersatz der gesetzlichen Krankenversicherung deckt nur einen geringen Teil ab. Erfahren Sie, wie Sie mit einer Zahnzusatzversicherung Geld sparen können und worauf Sie beim Vertragsabschluss achten sollten.
Kostenfaktor Zahnarzt.
Zahnersatz kostet - aber wer will schon eine Zahnlücke? Der Festzuschuss für Zahnersatz der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) umfasst lediglich 50 % der Regelversorgung. Und selbst die kann ins Geld gehen. Hochwertigere Behandlungen kosten zudem schnell ein Vielfaches, der Festzuschuss bleibt jedoch gleich. Eine Zahnzusatzversicherung zahlt in der Regel mindestens den doppelten Festzuschuss bei Zahnersatz - je nach Tarif auch deutlich mehr.
Zwar gehört Zahnersatz zu den Leistungen der GKV, aber das bedeutet lediglich einen geringen Festzuschuss. Seit 2005 zahlt die GKV nur noch sogenannte "befundbezogene Festzuschüsse". Das heißt, dass sich der Festzuschuss für Zahnersatz in der Höhe nicht nach der Behandlungsmethode richtet, sondern ausschließlich nach dem Befund.

Zahnzusatzversicherung.
Besserer Zahnersatz und Leistungen wie ein Privatpatient: Wir sorgen für den richtigen Biss.
- Der Festzuschuss für Zahnersatz der gesetzlichen Krankenkassen umfasst 50 % der Kosten für eine Regelversorgung.
- Nur wenn Sie als Versicherter regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen nachweisen, können Sie den Festzuschuss etwas aufstocken.
- Eine Zahnzusatzversicherung sollte als Basisversicherung mindestens den doppelten Festzuschuss für Zahnersatz zahlen.
- Je nach Tarif entfällt für Sie mitunter die Eigenleistung komplett.
Beispiel: gleicher Festzuschuss bei unterschiedlicher Behandlung.
Ein Zahn muss gezogen werden: Eine Brücke gilt zwar als Regelversorgung, wird aber von der GKV nur teilweise erstattet. Entscheiden Sie sich für eine hochwertigere Behandlung, etwa ein Implantat, steigen die Eigenkosten deutlich an. Der Zuschuss der GKV bleibt nämlich unverändert.
Die folgenden Zahlen verdeutlichen die Unterschiede: Eine Brücke von Zahn zu Zahn kostet rund 1.500 EUR. Davon übernimmt die GKV 472 EUR, Ihr Eigenanteil beläuft sich auf 1.028 EUR. Ein modernes Implantat, das fest im Kieferknochen verankert ist, kostet inkl. Krone rund 3.950 EUR. Da es nicht der gesetzlichen Regelversorgung entspricht, bleibt der Festzuschuss der GKV unverändert bei 472 EUR. Ihr Eigenanteil: 3.478 EUR.

Festzuschuss der GKV: Richtlinien für Zahnersatz.
Die gesetzlichen Krankenkassen sichern die Grundversorgung ab - mehr jedoch nicht. Wie hoch der Festzuschuss für Zahnersatz ist, regelt die Festzuschuss-Richtlinie. Sie wird jährlich aktualisiert. Nur wer regelmäßige Zahnarztbesuche nachweist, kann den Zuschuss der GKV erhöhen:
- Regulärer Festzuschuss: 50 % der Regelversorgung bei Zahnersatz
- 20 % Erhöhung: 5 Jahre in Folge jährliche Vorsorgeuntersuchung wahrgenommen (Bonusheft)
- 30 % Erhöhung: 10 Jahre in Folge jährliche Vorsorgeuntersuchung wahrgenommen (Bonusheft)
Befundkombinationen: mehrere Festzuschüsse.
Wie hoch der Festzuschuss genau ist und welchen Anspruch Sie im Einzelfall haben, hängt auch davon ab, ob es mehrere Befunde gleichzeitig gibt. Beispielsweise ist ein bestimmter Festzuschuss für eine Einzelzahnlücke festgelegt. Befindet sich diese Zahnlücke jedoch in einem Bereich, für den auch eine Verblendung von Zahnersatz zur Regelleistung gehört, erhöht sich der Zuschuss entsprechend. Für eine Zahnlücke im Frontbereich können Sie also einen höheren Festzuschuss erhalten als für eine im Backenbereich. Die genauen Kombinationsmöglichkeiten sind in weiteren Erläuterungen zur Festzuschuss-Richtlinie für Zahnersatz aufgeführt.
Festzuschuss für Zahnersatz aufstocken: auf den Tarif achten.
Laut einer Studie hat jeder 8. Deutsche eine Zahnlücke, weil die finanziellen Mittel für die Behandlung fehlen. Umso wichtiger ist die private Vorsorge in Form einer Krankenzusatzversicherung für Implantate und Zahnersatz. Hier gilt es allerdings, die Details zu prüfen. Viele Versicherer bieten verschiedene Tarife beziehungsweise Tarifpakete an - mit der Beitragshöhe steigen auch die Leistungen. Ein Basistarif zu günstigen Konditionen sollte mindestens den Festzuschuss, den die GKV zahlt, in gleicher Höhe aufstocken. Entscheiden Sie sich für eine Regelbehandlung, kann Ihr Eigenanteil somit entfallen. Bei einer hochwertigeren Behandlung - beispielsweise wenn ein Implantat eingesetzt wird - zahlen Sie zwar weiterhin einen Eigenanteil. Dieser sinkt mit einer Zahnzusatzversicherung aber deutlich.
Andere Tarife übernehmen sogar bis zu 100 % Ihrer Zahnarztrechnung. Und zwar auch dann, wenn Sie sich statt für die Regelversorgung für ein teureres Implantat oder ein Inlay entscheiden.
Prophylaxe und Kieferorthopädie: weitere Leistungen der Zahnzusatzversicherung.
Auch Prophylaxe und kieferorthopädische Leistungen verursachen hohe Arztrechnungen. Die Behandlungen dienen jedoch dazu, vorzusorgen und die Zähne zu erhalten - im Idealfall wird ein Zahnersatz also gar nicht nötig. Informieren Sie sich deshalb über weitere Leistungen Ihres Tarifs, bevor Sie eine Versicherung abschließen.
Eine professionelle Zahnreinigung kostet im Schnitt 100 EUR. Diese Kosten werden von vielen Zusatzversicherern voll erstattet. Auch medizinisch notwendige Parodontose- und Wurzelbehandlungen können in Ihrem Versicherungspaket enthalten sein. Und das zahlt sich in vielen Fällen aus, denn mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland leidet unter Parodontose.
Für die oft sehr teuren kieferorthopädischen Behandlungen bei Kindern und Jugendlichen kommen entsprechende Tarife ebenfalls auf.
Rechtzeitig vorsorgen - für Ihre Zahngesundheit.
Bevor Sie einen Vertrag für eine Zahnzusatzversicherung abschließen, sollten Sie sich mit den Konditionen auseinandersetzen. Der Versicherer schaut nämlich genau hin, wann und mit welcher Krankengeschichte Sie Ihren Antrag stellen. Im Schnitt beträgt die Wartezeit 8 Monate. Das heißt, dass Sie vor Ablauf dieser Zeit keine Leistungen erhalten. Auch wenn der Zahnarzt bereits zu einer Behandlung geraten hat oder Sie schon behandelt werden, zahlt der Versicherer nicht. Die Wartezeiten entfallen in der Regel nur dann, wenn Ihre Zähne bei einem Unfall Schaden genommen haben. Die Zahnzusatztarife der NÜRNBERGER haben hingegen keine Wartezeiten.
Höheres Honorar für gleiche Leistung: die Gebührenordnung von 2012.
Im Januar 2012 trat die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) in Kraft. Seitdem dürfen Zahnärzte ein höheres Honorar für ihre Leistungen verlangen. Außerdem wurden häufige Leistungen wie Kunststofffüllungen und Zahnreinigungen in das Gebührenverzeichnis aufgenommen. Der Zuschuss der GKV hat sich dagegen kaum erhöht. Die Eigenkosten der Patienten sind somit weiter gestiegen.
Häufige Fragen rund um die Zahnzusatzversicherung:
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Welche Vorteile hat eine Zahnzusatzversicherung gegenüber der GKV?
Die GKV übernimmt einen Festzuschuss bei Zahnersatz in Höhe von maximal 50 % der Kosten einer zahnärztlichen Behandlung - und zwar auf Basis der Regelversorgung. Wer eine hochwertigere Behandlung wünscht, muss den Löwenanteil selbst zahlen. Der Zuschuss der Krankenkasse bleibt unverändert. Mit einer Krankenzusatzversicherung für Zahnersatz übernimmt der Versicherer bis zu 100 % der Kosten.
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Ab wann sollte ich eine Zahnzusatzversicherung in Betracht ziehen?
Im besten Fall früh, aber nicht zu früh. Hier gilt es abzuwägen: Viele Menschen werden ab dem 40. Lebensjahr mit dem Thema Zahnersatz konfrontiert. Daher liegt das ideale Alter für eine Krankenzusatzversicherung für Zahnersatz zwischen 30 und 40 Jahren. Wer länger wartet, muss mit höheren Beiträgen rechnen. Aber auch in jüngeren Jahren kann eine Zahnzusatzversicherung bares Geld sparen: für eine professionelle Zahnreinigung oder Bleaching der Zähne zum Beispiel.
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Worauf sollte ich vor dem Vertragsabschluss achten?
Die Angebote der Versicherer variieren stark, deswegen sollten Sie die Konditionen genau prüfen: Ab wann fließt im Leistungsfall das erste Geld? Zahlt die Versicherung den doppelten Festzuschuss für Zahnersatz oder übernimmt sie sogar die gesamten Kosten? Ist auch eine Kostenübernahme bei zahnärztlicher Prophylaxe eingeschlossen? Außerdem müssen Sie Fragen zu Ihren bisherigen Zahnbehandlungen beantworten. Hier gilt: Seien Sie ehrlich! Im Leistungsfall prüft der Versicherer Ihre Angaben erneut und kann bei Falschaussagen Zahlungen verweigern.
Den Festzuschuss bei Zahnersatz aufstocken - mit einer Zahnzusatzversicherung.
Nach einer Zahnarztbehandlung flattert oft eine hohe Rechnung ins Haus. Denn die GKV zahlt nur noch befundbezogene Festzuschüsse, und diese decken lediglich 50 % der Kosten einer Regelversorgung. Wer eine hochwertigere Behandlung wünscht, trägt die zusätzlichen Kosten selbst. Eine Zahnzusatzversicherung zahlt mindestens den doppelten Festzuschuss für Zahnersatz. Je nach Tarif übernimmt sie sogar bis zu 100 % für Zahnersatz, Prophylaxe und kieferorthopädische Leistungen. Für viele Patienten rechnet sich eine Zahnzusatzversicherung daher langfristig.