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NÜRNBERGER trotzt der Polykrise

Ort: Nürnberg
Datum: 27.03.2023
Autor: Ulrich Zeidner

  • Konzernergebnis auf 69,8 Mio. EUR gesteigert
  • Neugeschäft im Einkommensschutz signifikant verbessert
  • Dividende soll um 6,1 % steigen

Trotz der Herausforderungen durch Pandemie, Ukraine-Krieg und Inflation ist die NÜRNBERGER Versicherung mit dem vergangenen Geschäftsjahr zufrieden. Das Konzernergebnis stieg deutlich von 64,3 Mio. auf 69,8 Mio. EUR.

Vorstandsvorsitzender Dr. Armin Zitzmann kommentiert das abgelaufene Geschäftsjahr so: "Von der vielzitierten Polykrise ist auch die NÜRNBERGER betroffen. Dennoch behauptete sie sich sehr gut im Markt. Für uns besonders erfreulich ist das außerordentlich hohe Neugeschäftswachstum im Bereich unserer Kernkompetenz, dem Schutz des Einkommens unserer Versicherten."

Die gebuchten Bruttobeiträge lagen wie prognostiziert mit 3,542 (3,634) Mrd. EUR leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Bereinigt um die Beiträge der NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich (NVÖ), die zum 1.1.2022 verkauft wurde, ergäbe sich ein Anstieg der gebuchten Bruttobeiträge des Konzerns von 0,5 %. Der Abgang der NVÖ hat zudem, wie auch eine Verringerung beim Geschäft mit Einmalbeiträgen, einen wesentlichen Anteil am Rückgang der Neu- und Mehrbeiträge von 658,5 Mio. auf 621,7 Mio. EUR. Dank des erfolgreichen Verkaufs konnte bei den Produkten aus dem Einkommensschutz sowie der fondsgebundenen Versicherung ein deutliches Plus erzielt werden.

Nach Geschäftsfeldern differenziert zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen: Das Lebensversicherungsgeschäft lag mit 44,8 Mio. EUR zwar unter dem Vorjahresergebnis, aber deutlich über den Erwartungen. Das Krankenversicherungsgeschäft lief wie erwartet, bei den Bankdienstleistungen übertraf das Ergebnis mit 8,9 Mio. EUR signifikant die Prognose. Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft hatte die hohe Inflation spürbare Auswirkungen auf die Schadenzahlungen. Das Segmentergebnis verbesserte sich auf 18,0 Mio. EUR. Die Brutto-Schaden-Kosten-Quote sank von 107,1 % auf 98,3 %.

Angesichts des erfreulichen Gesamtergebnisses will die NÜRNBERGER ihren Aktionären eine Erhöhung der Dividende um 6,1 % von 3,30 auf 3,50 EUR je Stückaktie vorschlagen. An die Aktionäre würden somit 40,3 Mio. EUR ausgeschüttet. Auf Basis des Jahresschlusskurses liegt die Dividendenrendite der NÜRNBERGER Aktie bei 4,7 %.

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick

Die NÜRNBERGER hat das Konzernergebnis von 64 Mio. auf 70 Mio. EUR gesteigert. Das entspricht einem Plus von 8,6 %. Die gebuchten Bruttobeiträge verringerten sich um 2,6 % auf 3,542 Mrd. EUR; die Neu- und Mehrbeiträge um 5,6 % von 658,5 Mio. auf 621,7 Mio. EUR. Der Konzernumsatz aus gebuchten Bruttobeiträge, Erträgen aus Kapitalanlagen und Provisionserlösen sank um 8,7 % von 4,761 Mrd. auf 4,347 Mrd. EUR.

Lebensversicherung

Das Segmentergebnis im Lebensversicherungsgeschäft liegt mit 44,8 (49,6) Mio. EUR zwar unter dem Vorjahreswert, jedoch deutlich über den erwarteten 40 Mio. EUR. Die Neubeiträge sanken spürbar um 6,9 % von 510,1 Mio. auf 474,8 Mio. EUR, was auf einen Rückgang bei den Einmalbeiträgen zurückzuführen ist. Die gebuchten Beiträge bewegten sich mit 2,355 (2,501) Mrd. EUR unter dem Vorjahresniveau.

Krankenversicherung

Im Krankenversicherungsgeschäft ging das Segmentergebnis leicht von 7,0 Mio. auf 6,8 Mio. EUR zurück. Im Bereich der Zusatzversicherungen waren wesentliche Steigerungen zu verzeichnen.

Schadenversicherung

In der Kraftfahrtversicherung und dem Vertriebsweg Autohaus wirken die anhaltenden Lieferengpässe in der Automobilwirtschaft samt deren Folgewirkungen negativ auf das Neugeschäft. Aber auch das Nachfrageverhalten der von der hohen Inflation belasteten privaten Haushalte war gedrückt. Nicht zurückgegangen ist dagegen das gewerbliche Geschäft. Im Geschäftsfeld Schaden- und Unfallversicherung wurden Neu- und Mehrbeiträge in Höhe von 131,3 (134,2) Mio. EUR generiert. Die gebuchten Beiträge erhöhten sich um 5,1 % von 872,6 Mio. auf 917,0 Mio. EUR. Nach Steuern ergab sich ein Segmentergebnis von 18,0 Mio. EUR. Die Brutto-Schaden-Kosten-Quote sank von 107,1 % auf 98,3 %.

Bankdienstleistungen

Bei den Bankdienstleistungen war man von einem Ergebnis von 7 Mio. EUR ausgegangen, das aber mit 8,9 (11,1) Mio. EUR deutlich übertroffen wurde.

Personal

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im NÜRNBERGER Konzern ist auf 4.380 (4.628) zurückgegangen, was nicht zuletzt durch den Verkauf der NÜRNBERGER Versicherung Österreich (NVÖ) bedingt ist. Die in der Gesamtsumme enthaltene Zahl der Auszubildenden sank leicht von 150 auf 143.

Aktie und Dividende

Die Aktie der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG konnte sich im vergangenen Jahr dem allgemeinen Abwärtstrend an den Börsen nicht entziehen. Sie lag am letzten Tag des Berichtsjahres mit einem Kurs von 74,50 EUR (XETRA-Handel) um 4,50 EUR unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres. Dies entspricht unter Berücksichtigung der Dividende einer 1-Jahres-Performance von minus 1,7 %. In den letzten drei Jahren konnte die NÜRNBERGER Aktie eine Performance inklusive Dividendenzahlungen von 26,0 % erzielen und schlug damit den DAX und den Versicherungs-Index deutlich. Der Börsenwert der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG betrug Ende letztes Jahres 858,2 Mio. EUR bei einem Grundkapital von 40,3 Mio. EUR.

Die Dividende soll um 6,1 % auf 3,50 (3,30) EUR je Stückaktie erhöht werden. Auf Basis des Jahresschlusskurses liegt die Dividendenrendite der NÜRNBERGER Aktie dann bei 4,7 % gegenüber 4,2 % im Vorjahr.

Die Hauptversammlung findet am 28. April in Präsenz statt.

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