Meine Nürnberger
Junge Frau lehnt an ihrem defekten Auto

Fahranfänger-Unfall:

Was tun, wenn es gekracht hat?

Erfahren Sie hier, wie Sie nach einem Unfall Ruhe bewahren und Ihren Schaden unkompliziert abwickeln. Außerdem erklärt Hendrik Pistor vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat in Berlin, was nach einem Crash wichtig ist.

Wenn es bei einem Autounfall nicht beim Blechschaden bleibt

Wichtig ist, dass Sie nach einem Unfall die Hilfskette aktivieren: Gibt es eine verletzte Person, bringen Sie den Betroffenen zunächst aus der akuten Gefahrensituation an einen sicheren Ort. Dabei gilt: Bewahren Sie Ruhe und gehen Sie bedacht vor! Übereiltes und planloses Handeln hilft Ihnen jetzt nicht weiter. Wählen Sie den Notruf oder veranlassen Sie eine dritte Person, einen Kranken­wagen zu rufen. Abhängig von der Art der Verletzung leisten Sie Erste Hilfe oder versuchen, den Verletzten durch Gespräche zu beruhigen. Bleiben Sie ruhig und zuversichtlich; panisches Verhalten ist unbedingt zu vermeiden.

Vorgehen nach einem Unfall mit dem Auto

  • Unfallstelle absichern
  • Erste Hilfe leisten
  • Notruf wählen
  • Beweise sichern (Fotos vom Unfall­ort machen, Namen und Anschriften der Zeugen notieren)
  • Unfallbericht für die Versicherung und ggf. die Polizei erstellen

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Tipps für Fahranfänger

Junge Autofahrer haben statistisch gesehen die meisten Unfälle. Nach einer Kollision fährt die Angst oft mit. Hendrik Pistor vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat in Berlin erklärt, was nach einem Crash wichtig ist.

Es hat geknallt. Was ist jetzt für mich als Kraftfahrer wichtig?

Hendrik Pistor: "Das Wichtigste ist: Ruhe bewahren. Viele Kraftfahrer geraten in Panik. Danach ist wichtig, sich erst einmal kurz um sich selbst zu kümmern. Sich selbst die Frage zu beantworten: Bin ich verletzt?

Dann folgt, die Unfallstelle abzusichern. Mit Warndreieck, Warnblinker und Warnweste. Wenn möglich immer raus aus dem Auto. Aber auch anderen ist Erste Hilfe zu leisten. Fahranfänger haben den Erste-Hilfe-Kurs noch sehr gut drauf. Wer schon jahrelang fährt und sich bei Erster Hilfe unsicher ist, sollte bei den Hilfsorganisationen einen Auf­fri­schungskurs machen."

Ist das Verhalten bei kleinen und großen Schäden unterschiedlich?

Hendrik Pistor: "Bei größeren Schäden und bei Verletzten muss der Unfall immer durch die Polizei aufgenommen werden. Daher den Notruf nicht vergessen. Die Telefon­nummern 112 für den Rettungs­dienst und 110 für die Polizei sind immer zu erreichen.

Bei kleineren Schäden ist es wichtig, Fotos von der Unfallstelle zu machen, die Daten aller Unfall­beteiligten auszutauschen und sich auch direkt vor Ort Notizen und vielleicht eine Skizze zu machen."

Wie kann sich ein Fahrer das alles im Unfallstress merken?

Hendrik Pistor: "Ein Merkzettel ist eine gute Idee. Manche Versicherungen und Automobil­clubs bieten so etwas direkt als Taschenkarte an. Vor allem, wenn Sie dazu neigen, in Aufregung ein bisschen panisch zu reagieren, kann eine Checkliste, in der die wichtigsten Punkte zum Abarbeiten aufgelistet sind, helfen. Allerdings muss die dann auch griffbereit im Auto liegen."

Was sind an der Unfallstelle die größten Gefahren?

Hendrik Pistor: "Auch ein kleiner Unfall ist immer eine Ausnahme­situation und sorgt für einen gehörigen Adrenalin­schub. Dadurch kann es sein, dass die eigene Verletzung zunächst nicht auffällt. Ein großes Problem sind auch die Folgeunfälle. Daher hat das Absichern der Unfallstelle - vor allem bei schlechter Sicht oder in der Nacht - immer Vorrang."

Gibt es denn Orte oder Zeiten, die für Fahranfänger besonders gefährlich sind?

Hendrik Pistor: "Die meisten Unfälle haben junge Kraftfahrer morgens zwischen 7 und 8 Uhr im Berufs­verkehr und auf Strecken, die bekannt sind. Also immer dann, wenn sich Routine einschleicht. Das unterscheidet sich übrigens nicht von anderen Fahrern. Besonders auffällig sind allerdings Fahrten bei Nacht. Fast die Hälfte, ~45,7 %, der tödlichen Unfälle von jungen Kraftfahrern passieren zwischen 19 Uhr abends und 5 Uhr morgens."

Warum gerade in den Nacht­stunden?

Hendrik Pistor: "Das liegt vor allem am Freizeitverhalten. Hinzu kommt, dass sich mangelnde Fahrerfahrung und Übermut in den dunklen Stunden des Tages wegen der schlechteren Sicht besonders schwer auswirken. Die Nächte von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag sind als 'Diskofieber'-Zeit berüchtigt. Hier kommen Müdigkeit, Übermut und Verkehrs­gefahren in oft fataler Weise zusammen.

Am gefährlichsten sind die Landstraßen. Sie werden mit hohen Ge­schwin­dig­keiten befahren und es ist eng, dicht am Straßenrand stehen Bäume. Dennoch haben wir dort eine hohe Verkehrs­dichte. Kurven und Überhol­manöver kommen hinzu. Tragisch sind auch die reinen Fahrunfälle, bei denen Fahr­anfänger einfach von der Straße abkommen. Neben mangelnder Erfahrung sind hier häufig Ablenkungen wie Mitfahrer, das Telefonieren oder die Benutzung des Smartphones ursächlich."

Was können Fahranfänger tun, um sicherer zu fahren?

Hendrik Pistor: "Wir können nur immer wieder empfehlen, am Begleiteten Fahren mit 17 teilzunehmen. In der begleiteten Zeit lernen die Jugendlichen viele unterschiedliche Situationen kennen. Es gehört aber auch dazu, sich nicht ablenken zu lassen. Finger weg vom Telefon. Selbst das legale Telefonieren mit Frei­sprech­einrichtung nimmt so viel geistige Kapazität in Anspruch, dass es gefährlich wird."

Der Unfall ist passiert - sollte ich jetzt gleich wieder fahren oder es gänzlich sein lassen?

Hendrik Pistor: "Das kann und darf man nicht pauschal beantworten. Es hängt sehr von der eigenen Persönlichkeit und natürlich auch von den Unfall­erlebnissen ab. Natürlich gibt es Menschen, die müssen sich nur kurz überwinden und können schnell wieder normal Auto fahren.

Viele können das aber nicht. Dann sollte man sich auch nicht dazu zwingen, denn wer mit Angst und Panik im Auto sitzt, fährt auf keinen Fall sicher und gefährdet sich und andere. Bei leichten Fällen kann es schon helfen, sich für eine Weile von Freunden oder Familie begleiten zu lassen. Einige Fahrschulen haben sich auch auf die Betreuung von Menschen mit Fahrangst spezialisiert. In manchen Fällen ist aber auch psychologische Hilfe notwendig."

Da ist das Lenkrad - wenn ich fahre, dann passiert es wieder! Ist der Gedanke ungewöhnlich?

Hendrik Pistor: "Eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen von 2014 hat gezeigt, dass bei etwa einem Viertel der Verletzten nach einem Autounfall Beschwerden wie Angst, Depression oder eine post­traumatische Belastungsstörung auftreten. Das muss behandelt werden. Wichtig ist darum, dass man sich selbst gut wahrnimmt, in sich hineinhorcht und wenn man merkt, dass es nicht geht, sich dann Hilfe holt."

Fahren Jugendliche heute eigentlich besser oder schlechter als ihre Eltern zu Fahr­anfänger­zeiten?

Hendrik Pistor: "Wenn wir uns die Zahlen seit 1991 ansehen, kommen heute 85 % weniger junge Menschen im Straßenverkehr ums Leben als damals. Einerseits sind die Autos sicherer geworden. Andererseits hat sich die Ausbildung verbessert. Mehr Fahrstunden, Begleitetes Fahren, besserer Unterricht an den Fahrschulen. All das hat dazu beigetragen, dass weniger Fahr­anfänger im Straßen­verkehr zu Schaden kommen. Trotzdem ist das Unfallrisiko von Fahr­anfängern immer noch doppelt so hoch wie beim Rest der Bevölkerung. Es gibt also noch viel zu tun."

Hendrik Pistor aus Berlin ist als Referatsleiter beim Deutschen Verkehrs­sicher­heits­rat zuständig für junge Kraftfahrer. Er kümmert sich um Fahranfänger und Kraftfahrer bis zum 26. Lebensjahr. Sie verhalten sich aufgrund von Alter, Persönlichkeit und Erfahrung anders als ältere Verkehrs­teilnehmer. Besonderen Wert legt Pistor auf das Begleitete Fahren mit 17.

Bei unklarem Unfall­hergang sollten Sie immer die Polizei rufen

Gerade wenn der Unfall­hergang unklar ist und der Schuldige nicht ermittelt werden kann, sollten Sie unbedingt die Polizei einschalten. Haben Sie dagegen auf einem Parkplatz versehentlich einen kleinen Kratzer an einem anderen Wagen verursacht, genügt es, die persönlichen Daten und die Angaben der Versicherung auszutauschen.

Wichtig: Sie sollten unbedingt eine angemessene Zeit am Unfallort warten - mindestens 30 Minuten. Erst dann dürfen Sie den Unfallort verlassen. Handelt es sich um einen öffentlichen Ort wie einen Parkplatz, bitten Sie am besten jemanden, dass er oder sie Ihnen dies bezeugt - zur Not auch vor der Polizei. Lassen Sie sich hier den Namen sowie die Kontakt­­daten Ihres Zeugen geben. Notieren Sie unbedingt das Auto­kenn­zeichen des Unfall­gegners. Informieren Sie umgehend Ihre Versicherung über den Unfall.

Haben Sie sich entschieden, den Unfall ohne Einschaltung der Polizei abzuwickeln, machen Sie unbedingt einige Beweis­fotos, bevor Sie die Unfallstelle räumen. Vergessen Sie nicht, Namen und Kontaktdaten von Zeugen zu notieren. Unser Tipp: Bei unklarem Unfall­hergang immer die Polizei rufen.

So erholen Sie sich nach einem Unfall

Die Nachwirkungen des Unfalls machen sich oft erst später bemerkbar, denn unser Körper reagiert mit verschie­denen Phasen auf das unerwartete Ereignis. Auf den Schock folgt meist die Wirkung des traumatischen Erlebnisses, anschließend erholt sich der Körper normalerweise wieder.

Während äußerlich sichtbare Verletzungen nach einem Unfall direkt behandelt werden, zeigen sich die seelischen Folgen häufig erst später. Erinnerungen tauchen auf und Flashbacks sorgen dafür, dass der Betroffene den Moment des Unfalls immer wieder erlebt. In dieser Situation sind verschiedene Entspannungs­techniken hilfreich. Die progressive Muskel­entspannung nach Jacobson arbeitet mit dem gezielten An- und Entspannen bestimmter Muskel­gruppen. In der Regel lässt das Trauma des Erlebten einige Zeit nach dem Unfall nach.

Gerade bei Fahranfängern kann ein Unfall jedoch schlimmere Folgen haben und die Erholungs­phase bleibt aus. Es folgt eine extreme Angst vor dem Straßen­verkehr und der Betroffene entwickelt eine Vermeidungs­strategie, um nicht mehr an den Unfall erinnert zu werden. Im schlimmsten Fall steigt er nicht mehr ins Auto oder nimmt Umwege in Kauf, um nicht mehr an der Unfallstelle vorbei­zu­kommen. In diesen Momenten reichen klassische Entspannungs­techniken nicht aus. Hilfreich ist eine Verhaltens­therapie bei einem kompetenten Psychologen, die idealerweise mit einigen Fahrstunden einhergeht. Viele Betroffene berichten von sehr positiven Erfahrungen und bestätigen, dass ihnen die Therapie geholfen hat, ihre Ängste zu überwinden.

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Nicht immer ist die Einigung mit dem Unfallgegner einfach. Sind bei einem Unfall Personen verletzt worden, kann es im schlimmsten Fall zu einem Strafverfahren kommen. Die Verkehrs­rechts­schutz­versicherung der NÜRNBERGER steht als verlässlicher Partner an Ihrer Seite und hilft Ihnen, Ihr Recht durchzusetzen oder sich in einem Strafverfahren zu verteidigen.

Bleiben Sie nach einem Unfall ruhig und atmen Sie tief durch - mit der NÜRNBERGER Autoversicherung sind Sie auf der sicheren Seite!

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