Dank zahlreicher Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr konnte die Zahl der Verkehrstoten seit 1970 drastisch verringert werden. Starben 1970 über 21.000 Menschen im Straßenverkehr, waren es 2018 nur noch 3.275 Personen, die durch Verkehrsunfälle ihr Leben verloren. Informationsprogramme, eine Verbesserung der Infrastruktur und eine moderne Fahrzeugtechnik sollen diese Zahl weiter reduzieren.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr mit Verkehrssicherheitsprogrammen.
Versicherer, Autohersteller, zahlreiche Verbände und die Bundesregierung arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen, um die Sicherheit im Straßenverkehr auf allen Ebenen zu verbessern. Dafür gibt es seit 2011 das Verkehrssicherheitsprogramm des Bundesministers für Verkehr und digitale Infrastruktur. Dieses Programm bündelt viele wichtige Maßnahmen mit dem Ziel, die Zahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2020 um weitere 40 % zu senken.

Inhalte des Verkehrssicherheitsprogramms 2011.
- Aufklärung von Kindern über Gefahren im Straßenverkehr bereits im Kindergarten- und Grundschulalter
- Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung über Gefahren im Straßenverkehr
- Verbesserung einer sicheren Mobilität bis ins hohe Alter
- Anpassung der Infrastruktur an die sich laufend verändernden Rahmenbedingungen
- Stetige Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnik zur Verbesserung der aktiven und passiven Fahrsicherheit
- Anpassung des Fahrerlaubnisrechts an die Bedürfnisse des modernen Straßenverkehrs
- Angebot von Fahrsicherheitstrainings für Auto- und Motorradfahrer
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr durch Verbesserung der Infrastruktur.
Wichtige Maßnahmen, die Bund, Länder und Gemeinden zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr durchführen können, sind Anpassungen der Infrastruktur an die Bedürfnisse der stetig wachsenden Mobilität. Die Sicherheit von Straßen sowie die Beseitigung von Unfallschwerpunkten zählen zu den Aufgaben, die insbesondere durch die Länder und Gemeinden zu erfüllen sind.
Auf Bundes- und Landstraßen sowie innerörtlichen Straßen treffen viele Verkehrsteilnehmer aufeinander. Daher ist es hier besonders wichtig, die Bedürfnisse der Radfahrer und Fußgänger sowie der Auto- und Motorradfahrer optimal abzustimmen. Eine ausreichende Anzahl an Fußgängerampeln und Fußgängerüberwegen auf stark befahrenen Straßen, der Ausbau des Radwegenetzes und die Schaffung ausreichend dimensionierter und gesicherter Gehwege für Fußgänger sind nur ein Teil der baulichen Anpassungen. Spielzonen und verkehrsberuhigte Zonen in innerstädtischen Bereichen sowie sichere Schulwege sollen vor allem Kinder schützen. Optimal in diesem Zusammenhang sind separate Fuß- und Radwege in ausreichender Entfernung zu stark befahrenen Straßen.
Nicht immer erlauben die bestehende Infrastruktur und Bebauung in den Städten und Gemeinden solche Verbesserungen. Aber bei neu anzulegenden Wohngebieten berücksichtigt die Städteplanung diese Vorgaben deutlich stärker als in der Vergangenheit.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr durch Programme von Verbänden und Versicherern.
Vereine, Verkehrsverbände und Kfz-Versicherer leisten wichtige Beiträge zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr. Insbesondere die Aufklärung von Verkehrsteilnehmern über Gefahren im Straßenverkehr und deren Vermeidung nimmt einen großen Teil der Aktivitäten privater Verbände und Interessengemeinschaften ein. Sie erkennen Unfallschwerpunkte und besondere Gefahren für Verkehrsteilnehmer an Straßen und Autobahnen und setzen sich bei den zuständigen Behörden für deren Beseitigung ein.
Die aktive Schulung von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern vom Kindergarten bis ins hohe Alter ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Verkehrsschulen für Kinder, Fahrsicherheitstrainings und die Bereitstellung von Verkehrsübungsplätzen für Auto- und Motorradfahrer tragen maßgeblich zur Sensibilisierung der Bevölkerung bei. Kfz-Versicherer unterstützen ihre Mitglieder ebenfalls durch die regelmäßige Veröffentlichung von Tipps für das Verhalten im Straßenverkehr sowie durch aktive Hilfe im Notfall.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr durch technische Innovationen.
Bei der Vielzahl an Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr kommt der modernen Ausstattung von Kraftfahrzeugen eine besondere Bedeutung zu. Zu den ersten technischen Einrichtungen für die Verbesserung der Sicherheit gehören das Antiblockiersystem und elektronische Stabilitätsprogramme. Diese Systeme, über die heute jeder Neuwagen verfügt, verkürzen den Bremsweg und tragen zu mehr Fahrstabilität bei, vor allem auf kurvenreichen Strecken. Inzwischen gehen die Entwicklungen jedoch deutlich weiter. Ein Auto, das mit allen Fahrerassistenz- und Sicherheitssystemen ausgestattet ist, vermeidet einen Großteil möglicher Unfälle von ganz allein.
Moderne Fahrerassistenzsysteme für mehr Fahrsicherheit.
- Der Spurhalteassistent warnt durch einen Signalton, wenn das Auto von der Fahrspur abweicht.
- Der Spurwechselassistent oder Totwinkel-Assistent erkennt beim Spurwechsel Fahrzeuge im toten Winkel und warnt akustisch.
- Die Verkehrszeichenerkennung erkennt wichtige Verkehrszeichen und blendet sie im Display ein.
- Der Geschwindigkeitslimit-Assistent begrenzt das Tempo und schützt vor Geschwindigkeitsüberschreitungen.
- Die Müdigkeitserkennung erkennt durch Videoüberwachung Symptome einer möglichen Müdigkeit des Fahrers und warnt ihn akustisch.
- Automatische Abstandsregelungen und Notbremssysteme erkennen andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig und bremsen automatisch.
- City-Safety-Systeme erkennen Fußgänger und aktivieren eine Notbremsung.
- Fernlichtassistenten schalten das Fernlicht bei Gegenverkehr automatisch ab.
- Einparkassistenten und Rückfahrkameras vermeiden Kratzer und Beulen.
- Nachtsichtsysteme machen mit Wärmebild- und Infrarotkameras das Vorfeld besser sichtbar und zeigen es im Display an.
- Reifendruck-Überwachungssysteme sind bei Neuwagen Pflicht. Sie warnen den Fahrer bei einem gefährlichen Abfall des Reifendrucks.
Aufklärung und Technik erhöhen die Sicherheit im Straßenverkehr.
Insbesondere Abstandswarner und Notbremssysteme können Unfälle verhindern. Zahlreiche tödliche Auffahrunfälle auf Autobahnen wären vermeidbar, wenn alle Pkw und Lkw mit entsprechenden Systemen ausgestattet wären. Hand in Hand mit einer umfassenden Aufklärung und einer Notfallhilfe will die Bundesregierung ihr Ziel erreichen, die Zahl der Verkehrstoten weiter zu reduzieren.