Statistisch gesehen ist ein 6er im Lotto wahrscheinlicher, als dass einen der Blitz trifft. Aber gerade in diesem Frühsommer sorgten nicht nur Starkregen und Überschwemmungen für viel Unheil - auch Blitzschläge verletzten schon über 50 Menschen bei Open-Air-Veranstaltungen. Doch mit unseren Sicherheitstipps sind Sie gut vorbereitet!
Wie entsteht ein Gewitter?
Voraussetzung für ein Gewitter ist, dass die Luft am Erdboden ausreichend feucht ist. Wenn diese Luft nun wärmer als die in höheren Schichten ist, steigt die Luft schließlich auf. Je höher die Luft steigt, desto kälter wird sie. Durch die Abkühlung kondensiert die Luft: Aus Wasserdampf werden Wasser- und Eisteilchen. Können diese Teilchen aufgrund ihres Gewichts nicht mehr in der Luft gehalten werden, beginnt es zu regnen. Schwere Regenschauer sind typisches Kennzeichen eines Gewitters. Dadurch, dass die einzelnen Teilchen ständig aneinander reiben, laden sie sich elektrisch auf. Negativ geladene Teilchen fallen nach unten, während sich die positiv geladenen Teilchen im oberen Teil der Wolke sammeln. Ein starkes Ungleichgewicht zwischen positiver und negativer Ladung führt zu einer luftelektrischen Entladung: Blitz und Donner.
Wie weit ist das Gewitter weg?
Wenn sich die ersten Blitze am Himmel zeigen, ist meistens noch genug Zeit für rasches, aber besonnenes Handeln. Wie weit das Gewitter von Ihnen entfernt ist, können Sie leicht ausrechnen: Blitz und Donner erreichen den Menschen nämlich unterschiedlich schnell. Die Differenz zwischen Licht und Schall ergibt den Abstand zum Gewitter. Nehmen Sie die Sekundenzahl zwischen Blitz und Donner und teilen diese durch 3, um die Distanz in Kilometern zu erhalten. Sind es weniger als 5 Sekunden, ist es dringend angeraten, Schutz zu suchen. Denn dann ist das Gewitter nur noch maximal 1,5 km entfernt.
Wie schütze ich mich bei Gewitter?
- Auch wenn es inzwischen allgemein bekannt sein sollte: Vergessen Sie die alten Sprichwörter von wegen "Eichen sollst Du weichen, Buchen sollst Du suchen". Das ist lebensgefährlicher Unsinn. Denn Blitze schlagen immer in den höchsten Punkt ein - unabhängig davon, welcher Baum das im Einzelfall ist. Darunter Schutz zu suchen, erhöht eher die Gefahr, von einem übergesprungenen Blitz getroffen oder von herabstürzenden Ästen erschlagen zu werden.
- Suchen Sie sofort ein festes Gebäude - am besten mit Blitzableiter - auf. Auch in einem Auto sind Sie vor Blitzen sicher. Denn hier bildet die geschlossene Metallkarosserie einen Faraday'schen Käfig, der den Strom eines Blitzschlags um Sie herum sicher ableitet. Zelte wiederum bieten mit ihrer Bespannung keinen Schutz - zudem können sie bei einem Einschlag durch die Hitze sofort in Flammen aufgehen!
- Auch Baden ist bei Gewitter lebensgefährlich! See, Pool oder Schwimmbecken sollten Sie auf jeden Fall sofort verlassen, sobald sich der erste Blitz am Himmel zeigt.
- Genauso gefährlich: nasser oder feuchter Boden. Denn dieser ist ein sehr guter Spannungsleiter, wenn der Blitz in der Nähe einschlägt. Daher sollten Sie sich auch nicht breitbeinig hinstellen oder gar auf den nassen Boden legen. In diesem Fall nimmt nämlich die Spannung den kürzesten Weg zwischen den Gliedmaßen: durch den menschlichen Körper!
- Wer gerade mit dem Fahrrad oder Motorrad unterwegs ist, sollte absteigen und sich in einigen Metern Abstand zu seinem Zweirad in Sicherheit begeben.
DWD-Unwetterwarnung.
Unser Tipp: Nutzen Sie die DWD-WarnWetter-App - diese versorgt Sie mit aktuellen Warnungen über drohendes Unwetter auf Ihr Smartphone. So können Sie rechtzeitig reagieren und sich in Sicherheit bringen!