Bei besonders starker Schwerhörigkeit oder gar Taubheit können Implantate oder "elektronische Hörprothesen" helfen. Menschen mit einer Innenohrschwerhörigkeit leiden unter eingeschränkter Lebensqualität. Ein normaler Spracherwerb ist kaum möglich. Implantate und Prothesen helfen und ersetzen zum Teil die zentrale Funktion des Innenohrs. Wir erklären Ihnen, wie diese Hightech-Lösungen ihren Dienst verrichten.
Innenohrschwerhörigkeit: Symptome und Ursachen im Überblick.
Betroffenen mit einer Innenohrschwerhörigkeit fällt es schwer, Gesprächen in lauter Umgebung zu folgen. Man spricht vom "Cocktail-Party-Effekt". Typische Begleiterscheinungen sind starke Ohrgeräusche, Tinnitus, Gleichgewichtsstörungen und Schwindel. Was verursacht eine Innenohrschwerhörigkeit?
- Altersschwerhörigkeit ab dem 50. bis 60. Lebensjahr - Probleme mit hohen Tönen
- Starke Lärmbelastung mit hohen Dezibelzahlen (laute Musik, Arbeitsplatz)
- Hörsturz
- Durchblutungsstörungen aufgrund von Diabetes mellitus
- Arteriosklerose
- Stoffwechselkrankheiten
- Erbliche Veranlagung ist oft Auslöser bei Neugeborenen und Kleinkindern.

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Gut zu wissen: Häufiger Gebrauch von Kopfhörern kann Nervenfasern der Cochlea schädigen.
Jeder kennt sie, viele nutzen sie täglich: sogenannte In-Ear-Kopfhörer. Seit Jahren ist bekannt, dass ihr häufiger Gebrauch dazu beiträgt, Cochlea-Nervenfasern für immer zu schädigen. Kopfhörer im Ohr senden schon bei geringer Lautstärke schädliche Wellen in die Cochlea. Wissenschaftler empfehlen die 60/60-Regel: maximal 60 % Lautstärke für maximal 60 Minuten. Nutzen Sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Ohrenarzt. Die NÜRNBERGER Zusatzversicherung "Sehen und Hören"unterstützt Sie im Bedarfsfall beim Kauf von Hörhilfen.
Innenohrschwerhörigkeit tritt in vielfältiger Form auf: von Beeinträchtigungen des Hörvermögens bis zur kompletten Taubheit. Gehörlosigkeit als schwerste Form der Innenohrschwerhörigkeit kann angeboren oder durch Erkrankungen erworben sein. Meistens liegt eine Schädigung der Haarzellen im Innenohr zugrunde. Diese sind irreparabel. Aber auch andere Ursachen wie Nervenschädigungen können eine Taubheit auslösen. Wann greifen welche Behandlungen?
Behandlung von Innenohrschwerhörigkeit.
Hörgeräte und Implantate im Überblick:
- Eine Innenohrschwerhörigkeit kann derzeit nicht mit Medikamenten oder operativen Eingriffen behandelt werden.
- Hörgeräte eignen sich meist als beste Hilfsmittel, um die Schallweiterleitung im Innenohr zu verbessern oder auszugleichen.
- Bei starker Schwerhörigkeit in beiden Innenohren oder auch völliger Taubheit reichen konventionelle Hörgeräte nicht aus. Hier helfen elektronische Hörgeräte anstatt der eigenen Hörschnecke (Cochlea), sogenannte Cochlea-Implantate (CI).
- Bei Schädigung des Hörnervs ist auch ein CI wirkungslos; es kann nur Defizite in der Hörschnecke kompensieren.
- Ein CI ersetzt niemals ein gesundes Ohr, da es nur begrenzt steuern kann, welche Geräusche es hören will. Oft erhalten Schwerhörige ein Hybrid-System: ein CI für hohe Töne und das Sprachverstehen sowie ein Hörgerät für die tiefen Töne, für ein besseres Hörerlebnis.
Alles Wissenswerte zum Cochlea-Implantat.
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Was ist ein Cochlea-Implantat?
Ein Cochlea-Implantat (CI) ist eine elektronische Hörprothese für hochgradig schwerhörige Menschen. Es wandelt Schall in elektrische Impulse um, die direkt den Hörnerv in der Hörschnecke (Cochlea) stimulieren. Dafür wird operativ ein dünner Elektrodendraht in die Hörschnecke implantiert. Ein Sprachprozessor hinterm Ohr wandelt akustische in elektrische Signale um. Über Induktion werden sie zum Implantat in die Hörschnecke geleitet, wo sie den Hörnerv reizen. So wird eine Innenohrschwerhörigkeit oder auch Taubheit stark kompensiert, der Betroffene kann wieder Sprache und Geräusche wahrnehmen.
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Wer kann ein Cochlea-Implantat erhalten?
Sowohl Kinder als auch Erwachsene können ein CI bekommen, wenn der Hörnerv samt Hörzentrum und Hörbahn intakt ist. Liegt ein Defekt bei der Reizübertragung in der Hörschnecke vor, sprechen Fachleute von sensorisch-neuraler Taubheit. Man unterscheidet zwischen Taubheit vor dem Spracherwerb bei Kindern (prälinguale Ertaubung) und nach dem Spracherwerb bei Erwachsenen (postlinguale Ertaubung). Taub geborene Kinder werden heute routinemäßig bis zum 6. Lebensjahr versorgt, oft schon als Babys. Für den aktiven Spracherwerb sollten CI so früh wie möglich eingesetzt werden.
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Wie erfolgreich und wie verbreitet sind Cochlea-Implantate?
Die Anwendung von CIs ist sehr erfolgreich: Taub geborene, frühzeitig versorgte Kinder sind in ihrem Verhalten von hörenden Kindern kaum zu unterscheiden. Auch Erwachsenen ermöglicht ein CI ein fast normales Hören, intensives Hör- und Sprachtraining vorausgesetzt. 90 % können sich problemlos ohne Lippenlesen gut verständigen. In Deutschland meistern schätzungsweise rund 40.000 Menschen ihren Alltag mit dem CI.

Hörimpulse für mehr Lebensqualität. Kostenübernahme bei Prothesen und Implantaten.
Wenn Hörgeräte bei einer Innenohrschwerhörigkeit helfen können, trägt die gesetzliche Krankenkasse (GKV) meist 784,94 EUR pro Ohr, bei Kosten von 500 bis 2.500 EUR für ein modernes Hörgerät.
Private Zusatzversicherungen wie der Tarif "Sehen und Hören" der NÜRNBERGER zahlen 800 EUR ab einem monatlichen Beitrag von 9,12 EUR - alle 3 Jahre anstatt alle 6 Jahre wie bei der GKV!
Cochlea-Implantate, die mitunter sogar vollständig tauben Menschen ihr Gehör zurückgeben, kosten einschließlich Reha-Maßnahmen und Hörschulung rund 40.000 EUR. Diese Kosten übernehmen bei medizinischer Indikation in der Regel die Krankenkassen.
Sie haben Fragen zum Thema Innenohrschwerhörigkeit und zur Kostenübernahme bei Prothesen und Implantaten? Wir helfen Ihnen gerne weiter. Nutzen Sie unseren kostenlosen Rückrufservice.