Der große Tag ist da: Sie sind optimal vorbereitet und freuen sich auf den Lauf. Jetzt muss alles stimmen - auch die Ernährung. Ich habe einige Tipps, worauf Sie beim Essen am Marathon-Tag achten müssen.
Als Marathonläuferin habe ich oft einen Bärenhunger. Das ist kein Wunder - bei den langen Vorbereitungsläufen wird jede Menge Energie verbraucht. Doch am Tag X ist es mit dem Appetit oft vorbei. Vermutlich wird es Ihnen auch so gehen: Vor lauter Aufregung mögen Sie beim Frühstück vor dem Marathon kaum etwas essen. Dabei ist gerade diese Mahlzeit enorm wichtig. Aber nicht nur davor, auch während des Laufs kann Ihnen die richtige Ernährung den entscheidenden Schub geben.
Essen beim Marathon - total Banane?
Die durchschnittliche Marathonzeit liegt heute weltweit bei ca. 4 Stunden und 20 Minuten. Demnach wird auch Ihr Marathon-Frühstück schon einige Stunden zurückliegen, wenn Sie über die Ziellinie laufen.

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Damit leistet Ihr Körper in gewisser Weise mehr als der eines Eliteläufers - er braucht Energie für lange Zeit. Deshalb ist es absolut richtig, wenn Sie (anders als ein Marathonsieger) unterwegs etwas essen. Doch nicht nur die oft angebotene Banane ist eine gute Ernährung beim Marathon. Verpflegungsstellen bei Ultramarathons (mehr als 42,295 km Streckenlänge) sind oft wahre Schlemmer-Oasen mit Keksen, Nüssen, Obst oder Haferschleim.

Der schnelle Energielieferant: Gels.
Entscheidend ist, dass Sie bei Ihren langen Trainingsläufen ausprobieren, was Sie gut vertragen. Ihre Verpflegung sollte fett- und säurearm sein, leichtverdauliche Kohlenhydrate bzw. Zucker, Salz und hochwertige Proteine enthalten. Wenn Sie unsicher sind, können Sie auf fertige Ernährung für Läufer zurückgreifen, wie Gels oder Gel-Chips, die sehr schnell Energie liefern. Aber auch hier gilt: testen Sie alles ausgiebig. Was für den einen der ultimative Geheimtipp ist, verursacht dem anderen Probleme.
Mein Ernährungstipp für Marathonreisen.
Informieren Sie sich bei Marathonreisen vorher genau über das Frühstücksangebot in Ihrem Hotel. Auch ein "kontinentales Frühstück" kann Überraschungen beinhalten. Halten Sie gegebenenfalls Alternativen wie eine Banane oder Energieriegel bereit, die Sie schon einmal vor Läufen getestet haben.

Ernährung vor dem Marathon: leicht, aber nachhaltig.
Kohlenhydrate sind der Schlüssel zur Energie beim Laufen. Das gilt nicht nur für das berühmte "Carbo-Loading" vor dem Lauf, sondern auch für das Frühstück vor dem Marathon. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass es nicht nur kurzkettige Kohlenhydrate sind, wie etwa Zucker oder Weißmehlbrötchen. Sie gehen zwar schnell ins Blut und bescheren dem Blutzuckerspiegel ein Hoch. Doch das hält nicht lange an. Besser sind langkettige Kohlenhydrate, wie Vollkornbrot oder Haferflocken. Wussten Sie übrigens, dass viele Eliteläufer ein Porridge aus Hafer- oder Hirseflocken frühstücken? Mit einem Schuss Milch zubereitet liefert es wertvolle Kohlenhydrate und Proteine zugleich.
Was Sie vor dem Marathon besser nicht essen sollten.
Sicher hatten Sie nicht vor, eine Schweinshaxe mit Kraut zu frühstücken. Doch auch manche vermeintlich harmlose Lebensmittel sind keine günstige Ernährung für Läufer. Allem voran alles, was viel Fett enthält. Solche Nahrungsmittel liegen lange im Magen und verbrauchen so zunächst Energie, anstatt sie zu liefern. Und wer möchte schon bei jedem Laufschritt spüren, wie 3 Spiegeleier mit Speck im Bauch auf und ab hüpfen? Auch Obstsalate können bei einer empfindlichen Verdauung mächtig Ärger während des Marathons machen. Nichts ist unangenehmer als ein dringender "Boxenstopp" unterwegs. Überlassen Sie also nichts dem Zufall. Planen Sie Ihre Marathon-Ernährung mit der gleichen Sorgfalt, mit der Sie auch Ihr Training geplant habt. Testen Sie während des Trainings aus, was Ihnen bekommt und hilft.