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3 Männer im unterschiedlichen Alter stehen an einem weitläufigen Strand bei Sonnenuntergang

Die 3 Säulen der Altersvorsorge.

Gesetzliche, betriebliche und private Vorsorge.

zuletzt aktualisiert am 13.11.2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die gesetzliche Rente allein reicht meist nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu halten.
  • Das 3-Säulen-Modell kombiniert staatliche, betriebliche und private Vorsorge zu einem stabilen Fundament.
  • Wer früh beginnt, kann Versorgungslücken effektiv schließen und Renditechancen nutzen.
  • Jede Säule erfüllt eine eigene Funktion. Gemeinsam sind sie deutlich stärker als einzeln.
  • Schon kleine Beiträge in der dritten Säule können langfristig eine große Wirkung entfalten.

Altersvorsorge in Zeiten des demografischen Wandels

Stellen Sie sich vor, Sie erreichen das Rentenalter und merken, dass das Geld nicht reicht. Für viele Menschen ist das keine ferne Theorie, sondern eine bittere Wahrheit. Der demografische Wandel sorgt dafür, dass immer weniger Erwerbstätige immer mehr Rentner finanzieren müssen.

Die Folge: Das gesetzliche Rentenniveau bleibt gerade so konstant, während die Lebenshaltungskosten drastisch steigen.

Doch es gibt eine Lösung: Wer frühzeitig aktiv wird und seine Altersvorsorge auf mehrere stabile Pfeiler stellt, kann finanzielle Engpässe im Alter vermeiden. Genau dafür wurde das 3-Säulen-Modell der Altersvorsorge entwickelt. Ein einfaches, aber wirkungsvolles Konzept, das in Deutschland die Grundlage für eine stabile finanzielle Zukunft bildet. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen:

  • Was die 3 Säulen der Altersvorsorge genau bedeuten.
  • Wie Sie diese sinnvoll kombinieren können.
  • Und warum eine fondsgebundene Rentenversicherung eine passende Ergänzung darstellen kann.

Säule 1: Die gesetzliche Rentenversicherung

Die gesetzliche Rentenversicherung ist für die meisten Arbeitnehmer in Deutschland der erste und wichtigste Baustein der Altersvorsorge. Sie ist verpflichtend für Angestellte und basiert auf dem sogenannten Umlageverfahren: Die heutigen Beitragszahler finanzieren direkt die Renten der aktuellen Ruheständler. Es handelt sich also nicht um eine kapitalgedeckte, sondern eine solidarisch organisierte Vorsorgeform.

Wie funktioniert die gesetzliche Rentenversicherung?
Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen jeweils die Hälfte des Rentenbeitrags (aktuell: 18,6 % des Bruttogehalts). Die Beiträge fließen an die Deutsche Rentenversicherung, die daraus Renten auszahlt. Die Höhe der späteren Rente hängt von drei Faktoren ab:

  • Beitragsjahre
  • Einkommenshöhe (Entgeltpunkte)
  • aktueller Rentenwert

Vorteile der gesetzlichen Rentenversicherung:

  • Automatisch organisiert: kein Aufwand für Arbeitnehmer
  • Erwerbsminderungsrente
  • Hinterbliebenenschutz für Ehepartner und Kinder
  • Relativ sichere Grundversorgung

Grenzen & Herausforderungen:

  • Rentenniveau: Aktuell liegt es bei etwa 48 % des letzten Bruttoeinkommens, Tendenz fallend. Zudem deutlich gestiegene Lebenshaltungskosten.
  • Demografischer Wandel: Immer weniger Einzahler finanzieren immer mehr Rentner.
  • Versorgungslücke: Zwischen letzter Erwerbsvergütung und gesetzlicher Rente klafft oft eine spürbare Lücke.
  • Begrenzte Einflussmöglichkeiten: Die Höhe der gesetzlichen Rente lässt sich nur bedingt aktiv steuern.

Beispiel: Ein Durchschnittsverdiener mit 40 Beitragsjahren und einem Bruttolohn von circa 4.200 EUR (Stand: 2025) erhält aktuell rund 1.000 bis 1.800 EUR brutto gesetzliche Rente. Nach Abzug von Steuern und Krankenversicherung verbleibt deutlich weniger, genug für die Grundbedürfnisse, aber nicht für den gewohnten Lebensstandard.

3 Männer in unterschiedlichem Alter zeichnen etwas in den nassen Sand an einem Strand

Säule 2: Betriebliche Altersversorgung (bAV)

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) ist die zweite wichtige Säule der Altersabsicherung. Sie umfasst alle finanziellen Leistungen, die ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer zur Alters-, Invaliditäts- oder Hinterbliebenenversorgung zusagt. Es gibt fünf Durchführungswege der bAV mit unterschiedlichen Vorteilen. Die Direktversicherung und die Unterstützungskasse sind aktuell die zwei wichtigsten und beliebtesten Durchführungswege. Die Beiträge zur bAV sind innerhalb gesetzlicher Grenzen steuer- und sozialversicherungsfrei.

In der Direktversicherung gibt es zusätzlich einen Arbeitgeberzuschuss von mindestens 15 % des umgewandelten Entgelts. Auch höhere Arbeitgeberzuschüsse oder eine komplett arbeitgeberfinanzierte bAV sind möglich. Aufgrund ihrer vielen Vorteile wird die bAV zunehmend beliebter und ist heute ein fester Bestandteil der modernen Vorsorgeplanung.

Wie funktioniert die betriebliche Altersvorsorge?
Arbeitnehmer haben in Deutschland einen gesetzlichen Anspruch auf Entgeltumwandlung. Das bedeutet: Sie können einen Teil ihres Bruttogehalts direkt in eine Altersvorsorge umwandeln, bevor Steuern und Sozialabgaben abgezogen werden. Der Arbeitgeber leitet diesen Beitrag direkt vom Bruttogehalt an den Versorgungsträger weiter. Neben der Entgeltumwandlung sind in der bAV auch eine Misch- oder Arbeitgeberfinanzierung möglich. Die NÜRNBERGER bietet 3 Durchführungswege der bAV an:

  • Direktversicherung
  • Unterstützungskasse
  • Pensionskasse

Der beliebteste und einfachste Weg für viele Unternehmen ist die Direktversicherung.

Vorteile der Direktversicherung:

  • Beiträge sind bis zu 4 % der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung steuer- und sozialabgabenfrei - und darüber hinaus bis zu 8 % steuerfrei.
  • Arbeitgeberzuschuss von mindestens 15 % bei Entgeltumwandlung (seit 2022 auch für Altverträge verpflichtend), höhere Zuschüsse durch den Arbeitgeber sind möglich
  • bAV-Mitnahme (Portierung) bei Arbeitgeberwechsel grundsätzlich möglich
  • Private Fortführung bei Ende des Arbeitsverhältnisses möglich
  • Meist vereinfachte Gesundheitsprüfung bei Abschluss einer betrieblichen Berufsunfähigkeits- oder Grundfähigkeitsversicherung im Rahmen des Gruppenvertrags Ihres Arbeitgebers
  • Meist vergünstigte Tarifkonditionen im Rahmen des Gruppenvertrags Ihres Arbeitgebers
  • Beiträge sind im Regelfall geschützt vor Insolvenz des Arbeitgebers
  • Möglichkeit, sich das Kapital einmalig bei Rentenbeginn auszahlen zu lassen oder Rente im Alter zu beziehen

Nachteile und Einschränkungen der Direktversicherung:

  • Die spätere Auszahlung, egal ob als Kapital oder monatliche Rente, muss voll versteuert werden (nachgelagerte Besteuerung)
  • Auf Betriebsrenten fallen in der Regel Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung an, das kann die Nettorente spürbar mindern
  • Eingeschränkte Flexibilität im Vergleich zur privaten Vorsorge, z. B. keine Kündigungsmöglichkeit oder Kapitalisierungsmöglichkeit vor dem eigentlichen Rentenbeginn.

Für wen lohnt sich die Direktversicherung besonders?

  • Für Arbeitnehmer mit langfristiger Betriebszugehörigkeit
  • Für alle, deren Arbeitgeber attraktive Zuschüsse oder eine arbeitgeberfinanzierte bAV anbieten
  • Für Personen, die bereits einen hohen Grenzsteuersatz haben, der Steuervorteil ist dann besonders groß. Hier ist insbesondere die Unterstützungskasse attraktiv, bei der Beiträge unbegrenzt steuerfrei sind, Sozialversicherungsersparnis bis 4 % der Beitragsbemessungsgrenze bei Entgeltumwandlung.

Tipp:
Nutzen Sie Ihren Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge und sprechen Sie Ihren Arbeitgeber gezielt darauf an. In vielen Fällen sponsert dieser nicht nur die Abwicklung, sondern auch einen Teil der Beiträge. In der Direktversicherung sind Ihnen mindestens 15 % Arbeitgeberzuschuss sicher, auch bei betrieblichen Berufsunfähigkeits- oder Grundfähigkeitsversicherungen!

Säule 3: Private Altersvorsorge

Die private Altersvorsorge ist die 3. Säule des deutschen Vorsorgesystems und zugleich die individuellste. Sie bietet Ihnen die Möglichkeit, gezielt und flexibel für den Ruhestand vorzusorgen, unabhängig von Arbeitgeber oder Staat. Sie entscheiden, wann, wie viel und in welcher Form Sie vorsorgen möchten. Das macht diese Säule besonders wichtig und besonders wirkungsvoll.

Warum ist private Vorsorge so wichtig?
Die gesetzliche Rente allein reicht oft nicht aus. Auch die betriebliche Altersvorsorge ist nicht immer zugänglich (etwa bei Selbstständigen oder bei häufigerem Jobwechsel). Die private Vorsorge schließt diese Lücken gezielt und eröffnet dabei individuelle Gestaltungsfreiheiten und Renditechancen, die andere Säulen so nicht bieten.

Fondsgebundene Rentenversicherung im Fokus

Eine besonders attraktive Form der privaten Vorsorge ist die fondsgebundene Rentenversicherung. Sie kombiniert die Vorteile einer klassischen Rentenversicherung mit den Renditechancen von Investmentfonds. So können Sie langfristig vom Wachstum der Kapitalmärkte profitieren.

Merkmale:

  • Beiträge werden in Investmentfonds investiert
  • Flexible Gestaltung der Beitragsdauer und Höhe
  • Wahlmöglichkeit zwischen Kapitalauszahlung oder lebenslanger Rente
  • Teilweise Kapitalzugriff möglich
  • Steuerliche Vorteile bei Rentenbeginn

Für wen geeignet?

  • Menschen mit mittlerem bis längerem Anlagehorizont
  • Alle, die eine gewisse Sicherheit mit Ertragschancen verbinden möchten
  • Vorsorgesparer, die Wert auf Flexibilität und Rendite legen

Tipp: Je früher Sie starten, desto größer der Vorteil. Der Zinseszinseffekt arbeitet dabei für Sie.

Warum gerade die fondsgebundene Rentenversicherung der NÜRNBERGER?

Die NÜRNBERGER Versicherung bietet mit der Fondsgebundenen Rentenversicherung ein besonders kundenfreundliches, transparentes und anpassbares Produkt, das sich Ihren Lebensphasen anpasst:

  • Große Auswahl an Fonds, von sicherheits- bis wachstumsorientiert
  • Flexibler Rentenbeginn, angepasst an Ihre Lebensplanung
  • Möglichkeit, Beiträge zeitweise zu pausieren oder anzupassen
  • Verknüpfung mit nachhaltigen Investments möglich
  • Digitale Verwaltung und persönliche Beratung kombinierbar

Häufige Fragen zu 3 Säulen der Altersvorsorge

Wenn Sie z. B. nicht gesetzlich rentenversichert sind (wie viele Selbstständige), fällt die erste Säule weg. Das bedeutet: keine gesetzliche Rente im Alter. In diesem Fall müssen Sie die zweite (bAV, falls möglich) und dritte Säule (private Vorsorge) umso stärker ausbauen, um Versorgungslücken zu vermeiden.

Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung werden steuerlich über das Alterseinkünftegesetz gefördert.
Betriebliche Altersvorsorge wird durch Steuer- und Sozialabgabenersparnis sowie Arbeitgeberzuschüsse unterstützt.
Private Vorsorge kann staatlich gefördert sein (z. B. Riester, Rürup).

Ja, grundsätzlich ist das möglich. Allerdings ist die Verzinsungskomponente durch den kürzeren Anlagehorizont deutlich geringer. Wer spät startet, muss entweder höhere Beiträge leisten oder akzeptieren, dass die Zusatzrente geringer ausfällt. In diesem Fall sind einmalige Einzahlungen, eine kapitalstarke Fondsrente oder eine Kombination mit Immobilien beliebte Lösungen.

Inflation vermindert die Kaufkraft Ihrer Rente, je höher die Inflation, desto weniger können Sie sich im Ruhestand für einen bestimmten Geldbetrag leisten. Deshalb ist es wichtig, bei der privaten Vorsorge auf renditestarke und inflationsresistente Anlagen zu setzen, etwa Fonds oder Sachwerte. Die gesetzliche Rente wird zwar angepasst (Rentenanpassungsgesetz), gleicht aber nicht immer vollständig die Inflation aus.

Bei vielen privaten Vorsorgeprodukten, etwa fondsgebundenen Rentenversicherungen, kann ein Todesfallschutz vereinbart werden. In diesem Fall erhalten Angehörige (z. B. Ehepartner oder Kinder) das angesparte Kapital ganz oder teilweise. Auch Vererbung des Vertragsvermögens ist möglich. Wichtig: Die Details hängen vom gewählten Produkt und Tarif ab, hier lohnt sich ein Blick ins Kleingedruckte oder ein persönliches Beratungsgespräch.