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Ein Kind mit Taucherbrille schwimmt im Meer und hält eine Hand in die Luft

Badeunfall verhindern:

So schützen Sie sich und andere vor dem Ertrinken.

Viele Badeunfälle sind vermeidbar - wer sich an die Grundregeln hält, kann sich und andere schützen:

  • Kinder brauchen ständige Aufsicht - Ertrinken geschieht leise und schnell
  • Wasser birgt Risiken, besonders in der Natur - Flüsse, Seen und das Meer sind unberechenbar
  • Erste Hilfe ist entscheidend - wer schnell reagiert, kann Leben retten
  • Alkohol und riskantes Verhalten führen häufig zu Badeunfällen - nicht nur bei Jugendlichen!

Badeunfall - ein unterschätztes Risiko?

Ein heißer Sommertag, glitzerndes Wasser und pure Erfrischung - so macht Baden Spaß. Doch der Sprung ins kühle Nass birgt auch Risiken. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ertranken im Jahr 2023 in Deutschland mindestens 378 Menschen. Besonders tragisch: Viele dieser Unglücke wären vermeidbar gewesen. Die meisten Badeunfälle passieren in Flüssen, Seen oder unbewachten Küstenabschnitten - oft, weil die Gefahren unterschätzt werden.

Warum passieren Badeunfälle?

Die Ursachen von Badeunfällen liegen nicht nur in mangelnden Schwimmfähigkeiten, sondern auch darin, dass Menschen Risiken nicht sehen und unachtsam ins Wasser gehen. Oft mit dem Gedanken: "Mir passiert schon nichts."

  • Unterschätzte Gefahren in natürlichen Gewässern:
    Flüsse, Seen und das Meer wirken auf den ersten Blick oft harmlos, doch Strömungen, abrupte Tiefen oder eiskalte Wasserschichten können sogar geübte Schwimmer überraschen und in Lebensgefahr bringen.
  • Alkohol und riskantes Verhalten:
    "Ach, ein Bier wird schon nichts machen!" - Doch Alkohol trübt das Urteilsvermögen, verlangsamt die Reaktion und verleitet dazu, die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen.
  • Kinder und unzureichende Aufsicht:
    Nur einen kleinen Moment nicht hingesehen und schon ist es passiert. Was es noch gefährlicher macht: Kinder ertrinken meist lautlos - ohne Hilferufe oder hektische Bewegungen.
  • Gesundheitliche Probleme im Wasser:
    Plötzlicher Schwindel, ein Wadenkrampf oder eine kurze Kreislaufschwäche - im Alltag harmlos, im Wasser kann daraus schnell ein Ertrinkungsunfall werden.

Ertrinkungsunfall verhindern

Darauf sollten Sie achten:
Ob Schwimmbad, Badesee, Fluss oder Meer: Wer einige Regeln beachtet, kann das Risiko für Badeunfälle deutlich reduzieren.

  • Nicht alleine schwimmen!
    Auch wenn Sie geübt und fit sind - gehen Sie besser nicht alleine schwimmen. Im Notfall kann Ihnen dann niemand helfen. Besonders in natürlichen Gewässern ist es ratsam, eine andere Person in der Nähe zu wissen.
  • Auf die eigenen Grenzen achten!
    Viele Menschen überschätzen ihre Ausdauer. Schwimmen Sie nur so weit hinaus, wie sie auch wieder leicht zurückschwimmen können. Besonders in kaltem Wasser ermüden Muskeln schneller, was z. B. das Risiko eines Krampfes erhöht.
  • Vor dem Baden das Gewässer checken!
    Flüsse, Seen oder das Meer haben oft versteckte Gefahren. Achten Sie besonders auf:
    - Strömungen oder Unterwasserhindernisse
    - Wassertiefe und steil abfallende Stellen
    - Starke Temperaturunterschiede

Gut zu wissen: Wie erkennt man gefährliche Strömungen?

  • Zonen ohne Weißwasser:
    Bereiche, in denen keine Wellen brechen, während rundherum Wellen zu sehen sind
  • Unruhiges oder aufgewühltes Wasser:
    Ein Bereich, der im Vergleich zum umgebenden Wasser auffällig turbulent erscheint
  • Andere Wasserfarbe:
    Ein Streifen Wasser, der eine andere Färbung als die Umgebung aufweist, kann auf eine Strömung hindeuten
  • Erkennbarer Sog:
    Wenn Wasser, Seetang oder Treibgut sichtbar von der Küste weg ins Meer gezogen wird
  • Chronische Lücke in der Brandung:
    Ein Bereich, in dem die Wellen regelmäßig nicht brechen
  • Schäumende Gischt ohne erkennbare Ursache:
    Manchmal zeigen sich gefährliche Unterwasserströmungen durch unerklärliche Schaumbildung auf der Wasseroberfläche
  • Warnschilder und Flaggen:
    An belebten Stränden können Warnschilder oder rote bzw. gelbe Flaggen auf Strömungsgefahren hinweisen

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Anzeichen nicht immer deutlich sichtbar sind und Strömungen oft für den Laien unsichtbar bleiben können. Daher ist es ratsam, nur an bewachten Stränden zu schwimmen und die Anweisungen der Rettungsschwimmer zu befolgen.

Was tun, wenn man in eine Strömung gerät?

  • Nicht gegen die Strömung anschwimmen! Stattdessen parallel zum Ufer schwimmen, bis Sie aus dem Sog herauskommen.
  • Ruhe bewahren und Energie sparen. Wer in Panik gerät, verliert wertvolle Kraft.
  • Wenn Sie nicht mehr weiterkommen, auf dem Rücken treiben lassen und um Hilfe rufen!

Weitere wichtige Hinweise, um Badeunfälle zu verhindern

  • Nicht ins Wasser springen, ohne die Tiefe zu kennen!
    Kopfsprünge in unbekannte Gewässer sind eine der häufigsten Ursachen für schwere Kopf- oder Wirbelsäulenverletzungen. Prüfen Sie immer vorher, ob das Wasser tief genug ist und ob es Hindernisse gibt.
  • Nie mit vollem Magen oder nach starkem Alkoholkonsum schwimmen!
    Schwimmen nach einer großen Mahlzeit kann zu Verdauungsproblemen und Schwindel führen. Alkohol beeinträchtigt Reaktionsfähigkeit, Körperkontrolle und Urteilsvermögen, was Badeunfälle viel wahrscheinlicher macht.
  • Regelmäßig Schwimmen üben!
    Je sicherer Sie sich im Wasser bewegen, desto besser können Sie auf unerwartete Situationen reagieren. Schwimmtraining verbessert nicht nur Ihre Technik, sondern auch Ihre Ausdauer.
  • Kinder vor Badeunfällen schützen - Aufsicht ist das A und O!
    Kinder sind besonders gefährdet, da sie die Gefahren des Wassers nicht einschätzen können. Ein Großteil der tödlichen Badeunfälle betrifft Kleinkinder, oft im heimischen Pool oder Planschbecken.
Eine rote Rettungsboje steckt im Sand

Wichtige Sicherheitsmaßnahmen für Kinder

  • Ständige Aufsicht:
    Kinder dürfen niemals unbeaufsichtigt ins Wasser! Schon wenige Sekunden der Unaufmerksamkeit können lebensgefährlich sein.
  • Schwimmhilfen alleine reichen nicht!
    Luftmatratzen oder Schwimmflügel vermitteln ein trügerisches Sicherheitsgefühl, ersetzen aber nicht die Aufsicht und keinen Schwimmkurs.
  • Keine unbeaufsichtigten Pools:
    Pools sollten mit einem Zaun oder einer Abdeckung so gesichert werden, dass Kinder nicht hineinfallen können.

Erste Hilfe beim Badeunfall: So retten Sie Leben

Bei einem Ertrinkungsunfall zählt jede Sekunde. Erfahren Sie, wie Sie in einer solchen Situation besonnen und effektiv handeln:

  • Alarmieren - Notruf 112 wählen!
    Rufen Sie sofort Hilfe, sobald Sie merken, dass jemand im Wasser in Schwierigkeiten ist. Falls ein Rettungsschwimmer oder Bademeister in der Nähe ist, informieren Sie ihn sofort.
    Wichtige Informationen für den Notruf:
    - Wo genau ist der Unfall passiert? (Badesee, Fluss, Meer, Schwimmbad?)
    - Wie viele Personen sind betroffen?
    - Ist die Person bei Bewusstsein oder regungslos?
    - Kann sich die Person noch selbst über Wasser halten oder ist sie bereits untergegangen?
  • Eigene Sicherheit beachten - nicht unüberlegt ins Wasser springen!
    Selber retten sollte nur, wer sich nicht in Gefahr bringt! Viel zu oft ertrinken auch Helfer, weil sie sich überschätzen oder von der Panik des Ertrinkenden unter Wasser gezogen werden. Nur im Ausnahmefall - z. B. wenn kein Rettungsschwimmer erreichbar ist - und wenn Sie ausreichende Erfahrung und Schwimmkenntnisse haben, nähern Sie sich vorsichtig von hinten und versuchen Sie, die in Not geratene Person an Land zu ziehen - am besten in Rückenlage mit dem Kopf über Wasser.
    Tipp: Verwenden Sie Hilfsmittel wie z. B. ein Handtuch, einen Ast oder eine Luftmatratze, um die Person zu erreichen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
  • Wiederbelebung und stabile Seitenlage
    Sobald die Person an Land ist, starten Sie mit weiteren notwendigen Rettungsmaßnahmen:
    Die Person atmet nicht? - Sofort Wiederbelebung starten!
    - 30 Mal Herzdruckmassage: Hände in der Mitte der Brust aufsetzen, Arme durchgestreckt halten und 5-6 cm tief und rhythmisch drücken
    - 2 x Beatmen: Kopf nach hinten überstrecken, Nase zuhalten und Luft in den Mund blasen, bis sich der Brustkorb hebt
    - Im schnellen Wechsel weitermachen (30:2), bis Hilfe eintrifft!
    Wichtig: Die DLRG empfiehlt, bei Laienhelfern die Beatmung wegzulassen und sich auf die Herzdruckmassage zu konzentrieren!
    Die Person atmet, ist aber bewusstlos?
    Dann legen Sie diese in die stabile Seitenlage:
    - Kopf nach hinten überstrecken, um die Atemwege freizuhalten
    - Beine angewinkelt stabilisieren, damit die Person nicht umkippt
    - Kleidung lockern, warmhalten und regelmäßig Atmung kontrollieren
  • Sekundäres Ertrinken erkennen!
    Manchmal scheint eine Person nach einem Badeunfall wieder wohlauf zu sein - doch dann treten Stunden später plötzliche Atemprobleme auf. Das nennt sich sekundäres Ertrinken und ist lebensgefährlich.
    Die wichtigsten Anzeichen für sekundäres Ertrinken sind:
    - Anhaltender Husten: Starker oder anhaltender Husten, der nicht abklingt
    - Schwierigkeiten beim Atmen: Kurzatmigkeit, beschleunigte Atmung, pfeifende Atemgeräusche oder das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen
    - Brustschmerzen: Engegefühl oder Schmerzen in der Brust
    - Extreme Müdigkeit oder Lethargie: Ungewöhnliche Erschöpfung, Teilnahmslosigkeit oder Schwierigkeiten, wach zu bleiben
    - Verhaltensänderungen: Reizbarkeit, Verwirrtheit oder ungewöhnliches Verhalten
    - Erbrechen: Wiederholtes Erbrechen
    - Blasse, graue oder bläuliche Hautfarbe (Zyanose): Besonders um die Lippen und im Gesicht
    - Fieber: Erhöhte Körpertemperatur
    Wichtig: Auch wenn die Person nach dem Badeunfall zunächst normal erscheint, sollten Sie auf diese Anzeichen achten und bei Auftreten eines oder mehrerer Symptome umgehend einen Arzt aufsuchen oder den Notruf wählen. Je schneller behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Zahlt die Unfallversicherung beim Ertrinkungsunfall?

Ein Badeunfall kann weitreichende Folgen haben - von langwierigen Verletzungen bis hin zu bleibenden Schäden. Umso wichtiger ist der passende Schutz: Die NÜRNBERGER Unfallversicherung leistet bei Ertrinkungsunfällen, übernimmt die Behandlungskosten und zahlt auch bei Folgeschäden.

Wofür zahlt die Unfallversicherung?

  • Kosten für Physio- und Reha-Maßnahmen sowie Hilfsmittel
  • Invaliditätsleistungen
  • Krankenhaustagegeld

Häufige Fragen zu Badeunfällen

Ein Krampf im Bein oder Fuß fühlt sich unangenehm an, muss aber nicht in einem Badeunfall enden - solange man ruhig bleibt. Statt zu strampeln oder gegen den Schmerz anzukämpfen, hilft es, sich auf den Rücken zu drehen, das betroffene Bein auszustrecken und die Fußspitze mit der Hand in Richtung Körper zu ziehen.

Nach dem Essen befindet sich ein großer Teil des Blutes im Verdauungstrakt. Dadurch wird die Durchblutung des Gehirns und des restlichen Körpers verschlechtert, was zu Kreislaufproblemen führen kann. Deshalb sollten Sie nach einer Mahlzeit mindestens 30 Minuten warten, bis Sie ins Wasser gehen.

Bei der Rettung eines Ertrinkenden gilt:

  • Eigene Sicherheit geht vor
  • Wenn möglich, Rettung vom Land aus (z. B. mit Rettungsring)
  • Bei Schwimmrettung von hinten nähern
  • Beruhigend auf den Ertrinkenden einwirken
  • Sofort nach der Rettung mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen

Ertrinken ist ein stiller Prozess, der in mehreren Phasen abläuft. Anders als in Filmen dargestellt, schreien oder strampeln die meisten Menschen bei einem Badeunfall nicht - ihr Körper konzentriert sich nur noch darauf, Luft zu bekommen.

1. Panik und Kampf ums Überleben
Sobald jemand untergeht, beginnt der Körper reflexartig nach Luft zu schnappen. In dieser Phase versucht die Person verzweifelt, sich über Wasser zu halten - oft ohne Erfolg, wenn Erschöpfung, Kälte oder Strömungen sie zurückziehen.

2. Einatmung von Wasser und Reflex-Stopp der Atmung
Kommt Wasser in den Mund, setzt oft der sogenannte "Laryngospasmus" ein - ein Schutzreflex, bei dem sich die Stimmritze schließt, um zu verhindern, dass Wasser in die Lunge gelangt. Dieser Reflex hält aber nicht lange an.

3. Bewusstlosigkeit durch Sauerstoffmangel
Nach 30 bis 90 Sekunden ohne Sauerstoff verliert die Person das Bewusstsein. Der Körper entspannt sich, und Wasser kann nun ungehindert in die Lunge eindringen.

4. Kreislaufstillstand und irreparable Schäden
Ohne Sauerstoff hört das Herz nach etwa 3 bis 5 Minuten auf zu schlagen. Spätestens nach 6 Minuten ohne Atmung entstehen irreversible Hirnschäden. Je schneller eine Wiederbelebung erfolgt, desto größer ist die Überlebenschance!

Laut der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) sollte man keine Versuche unternehmen, Wasser aus der Lunge eines Ertrinkungsopfers zu entfernen. Stattdessen empfiehlt die DLRG, sofort mit der Wiederbelebung zu beginnen, wobei mit 5 Beatmungen begonnen werden soll. Wenn möglich, sollte die Beatmung mit Sauerstoffanreicherung durchgeführt werden.

Ja, das ist durchaus möglich und gar nicht selten. Vor allem Kinder/Kleinkinder können in der Badewanne ertrinken und sollten nur unter ständiger Aufsicht baden.

Unfallversicherung

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