Ertrinken ist ein stiller Prozess, der in mehreren Phasen abläuft. Anders als in Filmen dargestellt, schreien oder strampeln die meisten Menschen bei einem Badeunfall nicht - ihr Körper konzentriert sich nur noch darauf, Luft zu bekommen.
1. Panik und Kampf ums Überleben
Sobald jemand untergeht, beginnt der Körper reflexartig nach Luft zu schnappen. In dieser Phase versucht die Person verzweifelt, sich über Wasser zu halten - oft ohne Erfolg, wenn Erschöpfung, Kälte oder Strömungen sie zurückziehen.
2. Einatmung von Wasser und Reflex-Stopp der Atmung
Kommt Wasser in den Mund, setzt oft der sogenannte "Laryngospasmus" ein - ein Schutzreflex, bei dem sich die Stimmritze schließt, um zu verhindern, dass Wasser in die Lunge gelangt. Dieser Reflex hält aber nicht lange an.
3. Bewusstlosigkeit durch Sauerstoffmangel
Nach 30 bis 90 Sekunden ohne Sauerstoff verliert die Person das Bewusstsein. Der Körper entspannt sich, und Wasser kann nun ungehindert in die Lunge eindringen.
4. Kreislaufstillstand und irreparable Schäden
Ohne Sauerstoff hört das Herz nach etwa 3 bis 5 Minuten auf zu schlagen. Spätestens nach 6 Minuten ohne Atmung entstehen irreversible Hirnschäden. Je schneller eine Wiederbelebung erfolgt, desto größer ist die Überlebenschance!