Kundenportal - Login
Ein Mann zieht an einem Seil

Bänderriss.

Ursachen, Symptome und Behandlung.

zuletzt aktualisiert am 14.07.2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Bänderriss entsteht meist durch plötzliche Bewegungen oder ein Umknicken und betrifft häufig das Sprung- oder Kniegelenk.
  • Typische Symptome: Stechender Schmerz, Schwellung, Bluterguss und Instabilität des betroffenen Gelenks.
  • Erste Hilfe mit der PECH-Regel: Pause, Eis, Compression (Kompression) und Hochlagern.
  • Behandlung: Ein Arzt sollte in jedem Fall aufgesucht werden. Je nach Schwere wird ein Bänderriss konservativ behandelt oder operiert.

Was ist ein Bänderriss?

Ein Bänderriss ist eine Verletzung der stabilisierenden Bänder (Ligamente), die ein Gelenk zusammenhalten. Je nach Ausmaß spricht man von einer Überdehnung, einem Teilriss oder einem vollständigen Riss. Besonders häufig betroffen sind das Sprunggelenk, das Knie und das Handgelenk.

Ärztlich wird die Verletzung in 3 Schweregrade eingeteilt:

  • Grad I: Hier liegt lediglich eine Überdehnung vor. Das Band ist gereizt, aber nicht gerissen.
  • Grad II (Teilriss): In diesem Fall ist das Band teilweise eingerissen, was oft mit deutlicher Instabilität einhergeht.
  • Grad III (Komplettriss): Bei dieser Verletzung ist das Band vollständig durchtrennt. Das Gelenk verliert seine natürliche Stabilität und muss meist intensiver behandelt werden.

Ursachen für einen Bänderriss

Ein Bänderriss entsteht fast immer durch eine Überbeanspruchung der Gelenkstrukturen, etwa durch unkontrollierte Bewegungen, Stürze oder Krafteinwirkungen von außen.

Häufige Auslöser sind:

  • Sportliche Aktivitäten, bei denen schnelle Richtungswechsel, Sprünge oder unvorhergesehene Belastungen auftreten. Typische Beispiele sind Fußball, Handball, Volleyball oder Skifahren. Das Gelenk knickt plötzlich weg - und das Band reißt.
  • Unfälle im Alltag können ebenfalls zu einem Bänderriss führen. Wer zum Beispiel auf unebenem Boden umknickt oder auf einer Treppenstufe falsch auftritt, riskiert eine Bänderverletzung auch außerhalb des Sports.
  • Vorangegangene Bänderdehnungen oder -risse schwächen die Stabilität des Gelenks. Dadurch erhöht sich das Risiko für erneute Verletzungen erheblich.
  • Individuelle Risikofaktoren wie mangelnde Muskelkraft, untrainierte Gelenke, schlechtes Schuhwerk oder Übergewicht führen dazu, dass das Gelenk bei Belastung weniger gut abgefangen wird.
Eine junge Läuferin sitzt auf dem Boden und hält sich ihr schmerzendes Bein

Symptome eines Bänderrisses

Ein Bänderriss macht sich oft sofort bemerkbar. Die Schmerzen treten in der Regel direkt nach dem Vorfall auf und sind meist sehr intensiv. Allerdings können auch vergleichsweise geringe Beschwerden bestehen - je nachdem, wie stark das Band verletzt ist.

Folgende Symptome deuten auf einen Riss hin:

  • Ein plötzlicher, stechender Schmerz, der unmittelbar beim Umknicken oder Sturz auftritt. Häufig ist dieser so stark, dass das betroffene Gelenk nicht mehr belastet werden kann.
  • Sichtbare Schwellung im Gelenkbereich, oft begleitet von einem Bluterguss (Hämatom). Diese entstehen durch kleine Einblutungen ins umliegende Gewebe.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenks. Viele Betroffene berichten, dass sie das Gelenk nicht mehr richtig beugen oder strecken können.
  • Ein Gefühl von Instabilität oder "Wegknicken", vor allem bei vollständigen Rissen. Das Gelenk fühlt sich nicht mehr "führbar" an.

Behandlung eines Bänderrisses

Nicht jeder Bänderriss ist schmerzhaft - manche Betroffene können das Gelenk zunächst noch belasten. Doch um Langzeitschäden zu vermeiden, sollte selbst eine vermeintlich leichte Bänderverletzung medizinisch untersucht werden. Denn auch eine zunächst nur kleine Schwellung oder ein Bluterguss können Hinweise darauf sein, dass eine ernstere Verletzung vorliegt.

In folgenden Fällen sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen:

  • bei anhaltenden oder zunehmenden Schmerzen,
  • bei plötzlicher Bewegungseinschränkung,
  • bei spürbarer Instabilität oder dem Gefühl, das Gelenk "gibt nach",
  • bei einem lauten Knacken im Moment der Verletzung.

Diagnose: So wird ein Bänderriss festgestellt

Die Diagnose eines Bänderrisses erfolgt meist in mehreren Schritten. Nach einem ausführlichen Gespräch über den Unfallhergang untersucht der Arzt das betroffene Gelenk manuell. Dabei wird getestet, ob eine Instabilität besteht oder bestimmte Bewegungen Schmerzen auslösen.

Ergänzend kommen häufig bildgebende Verfahren zum Einsatz:

  • Ein Ultraschall kann helfen, die Bandstrukturen und eventuelle Einblutungen sichtbar zu machen. Besonders bei oberflächlichen Gelenken wie dem Sprunggelenk liefert er gute Ergebnisse.
  • Eine MRT-Untersuchung bietet präzise Bilder der Weichteile und zeigt genau, ob ein Band angerissen oder komplett durchtrennt ist. Sie ist besonders bei unklaren Fällen sehr hilfreich.
  • Ein Röntgenbild wird meist eingesetzt, um eine knöcherne Verletzung auszuschließen, die häufig mit einem Bänderriss einhergeht.

Konservative Behandlung oder Operation?

Illustration auf der eine Frau im Tennisoutfit abgebildet ist - daneben ist zu sehen, was man bei einer Verletzung tun muss

Nicht jeder Bänderriss muss operiert werden. Viele Verletzungen lassen sich konservativ, also ohne OP, erfolgreich behandeln. Wichtig ist, frühzeitig die passende Therapieform zu wählen.

Mit der PECH-Regel können Sie direkt nach der Verletzung erst einmal selbst starke Schmerzen lindern:

  • Pause: Gleich hinsetzen und eine Pause einlegen
  • Eis: Das Gelenk kühlen, um einer starken Schwellung entgegenzuwirken
  • Compression (Kompression): Auch ein Druckverband aus einer elastischen Binde reduziert Schwellungen
  • Hochlagern: Um die Blutzufuhr im betroffenen Körperteil zu reduzieren, lagern Sie nach der Erstversorgung den Fuß, die Hand oder das Knie am besten hoch. Dadurch kann auch die Gewebeflüssigkeit besser abfließen, was wiederum ebenfalls die Schwellung verringert

Nach diesen Sofort-Hilfe-Maßnahmen sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser entscheidet dann, ob der Bänderriss konservativ behandelt oder operiert wird.

Konservative Maßnahmen kommen vor allem bei Teilrissen oder unkomplizierten Verletzungen infrage:

  • Stützverbände, Bandagen oder Orthesen geben dem Gelenk Halt, ohne die Beweglichkeit komplett einzuschränken.
  • Gezielte Physiotherapie stellt die Muskulatur und Koordination wieder her und stabilisiert das Gelenk dauerhaft.

Eine Operation wird notwendig, wenn:

  • das Band vollständig gerissen ist,
  • mehrere Bänder betroffen sind oder
  • das Gelenk trotz konservativer Therapie instabil bleibt.

Nach einer OP folgt meist eine längere Rehabilitationsphase mit individuell angepasstem Trainingsprogramm.

Bänderriss vorbeugen: So senken Sie das Risiko

Viele Bänderrisse lassen sich durch einfache Maßnahmen vermeiden. Hier ein paar effektive Präventionstipps:

  • Aufwärmen vor dem Sport: Aktiviert Muskulatur und verbessert die Reaktionsfähigkeit
  • Koordinationstraining: Fördert Gleichgewicht und Reflexe (z. B. durch Balance-Boards)
  • Stabiles Schuhwerk: Fester Halt reduziert das Risiko des Umknickens
  • Muskelaufbau: Besonders wichtig für Sprunggelenk und Knie
  • Bewegungsausführung kontrollieren: Vor allem bei schnellen Sportarten wie Fußball, Tennis oder Skifahren

Gut abgesichert mit der NÜRNBERGER Unfallversicherung

Ein Bänderriss passiert schnell - ob beim Sport, im Haushalt oder unterwegs. Umso beruhigender, wenn man im Fall der Fälle finanziell abgesichert ist. Mit der Unfallversicherung der NÜRNBERGER sind Sie auch bei einem Bänderriss umfassend geschützt.

Denn: Ein Bänderriss gilt als mitversicherte Unfallfolge. So erhalten Sie im Leistungsfall finanzielle Unterstützung, beispielsweise für Reha-Maßnahmen, Hilfsmittel oder Unterstützung im Haushalt. Durch den Baustein Akuthilfe wird bei einem Bänderriss auch Verletzungsgeld ausgezahlt.

Häufige Fragen zum Bänderriss

In der Regel dauert es 4 bis 8 Wochen, bis ein Bänderriss abgeheilt ist. Nach einer Operation kann die Rehabilitation auch länger in Anspruch nehmen.

Nein, viele Risse - insbesondere Teilrisse - lassen sich gut konservativ behandeln. Eine OP ist nur bei schweren oder mehrfachen Rissen erforderlich.

Sie sollten bei Verdacht eines Bänderrisses immer zum Arzt. Denn ein unbehandelter Riss kann zu chronischer Instabilität und wiederkehrenden Verletzungen führen.

Bei einer Zerrung bleibt das Band intakt, ist aber überdehnt. Ein Riss hingegen ist eine strukturelle Schädigung. Die Diagnose kann nur ein Arzt sicherstellen.

Alle Disziplinen mit schnellen Richtungswechseln und hoher Gefahr, umzuknicken. Dazu zählen Fußball, Handball, Basketball, Volleyball, aber auch Joggen oder Tennis.

Unfallversicherung

  • Wählen Sie Leistungen für Reha, Tagegeld, Invalidität oder Rente
  • Keine Wartezeiten - ohne Gesundheitsfragen
  • Spezielle Angebote für Kinder, Erwachsene und Senioren
Frau sitzt auf dem Tisch und telefoniert

Diese Themen könnten Sie auch interessieren:

Ein junger Mann stützt einen anderen verletzten jungen Mann, damit dieser sein Bein entlasten kann
Beruf & Vorsorge

Sportunfall: Ursachen, Behandlung und Prävention

Alles, was Sie über Sportunfälle wissen müssen.

Mehr erfahren
Junge Frau sitzt im Schneidersitz auf einer Couch und schaut zur Seite
Beruf & Vorsorge

Unfallversicherung: Wie sinnvoll ist sie?

Was die private von der gesetzlichen Unfallversicherung unterscheidet.

Mehr erfahren
Männliches Knie wird von Arzt händisch untersucht
Beruf & Vorsorge

Kreuzbandriss: Ursachen, Diagnose und Behandlung

Alles über den Kreuzbandriss, auch bekannt als Kreuzbandruptur.

Mehr erfahren