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Ein Mann im Rollstuhl steht mit einer weiteren Person im Aufzug in einer Wohnung

Barrierefreies Wohnen.

Selbstbestimmt wohnen: mit Umbautipps und finanzieller Unterstützung.

zuletzt aktualisiert am 30.10.2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Barrierefreies Wohnen ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden - unabhängig von Alter oder Einschränkungen.
  • Wichtige Maßnahmen sind stufenlose Zugänge, breite Türen, rutschfeste Böden und barrierefreie Bäder.
  • Fördermittel wie Pflegekassenzuschüsse oder KfW-Kredite unterstützen bei der Finanzierung notwendiger Umbauten.
  • Nach einem Unfall hilft die NÜRNBERGER Unfallversicherung mit einer Kapitalleistung, barrierefreie Anpassungen schnell umzusetzen.

Das Zuhause zukunftssicher und komfortabel gestalten

Ein Wohnraum ohne Hürden ist nicht nur für Menschen mit Behinderungen relevant. Auch ältere Menschen, Familien mit Kindern oder Unfallbetroffene profitieren von barrierefreiem Wohnraum. Der Wunsch, so lange wie möglich selbstbestimmt im eigenen Zuhause zu leben, rückt immer stärker in den Mittelpunkt.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, was barrierefreies Wohnen bedeutet, welche Anforderungen gelten und wie Sie Umbauten finanzieren können.

Was bedeutet barrierefreies Wohnen?

Barrierefreies Wohnen beschreibt Räume und Zugänge, die ohne fremde Hilfe genutzt werden können, unabhängig von Alter, Mobilität oder Einschränkungen. Ziel ist es, Hindernisse im Alltag zu vermeiden und ein komfortables, sicheres Wohnumfeld zu schaffen. Die Planung orientiert sich an der Norm DIN 18040-2, die klare Vorgaben für barrierefreies Bauen im Wohnbereich definiert.

Diese Norm gilt sowohl für Neubauten als auch für den Umbau bestehender Wohnungen. Barrierefrei bedeutet jedoch nicht automatisch rollstuhlgerecht. Rollstuhlgerechte Wohnungen erfordern zusätzliche bauliche Anpassungen wie größere Bewegungsflächen oder breitere Türen.

Für wen ist barrierefreies Wohnen besonders wichtig?

Grundsätzlich profitieren alle Menschen von einem barrierearmen Umfeld. Besonders relevant ist es jedoch für:

  • Menschen mit körperlichen oder sensorischen Einschränkungen
  • Seniorinnen und Senioren mit altersbedingtem Mobilitätsverlust
  • Familien mit Kleinkindern, bei denen Sicherheit und einfache Handhabung im Alltag wichtig sind
  • Personen, die nach einem Unfall vorübergehend oder dauerhaft beeinträchtigt sind

Auch als präventive Maßnahme gewinnt barrierefreies Wohnen an Bedeutung. Wer frühzeitig umdenkt, erhöht nicht nur den Wohnkomfort, sondern auch den Wiederverkaufswert der Immobilie.

Zentrale Merkmale barrierefreier Wohnungen

Die Norm DIN 18040-2 gibt klare Standards für barrierefreie Wohnungen vor. Sie betreffen sowohl die allgemeine Gestaltung als auch die Anforderungen einzelner Räume:

  • Stufenlose Zugänge und Bewegungsflächen ab 120 × 120 cm
  • Rutschhemmende, ebene Bodenbeläge
  • Türbreiten ab 80 cm (bei Rollstuhlnutzung mindestens 90 cm)
  • Leicht erreichbare Bedienelemente (z. B. Lichtschalter in 85 cm Höhe)
  • Gute Beleuchtung und visuelle Kontraste zur besseren Orientierung
  • Ausreichende Wendeflächen vor Möbeln
  • Bodentiefe Fenster mit niedriger Brüstung zur besseren Sicht nach außen
  • Unterfahrbare Arbeitsflächen und Spüle
  • Höhenverstellbare Küchenelemente
  • Gut erreichbare Steckdosen und Schalter
  • Stufenlose Dusche mit rutschhemmendem Bodenbelag
  • Haltegriffe an Dusche und WC
  • Ausreichend Bewegungsfläche vor und neben WC, Waschbecken und Dusche
  • Stufenloser Zugang zum Haus, zur Wohnung und zu Balkon oder Terrasse
  • Automatische Türantriebe oder leichtgängige Türgriffe/-drücker
Mann im Rollstuhl wäscht sich am Waschbecken im Badezimmer

Welche Maßnahmen lassen sich einfach umsetzen?

Nicht jeder Umbau erfordert große bauliche Maßnahmen. Auch mit einfachen Mitteln lässt sich viel erreichen:

  • Austausch von Teppichen gegen rutschfeste Bodenbeläge
  • Installation von Haltegriffen im Bad
  • Mobiliar mit abgerundeten Kanten
  • Beleuchtung in Flur und Bad optimieren
  • Anbringen kontrastreicher Markierungen an Treppenstufen

Kosten und Finanzierung von barrierefreien Umbauten

Barrierefreies Wohnen kann Investitionen erfordern, vor allem wenn größere Anpassungen notwendig sind. Die durchschnittlichen Umbaukosten liegen laut Deutschem Städte- und Gemeindebund bei rund 19.000 EUR. Es gibt jedoch vielfältige Fördermöglichkeiten:

Pflegekasse:

  • Bis zu 4.000 EUR Zuschuss für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
  • Voraussetzung: Vorliegen eines Pflegegrades

KfW-Förderung:

  • Zuschüsse für den Abbau von Barrieren (Programm derzeit ausgesetzt)
  • Alternative: zinsgünstige Kredite für altersgerechtes Umbauen

Weitere Möglichkeiten:

  • Eingliederungshilfe, Stiftungen, regionale Förderprogramme
  • Steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen

Wichtig: Beantragen Sie Fördermittel immer vor Beginn des Umbaus.

Planung und Umsetzung: So gehen Sie richtig vor

Ein gelungener barrierefreier Umbau beginnt mit einer durchdachten Planung:

  • Analyse des Ist-Zustands: Welche Barrieren gibt es aktuell?
  • Bedarfsanalyse: Welche Einschränkungen bestehen oder sind zu erwarten?
  • Beratung einholen: Wohnberatungsstellen, Architekten, Ergotherapeuten
  • Maßnahmen priorisieren: Was ist kurzfristig umsetzbar, was langfristig sinnvoll?
  • Finanzierung sichern: Fördermittel prüfen und beantragen
  • Fachgerechte Umsetzung: Qualifizierte Fachfirmen beauftragen

Die NÜRNBERGER Unfallversicherung: Ihr Rückhalt im Ernstfall

Ein schwerer Unfall kann das Leben schlagartig verändern. Die Rückkehr in die eigene Wohnung ist dann eventuell nur noch mit Umbauten möglich. Eine private Unfallversicherung mit Kapitalleistung kann helfen, die Kosten für den barrierefreien Umbau schnell und unbürokratisch zu decken.

Die NÜRNBERGER Unfallversicherung bietet:

  • Kapitalleistungen, die für notwendige Umbauten verwendet werden können
  • Eine Unfall-Rente, um laufende monatliche Kosten zu decken
  • Schnelle und unkomplizierte Auszahlung

Häufige Fragen zum barrierefreien Wohnen

Barrierefreies Wohnen bedeutet, dass Räume ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. Dazu zählen stufenlose Zugänge, breite Türen und leicht erreichbare Bedienelemente.

Barrierefrei ist ein allgemeiner Standard für die Nutzung durch alle Menschen. Behindertengerecht geht auf spezifische Einschränkungen ein und umfasst oft weitergehende Anpassungen.

Wenn sie die Anforderungen der DIN 18040-2 erfüllt. Dazu zählen u. a. ausreichende Bewegungsflächen, keine Schwellen, barrierefreie Sanitärbereiche und gute Erreichbarkeit.

Je nach Umfang liegen die Kosten zwischen wenigen hundert und mehreren tausend Euro. Komplettumbauten können bis zu 20.000 EUR und mehr kosten.

Durch eine Kapitalleistung, die direkt für notwendige Anpassungen der Wohnung eingesetzt werden kann, ohne dass auf staatliche Hilfen gewartet werden muss.