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Vor einem weißen Landhaus blüht ein Blauregen

Ist Blauregen giftig für Mensch und Tier?

Risiken, Vergiftungssymptome und der passende Schutz.

zuletzt aktualisiert am 13.10.2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Blauregen (Glyzinie) ist eine wunderschöne, aber stark giftige Kletterpflanze.
  • Vor allem Samen und Hülsen enthalten gefährliche Toxine.
  • Kinder und Haustiere sind besonders gefährdet, da schon geringe Mengen zu Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufproblemen führen können.

Blauregen - die schöne Gefahr im Garten

Blauregen, auch Glyzinie genannt, ist ein echter Blickfang: seine kaskadenartigen Blüten in Violett, Blau oder Weiß verleihen jedem Garten eine fast magische Atmosphäre. Doch so wunderschön die Pflanze auch ist, birgt sie eine ernst zu nehmende Gefahr: Blauregen ist giftig.

Besonders für Kinder und Haustiere kann der Kontakt oder gar Verzehr sehr gefährlich werden. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die Risiken, Symptome, Schutzmaßnahmen und wie Sie sich mit einer passenden Unfallversicherung gegen die Folgen absichern können.

Was ist Blauregen? Herkunft, Arten & Besonderheiten

Blauregen gehört zur Gattung Wisteria und stammt ursprünglich aus Asien sowie Nordamerika. Die Pflanze ist für ihre üppigen Blütentrauben bekannt, die im Frühling ein wahres Blütenspektakel bieten. Beliebte Arten in deutschen Gärten sind:

  • Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis): schnellwüchsig, duftende, violette Blüten.
  • Japanischer Blauregen (Wisteria floribunda): längere Blütentrauben, auch in Rosa oder Weiß.
  • Amerikanischer Blauregen (Wisteria frutescens): etwas weniger giftig, aber auch weniger spektakulär im Blütenstand.

Die Pflanzen wachsen stark und benötigen eine stabile Rankhilfe sowie regelmäßigen Rückschnitt, um sie im Zaum zu halten.

Hände halten die Blüten von einem Blauregen, der vom Baum hängt

Wie giftig ist Blauregen wirklich?

Blauregen gehört zu den stark giftigen Zierpflanzen. Besonders kritisch ist der Gehalt an Wistarin, einem toxischen Glykosid, das in allen Pflanzenteilen enthalten ist. Neben Wistarin wurden auch weitere toxisch wirksame Substanzen wie Lektine sowie alkaloidähnliche Verbindungen nachgewiesen, die die Zellstruktur beeinflussen und zu massiven Magen-Darm-Reaktionen führen können.

Giftig sind insbesondere:

  • Samen und Samenhülsen: Sie enthalten die höchste Konzentration an Wistarin. Bereits 2 bis 3 Samen können bei Kleinkindern zu schweren Symptomen führen.
  • Wurzeln und Rinde: Auch hier ist der Wirkstoffgehalt hoch. Besonders beim Rückschnitt ist Vorsicht geboten.
  • Blätter und Blüten: Zwar weniger giftig als die Samen, aber in größerer Menge ebenfalls gefährlich, besonders für Kinder und Tiere.
  • Saft der Pflanze: Kann bei Hautkontakt zu Reizungen führen, insbesondere bei empfindlicher Haut oder offenen Stellen.

Die Aufnahme über den Mund, etwa durch das Kauen von Blättern oder Samen, ist besonders riskant. Der bittere Geschmack hält Kinder oft nicht vom Probieren ab, da sie Bitterstoffe noch nicht wie Erwachsene wahrnehmen.

Symptome einer Blauregenvergiftung

Die Symptome treten meist innerhalb von 30 Minuten bis 2 Stunden nach der Aufnahme auf und können, je nach aufgenommener Menge, bis zu 24 Stunden andauern. Typisch sind dabei folgende Symptome:

  • Übelkeit, Erbrechen, starker Speichelfluss
  • Durchfall und kolikartige Bauchkrämpfe
  • Schwindelgefühle, Benommenheit
  • Herzrasen, Blutdruckabfall
  • In schweren Fällen: Atemnot, Muskelzittern, Kreislaufkollaps

Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Haustiere wie Hunde, Katzen oder Kaninchen - sie könnten sich am Blauregen vergiften, weil sie ihn fälschlicherweise als Futter betrachten.

Vergiftungserscheinungen sollten nie auf die leichte Schulter genommen werden. Eine rasche medizinische Abklärung ist immer notwendig, bei Verdacht besser sofort handeln, auch wenn noch keine Symptome sichtbar sind.

Was tun bei Blauregen-Vergiftung?

  • Pflanzenteil sofort aus dem Mund entfernen
  • Mund vorsichtig ausspülen
  • Betroffene Person beruhigen und nicht zum Erbrechen bringen
  • Sofort Giftnotruf anrufen: z. B. GIZ Bonn: 0228 / 19 240
  • Bei bedrohlichen Symptomen: Notarzt 112
  • Mit Tieren sofort Tierarzt oder die Tierklinik aufsuchen und ein Teil der Pflanze mitbringen

Blauregen und Hautkontakt - was Sie wissen sollten:

Reiner Hautkontakt mit Blauregen führt in der Regel nicht zu spürbaren Vergiftungen.
Empfindliche Personen berichten jedoch teilweise von:

  • Hautreizungen
  • Juckreiz, Rötungen oder kleinen Quaddeln

Beim Schneiden und in der Nähe der Samen empfiehlt es sich, Handschuhe und langärmlige Kleidung zu tragen. Ein versehentlicher Kontakt mit offenen Wunden kann das Risiko erhöhen.

Ist Blauregen bienenfreundlich?

Blauregen ist zwar giftig für Säugetiere, aber Bienen lieben ihn. Denn die üppigen Blüten liefern ihnen Nektar und Pollen im Überfluss. Da der Stoffwechsel von Insekten anders funktioniert, wirkt das Gift des Blauregens nicht auf Hummeln und Bienen.

Fazit: Blauregen fördert die Biodiversität im Garten. Wer ihn pflanzen möchte, sollte aber Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und die Pflanze z. B. für Kinder und Haustiere unzugänglich machen.

Blauregenvergiftung? Die Unfallversicherung hilft.

Auch bei aller Vorsicht kann Blauregen zur Gefahr werden, vor allem, weil Kinder und Haustiere die Gefahren nicht einschätzen können. Es macht also Sinn, für solche Fälle vorzusorgen, denn die Folgen können medizinisch, organisatorisch und finanziell belastend sein.

Gut zu wissen:
Vergiftungen sind in der Unfallversicherung eingeschlossen, wenn sie durch die Aufnahme fester oder flüssiger Stoffe über den Mund und Schlund (Eingang der Speiseröhre) erfolgen. Vergiftungen durch Alkohol, Drogen oder Medikamentenmissbrauch sind ausgeschlossen.

Die NÜRNBERGER Unfallversicherung leistet auch bei Pflanzenvergiftungen und sorgt für:

  • schnelle Hilfe und kompetente Beratung
  • finanzielle Absicherung, beispielsweise Krankenhaustagegeld bei stationären Aufenthalten sowie Kapitalleistungen bei dauerhafter Beeinträchtigung
  • professionelles Netzwerk und Begleitung

Zusammenfassung: Blauregen ja - aber mit Vorsicht!

Blauregen ist zweifellos eine der schönsten Gartenpflanzen, aber auch eine der gefährlichsten, wenn man ihre Giftigkeit unterschätzt. Die wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Ratgeber auf einen Blick:

  • Alle Pflanzenteile sind giftig, insbesondere Samen und Hülsen enthalten hohe Konzentrationen an Wistarin.
  • Bereits kleine Mengen können bei Kindern und Haustieren zu Vergiftungserscheinungen führen, von Übelkeit bis Atemnot.
  • Hautkontakt ist in der Regel unproblematisch, kann aber bei empfindlichen Personen zu Reizungen führen.
  • Tiere wie Hunde, Katzen und Nager sind gefährdet, wenn sie an der Pflanze knabbern.
  • Bienenfreundlich ist Blauregen trotzdem, für Insekten besteht keine Gefahr.
  • Prävention ist der beste Schutz: durch kindersichere Gartengestaltung, gezielten Rückschnitt und das Entfernen von Samenhülsen.
  • Sollte es doch zu einer Vergiftung kommen, sind schnelles Handeln und ärztliche Hilfe entscheidend.
  • Mit einer passenden Unfallversicherung können Sie sich zusätzlich gegen die Folgen absichern, auch im Falle von Pflanzenvergiftungen.

Häufige Fragen zu Blauregen und Giftigkeit

Nein, denn die asiatischen Arten des Blauregens (W. sinensis, W. floribunda) gelten als giftiger als der amerikanische Blauregen. Doch Vorsicht ist bei allen Arten geboten.

Ja, in erhöhten Kübeln oder auf Balkonen außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren ist der Anbau besser kontrollierbar.

Nein, eine allgemeine Meldepflicht besteht nicht. Dennoch sollte jeder Verdachtsfall an eine Giftnotrufzentrale gemeldet werden, auch zur statistischen Erfassung und Beratung.

Ja, z. B. Kletterhortensien, Clematis (ungiftige Sorten), oder Geißblatt sind schöne und sichere Alternativen.

Schnittreste unbedingt getrennt und sicher entsorgen, nicht auf den Kompost werfen, wenn Kinder oder Tiere Zugang haben.

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