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Blick auf einen Arm mit einem Pflaster auf dem ein rotes Herz abgebildet ist

Blutvergiftung.

Sepsis verstehen, Symptome deuten und Risiken vermeiden.

zuletzt aktualisiert am 26.08.2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Schnelles Handeln rettet Leben: Eine Sepsis kann sich innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich entwickeln.
  • Unspezifische Symptome täuschen: Erste Anzeichen wie Fieber, Verwirrtheit oder Hautveränderungen werden oft unterschätzt.
  • Vorbeugung ist möglich: Gute Wundhygiene, Impfungen und Wachsamkeit helfen, eine Sepsis zu verhindern.
  • Unfallbedingte Sepsis ist versichert: Die NÜRNBERGER Unfallversicherung bietet Schutz, wenn eine Blutvergiftung aus einem Unfall resultiert.

Blutvergiftung: eine unterschätzte Gefahr

Eine Blutvergiftung, medizinisch als Sepsis bezeichnet, ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der durch eine übermäßige Reaktion des Körpers auf eine Infektion entsteht. Trotz moderner Medizin ist die Blutvergiftung eine der häufigsten Todesursachen weltweit.

Allein in Deutschland erleiden laut der Sepsis Stiftung pro Jahr ca. 500.000 Menschen eine Sepsis, von denen 140.000 versterben. Drei Viertel der Überlebenden leiden unter Langzeitfolgen wie chronische Müdigkeit, Depressionen oder Gedächtnisstörungen.

Oft beginnt eine Blutvergiftung mit banalen Symptomen, die leicht zu übersehen sind. Umso wichtiger ist es, die Anzeichen rechtzeitig zu erkennen und im Ernstfall schnell zu handeln.

So entsteht eine Blutvergiftung

Eine Sepsis ist der schwerste Verlauf einer Infektion, die Auslöser sind vielseitig. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.

Häufige Ursachen:

  • Verletzungen: Selbst kleine Schnittwunden können Eintrittspforten für Bakterien sein.
  • Insektenstiche: Eine bakterielle Infektion nach einem Stich kann in seltenen Fällen zur Sepsis führen.
  • Operationswunden: Postoperative Infektionen sind ein typisches Risiko.

Risikogruppen:

  • Ältere Menschen und Kleinkinder
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen (z. B. Diabetes, Krebs)
  • Personen mit geschwächtem Immunsystem (z. B. durch Medikamente oder Erkrankungen)
Eine Frau liegt in einem abgedunkelten Raum und drückt sich einen Arm auf die Stirn

Wie Sie Symptome einer Blutvergiftung frühzeitig erkennen

Die Symptome einer Blutvergiftung sind oft unspezifisch und werden mit einer normalen Erkältung verwechselt. Deshalb wird in vielen Fällen eine Sepsis erst mit fortschreitendem Verlauf erkannt. Doch wer die Anzeichen kennt und richtig deutet, kann Leben retten - das eigene oder das eines anderen.

Typische Anzeichen:

  • Hohes Fieber oder Untertemperatur: Hinweis auf eine gestörte Körperregulation.
  • Schneller Herzschlag und beschleunigte Atmung: Der Körper versucht, gegen die Infektion anzukämpfen.
  • Verwirrtheit oder Benommenheit: Das deutet auf eine Sauerstoffunterversorgung hin.
  • Hautveränderungen: Blässe, Marmorierung oder ein sogenannter "roter Strich" entlang der Lymphbahnen.

So verläuft eine Blutvergiftung

Eine Blutvergiftung entsteht in der Regel aus einer zunächst lokal begrenzten Infektion (z. B. einer Wunde oder Lungenentzündung), die sich im Körper ausbreitet. Ohne schnelle Behandlung kann sich die Sepsis zu einem septischen Schock entwickeln - inklusive Organversagen, akutem Sauerstoffmangel und extrem niedrigen Blutdruckwerten.

Spätfolgen umfassen dauerhafte Schäden an Herz, Nieren, Leber oder Gehirn und können auch Amputationen erforderlich machen.

Diagnose und Behandlung einer Blutvergiftung

Je früher eine Sepsis erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden und desto höher sind die Heilungschancen. Die Diagnose erfolgt unter hohem Zeitdruck und erfordert eine systematische Untersuchung.

1. So wird eine Blutvergiftung diagnostiziert:

  • Blutuntersuchung: Entzündungsmarker wie C-reaktives Protein (CRP) und Procalcitonin liefern Hinweise auf eine systemische Infektion. Blutkulturen helfen, den genauen Erreger zu identifizieren.
  • Bildgebende Verfahren: Mithilfe von Ultraschall, Röntgen oder CT-Scans lassen sich mögliche Infektionsherde (z. B. Abszesse, Lungenentzündung) sichtbar machen.
  • Klinische Beobachtung: Ärzte prüfen Symptome wie Kreislaufstabilität, Atemfrequenz und geistigen Zustand. Eine Kombination dieser Parameter bildet die Grundlage für die Sepsis-Diagnose.

2. Behandlung und Therapie
Eine Sepsis stellt einen medizinischen Notfall dar, der sofortige intensivmedizinische Maßnahmen erfordert. Ziel ist es, die Infektion zu kontrollieren und lebenswichtige Körperfunktionen zu stabilisieren.

Wichtige Maßnahmen:

  • Antibiotika: Sie können buchstäblich Leben retten. Idealerweise werden innerhalb der ersten Stunde nach der Diagnose Breitbandantibiotika verabreicht. Später kann die Medikation auf den spezifischen Erreger abgestimmt werden.
  • Flüssigkeitstherapie: Intravenöse Infusionen stabilisieren den Blutdruck und verbessern die Durchblutung der Organe.
  • Sauerstoffzufuhr und Beatmung: Eine Sepsis kann zu Atemnot und einem gefährlichen Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut führen. Sauerstoffmasken oder Beatmungsgeräte kommen dann zum Einsatz.
  • Chirurgische Eingriffe: Wenn eine Infektionsquelle lokalisiert werden kann, z. B. ein Abszess oder abgestorbenes Gewebe, muss diese gegebenenfalls operativ entfernt werden.
  • Organunterstützung: In schweren Fällen kommen Dialyseverfahren oder medikamentöse Kreislaufunterstützung zum Einsatz, um betroffene Organe zu entlasten.

So beugen Sie einer Blutvergiftung vor

Eine Blutvergiftung ist oft vermeidbar. Durch Hygienemaßnahmen und Wachsamkeit können Sie viele Infektionen leicht verhindern.

Präventionstipps:

  • Wundpflege: Desinfizieren Sie auch kleine Verletzungen und beobachten Sie sie aufmerksam.
  • Impfungen: Schutz vor Pneumokokken, Grippe und COVID-19 kann helfen.
  • Regelmäßige Vorsorge: Diese ist besonders bei chronisch Kranken wichtig.

Unfallversicherung und Blutvergiftung

Nicht jede Blutvergiftung ist versichert. Bei der NÜRNBERGER Unfallversicherung ist jedoch eine unfallbedingte Sepsis abgesichert.

Ein Beispiel: Eine Wunde, die durch einen Wanderunfall entsteht, entzündet sich und führt zu einer Blutvergiftung. In diesem Fall erhalten Sie Unterstützung von der NÜRNBERGER.

Die Unfallversicherung übernimmt unter anderem:

  • Krankenhaustagegeld
  • Rehabilitationsmaßnahmen
  • Assistanceleistungen, z. B. Hilfs- und Pflegeleistungen für die Genesung zuhause
  • finanzielle Unterstützung bei dauerhaften Beeinträchtigungen oder Invalidität

Weiterführende Informationen: