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Eine junge Frau läuft durch den Wald, links ist ein Schild mit der Aufschrift "Vorsicht Zecken" zu sehen

Borreliose erkennen und behandeln.

Alles über Symptome, Therapien und Präventionsmaßnahmen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Borreliose ist eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit, die unbehandelt schwere Schäden an Gelenken, Nerven und Organen verursachen kann.
  • Erste Symptome sind Müdigkeit, grippeähnliche Beschwerden oder die typische Wanderröte.
  • Die Behandlung erfolgt in der Regel durch eine Antibiotika-Therapie, die bei frühzeitiger Diagnose meist sehr effektiv ist. Unbehandelt kann die Krankheit jedoch chronisch werden und zu langanhaltenden Beschwerden führen.

Borreliose - die stille Infektion mit weitreichenden Folgen

Wussten Sie, dass jedes Jahr zehntausende Menschen in Deutschland an Borreliose erkranken - oft ohne es zunächst zu bemerken? Tatsächlich ist die sogenannte Lyme-Borreliose die am häufigsten durch Zecken übertragene Infektionskrankheit. Das Problem: Borreliose wird in vielen Fällen übersehen oder mit anderen Krankheiten verwechselt - und das kann weitreichende Folgen für Ihre Gesundheit haben.

Doch wie können Sie sich schützen? Und was tun, wenn Sie den Verdacht haben, selbst betroffen zu sein? In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen - von ersten Symptomen über Diagnostik bis hin zu den besten Präventionsmaßnahmen.

Wie entsteht eine Borreliose? Ursachen und Übertragung

Die Ursache für eine Borreliose ist ein Zeckenstich, bei dem Bakterien der Gattung Borrelia übertragen werden. Diese Bakterien befinden sich im Speichel infizierter Zecken und können beim Stich in den menschlichen Körper gelangen. Besonders heimtückisch: Die Übertragung erfolgt in der Regel unbemerkt, da der Stich oft nicht schmerzt und die Zecke selbst winzig klein sein kann.

Das Risiko für Borreliose besteht vor allem in den wärmeren Monaten, wenn Zecken besonders aktiv sind. Und es ist umso höher, je länger die Zecke auf der Haut bleibt. Um sich zu schützen, sollten Sie nach Aufenthalten in der Natur regelmäßig Ihren Körper auf Zecken absuchen. Entdecken Sie eine Zecke, entfernen Sie diese am besten mit einer feinen Zeckenzange oder spitzen Pinzette und beobachten Sie die Einstichstelle sorgfältig.

Borreliose erkennen: Symptome im Überblick

Borreliose ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern, was sie oft schwer erkennbar macht. Die Symptome können je nach Stadium variieren und reichen von harmlos wirkenden Anzeichen bis hin zu schweren chronischen Beschwerden. Wichtig ist, frühzeitig auf Warnsignale zu achten, um die Krankheit rechtzeitig zu behandeln.

Frühsymptome: die ersten Warnzeichen

Die ersten Symptome einer Borreliose treten meist Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich auf. Ein typisches Erkennungsmerkmal ist die Wanderröte, eine ringförmige Hautrötung, die sich um die Einstichstelle langsam ausbreitet. Doch Vorsicht: Nicht jeder Betroffene entwickelt dieses Symptom.

Neben der Wanderröte können unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten - oft ähnlich einer Grippe. Wer diese Anzeichen bei sich bemerkt, sollte schnell einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn ein Zeckenstich bekannt ist.

Spätsymptome: wenn die Infektion fortschreitet

Unbehandelt kann sich die Borreliose im Körper ausbreiten und Monate oder sogar Jahre später schwere Beschwerden verursachen. Eine der häufigsten Spätfolgen ist die sogenannte Lyme-Arthritis, bei der es zu schmerzhaften Schwellungen und Entzündungen in den Gelenken kommt - oft in den Knien.

Wird das Nervensystem angegriffen, spricht man von Neuroborreliose. Die Schäden an Nerven können Taubheitsgefühle, Muskelschwäche oder Lähmungen verursachen. Generell klagen Betroffene häufig über Erschöpfungszustände, die ihren Alltag massiv einschränken. In seltenen Fällen sind auch das Herz und andere Organe betroffen, was beispielsweise zu Herzrhythmusstörungen oder Entzündungen des Herzmuskels führen kann.

Die 3 Krankheitsstadien im Überblick

Die Symptome einer Borreliose lassen sich grob in 3 Krankheitsstadien einteilen:

  • Lokale Infektion: Typisch sind die Wanderröte und grippeähnliche Beschwerden. Die Bakterien befinden sich noch nahe der Einstichstelle.
  • Streuung im Körper: Die Erreger breiten sich über das Blut- und Lymphsystem im Körper aus. Es können Gelenk- und Muskelschmerzen, Herzrhythmusstörungen oder neurologische Beschwerden auftreten.
  • Chronische Beschwerden: Unbehandelt kann es zu dauerhaften Schäden kommen, wie Arthritis, Nervenschäden oder sogar entzündlichen Veränderungen im Gehirn und Rückenmark.

Eine frühzeitige Diagnose ist deshalb wichtig, um Spätfolgen zu vermeiden. Lassen Sie auch unspezifische Symptome abklären - je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.

Eine jüngere Frau sitzt im Behandlungszimmer und bespricht sich mit einer jungen Ärztin

Wie wird Borreliose diagnostiziert?

Die Diagnose einer Borreliose kann eine echte Herausforderung sein, da die Symptome unspezifisch und vielseitig sind. Ärzte stützen sich daher auf mehrere Untersuchungsmethoden: Zunächst wird oft anhand der Krankengeschichte und sichtbarer Anzeichen wie der Wanderröte eine erste Einschätzung getroffen. Zur Absicherung kommen Bluttests zum Einsatz, bei denen Antikörper gegen Borrelien nachgewiesen werden können.

Diese Tests sind jedoch nicht immer eindeutig, da die Antikörperbildung mehrere Wochen dauern kann und nicht alle Infektionen erkannt werden. Bildgebende Verfahren wie die MRT können helfen, Entzündungen oder Nervenschäden aufzuspüren, die auf eine fortgeschrittene Borreliose hindeuten, sind jedoch kein direkter Nachweis der Krankheit. Genau diese Unsicherheiten führen dazu, dass Borreliose oft erst spät erkannt wird - ein Grund mehr, bei Verdacht frühzeitig einen Arzt aufzusuchen.

Wie wird Borreliose behandelt? Maßnahmen und Tipps

Wird eine Borreliose diagnostiziert, kommt in den meisten Fällen eine Antibiotika-Therapie zum Einsatz, die die Borrelien zuverlässig abtötet. Die Dauer der Behandlung liegt je nach Stadium der Krankheit zwischen 10 und 28 Tagen. Bei frühzeitiger Diagnose ist die Therapie in der Regel sehr effektiv und die meisten Betroffenen erholen sich vollständig.

Was passiert bei chronischer Borreliose?

Wird die Infektion nicht rechtzeitig erkannt oder behandelt, kann sich eine chronische Borreliose entwickeln. Diese zeigt sich oft in Form von langanhaltenden Gelenk-, Muskel- oder Nervenschmerzen. Die Behandlung ist in solchen Fällen komplexer und erfordert eine individuelle Therapie, die neben Antibiotika auch entzündungshemmende Medikamente oder Physiotherapie umfassen kann.

Das Post-Borreliose-Syndrom: Symptome nach der Behandlung

Bei einigen Betroffenen bleiben auch nach einer erfolgreichen Antibiotika-Therapie Beschwerden wie Müdigkeit, Konzentrationsprobleme oder Schmerzen bestehen. Dieses sogenannte Post-Borreliose-Syndrom ist nicht auf eine aktive Infektion zurückzuführen, sondern auf Langzeitschäden oder eine Überreaktion des Immunsystems. Hier stehen symptomatische Behandlungen im Fokus wie Schmerzmanagement und unterstützende Maßnahmen.

Wie können Ernährung und Lebensstil unterstützen?

Ein gesunder Lebensstil kann den Heilungsprozess bei Borreliose positiv beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und entzündungshemmenden Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren ist, kann das Immunsystem stärken. Regelmäßige Bewegung - angepasst an die individuellen Beschwerden - hilft, Muskeln und Gelenke geschmeidig zu halten. Zusätzlich sollten Stress und Überlastung vermieden werden, um dem Körper die nötige Ruhe zur Regeneration zu geben.

Wie kann man sich vor Borreliose schützen?

Der beste Schutz vor Borreliose ist, einen Zeckenstich von vornherein zu vermeiden. Besonders in den wärmeren Monaten, wenn Zecken aktiv sind, sollten Sie bei Spaziergängen oder Aufenthalten in der Natur einige einfache Vorsichtsmaßnahmen treffen. Tragen Sie beim Aufenthalt in Wäldern, hohen Gräsern oder auf Wiesen lange Kleidung, die möglichst eng anliegt. Stecken Sie die Hosenbeine in die Socken - auch wenn das nicht modisch aussieht, schützt es vor Zecken.

Auf heller Kleidung sind Zecken leichter zu erkennen. Verwenden Sie außerdem Zeckenschutzmittel (Insektensprays), um die Parasiten fernzuhalten. Nach jedem Ausflug sollten Sie Ihren Körper gründlich absuchen, besonders an warmen und weichen Stellen wie Kniekehlen, Achselhöhlen, der Leistengegend oder hinter den Ohren.

Wenn Sie eine Zecke auf Ihrer Haut entdecken, entfernen Sie sie möglichst schnell mit einer feinen Zeckenzange oder Pinzette. Greifen Sie dabei die Zecke so nah wie möglich an der Haut und ziehen Sie sie vorsichtig gerade heraus - vermeiden Sie es, die Zecke zu drehen oder den Körper zu quetschen.

Es gibt auch spezielle Zeckenkarten, mit deren Hilfe Zecken sicher entfernt werden können. Desinfizieren Sie die Einstichstelle danach und beobachten Sie sie in den folgenden Wochen. Sollten sich Symptome wie die Wanderröte oder grippeähnliche Beschwerden zeigen, suchen Sie sofort einen Arzt auf.

Eine Impfung gegen Borreliose gibt es bisher nicht. Im Gegensatz zur FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), einer durch Zecken übertragenen Gehirn-, Gehirnhaut- oder Rückenmarksentzündung, kann Borreliose nicht durch eine Schutzimpfung verhindert werden. Deshalb sind präventive Maßnahmen wie der richtige Zeckenschutz und das schnelle Entfernen der Zecke umso wichtiger.

Gesundheitliche Folgen finanziell absichern

Wurde die Borreliose nicht rechtzeitig erkannt, können nicht nur die gesundheitlichen Spätfolgen zum Problem werden. Denn leider wirkt sich häufig ein schwerer oder chronischer Krankheitsverlauf auch finanziell auf das Leben der Betroffenen aus. Doch die Kosten müssen nicht zur zusätzlichen Last werden: Bei der NÜRNBERGER Unfallversicherung ist in den Tarifen Komfort und Premium die durch Zeckenstich übertragene Infektion Borreliose mitversichert. So erhalten Sie bei schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen, die mit einer Invalidität einhergehen, finanzielle Hilfe. Dadurch können Sie sich ganz auf Ihre Borreliose-Therapie und Genesung konzentrieren.

Übrigens: Die NÜRNBERGER Unfallversicherung bietet auch Versicherungsschutz für Infektionen durch Zeckenstiche, wenn dadurch Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) verursacht wird.

Weiterführende Links zum Thema Borreliose und Zeckenstiche:

RKI-Ratgeber - Lyme-Borreliose: Ausführlicher Ratgeber des Robert Koch-Instituts zur Lyme-Borreliose

Borreliose und FSME Bund Deutschland: Website mit umfassenden Informationen und Literaturempfehlungen der Patientenorganisation "Borreliose und FSME Bund Deutschland e.V."

Erkrankungen durch Zeckenstiche: Informationsseite des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zu Borreliose und FSME

Was sind Zecken und wie entfernt man sie?: Informationsseite des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit anschaulichen Tipps, wie man Zecken am besten entfernt

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