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Frau liegt auf Krankenliege mit Elektroden am Kopf zur Hirnstrommessung

Epilepsie verstehen, behandeln und absichern.

So erkennen Sie Anzeichen für eine Epilepsie frühzeitig und sorgen medizinisch und finanziell für Sicherheit.

zuletzt aktualisiert am 10.10.2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung mit vielfältigen Ursachen, die von genetischen Faktoren bis zu Hirnschäden reichen.
  • Die Symptome reichen von kurzen Bewusstseinsstörungen bis zu schweren Krampfanfällen. Dank moderner Diagnostik und Therapie lassen sich Anfälle bei vielen Betroffenen gut kontrollieren.
  • Im Alltag sind gezielte Vorsichtsmaßnahmen wichtig, etwa beim Sport, im Beruf oder im Straßenverkehr.

Epilepsie wird oft unterschätzt

Epilepsie zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen des Nervensystems weltweit. Allein in Deutschland leben schätzungsweise über 500.000 Menschen mit dieser Diagnose, Tendenz steigend. Dennoch ist die Krankheit für viele ein Tabuthema. Was genau löst epileptische Anfälle aus? Wie erkennt man sie? Und was bedeutet die Erkrankung für Alltag, Beruf und Sicherheit?

In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen fundiertes Wissen an die Hand geben und aufklären über Ursachen, Symptome und Behandlungswege bis hin zu einem besonders wichtigen Thema: Wie lässt sich das Risiko bei Anfällen auch versicherungstechnisch absichern? Denn die Erkrankung bringt oft auch ein erhöhtes Unfallrisiko mit sich und nicht jede Versicherung zahlt bei anfallsbedingten Verletzungen. Mit dem richtigen Wissen und der passenden Vorsorge lässt sich jedoch viel tun, um Risiken zu minimieren und Sicherheit zu schaffen.

Was ist Epilepsie?

Epilepsie ist eine chronische Funktionsstörung des zentralen Nervensystems, bei der es zu plötzlichen, meist nicht kontrollierbaren elektrischen Entladungen im Gehirn kommt. Diese äußern sich in Form sogenannter epileptischer Anfälle, die wiederum sehr unterschiedlich verlaufen können: von kurzen Bewusstseinspausen bis hin zu heftigen Krampfanfällen mit Muskelzuckungen.

Ein einzelner Anfall allein bedeutet jedoch noch keine Epilepsie. Erst wenn wiederholte Anfälle ohne erkennbare akute Ursache auftreten, sprechen Mediziner von einer Epilepsie.

Wie häufig ist Epilepsie?

  • In Deutschland: ca. 0,7 % der Bevölkerung betroffen
  • Jährlich rund 30.000 Neuerkrankungen
  • Häufige Ersterkrankung im Kindesalter oder ab 60+

Epilepsie tritt in jeder Altersgruppe auf, doch besonders häufig in der Kindheit und im höheren Erwachsenenalter. Auch genetische Veranlagung oder erworbene Hirnschäden (z. B. durch Unfälle, Schlaganfälle oder Tumoren) können eine Rolle spielen.

Ursachen & Auslöser von Epilepsie?

Die Ursachen von Epilepsie sind vielfältig und nicht immer eindeutig feststellbar. Grundsätzlich wird zwischen genetisch bedingten und erworbenen Ursachen unterschieden. In manchen Fällen bleibt die genaue Ursache auch ungeklärt, dann spricht man von einer idiopathischen Epilepsie.

Einige Epilepsieformen sind familiär gehäuft und auf genetische Veranlagungen zurückzuführen. Dabei können Veränderungen in bestimmten Genen die Reizweiterleitung im Gehirn beeinflussen und so epileptische Anfälle begünstigen. Besonders bei frühkindlichen Epilepsien spielt die Genetik eine große Rolle.

Hierbei handelt es sich um Veränderungen oder Schäden im Gehirn, die zu einer erhöhten Anfallsbereitschaft führen können. Mögliche Auslöser sind unter anderem:

  • Schädel-Hirn-Trauma (z. B. nach einem Unfall)
  • Schlaganfall
  • Hirntumor
  • Hirnhautentzündung (Meningitis)
  • Fehlbildungen im Gehirn (z. B. in der Entwicklung des Embryos)

Auch ohne bestehende Epilepsie kann ein epileptischer Anfall durch bestimmte Auslöser provoziert werden. Bei Betroffenen können diese Trigger wiederum Anfälle begünstigen. Zu den häufigsten zählen:

  • Schlafmangel ist einer der häufigsten Anfallsauslöser
  • Flackerlicht (z. B. in Diskotheken, Bildschirme), besonders bei "photosensibler Epilepsie"
  • Stress und Überforderung
  • Alkoholkonsum oder -entzug
  • Starke hormonelle Schwankungen (z. B. bei menstrueller Epilepsie)
  • Medikamente oder Drogen
  • Fieber (bei Kindern), sogenannter Fieberkrampf

Epilepsie wird nicht durch psychische Erkrankungen ausgelöst. Allerdings können Stress und emotionale Belastungen die Anfallshäufigkeit erhöhen.

Wissenschaftlich belegt:

  • Laut einer Metaanalyse sind traumatische Hirnverletzungen eine der häufigsten erworbenen Ursachen für Epilepsie im Erwachsenenalter.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie betont, dass Schlafmangel ein Anfallsauslöser bei bis zu 70 % der Patienten sein kann.
Frau stützt sich an Wand ab und hält sich den Kopf wegen Schwindel

Symptome & Anzeichen epileptischer Anfälle

Epilepsie ist nicht gleich Epilepsie und ebenso unterschiedlich sind die Anzeichen eines Anfalls. Neben den bekannten heftigen Krämpfen und Bewusstlosigkeit, gibt es auch weitaus subtilere Symptome.

Fokale Anfälle (partiell)
Diese Anfallsform beginnt in einem begrenzten Teil des Gehirns und kann mit oder ohne Bewusstseinsverlust auftreten:

  • Einfach-fokal: Keine Bewusstseinsstörung, z. B. Zuckungen an einer Hand, ungewöhnliche Sinneswahrnehmungen (z. B. Geruch, Geräusch)
  • Komplex-fokal: Bewusstsein beeinträchtigt, aber kein vollständiger Verlust (z. B. starrer Blick, unverständliche Laute)

Generalisierte Anfälle
Diese Anfälle betreffen das gesamte Gehirn und sind meist mit Bewusstlosigkeit verbunden:

  • Tonisch-klonischer Anfall (früher "Grand mal" genannt): klassischer Krampfanfall mit Bewusstseinsverlust, zunächst Versteifung (tonisch), anschließend rhythmische Zuckungen (klonisch)
  • Absencen (Petit mal): Plötzliche "Blackouts" für wenige Sekunden, oft bei Kindern ("Weggetreten sein")
  • Myoklonische Anfälle: Plötzliche Muskelzuckungen (z. B. Arme/Beine)
  • Atonische Anfälle: Kurzzeitiger Verlust der Muskelspannung, Sturzrisiko!

Aura, die Vorboten eines Anfalls
Viele Betroffene spüren eine sogenannte Aura vor einem Anfall: ein "Warnsignal" des Körpers. Diese kann sich äußern durch:

  • Plötzliches Schwindelgefühl
  • Déjà-vu-Erlebnisse
  • Kribbeln, Sehstörungen, Geräuschwahrnehmungen
  • Magen-Druckgefühl ("epigastrisches Empfinden")
  • Plötzliche Angst- oder Panikgefühle

Eine Aura gilt medizinisch bereits als fokaler Anfall!

Wie fühlt sich ein epileptischer Anfall an?

Da das Bewusstsein oft gestört ist, erinnern sich viele Betroffene kaum oder gar nicht an den Anfall. Beobachter berichten von:

  • Stürzen ohne Fremdeinwirkung
  • Verdrehen der Augen
  • Muskelzuckungen, Zungenbiss
  • Inkontinenz
  • "Nachschlafphase" (Postiktal): Erschöpfung, Verwirrtheit, Kopfschmerzen

Tipp: So erkennen Sie epileptische Anzeichen bei anderen

  • Plötzliche "geistige Abwesenheit"
  • Repetitive Bewegungen (z. B. Nesteln, Kauen)
  • Stürze ohne ersichtlichen Grund
  • Reaktionslosigkeit trotz offener Augen

Diagnose & Behandlungsmöglichkeiten bei Epilepsie

Die Diagnose Epilepsie wird nicht leichtfertig gestellt. Sie basiert auf einer sorgfältigen ärztlichen Abklärung. Denn ein einmaliger Anfall bedeutet nicht gleich Epilepsie. Es ist daher wichtig, die Ursache zu finden, die Form des Anfalls zu bestimmen und darauf basierend eine individuelle Therapie einzuleiten.

Der wichtigste erste Schritt ist das Gespräch mit dem Arzt. Dabei helfen Informationen über:

  • Ablauf und Dauer des Anfalls
  • Begleitsymptome (z. B. Aura, Bewusstseinsverlust)
  • Vorerkrankungen und Medikamente

Tipp: Angehörige oder Zeugen können wichtige Details liefern. Zeichnen Sie alles in einem Anfallstagebuch auf.

Das EEG misst elektrische Aktivitäten im Gehirn, um typische Entladungsmuster (sog. "Spikes") zu beobachten, die auf Epilepsie hinweisen. Dabei kann auch ein Schlafentzugs-EEG eingesetzt werden, um Anfälle zu provozieren.

Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) werden eingesetzt, um strukturelle Ursachen wie Tumoren oder Narbengewebe zu erkennen.

Blutuntersuchungen helfen, Stoffwechselstörungen oder Infektionen als mögliche Ursache auszuschließen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Epilepsie

Medikamentöse Therapie (Antiepileptika)
Antiepileptika (z. B. Lamotrigin, Levetiracetam, Valproat) sind die häufigste Behandlungsform. Sie reduzieren die Anfallsbereitschaft, können aber Nebenwirkungen haben (z. B. Müdigkeit, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen).

  • Therapieerfolg: Bei etwa 70 % der Betroffenen lassen sich Anfälle langfristig unter Kontrolle bringen
  • Wichtig: Regelmäßige Einnahme und ärztliche Kontrolle sind entscheidend

Epilepsiechirurgie
Wenn Medikamente nicht ausreichen (pharmakoresistente Epilepsie), kann eine Operation helfen, bei der z. B. ein Hirnareal entfernt wird oder ein Vagusnervstimulator (VNS) zum Einsatz kommt.

  • Studien zeigen: Bei geeigneten Patienten kann die OP zur Anfallsfreiheit führen
  • Voraussetzung: Präzise Lokalisation des Anfallsursprungs

Nicht-medikamentöse Ansätze

  • Ketogene Diät: Fettbetonte Ernährung, vor allem bei Kindern mit schwer behandelbarer Epilepsie
  • Biofeedback, Verhaltenstherapie: Besonders bei Anfällen mit psychogenen Auslösern
  • Entspannungstechniken: Yoga, Autogenes Training zur Stressreduktion

Selbsthilfe & Schulungen
Spezielle Schulungen für Betroffene & Angehörige (z. B. "EpiSchulungen") verbessern den Umgang mit der Erkrankung und fördern Sicherheit im Alltag.

Erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall

  • Ruhe bewahren, ein Anfall dauert meist < 3 Minuten
  • Gefahren vermeiden, z. B. scharfe Gegenstände entfernen
  • Betroffene nicht festhalten!
  • Seitliche Lagerung nach dem Anfall
  • Notruf (112) bei langem Anfall, Verletzungen, Schwangerschaft, unbekanntem Erstanfall

Leben mit Epilepsie: Alltag, Beruf & Sicherheit

Ein Leben mit Epilepsie stellt Betroffene und Angehörige vor besondere Herausforderungen. Doch mit der richtigen Aufklärung, medizinischer Betreuung und einem bewussten Umgang mit Risiken ist ein weitgehend selbstbestimmtes Leben möglich. Wichtig ist vor allem eines: Epilepsie bedeutet nicht automatisch Einschränkung, aber sie verlangt Aufmerksamkeit.

Viele Betroffene können mit der richtigen Therapie ein normales Leben führen. Dennoch ist es wichtig, auf bestimmte Risikobereiche zu achten:

  • Schwimmen & Baden: Nie allein baden, Ertrinkungsgefahr bei Anfällen
  • Kochen: Vorsicht bei heißem Öl, offenen Flammen, scharfen Messern
  • Höhen & Maschinen: Keine Arbeiten auf Leitern, an laufenden Maschinen oder gefährlichen Geräten ohne Schutzmaßnahmen
  • Sport: Viele Sportarten sind möglich! Ideal: Schwimmen (unter Aufsicht), Yoga, Wandern, Radfahren mit Helm. Kampfsport & Tauchen eher meiden

Tipp: Ein Anfallstagebuch kann helfen, Auslöser zu identifizieren und Therapien besser anzupassen.

Ob und wo man arbeiten darf, hängt stark von Art und Häufigkeit der Anfälle ab. In vielen Fällen ist eine berufliche Tätigkeit normal möglich, manchmal mit Einschränkungen.

Grundsätzlich möglich sind:

  • Büro- & Schreibtischtätigkeiten
  • Kreative Berufe (Design, Journalismus, IT)
  • Verwaltungs- und Kundenservicejobs

Eingeschränkt oder ungeeignet sind:

  • Arbeiten mit Unfallgefahr (z. B. Bau, Fahrdienst, Feuerwehr)
  • Schichtarbeit mit Schlafdefizit
  • Alle Tätigkeiten mit Verantwortung für andere (z. B. Pilot, Lokführer, Busfahrer)

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) gibt konkrete Empfehlungen zur beruflichen Beurteilung von Epilepsie, hier lesen Sie mehr:
Berufliche Beurteilung bei Epilepsie und nach erstem epileptischen Anfall

Ja, unter bestimmten Voraussetzungen ist Autofahren trotz Epilepsie möglich. Die gesetzlichen Grundlagen stehen in der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) sowie den Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt).

Voraussetzungen für die Fahreignung:

  • Anfallsfreiheit seit mindestens 1 Jahr:
    Wer seit 1 Jahr keine epileptischen Anfälle hat, gilt in der Regel als fahrgeeignet (gilt für Führerscheinklasse Gruppe 1, also Pkw, Motorrad, Roller).
  • Nach einem einmaligen Anfall:
    Nach einem einzelnen epileptischen Anfall - ohne dass eine dauerhafte Epilepsie-Diagnose besteht - kann die Fahrerlaubnis nach 6 Monaten Anfallsfreiheit erteilt werden, wenn das Risiko eines weiteren Anfalls als gering eingestuft wird.
  • Strengere Kriterien bei Bewusstseinsstörungen (z. B. Absencen):
    Anfallsformen, bei denen das Bewusstsein kurzzeitig verloren geht oder die Kontrolle über das Fahrzeug gefährdet wäre, führen zu strengeren Anforderungen an die Fahreignung.

Bei Epilepsie leiden Körper und Seele gleichermaßen. Viele Betroffene berichten von sozialer Ausgrenzung, Missverständnissen im Umfeld oder Vorurteilen am Arbeitsplatz. Die Angst vor dem nächsten Anfall, Unsicherheit im Alltag oder fehlendes Verständnis können zusätzlich belasten.

Studien zeigen, dass rund 30 bis 40 % der Menschen mit Epilepsie im Verlauf auch unter psychischen Begleiterkrankungen wie etwa Depressionen, Ängsten oder sozialem Rückzug leiden. Umso wichtiger ist es, die psychische Gesundheit aktiv mit in den Blick zu nehmen.

Diese Hilfen unterstützen:

  • Psychologische Begleitung durch erfahrene Fachkräfte
  • Austausch in Selbsthilfegruppen: Verständnis und Rückhalt
  • Aufklärung im privaten und beruflichen Umfeld
  • Aktive Entstigmatisierung: besonders in Schule, Ausbildung und Beruf

Ein offener Umgang mit der Erkrankung, soweit möglich, hilft Unsicherheiten abzubauen und soziale Teilhabe zu stärken.

Epilepsie kann nicht nur gesundheitliche, sondern auch rechtliche und finanzielle Auswirkungen haben. Verschiedene staatliche Hilfen unterstützen Betroffene je nach Schwere und Verlauf der Erkrankung:

  • Grad der Behinderung (GdB): Je nach Anfallshäufigkeit und Einschränkungen im Alltag kann ein GdB anerkannt werden, mit steuerlichen Vorteilen und Zugang zu Förderleistungen.
  • Pflegegrad: Bei stärker ausgeprägter Epilepsie mit körperlichen oder psychischen Begleiterkrankungen kann ein Pflegegrad beantragt werden, was wichtig ist für Pflegehilfen oder Zuschüsse.
  • Reha- & Fördermaßnahmen: Krankenkassen, Rentenversicherung und Integrationsämter bieten u. a. medizinische Reha, berufliche Wiedereingliederung und finanzielle Unterstützung im Arbeitsleben.

Lassen Sie sich bei Bedarf von Sozialdiensten oder Selbsthilfeorganisationen beraten, sie kennen Anlaufstellen und Fristen.

Absicherung mit privater Unfallversicherung

Epilepsie bedeutet für viele Betroffene eine gesundheitliche Belastung. Doch auch finanzielle Risiken sind nicht zu unterschätzen. Ein plötzlicher Anfall kann zu schwerwiegenden Unfällen führen: Stürze auf der Straße, beim Kochen, im Bad oder am Arbeitsplatz haben oft langwierige Folgen. Genau hier kommt die private Unfallversicherung ins Spiel.

1. Wann leistet eine private Unfallversicherung?
Viele denken: "Wenn ich stürze und mich verletze, zahlt meine Versicherung". Doch so einfach ist es leider nicht. Denn: Die meisten klassischen Unfallversicherungen schließen Unfälle aus, die durch Bewusstseinsstörungen wie Anfälle verursacht wurden. Dazu zählen auch epileptische Anfälle.

Die gute Nachricht:
Es gibt Versicherer, darunter auch die NÜRNBERGER Versicherung, die solche Risiken nicht pauschal ausschließen, sondern individuell bewerten. Bei stabiler Anfallslage und passender Vertragsgestaltung besteht häufig voller Versicherungsschutz.

Gut zu wissen: In den Komfort- und Premiumvarianten der NÜRNBERGER Unfallversicherung sind Unfälle durch epileptische Anfälle mitversichert, obwohl es sich um eine Bewusstseinsstörung handelt.

Mit der Unfallversicherung der NÜRNBERGER können Sie sich individuell absichern, auch bei Risiken durch Bewusstseinsstörungen. Informieren Sie sich jetzt, welche Leistungen für Sie relevant sind, und sorgen Sie gezielt vor mit einer privaten Unfallversicherung.

2. Worauf sollte man beim Vertragsabschluss achten?
Achten Sie auf:

  • Klausel zu Bewusstseinsstörungen: Ist Epilepsie explizit ausgeschlossen oder eingeschlossen?
  • Gesundheitsfragen ehrlich beantworten, sonst droht Leistungsablehnung
  • Nachversicherungsmöglichkeit bei Veränderung der Lebenssituation

Lassen Sie sich von einem Experten beraten und fordern Sie ein Versicherungsangebot, das individuell auf Ihre gesundheitliche Situation abgestimmt ist.

3. Was leistet eine gute Unfallversicherung bei Unfällen, die durch epileptische Anfälle verursacht wurden?

  • Kapitalleistung bei Invalidität
  • Krankenhaustagegeld oder Genesungsgeld
  • Kostenübernahme für Reha, Hilfsmittel, sowie Beratung bei Umbauten, je nach individuellem Zusatzschutz
  • Unfallrente (bei dauerhaften Schäden)
  • Unfallhilfe (z. B. Haushaltshilfe, Betreuungskosten)

4. Warum lohnt sich eine Versicherung besonders bei Epilepsie?

  • Höheres Risiko für Sturzunfälle
  • Reha- und Behandlungskosten können enorm sein
  • Berufliche Einschränkungen & Verdienstausfälle möglich
  • Staatliche Hilfen reichen oft nicht aus

Häufige Fragen rund um Epilepsie

Epilepsie kann durch genetische Faktoren, Hirnschäden (z. B. nach Unfällen, Schlaganfällen), Tumoren oder Infektionen entstehen. Auch neurologische Fehlentwicklungen im Kindesalter zählen zu möglichen Ursachen. In manchen Fällen bleibt die genaue Ursache unbekannt.

Typische Anzeichen für Epilepsie sind kurze Bewusstseinsstörungen, Zuckungen, ein starrer Blick, ungewohnte Geruchs- oder Geräuschwahrnehmungen (Aura) oder plötzliche "Blackouts". Auch Stürze ohne erkennbare Ursache können erste Hinweise sein.

In vielen Fällen lässt sich Epilepsie medikamentös gut kontrollieren, bei etwa 70 % der Betroffenen verschwinden die Anfälle. Eine vollständige Heilung ist jedoch nur in bestimmten Fällen, z. B. durch eine Operation, möglich.

Typische Auslöser sind Schlafmangel, Alkohol, Stress, flackerndes Licht, bestimmte Medikamente oder hormonelle Schwankungen. Diese "Trigger" sollten möglichst gemieden werden.

Viele klassische Unfallversicherungen schließen Unfälle durch Bewusstseinsstörungen wie Epilepsie aus. Einige Anbieter, z. B. die NÜRNBERGER, sichern solche Risiken unter bestimmten Bedingungen dennoch ab. Ein Blick in die Vertragsbedingungen ist entscheidend.

Grundsätzlich ja. Wenn die Anfälle medikamentös kontrolliert sind und bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Für das Autofahren gilt meist eine anfallsfreie Zeit von mindestens 12 Monaten. Im Beruf kommt es auf die Art der Tätigkeit und das individuelle Risiko an.

Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, keine psychische Störung. Allerdings begünstigen psychische Belastungen wie Stress die Anfälle, und Begleiterkrankungen wie Depressionen sind häufig.

Stille Anfälle, auch Absencen genannt, sind kurze Bewusstseinsaussetzer, meist ohne Krämpfe. Die betroffene Person wirkt dabei abwesend oder reagiert kurzzeitig oft unbemerkt nicht auf ihre Umgebung.

Unfallversicherung

  • Wählen Sie Leistungen für Reha, Tagegeld, Invalidität oder Rente
  • Keine Wartezeiten - ohne Gesundheitsfragen
  • Spezielle Angebote für Kinder, Erwachsene und Senioren
Frau sitzt auf dem Tisch und telefoniert
  • Deutsche Epilepsievereinigung, Epilepsie im Arbeitsleben, Deutsche Epilepsievereinigung 01.09.2023, zuletzt abgerufen am: 10.10.2025
  • Raphael Rauh und Andreas Schulze-Bonhage, Angstformen bei Menschen mit Epilepsie, Universitäts-Klinikum Freiburg, zuletzt abgerufen am: 10.10.2025
  • Bundesministerium für Gesundheit (BMBG), Krankheiten: Epilepsie, Bundesministerium für Gesundheit (BMBG), zuletzt abgerufen am: 10.10.2025
  • Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Epilepsie, Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen 05.04.2023, zuletzt abgerufen am: 10.10.2025

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