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Eine junge sportliche Frau sitzt auf dem Boden und hält sich ihren verstauchten Fuß

Fuß umgeknickt: Wann sollten Sie zum Arzt?

Kühlen oder Krankenhaus? So treffen Sie die richtige Entscheidung.

zuletzt aktualisiert am 09.10.2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Starke Schmerzen, Schwellung oder Instabilität? Dann besser schnell zum Arzt.
  • Erste Hilfe: Kühlen, hochlagern, schonen.
  • Lieber einmal zu viel zum Arzt, denn unbehandelte Verletzungen können chronisch werden.

Was passiert beim Umknicken im Fuß?

Wenn der Fuß seitlich wegknickt, ist meist das Sprunggelenk betroffen. Dieses besteht aus 3 Knochen und wird von einem komplexen Bandapparat stabilisiert. Beim Umknicken wird dieses System ruckartig überdehnt, wobei die Außenbänder besonders gefährdet sind.

Wird der Fuß nach innen verdreht, kann es zu einer Überdehnung, einem Teilriss oder sogar einem kompletten Bänderriss kommen. In schwereren Fällen sind auch Knochen, Knorpel oder Sehnen beteiligt. Ob es sich um eine einfache Verstauchung oder eine ernsthafte Verletzung handelt, lässt sich meist erst nach einer ärztlichen Untersuchung sicher sagen.

Symptome & Warnsignale

Dass der Fuß plötzlich umknickt, ist nur ein kurzer Moment. Danach beginnt das Rätselraten, wie schlimm es jetzt wirklich ist. Nicht immer lässt sich das direkt erkennen. Denn selbst bei einem Riss der Bänder ist es möglich, noch zu laufen. Deshalb gilt: Vertrauen Sie nicht allein auf den ersten Eindruck.

Folgende Anzeichen deuten darauf hin, dass Sie ärztliche Hilfe benötigen:

  • Starke oder zunehmende Schmerzen, besonders beim Auftreten oder Bewegen des Fußes
  • Deutliche Schwellung in den ersten Stunden nach dem Umknicken
  • Bluterguss (Hämatom) rund um den Knöchel oder Spann
  • Instabilität: der Fuß fühlt sich "wackelig" an oder knickt beim Gehen erneut weg
  • Knack- oder Reißgeräusch beim Umknicken
  • Bewegung stark eingeschränkt oder kaum noch möglich

Faustregel: Wenn Sie den Fuß nicht normal belasten können oder die Beschwerden nach 1 bis 2 Tagen nicht deutlich besser werden, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Gerade bei einem möglichen Bänderriss ist eine schnelle Diagnose wichtig, um Spätfolgen wie chronische Instabilität zu vermeiden.

Nur ein Arzt kann per klinischer Untersuchung, Röntgen oder MRT die genaue Diagnose stellen. Einen Überblick zum Thema Bänderriss gibt Ihnen unser Ratgeber "Bänderriss: Ursachen, Symptome und Behandlung".

Erste Hilfe: So handeln Sie sofort richtig

Illustration auf der eine Frau im Tennisoutfit abgebildet ist - daneben ist zu sehen, was man bei einer Verletzung tun muss

Die PECH-Regel setzt sich aus vier Begriffen zusammen. P steht für Pause. E steht für Eis. C steht für Compression. H steht für Hochlagern.

Die sogenannte PECH-Regel hilft, Schwellung und Schmerzen frühzeitig zu begrenzen:

  • Pause: Sofortige Belastung stoppen
  • Eis: 15 bis 20 Minuten kühlen, mit Tuch dazwischen (alle 2 bis 3 Stunden wiederholen)
  • Compression: Leichter Verband zur Stabilisierung
  • Hochlagern: Fuß über Herzhöhe bringen - reduziert Schwellung

Achtung: Nicht direkt auf die Haut kühlen, Verbrennungsgefahr!

Schmerzen beim Auftreten? Dann besser zum Arzt. Es könnte auch ein Muskelfaserriss oder eine Zerrung vorliegen oder eben mehr. Mehr zu den beiden Verletzungsarten lesen Sie in unserem Ratgeber "Muskelfaserriss oder Zerrung".

Arzt oder Krankenhaus: wo bin ich richtig?

Wenn Sie sich unsicher fühlen oder eines der Warnzeichen auftritt, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Welche die richtige Anlaufstelle für Ihre Fuß- bzw. Knöchelverletzung ist, hängt vom Schweregrad ab:

Hausarzt oder Orthopäde bei moderaten Beschwerden oder

Unfallchirurg / Notaufnahme bei:

  • starken Schmerzen
  • sichtbarer Fehlstellung
  • Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühl
  • Verdacht auf Bruch
Eine Ärztin zeigt einer Patientin eine Röntgenaufnahme von ihrem Fuß

Wie lange dauert die Heilung?

Das hängt vom Grad der Verletzung ab. Eine einfache Fuß-Verstauchung heilt oft in 2 Wochen vollständig aus. Bei Teil- oder Komplettrissen kann es mehrere Wochen bis Monate dauern. Unterstützend wirken:

  • Schonung & Entlastung
  • Physiotherapie
  • Stützbandagen
  • Langsame Rückkehr zum Sport (frühestens nach ärztlicher Freigabe)

Wichtig: Zu frühes Training kann zu chronischer Instabilität führen!

Wann greift die private Unfallversicherung?

Nicht jeder Sturz bzw. jedes Umknicken ist automatisch versichert. Entscheidend ist, ob eine "äußere Einwirkung" vorlag. Das heißt:

  • Klassischer Unfall mit Fremdeinwirkung: versichert
    Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber "Definition eines Unfall"
  • Eigenbewegung beim Joggen oder Stolpern: nicht standardmäßig versichert

Die Unfallversicherung der NÜRNBERGER bietet hier einen wertvollen Vorteil: Im Premiumtarif sind Eigenbewegungen wie das bloße Umknicken ohne Fremdeinwirkung mitversichert. Das kann wichtig sein, denn viele Verletzungen passieren ganz ohne äußere Einwirkung.

So beugen Sie erneuten Verletzungen vor

Manche Menschen knicken häufiger um als andere, sei es durch schwache Bänder, eine alte Verletzung oder untrainierte Muskulatur. Gerade bei lockeren Bandstrukturen oder nach einem Bänderriss besteht die Gefahr, dass der Fuß immer wieder wegknickt. Doch das muss nicht sein: Mit gezieltem Training können Sie die Stabilität im Sprunggelenk deutlich verbessern.

Diese Maßnahmen helfen, das Risiko zu senken:

  • Fuß- und Wadenmuskulatur kräftigen
  • Gleichgewicht und Koordination trainieren (z. B. Wackelbrett, Barfußlaufen)
  • Hochwertige, stützende Schuhe tragen
  • Aufwärmen vor dem Sport
  • Bandagen oder Tapes nutzen, besonders nach vorherigen Verletzungen

Beispiel-Übung für zu Hause: Einbeinstand mit Variation

Eine einfache, aber sehr effektive Übung zur Stabilisierung des Sprunggelenks ist der Einbeinstand:

  • Stellen Sie sich barfuß auf ein Bein, das andere leicht anheben.
  • Versuchen Sie, das Gleichgewicht für 30 bis 60 Sekunden zu halten.
  • Steigern Sie die Schwierigkeit, indem Sie die Augen schließen, sich dabei die Zähne putzen oder auf einem gefalteten Handtuch stehen.

Täglich 2 bis 3 Minuten reichen schon aus, um spürbare Fortschritte zu erzielen. Und das Beste: Diese Übung lässt sich ganz einfach in den Alltag integrieren, etwa morgens im Bad oder abends beim Zähneputzen.

Häufige Fragen zu einem umgeknickten Fuß

Manchmal ja, aber das ist kein Zeichen für Harmlosigkeit! Ein Arztbesuch ist unerlässlich.

Je nach Verletzungsgrad, können Sie 1 bis 2 Wochen (leichte Dehnung) oder bis mehrere Monate (Bänderriss oder Knochenbeteiligung) Schmerzen haben.

Das ist oft gar nicht so einfach, denn auch bei Brüchen kann man manchmal noch auftreten. Ein Bruch zeigt sich oft durch sehr starke Schmerzen, plötzliche Bewegungseinschränkung, eine sichtbare Fehlstellung oder ein knackendes Geräusch beim Unfall. Eine Verstauchung verursacht eher ziehende Schmerzen und führt seltener zu Instabilität oder Taubheitsgefühlen.

Wichtig: Nur eine ärztliche Untersuchung, gegebenenfalls mit Röntgen, kann sicher klären, ob ein Knochen beteiligt ist.

Wenn die Schwellung nach 2 bis 3 Tagen nicht abnimmt oder sogar zunimmt, sollten Sie den Fuß unbedingt ärztlich untersuchen lassen. Es kann sich um eine nicht erkannte Bänderverletzung oder einen kleinen Bruch handeln. Auch eine falsche Belastung oder zu wenig Schonung kann die Heilung verzögern. Wichtig: Fuß konsequent hochlagern, kühlen und nicht überlasten, bis die Ursache geklärt ist.

Ja, grundsätzlich können Sie leichte Stabilisierungen mit einem Sporttape oder Kinesiologie-Tape selbst vornehmen - vorausgesetzt, Sie wissen, wie es geht. Für eine korrekte Technik sollten Sie sich allerdings einmal von einem Arzt oder Physiotherapeuten zeigen lassen, wie ein funktioneller Tapeverband am Sprunggelenk angelegt wird.

Tipp: Bei Unsicherheit lieber auf eine medizinische Bandage zurückgreifen. Sie ist einfacher anzuwenden und oft effektiver.

Das kommt auf die Belastbarkeit und Beweglichkeit des verletzten Fußes an und darauf, ob es sich um das Gas- bzw. Bremspedalbein handelt.
Faustregel: Solange Sie nicht sicher und schmerzfrei bremsen können, dürfen Sie nicht fahren. Die Fahrerlaubnis erlischt rechtlich, wenn Sie fahruntüchtig sind, selbst mit Automatik.

Fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt. Er kann beurteilen, ob das Fahren wieder sicher ist.

Ideal sind stabile, gut gedämpfte Schuhe mit fester Fersenkappe und flacher Sohle. Vermeiden Sie weiche Stoffschuhe, Sandalen oder hohe Absätze. Beim Sport helfen spezielle Sportschuhe mit Knöchelhalt oder sogar orthopädische Einlagen, um das Gelenk zu stabilisieren und erneutes Umknicken zu verhindern.

Die gesetzliche Unfallversicherung greift nur bei Arbeitsunfällen, Wegeunfällen oder schulischen Veranstaltungen. Wer sich also auf dem Weg zur Arbeit oder während der Arbeitszeit verletzt, hat Anspruch auf Leistungen wie Heilbehandlung, Reha oder Verletztengeld.

Wichtig: Private Unfälle, z. B. beim Sport oder im Haushalt, sind nicht abgedeckt. Hier hilft nur eine private Unfallversicherung wie die der NÜRNBERGER, am besten mit Premiumtarif, wenn auch Eigenbewegungen wie das Umknicken versichert sein sollen.

Lieber zu früh als zu spät zum Arzt

Ein umgeknickter Fuß ist eine Momentsache. Aber die Folgen können hartnäckig sein. Ob Bänderdehnung, -riss oder Knochenverletzung: Nur der Arzt kann die Diagnose stellen. Wer früh reagiert, kann Spätfolgen vermeiden. Und wer zusätzlich mit einer privaten Unfallversicherung abgesichert ist, geht auf Nummer sicher.

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Frau sitzt auf dem Tisch und telefoniert

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