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Ein gelbes Warnschild an einem Baum mitten im Wald

Giftige Pflanzen erkennen.

So schützen Sie sich und Ihre Familie.

zuletzt aktualisiert am 10.07.2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Giftige Pflanzen erkennen und meiden, kann Leben retten: Denn Pflanzenteile, insbesondere Blüten und Beeren enthalten toxische Substanzen.
  • Symptome: Übelkeit, Durchfall, Herzrhythmusstörungen und Schwindel oder Atemnot können auch erst verzögert nach dem Verzehr oder Kontakt auftreten.
  • Erste Hilfe: Mund ausspülen, Wasser trinken, kein Erbrechen herbeiführen und sofort einen Arzt oder die Giftnotrufzentrale kontaktieren.
  • Bei Kindern: Gleich notärztliche Hilfe (112) und Gift-Notruf wählen.

Warum ist es wichtig, giftige Pflanzen zu kennen?

Jedes Jahr landen zahlreiche Menschen wegen Pflanzenvergiftungen im Krankenhaus, oftmals, weil sie die Gefahren nicht kannten. Denn viele unserer heimischen Pflanzen enthalten Substanzen, die für Mensch und Tier gesundheitsschädlich sein können. Besonders gefährdet sind Kinder. Vor allem, wenn sie noch in einem Alter sind, in dem sie gerne alles anfassen oder in den Mund stecken. Das ist umso schlimmer, weil viele hochgiftige Pflanzen wie die Eibe verführerisch Beeren oder üppig schöne Blüten tragen wie die Engelstrompete.

So können sich auch Gartenfreunde unbewusst beim Rückschnitt oder Umpflanzen immer wieder toxischen Pflanzensäften und -teilen aussetzen. Experimentierfreudige Wanderer, die sich der Natur sehr verbunden fühlen und unterwegs Beeren sowie Pflanzen probieren, riskieren ebenfalls Vergiftungen.

Warum sind manche Pflanzen so giftig?

Die natürlichen Gifte der Pflanzen sind häufig ein Schutzmechanismus gegen Fressfeinde. Sie enthalten viele chemische Verbindungen wie Alkaloide, Glykoside, Saponine oder ätherische Öle, die z. B. Organe, Nervensystem oder das Herz-Kreislauf-System des Menschen beeinträchtigen und schädigen könnenm, bis hin zum Tod durch Vergiftung.

Reaktionen auf giftige Pflanzen

Pflanzen wie Eisenhut, Tollkirsche oder Maiglöckchen enthalten starke Gifte - teils reicht schon das Anfassen von Blättern, Hautkontakt oder die Einnahme weniger Milligramm, um schwere Vergiftungen zu erleiden. Deshalb ist Aufklärung der wichtigste erste Schritt.

Wie heftig Menschen oder auch Tiere auf den Kontakt mit giftigen Pflanzenteilen reagieren, hängt neben der Stärke des Gifts auch von der Dosis bzw. der Zeit ab, die ab dem Kontakt vergeht. In jedem Fall sollte schnell gehandelt werden, um die möglichen Vergiftungsfolgen abzuschwächen.

Ein Überblick über giftige Pflanzen in Deutschland

In Deutschland wachsen rund 50 stark giftige Pflanzenarten, darunter Wildpflanzen sowie beliebte Garten- und Zimmerpflanzen. Manche sind besonders heimtückisch, weil sie essbaren Pflanzen ähneln. Besonders im Frühling besteht eine hohe Gefahr, einem Irrtum zu erliegen. Dann sprießt zum Beispiel der aromatische Bärlauch, der auch in Wäldern gedeiht. Im Garten ausgesetzt, treibt er jedes Jahr neu aus. Dem kulinarischen Genuss sollte allerdings eine penible Prüfung vorangehen, ob es sich tatsächlich um Bärlauch handelt. Seine gefährlichen Doppelgänger sind das giftige Maiglöckchen und die hochgiftige Herbstzeitlose. Die Folgen einer Verwechslung können tödlich sein.

Man unterscheidet:

  • Wildwachsende Giftpflanzen (z. B. Riesen-Bärenklau, Tollkirsche, Herbstzeitlose, Eibe, Efeu)
  • Giftige Garten- und Zierpflanzen (z. B. Goldregen, Blauregen, Engelstrompete)
  • Zimmerpflanzen mit Giftwirkung (z. B. Dieffenbachia, Weihnachtsstern)

Die Symptome einer Pflanzenvergiftung erkennen

Wenn im Sommer die Beeren allmählich ihre satten Farben zeigen, liegt es nahe, davon zu naschen.

Vorsicht! Sogar die Beeren des als Saft und Gelee köstlichen Holunders können Vergiftungserscheinungen hervorraufen. Denn rohe schwarze Holunderbeeren enthalten schwache Giftstoffe, unter anderem Sambunigrin. Dieses Glycosid kann zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen, wenn man größere Mengen zu sich nimmt.

Auch hier können Kinder wesentlich sensibler reagieren als Erwachsene. Durch das Kochen (mindestens 20 Minuten auf über 80 Grad Celsius erhitzen) beim Verarbeiten der Früchte zersetzt sich das Glycocid. Rote Holunderbeeren sind giftiger als die schwarzen - bei der Zubereitung von Saft oder Gelee sollten die Steinkerne durch Aussieben entfernt werden, da sich das Gift in den Samen hier nicht zersetzt.

Efeu - giftig, aber auch Heilmittel

Efeu ist sowohl giftig als auch heilend. Alle Teile des Rankgewächses enthalten Saponine, die bei einer Überdosierung zu Reizungen, Kopfschmerzen und Magenproblemen führen können. Besonders giftig sind die Früchte, doch ihr bitterer Geschmack bewahrt meist vor übermäßigem Verzehr. Der Kontakt mit dem Pflanzensaft kann Hautreizungen verursachen, weshalb beim Schneiden Schutzkleidung ratsam ist.

Trotz seiner giftigen Wirkung wird Efeu in der Pharmazie eingesetzt, um Atemwegserkrankungen zu behandeln, da die Saponine schleimlösende Eigenschaften besitzen. Wer aber auf die heilenden Kräfte von natürlichen Hausmitteln gegen Husten schwört, sollte Efeu allerdings keinesfalls wegen der Risiken einer unsachgemäßen Anwendung zu Heilzwecken selbst verarbeiten.

Typische Anzeichen einer Pflanzenvergiftung

  • Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall
  • Kreislaufprobleme, Herzrasen, Schwindel, Anzeichen eines Schocks (Blässe, kalter Schweiß, Bewusstlosigkeit)
  • Halluzinationen, Bewusstseinsveränderungen
  • Hautrötungen oder Blasenbildung bei Kontaktgiften
  • Atemnot, Krämpfe

Achtung: Manche Symptome treten verzögert auf - beobachten Sie Betroffene mehrere Stunden!

Erste Hilfe: Was tun bei Pflanzenvergiftung?

Erste-Hilfe-Maßnahmen können entscheidend für den weiteren Verlauf der Vergiftung sein. Im Zweifel auf jeden Fall den (Gift-)Notruf wählen. Bis Hilfe kommt, kann Aktivkohle verabreicht werden. Sie bindet die Giftstoffe an sich. Die medizinische Kohle gibt es z. B. als Tabletten, die in keiner Hausapotheke fehlen sollte. Das gilt vor allem in einem Haushalt mit Kindern, die am häufigsten von dieser Art der Vergiftung betroffen sind. Im Notfall kann jede Minute entscheidend sein!

  • Kein Erbrechen auslösen!
  • Mund ausspülen, ggf. etwas Wasser trinken
  • Pflanzenteile aus dem Mund entfernen und aufheben
  • Gift-Notruf oder 112 wählen

Wichtige Nummern bei Vergiftungen:

Lehrerin erklärt Kindern in einem botanischen Garten die Pflanzenwelt

Giftige Pflanzen schmecken manchmal tierisch gut

Nicht nur bei Kindern lösen Pflanzengifte häufig einen Notfall aus. Auch Haustierbesitzer sollten immer darauf achten, welche Pflanzen sie in ihrem Zuhause oder im Garten haben. Denn Hunde und Katzen knabbern nun mal gerne an der frischen Kost und sind so ständig der Gefahr von Vergiftungen ausgesetzt.

Selbst für Pferde und Ponys lauern auf der Weide und in der freien Natur lebensbedrohliche Giftpflanzen. Dazu zählen unter anderem die Robinie, Eibe, Herbstzeitlose, Jakobskreuzkraut, Blauer Eisenhut. Die Folgen können auch hier gravierend sein: Schleimhautschwellungen, Hautreizungen, Durchfall, Lähmung der Atemwege, Krämpfe, Gleichgewichtsstörungen, Koliken und Herzversagen.

Prävention: So schützen Sie sich und Ihre Familie

Bei natürlichen Giften ist es ebenso wie bei vielen anderen Gefahren, denen man im Leben ausgesetzt ist: Nur wer sie kennt, kann sich davor schützen. Bei giftigen Pflanzen, Beeren und Früchten sind zur Bestimmung und zum Kennenlernen Bücher und Apps hilfreich.

Giftige Pflanzen: Finger weg!

Eltern sollten besonders achtsam sein, welche Pflanzen in Wohnung, Haus oder Garten wachsen und angeschafft werden. Weitere Vorsichtsmaßnahmen:

  • Kinder aufklären, damit sie schon früh wissen, welche Pflanzen giftig sind
  • Giftige Pflanzen ersetzen
  • Handschuhe beim Gärtnern
  • Tiere nicht unbeaufsichtigt lassen

Unfallversicherung sorgt auch bei Vergiftungen vor

Pflanzenvergiftungen können schwere Gesundheitsfolgen und langwierige Behandlungen nach sich ziehen. Das kann auch schnell zur finanziellen Belastung werden. Anders als bei Tieren haben Menschen den Vorteil, dass mittlerweile viele Unfallversicherungen Vergiftungen durch Pflanzen abdecken - beispielsweise die NÜRNBERGER Unfallversicherung: Sie deckt Vergiftungen infolge Einnahme fester oder flüssiger Stoffe durch den Schlund ab.

Gut zu wissen: Vergiftungen durch Alkohol, Drogen oder Medikamentenmissbrauch sind ausgeschlossen.

Eine private Unfallversicherung schützt Sie rund um die Uhr, weltweit. Sie leistet beispielsweise bei Invalidität mit einer einmaligen Kapitalzahlung oder einer Rente und kann zusätzliche Leistungen wie Krankenhaustagegeld, Bergungskosten oder Todesfallleistungen umfassen.

Achtsamkeit und Absicherung - der beste Schutz

Giftige Pflanzen lassen sich nicht vollständig aus unserem Umfeld verbannen - wohl aber erkennen. Mit etwas Aufmerksamkeit, besonderem Wissen und geeigneten Maßnahmen lassen sich Risiken deutlich minimieren. Generell sollten nur Pflanzen zum Verzehr gesammelt werden, wenn die entsprechenden Pflanzenkenntnisse vorhanden sind. Und für den Fall der Fälle sorgt eine gute Unfallversicherung dafür, dass Sie und Ihre Familie optimal abgesichert sind - auch gegen die stillen Gefahren der Natur.

Häufige Fragen zu Pflanzenvergiftungen

Erste Symptome können innerhalb von Minuten bis Stunden auftreten

Laut der Giftinformationszentren in Deutschland beziehen sich circa 10 bis 15 % aller dort eintreffenden Anfragen auf Pflanzen. Pflanzen nehmen damit hinter Arzneimitteln und Chemikalien Platz 3 bei der Anfragehäufigkeit ein.

In den letzten Jahren waren Kinder in der Altersgruppe von 0 bis 9 Jahren am meisten von Vergiftungen durch Pflanzen betroffen, vor allem im Kleinkindalter von 1 bis 4 Jahren

Folgende Pflanzen sind bei Berührung giftig: Riesen-Bärenklau, Eisenhut, Dieffenbachia.

Sollten Sie einen Verdacht auf eine Vergiftung durch Pflanzen haben, wählen Sie sofort den Giftnotruf, sichern Sie das Pflanzenteil und versuchen Sie nicht sich zu erbrechen!

Folgende Zimmerpflanzen sind giftig: Dieffenbachia, Weihnachtsstern, Aloe Vera (für Tiere).

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Frau sitzt auf dem Tisch und telefoniert

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