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Eine Hand versucht die grelle Sonne abzuschirmen

Hitzschlag.

Ursachen, Symptome und was Sie tun können.

zuletzt aktualisiert am 08.07.2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall, bei dem die Körpertemperatur auf über 40 °C überhitzt.
  • Typische Symptome: heiße, trockene Haut, Schwindel, Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit.
  • Risikogruppen wie Kinder, ältere Menschen und chronisch Kranke sind besonders gefährdet.
  • Prävention ist einfach: Schatten, viel trinken, leichte Kleidung und Pausen helfen effektiv.

Hitzschlag: Risiko im Sommer

Sonnige Tage, hohe Temperaturen und Aktivitäten im Freien gehören für viele zum Sommer einfach dazu. Doch was viele unterschätzen: Ein Hitzschlag kann sich schnell und unbemerkt entwickeln. Und wird oft erst erkannt, wenn es schon ernst ist. Dabei ist er mehr als nur ein lästiges Sommerleiden: Ein unbehandelter Hitzschlag kann lebensbedrohlich sein.

Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, woran Sie einen Hitzschlag erkennen, wie Sie im Ernstfall richtig handeln und was Sie tun können, um sich und Ihre Familie wirksam zu schützen. Sie erfahren außerdem, wie die Unfallversicherung Sie im Fall eines Hitzschlags absichern kann, denn: Ein Hitzschlag ist dort mitversichert.

Was ist ein Hitzschlag?

Ein Hitzschlag zählt zu den gefährlichsten hitzebedingten Gesundheitszuständen und ist ein akuter medizinischer Notfall. Dabei überhitzt der Körper so stark, dass die natürliche Temperaturregulation versagt. Die Folge: Die Körperkerntemperatur steigt auf über 40 °C, lebenswichtige Organe werden geschädigt, das zentrale Nervensystem reagiert mit Funktionsstörungen. Das kann bis zur Bewusstlosigkeit oder gar Organversagen führen.

Medizinische Erklärung
Der menschliche Körper hält seine Temperatur normalerweise durch Schwitzen und Erweiterung der Blutgefäße konstant. Bei extrem hoher Außentemperatur, körperlicher Anstrengung oder fehlender Flüssigkeitszufuhr stößt dieser Mechanismus jedoch an seine Grenzen. Die Folge: Die Wärme staut sich im Körper, besonders im Gehirn, was gefährlich ist, da der Hypothalamus als Temperaturregler überfordert wird.

Unterschied zu Sonnenstich und Hitzeerschöpfung
Viele verwechseln den Hitzschlag mit anderen hitzebedingten Erkrankungen. Eine klare Abgrenzung hilft, die Gefahr besser einzuschätzen:

Wichtig: Während Sonnenstich und Hitzeerschöpfung meist schleichend auftreten und durch Ruhe und Kühlung gut behandelbar sind, entwickelt sich ein Hitzschlag plötzlich und verlangt sofortige ärztliche Hilfe.

Ein Junge liegt mit einem nassen Lappen auf dem Kopf auf einem Sofa

Ursachen eines Hitzschlags

Ein Hitzschlag entsteht, wenn der Körper seine überschüssige Wärme nicht mehr effektiv abgeben kann. Die Ursachen lassen sich in externe Auslöser, individuelle Risikofaktoren und besondere Gefährdungssituationen unterteilen.

1. Externe Auslöser

  • Hohe Außentemperaturen: Besonders an heißen Sommertagen über 30 °C steigt das Risiko deutlich.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Sie behindert das Verdunsten von Schweiß, der Körper kann sich schlechter abkühlen.
  • Direkte Sonneneinstrahlung: Vor allem auf ungeschützte Körperstellen wie Kopf oder Nacken.
  • Mangelhafte Belüftung: Aufenthalte in überhitzten, schlecht gelüfteten Räumen oder Fahrzeugen (z. B. stehendes Auto).

2. Körperliche Belastung

  • Intensive körperliche Anstrengung (z. B. Sport, körperliche Arbeit)
  • Unangemessene Kleidung, die die Wärmeabgabe blockiert (z. B. dicke, dunkle Stoffe)
  • Fehlender oder zu geringer Flüssigkeitsausgleich, was zu Dehydrierung führt und das Schwitzen beeinträchtigt.

3. Risikogruppen
Manche Personengruppen reagieren besonders empfindlich auf Hitze:

  • Kleinkinder und Säuglinge: Ihre Temperaturregulation ist noch nicht vollständig entwickelt.
  • Senioren: Die Schweißproduktion und das Durstempfinden nehmen mit dem Alter ab.
  • Menschen mit Vorerkrankungen: z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder chronische Lungenerkrankungen.
  • Personen unter Medikamenteneinfluss: Bestimmte Medikamente wie Diuretika, Betablocker oder Antidepressiva können die Wärmeregulation stören.
  • Sportler und Handwerker: Vor allem bei Wettkämpfen oder Arbeit unter direkter Sonneneinstrahlung.

Achtung: Gefahr im Auto! Ein besonders häufiger und leider tragischer Auslöser: stehende Autos im Sommer. Schon nach wenigen Minuten kann sich das Wageninnere auf über 50 °C aufheizen - eine tödliche Falle für Kleinkinder, ältere Menschen oder Tiere. Deshalb: Nie jemanden im Auto zurücklassen!

Symptome eines Hitzschlags

Ein Hitzschlag kündigt sich oft mit unspezifischen Beschwerden an, entwickelt sich aber rasant zu einem lebensgefährlichen Zustand. Eine frühzeitige Erkennung ist daher entscheidend, um rechtzeitig Erste Hilfe leisten und Folgeschäden vermeiden zu können.

  • Starke Kopfschmerzen
  • Ungewöhnliche Müdigkeit und Schwächegefühl
  • Schwindel, Gleichgewichtsstörungen
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Konzentrationsprobleme, Verwirrtheit
  • Rote, heiße Haut (oft ohne Schwitzen)

Schon bei diesen Anzeichen ist es wichtig, die körperliche Aktivität zu unterbrechen, Schatten aufzusuchen und den Körper aktiv zu kühlen.

Wenn der Körper nicht mehr in der Lage ist, die Temperatur zu regulieren, zeigt sich ein Hitzschlag meist durch:

  • Sehr hohe Körpertemperatur (> 40 °C)
  • Trockene, heiße Haut, kein Schweiß mehr!
  • Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Krämpfe, Muskelzuckungen
  • Schneller, schwacher Puls
  • Atemnot oder flache Atmung

Ein voll ausgeprägter Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall. Rufen Sie in diesem Fall sofort den Notruf 112 und leisten Sie Erste Hilfe (mehr dazu im nächsten Kapitel).

Kinder reagieren besonders empfindlich auf Hitze. Warnsignale bei Kleinkindern sind:

  • Lethargie oder Unruhe
  • Hohes Fieber ohne erkennbare Infektion
  • Trockene Windeln (Zeichen für Dehydrierung)
  • Trinkverweigerung oder Erbrechen

Hier ist besondere Wachsamkeit gefragt. Und im Zweifel gilt: lieber einmal zu viel den Notruf wählen.

Erste Hilfe bei einem Hitzschlag

Ein Hitzschlag ist ein akuter medizinischer Notfall. Je schneller Sie handeln, desto höher sind die Chancen, schwere gesundheitliche Schäden oder sogar Lebensgefahr abzuwenden.

Erste Hilfe: Schritt für Schritt

1. Sofort raus aus der Hitze

  • Bringen Sie die betroffene Person sofort in den Schatten, einen kühlen Raum oder in einen klimatisierten Bereich.
  • Lagern Sie den Oberkörper leicht erhöht, um die Durchblutung zu fördern.

2. Kleidung lockern oder entfernen

  • Enge oder dunkle Kleidung behindert die Wärmeabgabe. Lockern oder entfernen Sie sie vorsichtig.

3. Aktive Kühlung einleiten

  • Legen Sie kalte, feuchte Tücher auf Stirn, Nacken, Achselhöhlen und Leisten.
  • Fächern Sie Luft zu oder verwenden Sie einen Ventilator.
  • Kalte Umschläge oder ein feuchtes Laken helfen, die Körpertemperatur zu senken.

4. Flüssigkeit - nur bei Bewusstsein

  • Nur wenn die betroffene Person voll bei Bewusstsein ist, darf sie langsam kleine Schlucke Wasser oder eine Elektrolytlösung trinken.
  • Keine heißen, koffeinhaltigen oder alkoholischen Getränke!

5. Notruf 112 wählen

  • Rufen Sie sofort den Rettungsdienst, wenn die betroffene Person:
    - sehr benommen oder verwirrt wirkt
    - bewusstlos ist
    - Krämpfe bekommt
    - sich nicht schnell erholt
  • Informieren Sie klar über Zustand und vermuteten Hitzschlag.

6. Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage

  • Atmet die Person, aber ist bewusstlos? Dann bringen Sie sie in die stabile Seitenlage und überwachen Sie Atmung und Puls.

7. Herzstillstand: Wiederbelebung

  • Kein Puls oder keine Atmung? Dann beginnen Sie sofort mit der Wiederbelebung (Herzdruckmassage + Beatmung), bis der Rettungsdienst eintrifft.

Das sollten Sie unbedingt vermeiden

  • Kein Eiswasser: zu schnelles Abkühlen kann zu Kreislaufproblemen führen.
  • Keine Schocklagerung (Beine hoch): das kann den Blutfluss zum Gehirn behindern.
  • Kein eigenmächtiges Verabreichen von Medikamenten: es drohen Wechselwirkungen.

Prävention: So vermeiden Sie einen Hitzschlag

Ein Hitzschlag lässt sich mit wenigen, aber wirkungsvollen Maßnahmen in den meisten Fällen verhindern. Achten Sie vor allem an heißen Tagen konsequent auf folgende Punkte:

1. Richtiges Verhalten bei Hitze

  • Ausreichend trinken: mind. 2 bis 3 Liter Wasser pro Tag, bei Anstrengung mehr.
  • Körperliche Belastung vermeiden (vor allem in der Mittagshitze).
  • Leichte, helle Kleidung tragen.
  • Kopf mit Hut oder Kappe schützen (besonders bei Kindern).
  • Kühle Räume aufsuchen, Ventilatoren oder Klimaanlage nutzen.

2. Besondere Vorsicht bei Risikogruppen

  • Kinder, ältere Menschen und chronisch Kranke frühzeitig vor Sonne schützen.
  • Regelmäßige Pausen im Schatten einlegen und frühzeitig auf Warnsignale achten.

Hitzschlag und Versicherungsschutz

Ein Hitzschlag kann nicht nur gesundheitlich, sondern auch finanziell belastend sein, etwa durch Notarztkosten, Krankenhausaufenthalte, Reha-Maßnahmen oder langfristige Folgen. Genau hier setzt zum Beispiel der Schutz der NÜRNBERGER Unfallversicherung in den Komfort- und Premiumvarianten an.

Denn bei der NÜRNBERGER zählt ein Hitzschlag als versicherter Unfall. Das bedeutet, Sie erhalten Leistungen, auch wenn kein klassischer "Unfall" im Sinne eines Sturzes oder Aufpralls vorliegt. In der Fachsprache wird dies "erweiterter Unfallbegriff" genannt.

Gerade bei nicht alltäglichen Risiken wie einem Hitzschlag denken viele nicht an Absicherung, bis etwas passiert. Eine leistungsstarke Unfallversicherung hilft dabei, Folgekosten aufzufangen und schnell wieder auf die Beine zu kommen, beispielsweise auch durch Hilfs- und Pflegeleistungen für die Genesung zuhause.

Informieren Sie sich jetzt über die Leistungen der NÜRNBERGER Unfallversicherung und wie Sie sich einfach und flexibel absichern können.

Häufige Fragen zum Hitzschlag

Das hängt vom Schweregrad ab. Leichte Formen können sich nach ein paar Tagen bessern, schwere Verläufe benötigen oft wochenlange Behandlung und Rehabilitation. In einigen Fällen kann es zu dauerhaften Folgeschäden kommen.

Einige Arzneimittel beeinflussen die Wärmeregulation oder das Durstempfinden negativ. Dazu zählen:

  • Entwässernde Medikamente (Diuretika)
  • Betablocker
  • Antidepressiva
  • Antihistaminika
  • Neuroleptika

Wenn Sie solche Medikamente einnehmen, sprechen Sie im Sommer mit Ihrem Arzt über besondere Vorsichtsmaßnahmen.

Magnesium kann Krämpfen vorbeugen, hilft aber nicht direkt gegen einen Hitzschlag. Es sollte nur ergänzend und nicht im Akutfall eingenommen werden. Wichtiger ist ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Elektrolyten.

Ja. Besonders Hunde und Kaninchen sind gefährdet. Anzeichen sind:

  • Hecheln, Unruhe, schwankender Gang
  • Apathie oder Bewusstlosigkeit
  • Erbrechen oder Krämpfe

Auch bei Tieren gilt: Sofort kühlen, Wasser anbieten (wenn wach) und umgehend zum Tierarzt!

Extrem kalte Anwendungen wie Eiswasser oder Eiswickel führen zu einer Gefäßverengung, die den Wärmeabfluss sogar behindern kann. Besser: feuchte, kühle Tücher und langsames Herunterkühlen.

Ja, besonders bei schweren Verläufen können neurologische Folgen (Konzentrationsstörungen, Gedächtnislücken) oder Organschäden (Niere, Leber) auftreten. Auch Kreislauf- und Hitzetoleranzprobleme sind möglich. Eine umfassende Nachsorge ist daher wichtig.

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Frau sitzt auf dem Tisch und telefoniert

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