Ob eine Immuntherapie bei Krebs geeignet ist, hängt immer von mehreren Faktoren ab. Ärztinnen und Ärzte betrachten das Zusammenspiel vieler "Puzzleteile". Von der Art und dem Stadium der Erkrankung über bestimmte biologische Merkmale bis hin zum allgemeinen Gesundheitszustand. Erst aus dieser Gesamtschau ergibt sich, ob und welche Form der Immuntherapie sinnvoll sein kann.
Die Krebsart spielt eine entscheidende Rolle. Nicht jeder Tumor spricht gleichermaßen gut auf Immuntherapien an. Besonders gute Erfahrungen gibt es bislang beim schwarzen Hautkrebs, bestimmten Formen von Lungenkrebs, Nierenkrebs, Blasenkrebs, Kopf-Hals-Tumoren sowie einigen Lymphomen.
Auch das Stadium der Erkrankung ist ein wichtiger Faktor. In frühen Stadien kann die Immuntherapie nach einer Operation dabei helfen, das Rückfallrisiko zu verringern. In fortgeschrittenen Stadien verfolgt man damit häufig ein anderes Ziel: Das Tumorwachstum soll gebremst, Beschwerden gelindert und mehr Lebenszeit gewonnen werden.
Darüber hinaus spielen Biomarker eine Schlüsselrolle. Das sind "Erkennungszeichen" im Tumorgewebe oder Blut, die Hinweise darauf geben, wie wahrscheinlich eine Immuntherapie wirken könnte:
- PD-L1: Liegt ein hoher Wert vor, kann das ein Hinweis darauf sein, dass sogenannte Immun-Checkpoint-Hemmer besonders wirksam sind.
- MSI-H/dMMR: Diese genetischen Veränderungen machen Tumorzellen auffälliger für das Immunsystem, was die Erfolgschancen einer Immuntherapie erhöht.
- Tumormutationslast (TMB): Eine hohe Anzahl genetischer Mutationen im Tumor gilt ebenfalls als Hinweis auf ein höheres Ansprechen.
Nicht zuletzt zählt Ihr allgemeiner Gesundheitszustand. Vorerkrankungen, frühere Krebstherapien und die körperliche Belastbarkeit fließen immer in die Entscheidung ein. Denn eine Behandlung kann nur dann sinnvoll sein, wenn sie auch verträglich ist.