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Ein Mann liegt bewusstlos am Boden im Wohnzimmer

Krampfanfälle.

Erfahren Sie, wie Krampfanfälle entstehen, welche Warnzeichen es gibt und was im Notfall zu tun ist.

zuletzt aktualisiert am 10.10.2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Krampfanfälle entstehen, wenn das Gehirn plötzlich aus dem Takt gerät - etwa durch Epilepsie, Fieber, Stress oder andere Auslöser.
  • Die Symptome reichen von kurzem Innehalten bis zu starken Muskelzuckungen mit Bewusstseinsverlust.
  • Wer Anzeichen früh erkennt und richtig reagiert, kann helfen und Risiken senken.
  • Regelmäßiger Schlaf, Stressabbau und gute medizinische Betreuung beugen weiteren Anfällen vor.

Was sind Krampfanfälle?

Bei einem Krampfanfall ziehen sich Muskeln plötzlich und unkontrolliert zusammen oder verkrampfen. Häufig geht er mit Bewusstseinsveränderungen, Zuckungen oder einem Sturz einher. Dabei handelt es sich nicht immer um Epilepsie, auch Fieber, Stress oder Stoffwechselstörungen können einmalige oder wiederkehrende Anfälle auslösen.

Im Gegensatz zur Epilepsie, bei der eine chronische Bereitschaft zu wiederkehrenden Anfällen besteht, wird ein einzelner Krampfanfall oft durch eine akute Ursache ausgelöst. Wichtig ist daher eine genaue medizinische Abklärung, besonders wenn Anfälle mehrfach auftreten oder besonders heftig verlaufen.

Ursachen und Auslöser von Krampfanfällen

Krampfanfälle haben viele Auslöser. Meist entstehen sie, wenn die elektrische Aktivität im Gehirn aus dem Gleichgewicht gerät. Das passiert zum Beispiel bei einer Epilepsie, aber auch bei anderen körperlichen oder seelischen Belastungen.

Typische Ursachen für Krampfanfälle sind:

  • Epilepsie: Eine chronische Erkrankung mit wiederkehrenden Anfällen.
  • Fieber: Vor allem bei kleinen Kindern kommt es bei hohem Fieber zu Fieberkrämpfen.
  • Unterzuckerung: Besonders bei Menschen mit Diabetes.
  • Elektrolytmangel: Zu wenig Magnesium, Natrium oder Kalzium stört die Nervenleitung.
  • Medikamente oder Drogenentzug: Plötzlicher Entzug bringt das Nervensystem aus dem Takt.
  • Psychische Belastung: Dissoziative oder psychogene Krampfanfälle entstehen oft bei starker innerer Anspannung.
  • Reizüberflutung: Flackerndes Licht, laute Geräusche oder Stress setzen das Gehirn unter Druck.
  • Schlafmangel: Zu wenig Schlaf erhöht die Anfallsbereitschaft.

Nicht jeder Anfall bedeutet eine ernsthafte Erkrankung. Trotzdem sollten Betroffene den Auslöser immer ärztlich abklären lassen. Nur so lässt sich verhindern, dass weitere Anfälle folgen oder Risiken übersehen werden.

Arten von Krampfanfällen und ihre Symptome

Nicht jeder Krampfanfall sieht gleich aus. Je nachdem, welche Gehirnregion betroffen ist, unterscheiden sich die Anzeichen stark. Manche Menschen zucken nur mit einem Arm. Andere verlieren plötzlich das Bewusstsein und stürzen.

Die wichtigsten Anfallsarten im Überblick:

  • Fokale Anfälle:
    Beginnen in einem bestimmten Teil des Gehirns. Betroffene bleiben oft bei Bewusstsein, erleben aber Zuckungen, Sprachstörungen oder ein Kribbeln im Körper.
  • Generalisierte Anfälle:
    Das ganze Gehirn ist betroffen. Typisch sind Muskelzuckungen am ganzen Körper, Bewusstlosigkeit und ein Sturz.
  • Absencen:
    Besonders bei Kindern. Die Betroffenen starren plötzlich ins Leere und reagieren für ein paar Sekunden nicht.
  • Myoklonische Anfälle:
    Blitzartige, kurze Muskelzuckungen, oft in Armen oder Schultern.
  • Dissoziative Anfälle:
    Sehen aus wie epileptische Anfälle, entstehen aber durch starke seelische Belastungen. Anders als bei Epilepsie fehlen messbare Hirnstromveränderungen.

Viele spüren kurz vor einem Anfall eine sogenannte Aura, zum Beispiel durch Sehstörungen, ein Kribbeln oder plötzliche Übelkeit. Wer diese Warnzeichen erkennt, kann sich besser vorbereiten und Hilfe holen.

Eine Frau hält ihrem Mann die Hand im Krankenhaus während einer Hirnstrommessung

Wann ein Krampfanfall gefährlich ist

Ein Krampfanfall sieht oft dramatisch aus, ist aber nicht immer lebensgefährlich. In bestimmten Situationen wird es jedoch ernst. Dann zählt jede Minute.

Diese Anzeichen sprechen für einen medizinischen Notfall:

  • Der Anfall dauert länger als 5 Minuten. Das kann auf einen sogenannten Status epilepticus hindeuten, ein Zustand, der lebensbedrohlich ist.
  • Mehrere Anfälle folgen direkt hintereinander. Dazwischen kommt die betroffene Person nicht mehr zu sich.
  • Die Person verletzt sich. Etwa durch einen Sturz, durch Zusammenstöße oder beim Autofahren.
  • Der Anfall passiert im Wasser oder im Schlaf. Hier besteht Erstickungsgefahr.
  • Die betroffene Person atmet nicht oder verfärbt sich bläulich. Dann droht ein Atemstillstand.

Rufen Sie sofort den Notruf unter 112, wenn eines dieser Anzeichen zutrifft.

Erste Hilfe bei Krampfanfällen

  • Umgebung sichern: Entfernen Sie scharfe oder harte Gegenstände in der Nähe.
  • Nicht festhalten: Lassen Sie die Bewegungen zu. Festhalten kann zu Verletzungen führen.
  • Nichts in den Mund stecken: Es besteht Erstickungsgefahr.
  • Zeit stoppen: Dauert der Anfall länger als 5 Minuten, rufen Sie den Notruf.
  • Nach dem Anfall: Legen Sie die Person in die stabile Seitenlage, bleiben Sie dabei und sprechen Sie beruhigend.
  • Nicht allein lassen: Bleiben Sie, bis die betroffene Person wieder vollständig ansprechbar ist.

Ein einzelner Anfall erfordert nicht immer einen Arztbesuch. Wenn Sie unsicher sind oder einen ungewöhnlichen Verlauf beobachten, gilt: besser einmal zu viel Hilfe holen als einmal zu wenig.

So beugen Sie Krampfanfällen vor

Viele Krampfanfälle lassen sich vermeiden - vor allem, wenn keine chronische Erkrankung wie Epilepsie vorliegt. Wer seine Gewohnheiten kennt und Warnzeichen ernst nimmt, kann das Risiko deutlich senken.

  • Regelmäßig schlafen: Zu wenig oder unregelmäßiger Schlaf gehört zu den häufigsten Anfallsauslösern.
  • Stress abbauen: Entspannungstechniken wie Atemübungen, Yoga oder Spaziergänge helfen, das Nervensystem zu entlasten.
  • Alkohol und Drogen vermeiden: Diese Stoffe bringen das Gehirn aus dem Gleichgewicht, besonders beim Entzug.
  • Ernährung im Blick behalten: Ein stabiler Blutzuckerspiegel und ausreichend Elektrolyte (z. B. Magnesium, Kalzium) sind wichtig für die Nervenfunktion.
  • Medikamente zuverlässig einnehmen: Wer Epilepsie hat, sollte seine Therapie konsequent umsetzen.
  • Anfallskalender führen: Damit erkennen Sie Muster und besprechen Veränderungen gezielt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
  • Ketogene Diät (bei Epilepsie): Eine spezielle Ernährungsform, die in Absprache mit Fachleuten positiv wirkt, vor allem bei therapieresistenter Epilepsie.

Wichtig ist: Nehmen Sie erste Anzeichen ernst. Wer einmal einen Anfall hatte, sollte ihn medizinisch abklären lassen.

Leben mit Epilepsie: Alltag, Beruf & Sicherheit

Ein Krampfanfall auf der Treppe. Beim Kochen. Im Straßenverkehr. Wer plötzlich das Bewusstsein verliert, kann sich schwer verletzen, selbst bei einem kurzen Anfall. Die Folgen: Krankenhausaufenthalt, Reha, vielleicht sogar bleibende Einschränkungen. Gut, wenn man dann finanziell abgesichert ist.

Die Unfallversicherung der NÜRNBERGER in der Premiumvariante greift genau dann, wenn ein Unfall infolge einer akuten Bewusstseinsstörung geschieht. Sie übernimmt Leistungen, die über die gesetzliche Absicherung hinausgehen:

  • Geld bei Invalidität, etwa nach Verletzungen durch Sturz oder Aufprall
  • Zuschüsse zu Reha-Maßnahmen oder organisatorische Unterstützung bei Umbauten von Wohnungen oder Kfz
  • Finanzielle Unterstützung bei Hilfsmitteln, z. B. Rollstuhl oder Gehhilfe
  • Kapitalleistungen oder Rentenzahlungen, wenn die Leistungsfähigkeit dauerhaft eingeschränkt ist

Häufige Fragen zu Krampfanfällen

Häufige Auslöser für Krampfanfälle sind Fieber, Epilepsie, Unterzuckerung, Schlafmangel, Stress, Medikamente oder Elektrolytstörungen.

Typisch für einen Krampfanfall sind unkontrollierte Zuckungen, Bewusstseinsverlust, starrer Blick oder plötzliches "Wegtreten". Manche spüren vorher eine Aura, z. B. Schwindel oder Übelkeit.

Wenn der Anfall länger als 5 Minuten dauert, sich wiederholt oder die betroffene Person nicht atmet oder sich verletzt hat, wählen Sie sofort 112.

Epilepsie ist eine chronische Erkrankung mit wiederholten Anfällen. Ein einmaliger Anfall kann auch durch eine akute Ursache ausgelöst werden.

Wenn der Anfall zu einem Unfall führt, etwa durch Bewusstseinsverlust, greift die Unfallversicherung Premium der NÜRNBERGER und leistet z. B. bei Invalidität oder Reha-Bedarf.

Regelmäßiger Schlaf, Stressabbau, ausreichende Ernährung und konsequente Medikamenteneinnahme können helfen, Anfälle zu vermeiden.

Ein psychogener Krampfanfall ist eine Form, die nicht durch elektrische Entladungen im Gehirn ausgelöst wird, sondern durch seelische Belastungen. Er wirkt ähnlich wie ein epileptischer Anfall, erfordert aber eine andere Behandlung.

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Frau sitzt auf dem Tisch und telefoniert

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