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mitten im Wald stehen viele blühende Maiglöckchen

Maiglöckchen: Wie giftig sind sie wirklich?

So erkennen Sie Symptome frühzeitig und reagieren richtig.

Das Wichtigste in Kürze

  • Maiglöckchen sind hochgiftig: Alle Pflanzenteile, insbesondere Blüten und Beeren, enthalten toxische Substanzen
  • Symptome: Übelkeit, Schwindel, Durchfall und Herzrhythmusstörungen können bereits innerhalb von 30 Minuten nach dem Verzehr auftreten
  • Erste Hilfe: Mund ausspülen, viel Wasser trinken, kein Erbrechen herbeiführen und sofort einen Arzt oder die Giftnotrufzentrale kontaktieren
  • Doppelgänger Bärlauch: Maiglöckchen haben keinen Knoblauchgeruch beim Zerreiben der Blätter

Warum Maiglöckchen gefährlicher sind, als Sie denken

Maiglöckchen verzaubern mit ihrem betörenden Duft und den eleganten weißen Blüten - doch hinter der unschuldigen Fassade steckt eine unterschätzte Gefahr. Alle Pflanzenteile sind hochgiftig und können bei Verzehr oder Hautkontakt schwere Vergiftungserscheinungen auslösen. Besonders Kinder und Haustiere sind gefährdet, aber auch Erwachsene unterschätzen oft das Risiko. Ein besonderes Problem im Frühjahr: Die Blätter des Maiglöckchens ähneln stark denen des beliebten Bärlauchs - eine gefährliche Verwechslung, die fatale Folgen haben kann.

Welche Symptome treten bei einer Maiglöckchen-Vergiftung auf und was ist im Notfall zu tun? In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen - von ersten Warnzeichen bis hin zu lebensrettenden Maßnahmen.

Maiglöckchen: Zierde im Garten, Gefahr in der Natur

Das Maiglöckchen (Convallaria majalis) ist mit seinen glockenförmigen, weißen Blüten eine der bekanntesten Frühlingsblumen. Die mehrjährige Pflanze gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) und wächst bevorzugt in schattigen Wäldern, Gärten und Parks. Ihre langen, lanzettförmigen Blätter treiben bereits im Frühjahr aus und ähneln in dieser Phase stark dem essbaren Bärlauch - eine häufige und gefährliche Verwechslungsgefahr.

In Europa, Nordamerika und Teilen Asiens ist das Maiglöckchen weit verbreitet. Dank seiner robusten Natur breitet sich die Pflanze rasch aus und bildet dichte Bestände, insbesondere in feuchten, humusreichen Böden. Auch wenn es in der freien Natur wild wächst, ist das Maiglöckchen in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung eine besonders geschützte Art - das Pflücken oder Ausgraben in freier Wildbahn kann also nicht nur gesundheitliche Risiken bergen, sondern auch rechtliche Konsequenzen haben.

Wie giftig sind Maiglöckchen wirklich?

Das Maiglöckchen sieht harmlos aus, ist aber in seiner Gesamtheit hochgiftig. Alle Pflanzenteile - Blätter, Blüten, Samen und Beeren - enthalten toxische Substanzen, die das Herz, den Magen-Darm-Trakt und das Nervensystem schädigen können. Besonders gefährlich sind die roten Beeren, die sich im Spätsommer und Herbst bilden, da sie kleine Kinder zum Probieren verleiten können. Selbst das Blumenwasser in einer Vase mit Maiglöckchen nimmt Giftstoffe auf.

Welche Wirkung haben Maiglöckchen auf den Körper?

Die Giftigkeit des Maiglöckchens beruht auf herzwirksamen Glykosiden wie Convallatoxin, Convallatoxol und Convallosid. Diese Stoffe beeinflussen direkt das Herz-Kreislauf-System, indem sie die Herztätigkeit verstärken und in hohen Dosen lebensbedrohliche Rhythmusstörungen auslösen können. Daneben enthält die Pflanze Saponine, die Magen-Darm-Beschwerden verursachen, sowie weitere toxische Verbindungen, die sich auf das Nervensystem auswirken können.

Ein kleines Kind liegt krank und müde mit einem Fieberthermometer im Bett

Symptome einer Maiglöckchen-Vergiftung: erste Warnsignale erkennen

Die ersten Vergiftungssymptome treten meist innerhalb von 30 Minuten bis zu 3 Stunden nach dem Verzehr auf. Besonders betroffen sind folgende Organsysteme:

  • Verdauungstrakt:
    Übelkeit, starkes Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe
  • Herz-Kreislauf-System:
    Unregelmäßiger oder verlangsamter Puls, Blutdruckschwankungen, in schweren Fällen lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen
  • Nervensystem:
    Schwindel, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Zittern, Benommenheit oder in schweren Fällen sogar Bewusstlosigkeit

Wie viele Maiglöckchen sind tödlich?
Die tödliche Dosis ist individuell unterschiedlich und hängt von Alter, Gesundheitszustand und Empfindlichkeit ab. Schon wenige Blätter oder Beeren können bei kleinen Kindern oder empfindlichen Personen schwere Vergiftungen verursachen. Erwachsene zeigen meist erst ab höheren Mengen bedrohliche Symptome, doch bereits geringe Dosen können starke Beschwerden auslösen.

Da die Symptome schleichend beginnen und sich unvorhersehbar verschlimmern können, sollte bei jedem Verdacht auf eine Maiglöckchen-Vergiftung sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Maiglöckchen-Vergiftung

Schnelles und richtiges Handeln kann bei einer Maiglöckchen-Vergiftung lebensrettend sein. Wenn Sie oder jemand in Ihrem Umfeld Pflanzenteile verzehrt hat oder Vergiftungssymptome zeigt, sollten Sie sofort diese Maßnahmen ergreifen:

1. Pflanzenreste entfernen & Mund ausspülen
Falls noch Pflanzenteile im Mund sind, sollten diese sofort ausgespuckt werden. Anschließend sollte der Mund gründlich mit Wasser ausgespült werden, um verbleibende Giftstoffe zu entfernen.

2. Viel Wasser trinken - aber keine Milch!
Betroffene sollten reichlich Wasser oder ungesüßten Tee trinken, um die Giftstoffe zu verdünnen. Milch ist dagegen ungeeignet, da sie die Aufnahme der toxischen Glykoside im Darm fördern kann.

3. Kein Erbrechen herbeiführen!
Auch wenn die erste Reaktion oft das Erbrechen hervorrufen möchte, ist davon dringend abzuraten. Das Gift könnte dabei erneut den Rachen reizen und zu weiteren Komplikationen führen.

4. Sofort medizinische Hilfe holen!
Da Maiglöckchen ernsthafte Vergiftungen verursachen können, sollte bei jedem Verdacht umgehend ein Arzt oder die nächstgelegene Giftinformationszentrale kontaktiert werden. Eine Liste der Giftinformationszentren in Deutschland finden Sie hier:
Bundesinstitut für Risikobewertung: Liste der Giftinformationszentren in Deutschland

Falls schwere Symptome wie Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit oder starke Kreislaufprobleme auftreten, sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden.

5. Ruhe bewahren & Beobachtungen weitergeben!
Bis zum Eintreffen ärztlicher Hilfe ist es wichtig, den Betroffenen ruhig zu halten und Informationen zur aufgenommenen Menge, Zeitpunkt des Verzehrs und den bisherigen Symptomen bereitzuhalten. Dies hilft den Ärzten, schnell die passende Behandlung einzuleiten.

Wann ist ein Arztbesuch Pflicht?

Ein Arztbesuch ist immer erforderlich, wenn:

  • Pflanzenteile gegessen wurden (auch ohne sofortige Symptome)
  • Anzeichen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Schwindel auftreten
  • Herzrasen, Sehstörungen oder Verwirrtheit dazukommen
  • Ein Kind oder Haustier Maiglöckchen aufgenommen hat

Tipp: Wer sich beim Sammeln unsicher ist, sollte die Blätter immer zwischen den Fingern reiben. Bärlauch verströmt sofort einen kräftigen Knoblauchgeruch, Maiglöckchen nicht. Ist kein eindeutiger Geruch wahrnehmbar, sollte das Pflücken vermieden werden.

Fazit: Maiglöckchen lieber bewundern als berühren

Ob im Garten oder in der Natur - Maiglöckchen sollten niemals unbedacht gepflückt oder gar verzehrt werden. Die beste Prävention ist, die Pflanze zu kennen, Verwechslungen zu vermeiden und Kinder sowie Haustiere von den giftigen Blättern und Blüten fernzuhalten. Wer Wildkräuter wie Bärlauch sammelt, sollte sich der möglichen Gefahren bewusst sein und im Zweifel lieber verzichten.

Die meisten Unfallversicherungen decken auch Vergiftungen ab

Pflanzenvergiftungen zählen zu den häufigeren Vergiftungen. Sie stehen nach Arzneimitteln und Chemikalien an dritter Stelle, sogar noch vor Pilzvergiftungen. Und sie können schwere Folgeschäden verursachen. Langfristige Behandlungen können hier schnell zur finanziellen Belastung werden. Die gute Nachricht: Viele Unfallversicherungen decken Vergiftungen durch Pflanzen ab - so auch die NÜRNBERGER Unfallversicherung. Wenn Sie wegen einer Maiglöckchen-Vergiftung im Krankenhaus behandelt werden müssen oder unter langfristigen Gesundheitsfolgen leiden, sind Sie finanziell abgesichert.

Gut zu wissen: Vergiftungen durch Alkohol, Drogen oder Medikamentenmissbrauch sind ausgeschlossen.

Eine private Unfallversicherung schützt Sie rund um die Uhr und auf der ganzen Welt. Sie leistet beispielsweise bei Invalidität durch eine einmalige Kapitalzahlung oder eine Rente und kann zusätzliche Leistungen wie Krankenhaustagegeld, Bergungskosten oder Todesfallleistungen umfassen.

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