Wenn eine Platzwunde auftritt, zählt vor allem eines: schnell und richtig handeln. Auch wenn die Blutung heftig erscheinen kann, ist Panik fehl am Platz. Mit den richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen lassen sich Blutungen stillen, Infektionen vermeiden und der Heilungsverlauf positiv beeinflussen.
Schritt 1: Ruhe bewahren und Verletzten beruhigen
Gerade bei stark blutenden Kopfwunden erschrecken sich viele. Sprechen Sie ruhig mit der verletzten Person, helfen Sie ihr, sich hinzusetzen oder hinzulegen, je nach Zustand.
Schritt 2: Blutung stillen
- Ein sauberes Tuch oder sterile Kompresse auf die Wunde legen
- Leichten Druck ausüben, um die Blutung zu stoppen
- Falls vorhanden: Einweghandschuhe tragen, um Infektionsrisiken zu senken
Tipp: Bei Platzwunden am Kopf empfiehlt sich eine leicht erhöhte Lagerung des Oberkörpers. Das kann den Blutfluss verringern.
Schritt 3: Wunde abdecken
- Sobald die Blutung nachlässt: sterile Wundauflage mit Pflaster oder Verband fixieren
- Nicht fest verkleben: Die Wundränder könnten sonst zusätzlich beschädigt werden.
Schritt 4: Arztkontakt suchen
Nicht jede Platzwunde muss in die Klinik, aber viele sollten ärztlich beurteilt werden.
Zum Arzt bei:
- Tiefer Wunde oder klaffenden Rändern
- Blutung, die nach 10 Minuten Druck nicht aufhört
- Anzeichen einer Gehirnerschütterung (z. B. Schwindel, Erbrechen, Erinnerungslücken)
- Wunden im Gesicht, an Gelenken oder in der Nähe von Augen
- Schmutz oder Fremdkörper in der Wunde
- Letzte Tetanus-Impfung länger als 10 Jahre her
Besonderheit bei Kindern:
Hier gilt besondere Vorsicht: Kinder können Symptome schwerer einordnen. Und auch wegen des geringeren Blutvolumens und der höheren Infektionsgefahr sollte bei Säuglingen und Kleinkindern besonders schnell gehandelt werden.
Wann sollte man den Notruf wählen?
Rufen Sie 112, wenn:
- die Blutung nicht kontrollierbar ist.
- der Verletzte bewusstlos wird oder war.
- es Anzeichen für ein Schädel-Hirn-Trauma gibt.
- der Unfall im Straßenverkehr oder aus großer Höhe geschah.