Die Progression ist eine Art Verstärker für die Invaliditätsleistung. Sie greift immer dann, wenn die gesundheitlichen Folgen eines Unfalls besonders schwerwiegend sind, zum Beispiel bei einem hohen Invaliditätsgrad ab 50 % oder mehr. Bei der NÜRNBERGER Unfallversicherung setzt die Mehrleistung bereits ab einem Invaliditätsgrad von 26 Prozent ein.
Staffelung der Auszahlung
Die Höhe der Leistung steigt nicht linear, sondern überproportional. Je höher die Invalidität, desto mehr wird ausbezahlt - oft ein Vielfaches der Grundsumme, je nach gewählter Progressionsstaffel (z. B. 225 %, 350 %, 500 % oder 1.000 %).
Beispiel aus der Praxis: Der Fall von Herrn M.
Herr M., 46 Jahre alt, arbeitet als selbstständiger Fliesenleger. Bei einem Sturz von der Leiter in seinem Haus zieht er sich schwere Verletzungen an Wirbelsäule und Beinen zu. Die Folge: Er ist dauerhaft in seiner Bewegung eingeschränkt und kann seinen Beruf nicht mehr ausüben. Der Invaliditätsgrad wird auf 90 % festgelegt.
Zum Glück hat Herr M. eine private Unfallversicherung mit einer Grundsumme von 100.000 EUR und einer Progression von 350 % abgeschlossen. Die Versicherung zahlt ihm in diesem Fall 300.000 EUR aus - genug, um notwendige Umbauten in seinem Haus zu finanzieren, eine Umschulung zu beginnen und den Verdienstausfall abzufedern.
Ohne Progression hätte er lediglich 90.000 EUR erhalten. Für Herrn M. wäre das deutlich zu wenig gewesen, um die finanziellen Folgen seines Unfalls aufzufangen.
Wichtig zu wissen: Jede Versicherung nutzt eigene Progressionstabellen. Sie bestimmen, ab welchem Invaliditätsgrad welche Leistung gezahlt wird. Ein genauer Blick in die Bedingungen ist daher entscheidend.