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Eine Frau hält an einen Arm mit starker Rötung eine Farbpalette hin und vergleicht die Farben

Verbrennungsgrade.

Von der ersten Rötung bis zur lebensbedrohlichen Verletzung - hier finden Sie alle Infos zu Symptomen, Ursachen und Soforthilfe.

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt 4 Schweregrade, von leichten Hautrötungen (Grad 1) bis zu lebensgefährlichen Gewebeschäden (Grad 4)
  • Verbrennungen entstehen häufig durch heiße Flüssigkeiten, offene Flammen, Chemikalien oder intensive UV-Strahlung
  • Prävention: Mit verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen in Küche und Haushalt, Schutzkleidung am Arbeitsplatz und richtigem Sonnenschutz lassen sich Verbrennungen vermeiden

Was sind Verbrennungsgrade?

Verbrennungen gehören zu den häufigsten Verletzungen im Alltag - sei es durch heiße Flüssigkeiten, offene Flammen oder intensiven Sonnenkontakt. Doch nicht jede Verbrennung ist gleich: Die Schwere einer Hautverletzung durch Hitze wird anhand der sogenannten Verbrennungsgrade bestimmt.

Der Begriff Verbrennungsgrade beschreibt die medizinische Einteilung von Verbrennungen nach ihrer Tiefe und Schwere. Dabei werden in der Regel 4 Verbrennungsgrade unterschieden, die sich durch unterschiedliche Symptome und Heilungsverläufe auszeichnen. Während eine leichte Verbrennung oft von selbst heilt, können schwere Verbrennungen bis in tiefere Gewebeschichten vordringen und lebensbedrohlich sein.

Die 4 Verbrennungsgrade im Detail

Die Verbrennungsgrade werden in 4 Stufen unterteilt: von leichten Hautrötungen bis hin zu lebensgefährlichen Gewebeschäden. Die richtige Einschätzung des Verbrennungsgrads ist essenziell, um die passende Behandlung einzuleiten.

Verbrennungsgrad 1: Leichte Verbrennung

Der 1. Verbrennungsgrad ist die mildeste Form einer Verbrennung und betrifft nur die oberste Hautschicht (Epidermis).

Das sind die Symptome:

  • Rötung der Haut
  • Leichte Schwellung
  • Schmerzempfindlichkeit
  • Keine Blasenbildung

Die häufigsten Ursachen sind:

  • Sonnenbrand
  • Heißes Wasser oder Wasserdampf
  • Kurzzeitiger Kontakt mit heißen Gegenständen

Das sollten Sie bei Verbrennungen 1. Grades tun:

  • Sofort mit lauwarmem Wasser (15–20 Minuten) kühlen
  • Keine Eiswürfel oder eiskaltes Wasser verwenden
  • Wunde mit einer sterilen Wundauflage abdecken
  • Schmerzgel oder Panthenol-Salbe auftragen

In der Regel heilt eine Verbrennung 1. Grades innerhalb weniger Tage ohne Narbenbildung ab.

Verbrennungsgrad 2: Mittelschwere Verbrennung

Eine Verbrennung 2. Grades reicht tiefer und betrifft neben der Epidermis auch die darunterliegende Lederhaut (Dermis). Je nach Tiefe wird sie in Grad 2a (oberflächlich) und Grad 2b (tiefere Dermis betroffen) unterteilt.

Das sind die Symptome:

  • Starke Schmerzen
  • Blasenbildung
  • Nässende Wunde durch geschädigte Hautbarriere
  • Rötung und Schwellung

Die häufigsten Ursachen sind:

  • Verbrühungen durch kochendes Wasser
  • Kontakt mit heißen Oberflächen (Bügeleisen, Herdplatte)
  • Kurze Flammenexposition

Das sollten Sie bei Verbrennungen 2. Grades tun:

  • Unverzüglich mit lauwarmem Wasser (mindestens 15 Minuten) kühlen
  • Keine Hausmittel wie Butter oder Mehl verwenden
  • Blasen nicht aufstechen - Infektionsgefahr!
  • Sterile Wundauflage, gegebenenfalls Schmerzmittel nehmen
  • Bei großflächigen Verbrennungen unbedingt einen Arzt aufsuchen

Verbrennungen Grad 2a heilen meist innerhalb von ca. 2 Wochen ohne Narben ab. Länger dauert die Heilung bei Verbrennungen Grad 2b. Diese geht oft mit Narbenbildung einher.

Verbrennungsgrad 3: Schwere Verbrennung

Eine Verbrennung 3. Grades ist besonders gefährlich, da alle Hautschichten - von der Epidermis bis zur Subkutis - zerstört werden. Die betroffene Haut ist nicht mehr schmerzempfindlich, da Nervenenden zerstört sind.

Das sind die Symptome:

  • Weißliche, braune oder schwarze Verfärbung
  • Trockene, lederartige Haut
  • Kein Schmerzempfinden in der verbrannten Stelle
  • Schwellung der umliegenden Haut

Die häufigsten Ursachen sind:

  • Lange Hitzeeinwirkung durch Feuer oder heiße Flüssigkeiten
  • Elektrische Verbrennungen
  • Chemische Verätzungen

Das sollten Sie bei Verbrennungen 3. Grades tun:

  • Sofort den Notruf wählen (112)!
  • Kühlung nur, wenn kleine Hautbereiche betroffen sind
  • Sterile Abdeckung der Wunde, keine Salben oder Hausmittel
  • Flüssigkeitszufuhr sicherstellen (Schockgefahr)

Die Behandlung von Verbrennungen 3. Grades dauert meist mehrere Wochen bis Monate. Oft sind Hauttransplantationen und eine intensive medizinische Behandlung notwendig, und es bilden sich fast immer Narben.

Verbrennungsgrad 4: Lebensgefährliche Verbrennung

Der 4. Verbrennungsgrad ist die schwerste Form einer Verbrennung und betrifft nicht nur die Haut, sondern auch tieferliegende Gewebeschichten wie Muskeln, Sehnen und Knochen.

Das sind die Symptome:

  • Verkohlung der Haut
  • Keine Schmerzempfindung mehr (Nerven zerstört)
  • Sichtbare Knochen oder Muskeln
  • Hohe Infektionsgefahr und Schockrisiko

Die häufigsten Ursachen sind:

  • Extreme Hitzeeinwirkung über längere Zeit
  • Elektrische Hochspannungsunfälle
  • Explosionen

Das sollten Sie bei Verbrennungen 4. Grades tun:

  • Sofort den Notruf wählen (112)!
  • Keine Kühlung - Körperwärme muss erhalten bleiben
  • Wunde nur steril abdecken
  • Sofortige Notfallversorgung im Krankenhaus erforderlich

Nach Verbrennungen 4. Grades sind Amputationen oder Hauttransplantationen notwendig. Die Überlebenschancen hängen von der verbrannten Körperfläche ab.

Eine Person kühlt sich mit einem Tuch und Wasser den Arm

Ursachen für Verbrennungen

Verbrennungen gehören zu den häufigsten Haushalts- und Arbeitsunfällen und können durch verschiedene Ursachen entstehen. Besonders in der Küche und im Haushalt besteht eine hohe Gefahr durch zahlreiche Risikofaktoren.

Am Arbeitsplatz sind vor allem Personen gefährdet, die mit offenen Flammen, Chemikalien oder heißen Oberflächen arbeiten. Ein weiterer häufiger Auslöser ist die Sonne: Intensive UV-Strahlung kann zu Sonnenbränden führen, die nicht nur schmerzhaft sind, sondern auch langfristige Hautschäden und ein erhöhtes Hautkrebsrisiko mit sich bringen.

Häufige Ursachen für Verbrennungen:

  • Küche/Haushalt: heiße Töpfe, Backofen, spritzendes Fett, kochendes Wasser, Bügeleisen, Heizgeräte, Kerzen, Kamine
  • Arbeitsplatz: Kontakt mit heißen Oberflächen, Chemikalien, Feuer oder Explosionen
  • Sonne: übermäßige UV-Strahlung ohne Schutz

Prävention von Verbrennungen: Schutzmaßnahmen für den Alltag

Verbrennungen können schmerzhaft und in schweren Fällen sogar lebensbedrohlich sein. Dabei lassen sich viele dieser Verletzungen mit den richtigen Maßnahmen verhindern. Die Prävention von Verbrennungen beginnt mit der Identifikation möglicher Gefahrenquellen und der Umsetzung gezielter Schutzmaßnahmen.

1. Sicherheitsmaßnahmen in der Küche und Haushalt

Die Küche ist einer der häufigsten Orte, an denen Verbrennungen entstehen. Heiße Töpfe, kochendes Wasser, spritzendes Fett und offene Flammen bergen zahlreiche Risiken. Um die Gefahr zu minimieren, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Sicherer Umgang mit heißen Flüssigkeiten: Beim Kochen immer Topflappen oder hitzebeständige Handschuhe verwenden. Heiße Töpfe und Pfannen niemals am Rand des Herdes stehen lassen, wo sie heruntergezogen werden könnten.
  • Fettbrände richtig löschen: Brennendes Fett darf niemals mit Wasser gelöscht werden, da dies zu einer explosionsartigen Verpuffung führt. Stattdessen sollte eine Löschdecke oder ein Deckel zum Ersticken der Flammen verwendet werden.
  • Kinder aus dem Gefahrenbereich halten: Herdschutzgitter und kindersichere Schubladen verhindern, dass kleine Kinder an heiße Herdplatten oder Elektrogeräte gelangen.
  • Elektrische Geräte sicher verwenden: Kaffeemaschinen, Wasserkocher und Toaster sollten nach der Nutzung immer vom Strom genommen und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
  • Offene Flammen überwachen: Kerzen sollten niemals unbeaufsichtigt brennen und stets auf feuerfesten Unterlagen stehen. Streichhölzer und Feuerzeuge müssen außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
  • Sicheren Umgang mit Heizgeräten beachten: Heizstrahler und Öfen sollten nicht mit brennbaren Materialien in Kontakt kommen. Zudem sollte ausreichend Abstand zu Möbeln und Vorhängen gehalten werden.
  • Bügel- und Glätteisen vorsichtig handhaben: Nach der Nutzung müssen diese Geräte sofort ausgeschaltet und auf einer hitzebeständigen Fläche abgestellt werden.

2. Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz

In vielen Berufen, insbesondere in der Industrie, Gastronomie und im Handwerk, besteht ein erhöhtes Risiko für Verbrennungen durch heiße Oberflächen, Chemikalien oder Flammen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten daher auf folgende Schutzmaßnahmen achten:

  • Tragen von geeigneter Schutzkleidung: Hitzebeständige Handschuhe, feuerfeste Arbeitskleidung und Schutzbrillen sind in gefährlichen Arbeitsumgebungen unerlässlich.
  • Einhaltung von Sicherheitsvorschriften: Arbeitsschutzrichtlinien und Notfallpläne müssen bekannt sein und regelmäßig überprüft werden.
  • Sichere Handhabung von Chemikalien: Beim Umgang mit ätzenden oder brennbaren Substanzen sind Schutzausrüstung und die korrekte Lagerung entscheidend.

3. Sonnenschutz als Prävention gegen UV-Verbrennungen

Sonnenbrand ist eine Form der Verbrennung, die durch übermäßige UV-Strahlung verursacht wird. Besonders im Sommer und in Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung ist ein effektiver Schutz erforderlich:

  • Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) nutzen: Mindestens LSF 30, bei empfindlicher Haut oder für Kinder LSF 50. Die Creme sollte regelmäßig nachgetragen werden.
  • Direkte Sonneneinstrahlung meiden: insbesondere zwischen 11 und 16 Uhr, wenn die UV-Strahlung am intensivsten ist
  • Schutzkleidung tragen: Leichte, langärmelige Kleidung, Sonnenhüte und UV-Schutzbrillen helfen, Hautschäden zu vermeiden.
  • Kinder besonders schützen: Ihre Haut ist empfindlicher, daher sollten sie so wenig wie möglich der direkten Sonne ausgesetzt sein.

Warum eine private Unfallversicherung bei Verbrennungen helfen kann

Eine private Unfallversicherung ist eine sinnvolle Ergänzung zum gesetzlichen Schutz, insbesondere bei schweren Verletzungen wie Verbrennungen. Die NÜRNBERGER Unfallversicherung sorgt dafür, dass Sie im Ernstfall optimal versorgt sind und sich voll und ganz auf Ihre Genesung konzentrieren können - ohne sich Sorgen um finanzielle Folgen machen zu müssen.

Verbrennungen sind schmerzhafte Verletzungen, die nicht nur akute medizinische Versorgung erfordern, sondern oft auch langfristige Behandlungen nach sich ziehen. Neben den körperlichen Folgen können sie auch finanzielle Belastungen mit sich bringen, insbesondere, wenn längere Krankenhausaufenthalte oder kosmetische Operationen notwendig sind. Eine private Unfallversicherung kann hier entscheidende Unterstützung bieten. Gehen Sie mit der NÜRNBERGER Unfallversicherung auf Nummer sicher. Wir zahlen z. B. Krankenhaustagegeld - und das sogar bei ambulanten Operationen. Darüber hinaus deckt die Versicherung kosmetische Operationen ab, die nach schweren Verbrennungen erforderlich sein können.

#Gut zu wissen:
Bei Verbrennungen 2. oder 3. Grades von mehr als 30 % der Körperoberfläche wird im Rahmen der Unfallversicherung Private Line eine Sofortleistung für besonders schwere Verletzungen gezahlt. Je nach Tarif von 2.500 EUR bis 20.000 EUR.

Häufige Fragen zu Verbrennungsgraden

Die gesetzliche oder private Krankenversicherung übernimmt die medizinische Behandlung. Eine private Unfallversicherung kann finanzielle Unterstützung für Reha und kosmetische Eingriffe bieten. Bei dauerhafter Beeinträchtigung hilft eine Berufsunfähigkeitsversicherung, während eine Haftpflichtversicherung greift, wenn eine andere Person für die Verbrennung verantwortlich ist.

Nein, Blasen sollten nicht aufgestochen werden, da sie eine natürliche Schutzschicht gegen Infektionen bilden. Falls eine Blase von selbst platzt, sollte die Wunde steril abgedeckt werden. Bei großen oder entzündeten Blasen ist ärztliche Hilfe erforderlich.

Nach der Heilung sollte die Haut regelmäßig mit feuchtigkeitsspendenden Cremes (z. B. mit Panthenol oder Aloe vera) gepflegt werden. Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da verbrannte Haut empfindlicher ist - Sonnenschutz mit LSF 50 ist empfehlenswert. Bei starker Narbenbildung können Narbencremes oder medizinische Behandlungen helfen.

Ja, je nach Schweregrad kann es zu Narbenbildung kommen. Leichte Verbrennungen (Grad 1 und 2a) heilen meist ohne Narben ab. Schwere Verbrennungen (Grad 2b, 3 und 4) hinterlassen fast immer Narben, die durch spezielle Wundversorgung, Narbensalben oder chirurgische Maßnahmen behandelt werden können.

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