Menschen mit einer bekannten Wespenstich-Allergie müssen auf einen Stich vorbereitet sein. Das bedeutet, immer ein Notfallset mitzuführen, das Adrenalin-Autoinjektor, Antihistaminikum und Kortikosteroid enthält. Wenn nach einem Stich allergische Symptome wie Atemnot, Schwindel oder starke Schwellungen auftreten, sollte das Adrenalin sofort injiziert und ärztliche Hilfe gerufen werden. Frühzeitiges Handeln ist lebenswichtig.
Neben der akuten Behandlung gibt es eine langfristige Therapie, die das Risiko für schwere Reaktionen deutlich senken kann: die Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie genannt. Dabei wird das Immunsystem schrittweise an das Wespengift gewöhnt. In der Regel beginnt die Behandlung mit einer Aufdosierungsphase unter ärztlicher Aufsicht, gefolgt von regelmäßigen Erhaltungsdosen über drei bis fünf Jahre. Diese Therapie ist nachgewiesen wirksam und kann bei Wespenstich-Allergikern eine Erfolgsquote von über 95 Prozent erzielen.
Hyposensibilisierung ist besonders für Menschen geeignet, die bereits eine systemische Reaktion auf einen Wespenstich erlitten haben. Auch Kinder können davon profitieren. Vor der Therapie ist eine genaue allergologische Abklärung erforderlich, um sicherzustellen, dass tatsächlich eine Wespenstich-Allergie vorliegt.
Wer also weiß oder vermutet, allergisch auf Wespengift zu reagieren, sollte mit seinem Allergologen über die Möglichkeit der Hyposensibilisierung sprechen. Diese Behandlung kann das Risiko eines lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schocks nach einem Wespenstich erheblich reduzieren.