Die folgenden Zahlen zeigen, wo in Deutschland die meisten Unfälle geschehen und warum gerade dort besondere Vorsicht geboten ist.
1. Zuhause: der gefährlichste Ort
Der Haushalt ist der Spitzenreiter unter den Unfallorten. Laut Erhebungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin verunfallen hierzulande jährlich rund 2,8 Mio. Menschen in den eigenen vier Wänden. Die Ursachen sind oft banal: ein unachtsamer Schritt, eine wackelige Leiter, nasse Fliesen. Besonders betroffen sind:
- ältere Menschen, die ein höheres Sturzrisiko haben,
- Kinder, die Gefahren noch nicht richtig einschätzen können,
- Alleinlebende, bei denen schnelle Hilfe oft fehlt.
Tragisch, aber wahr: Rund 8.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen von Haushaltsunfällen. Das sind deutlich mehr als im Straßenverkehr.
2. Straßenverkehr: viele Unfälle, aber oft glimpflich
Auch wenn der Straßenverkehr gefühlt täglich Gefahr birgt, verlaufen die meisten Verkehrsunfälle glücklicherweise ohne Personenschaden. Von den rund 2,5 Millionen polizeilich registrierten Unfällen im Jahr 2024 endeten mehr als 90 % mit Blechschäden. Besonders häufig passieren Unfälle:
- Innerorts: Hier ereignen sich rund 70 % aller Unfälle mit Verletzten,
- an Kreuzungen und Einmündungen,
- durch typische Fahrfehler wie Abbiegefehler oder Missachtung der Vorfahrt.
Schwerwiegender sind jedoch die Folgen bei Unfällen außerorts, denn hier sterben anteilig die meisten Menschen, rund 57 % aller Verkehrstoten entfallen auf Landstraßen.
3. Arbeitsplatz: unterschätzte Gefahrenquelle
Arbeitsunfälle sind ebenfalls ein relevanter Faktor in der deutschen Unfallstatistik. Jährlich werden etwa 800.000 Arbeitsunfälle der Berufsgenossenschaft gemeldet. Typische Unfallursachen am Arbeitsplatz sind:
- mangelnde Sicherheitsvorkehrungen,
- Zeitdruck und Stress,
- körperliche Überlastung,
- unzureichende Schulungen.
Besonders gefährdet sind Beschäftigte in der Bau- und Industriebranche, aber auch in der Pflege und im Handwerk kommt es häufig zu Verletzungen.
4. Freizeit und Sport: viel Bewegung, viel Risiko
Ob beim Joggen, Wandern, Heimwerken oder Fußballspielen: Auch in der Freizeit passieren viele Unfälle. Allein beim Heimwerken verletzen sich jährlich rund 250.000 Menschen, beim Gärtnern etwa 200.000. Die häufigsten Ursachen sind:
- fehlende Schutzausrüstung (z. B. Handschuhe, Schutzbrillen),
- unzureichende Erfahrung mit Werkzeugen oder Maschinen,
- Übermut oder Unterschätzung des Risikos.
Unfälle im Freizeitbereich sind besonders tückisch, weil sie oft nicht durch gesetzliche Versicherungen abgedeckt sind, etwa bei privaten Bauprojekten oder Sportkursen.