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Junge Frau im Büro schläft auf Tisch vor ihrem Laptop

Boreout: Wenn Unterforderung krank macht.

Von Symptomen bis zur Behandlung: Wie Sie die Boreout-Falle vermeiden und wieder Freude an der Arbeit finden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Boreout handelt es sich um chronische Unterforderung am Arbeitsplatz
  • Boreout ist keine anerkannte Krankheit, daher gibt es keine allgemeingültige medizinische Behandlung
  • Aber: Es gibt verschiedene Strategien, um Boreout vorzubeugen bzw. die Symptome aktiv anzugehen

Was ist Boreout?

Es ist ein Phänomen, das immer häufiger in Unternehmen beobachtet wird: Obwohl unsere heutige Arbeitswelt fast durchgehend geprägt ist von Effizienz und Produktivität, fühlen sich immer mehr Menschen durch chronische Langeweile und Unterforderung im Job frustriert und demotiviert. Doch wie kommt es zum sogenannten Boreout und was kann man dagegen tun?

Wer unter Boreout leidet, fühlt sich am Arbeitsplatz dauerhaft unterfordert und gelangweilt ("to be bored" ist Englisch und bedeutet "sich langweilen"). Anders als Burnout, das durch Überlastung entsteht, kommt Boreout von zu wenig Herausforderung. Dieses Syndrom betrifft also Menschen, die weit unter ihrem Können arbeiten und sich chronisch unterstimuliert fühlen. Doch beide Zustände können ähnliche Symptome wie Erschöpfung, Desinteresse und Unzufriedenheit hervorrufen.

Frau sitzt vor ihrem Laptop und blickt genervt zur Seite

Unterschiede zwischen Boreout und Burnout

  • Ursachen:
    Boreout entsteht durch Unterforderung, Burnout durch Überforderung.
  • Symptome:
    Beide führen zu Erschöpfung, innerer Leere und Unzufriedenheit, aber ihre Ursachen differieren.
  • Bewältigung:
    Bei Boreout hilft oft die Suche nach neuen Herausforderungen, bei Burnout ist meist eine Reduzierung der Belastung notwendig.

Wie entsteht Boreout?

Die Ursachen von Boreout am Arbeitsplatz sind vielfältig und oft strukturell bedingt. Sie umfassen:

  • Mangel an Herausforderung: Arbeitnehmer fühlen sich nicht ausgelastet und sie können ihre Fähigkeiten nicht genügend einbringen. Häufig ist auch die Arbeitsrolle unklar.
  • Fehlende Anerkennung: Die Arbeit scheint keinen Wert zu haben, weder für den Arbeitnehmer noch für das Unternehmen.
  • Eintönigkeit: Die täglichen Aufgaben variieren kaum. Diese Monotonie bietet keine Abwechslung und geistige Anregung.
  • Schlechte Arbeitsorganisation: Arbeitszeiten entsprechen nicht dem Arbeitspensum. Prozesse sind ineffizient und können nicht angepasst werden, zum Beispiel, wenn Leerlauf herrscht.
  • Kaum Interaktion: Es findet nur geringe Kommunikation und Interaktion mit Kollegen und Vorgesetzten statt.

Typische Situationen, die Boreout begünstigen:

  • Übermäßige Routinearbeiten, die wenig geistige Herausforderung bieten
  • Fehlende Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln oder neue Fähigkeiten zu erlernen
  • Isolation am Arbeitsplatz, was oft zu einem Gefühl der Entfremdung führt

Boreout-Symptome - auf diese 7 Warnsignale sollten Sie achten

Viele kennen das wahrscheinlich: Obwohl der Job grundsätzlich Spaß macht, fühlt man sich an manchen Arbeitstagen dennoch unmotiviert, erschöpft oder unterfordert. Normalerweise geht so eine Phase relativ schnell wieder vorbei. Bedenklich wird es, wenn dieser Zustand mehr als nur ein vorübergehendes Tief ist. Wer folgende Anzeichen bei sich bemerkt, könnte von einem Boreout betroffen sein:

  • Erkennen Sie sich wieder?
    Sie erledigen häufig private Angelegenheiten während der Arbeitszeit, verspüren mangelndes Interesse und Langeweile bei der Arbeit, und manchmal täuschen Sie Ihren Kollegen oder Vorgesetzten vor, sehr beschäftigt zu sein, obwohl das nicht der Fall ist.
  • Fühlen Sie sich oft unnötig erschöpft?
    Selbst nach einem Tag, an dem Sie nicht viel geleistet haben, fühlen Sie sich erschöpft. Dieses Gefühl kann darauf hinweisen, dass Sie nicht die Art von Arbeit machen, die Sie erfüllt oder herausfordert.
  • Sie suchen nach einem tieferen Sinn?
    Das Fehlen eines tieferen Sinns in Ihrer Arbeit und das langsamere Arbeiten, als Sie eigentlich könnten, sind weitere Zeichen. Vielleicht denken Sie auch über einen Jobwechsel nach, schieben diesen Gedanken aber aus verschiedenen Gründen auf.
  • Anhaltende Langeweile und Desinteresse:
    Wenn Sie oft auf die Uhr schauen und das Gefühl haben, dass die Zeit einfach nicht vergehen will, sollten Sie aufmerksam werden.
  • Fühlen Sie sich unterfordert?
    Eine verringerte Leistungsfähigkeit trotz ausreichender Qualifikationen, das Gefühl der Unterforderung und mangelnde Herausforderung bei der Arbeit können auf ein Boreout hinweisen.
  • Zunehmende Unzufriedenheit und Niedergeschlagenheit sind nicht zu ignorieren.
    Wenn diese Gefühle immer häufiger werden, ist es Zeit, genauer hinzusehen.
  • Körperliche Symptome:
    Nicht nur psychische, sondern auch physische Symptome wie Erschöpfung, Schlafstörungen und Muskelverspannungen können Anzeichen für einen Boreout sein.

Was tun gegen Boreout?

Ein Boreout ist bislang keine offiziell anerkannte Erkrankung oder psychische Störung. Auch fehlen noch wissenschaftliche Studien zu einer definierten Boreout-Behandlung. Dennoch hat sich der Begriff seit 2007 auch in der Medizin etabliert.

Da sich das Boreout-Syndrom massiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auswirkt, ist es entscheidend, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und aktiv anzugehen. Dabei kann eine Mischung aus Selbsthilfestrategien und professioneller Unterstützung helfen.

Strategien zur Selbsthilfe

Zur Selbsthilfe gehört es, den eigenen Alltag bewusst zu gestalten. Setzen Sie sich neue, erreichbare Ziele, die Ihnen persönlich wichtig sind. Suchen Sie nach Möglichkeiten, Ihre aktuellen Aufgaben interessanter zu gestalten, oder ergreifen Sie die Initiative, um neue, herausfordernde Projekte zu übernehmen. Auch der Austausch mit Kollegen oder das Knüpfen neuer beruflicher Kontakte kann neue Perspektiven eröffnen.

Professionelle Unterstützung

Parallel dazu kann die Suche nach professioneller Hilfe ein wichtiger Schritt sein. Ein Therapeut oder Berufscoach kann individuell auf Ihre Situation eingehen und gemeinsam mit Ihnen Strategien entwickeln, um dem Boreout entgegenzuwirken. Sie lernen, Ihre beruflichen Wünsche und Ziele klarer zu definieren und Wege zu finden, diese in Einklang mit Ihren persönlichen Werten und Interessen zu bringen. Sollten Sie starke gesundheitliche Beschwerden haben oder sogar den Verdacht auf eine beginnende Depression, sollten Sie sich unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Wichtig ist: Je eher Sie handeln, desto besser können Sie die negativen Auswirkungen eines Boreouts minimieren und wieder Freude und Erfüllung in Ihrem Berufsleben finden.

Boreout vorbeugen: Strategien für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Damit es erst gar nicht zum Boreout kommt, können Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber durch geeignete Maßnahmen rechtzeitig vorbeugen. Hier einige Tipps zur Prävention:

Tipps für Arbeitnehmer:

  • Initiative zeigen:
    Warten Sie nicht darauf, dass interessante Aufgaben zu Ihnen kommen. Sprechen Sie mit Ihrer Führungskraft oder Ihrem Team über Ihre Interessen und wie Sie diese in Ihre Arbeit einbringen können.
  • Weiterbildung nutzen:
    Bilden Sie sich kontinuierlich weiter, um Ihre Qualifikationen zu erweitern und neue, spannende Aufgabenbereiche für sich zu erschließen. Auch im Privatleben kann man sich positiv herausfordern, indem man zum Beispiel eine neue Fremdsprache lernt oder ein anspruchsvolles Hobby sucht. Sie werden sehen: Dank der dabei ausgeschütteten Glückshormone stärkt das Ihre Stimmung enorm.
  • Neuanfang wagen:
    Sollten Sie trotz Ihrer Bemühungen auch weiterhin keinerlei positive Energie aus Ihrer Arbeit ziehen können, sollten Sie sich ernsthaft mit einem Jobwechsel auseinandersetzen. Vielleicht findet sich ja sogar bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber eine interessante Aufgabe in einem anderen Bereich.

Tipps für Arbeitgeber:

  • Arbeitsstrukturen flexibel gestalten:
    Schaffen Sie ein anregendes Arbeitsumfeld, das Kreativität und Engagement fördert. Flexible Arbeitsbereiche und eine angenehme Atmosphäre können die Motivation steigern. Gleiches gilt für die Arbeitszeiten. Vermeiden Sie bei entspannter Auftragslage unnötiges Absitzen der Arbeitszeit, indem Sie eine flexible Zeitstruktur bieten, die die Mitarbeiter individuell mitgestalten können.
  • Aufgabenverteilung überdenken und Perspektiven bieten:
    Stellen Sie sicher, dass die Aufgaben den Fähigkeiten und Interessen Ihrer Mitarbeiter entsprechen. Regelmäßige Gespräche über berufliche Ziele und Wünsche können dabei helfen, die Aufgabenverteilung anzupassen und neue Perspektiven zu bieten.
  • Vertrauensvolle Kommunikationsstruktur:
    Suchen Sie als Führungskraft das regelmäßige Gespräch mit Ihren Mitarbeitern. Dabei sollte die Unternehmenskultur von einem ehrlichen und vertrauensvollen Austausch zwischen den Hierarchien geprägt sein. So haben beide Seiten die Möglichkeit, Probleme, aber auch Wünsche und Erwartungen rechtzeitig und offen anzusprechen.
  • Mitarbeiter wertschätzen:
    Geben Sie Ihren Mitarbeitern positives Feedback, indem Sie ihre Stärken hervorheben und Erfolge würdigen. Sie werden sehen: Die Anerkennung von Leistung und positivem Verhalten kann Wunder bewirken. Wichtig: Ihr Feedback sollte immer ernst gemeint und authentisch sein.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Verzicht auf abstrakte Verweisung
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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