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Kind schaut durch eine Plastikflasche

Was ist Grauer Star?

Vorsorge, Symptome und Behandlung bei Katarakt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Häufigste Form ist der altersbedingte Katarakt, daneben gibt es kongenitale, sekundäre und traumatische Katarakte
  • Typische Symptome sind verschwommenes Sehen, Probleme beim Sehen in der Nacht, Blendempfindlichkeit, veränderte Farbwahrnehmung und das Sehen von Halos um Lichtquellen

Der Graue Star ist eine Trübung der normalerweise klaren Linse im Auge. Diese Trübung kann dazu führen, dass das Sehen verschwommen, weniger farbenfroh oder wie durch einen Nebelschleier erscheint. Im Lauf der Zeit kann der Graue Star fortschreiten und das Sehvermögen stärker beeinträchtigen.

Doch warum ist das so? Das hat mit Proteinen in der Linse zu tun, die sich verändern und zusammenklumpen können. Der Graue Star entwickelt sich meist langsam und kann anfangs unbemerkt bleiben. Es ist möglich, dass die Erkrankung in einem oder beiden Augen auftritt, allerdings nicht immer gleichzeitig oder im gleichen Ausmaß.

Augenärztin untersucht einen Patienten mit einem speziellen Messgerät

Welche Arten von Grauem Star gibt es?

Einer der häufigsten Typen ist der altersbedingte Katarakt. Dieser entsteht vorrangig bei älteren Menschen, wenn sich die Proteine in der Linse mit der Zeit verändern und zusammenklumpen. Dieser Prozess ist ein natürlicher Teil des Alterungsprozesses und betrifft fast jeden in einem gewissen Alter.

Ein anderer Typ ist der kongenitale Katarakt, der bei Geburt vorhanden sein kann oder sich in der Kindheit entwickelt. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein, wie genetische Faktoren, Infektionen während der Schwangerschaft oder Entwicklungsprobleme.

Der sekundäre Katarakt entwickelt sich als Folge anderer medizinischer Bedingungen wie etwa Diabetes. Oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente, insbesondere von sogenannten Kortikosteroiden. Auch Augenoperationen, wie zum Beispiel zum Behandeln von Glaukom, können zu diesem Typ des Grauen Stars führen.

Traumatische Katarakte entstehen nach direkten Augenverletzungen. Diese können unmittelbar nach dem Trauma oder auch Jahre später auftreten. Die Art und Schwere der Verletzung spielt dabei eine große Rolle bei der Entwicklung des Grauen Stars.

Neben diesen Haupttypen gibt es auch speziellere Formen, wie den hinteren subkapsulären Katarakt, der sich direkt hinter der Linse bildet und besonders die Nähe- und Lese-Sicht beeinträchtigt, oder den nuklearen Katarakt, der im Zentrum der Linse auftritt und vor allem die Fernsicht beeinflusst.

Was sind typische Symptome von Grauem Star?

Katarakt entwickelt sich meist langsam und kann anfangs subtile Symptome aufweisen, die sich mit der Zeit verschlimmern. Hier die wichtigsten Symptome, auf die Sie achten sollten:

  • Verschwommenes oder getrübtes Sehen: Eines der ersten und häufigsten Anzeichen ist eine allgemeine Trübung des Sehens. Betroffene beschreiben dies oft als das Sehen durch ein beschlagenes oder verschmiertes Fenster.
  • Probleme beim Sehen in der Nacht: Menschen mit Grauem Star haben oft Schwierigkeiten, bei schlechten Lichtverhältnissen zu sehen, was besonders das Autofahren in der Nacht gefährlich machen kann.
  • Blendempfindlichkeit: Eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht und Blendung ist ein weiteres häufiges Symptom. Dies kann sich in Unbehagen bei hellem Sonnenlicht oder beim Betrachten von Lichtquellen äußern.
  • Veränderte Farbwahrnehmung: Farben können verblasst, weniger lebhaft oder mit einem gelblichen oder bräunlichen Schimmer erscheinen, da die Trübung der Linse das Durchlassen des gesamten Farbspektrums beeinträchtigt.
  • Sehen von "Halos" um Lichtquellen: Viele Menschen berichten von sichtbaren Ringen oder "Halos" um Lichtquellen - besonders in der Nacht.
  • Doppelt sehen: In einigen Fällen kann der Graue Star dazu führen, dass Betroffene Doppelbilder in einem Auge sehen.
  • Häufige Änderungen in der Sehstärke: Müssen Brillen oder Kontaktlinsen regelmäßig angepasst werden, kann dies ein frühes Anzeichen für Grauen Star sein, da sich die Sehkraft allmählich verändert.

Es ist wichtig, regelmäßige Augenuntersuchungen durchführen zu lassen, insbesondere, wenn Sie Anzeichen einer Sehverschlechterung bemerken. Das frühzeitige Erkennen und Behandeln können helfen, das Sehvermögen zu bewahren und zu verbessern.

Ist Vorsorge überhaupt möglich?

Zwar lässt sich nicht jeder Fall von Grauem Star verhindern, da Faktoren wie Alter und genetische Veranlagung eine Rolle spielen. Jedoch gibt es durchaus Maßnahmen, die das Risiko verringern oder die Progression der Erkrankung verlangsamen können:

  • Eine der wichtigsten Vorsorgemaßnahmen ist der Schutz der Augen vor übermäßiger UV-Strahlung. Das Tragen von Sonnenbrillen mit UV-Schutz kann die Augen vor den schädlichen Auswirkungen der Sonnenstrahlen bewahren.
  • Eine ausgewogene Ernährung (reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen) spielt ebenfalls eine Rolle. Studien haben gezeigt, dass eine Ernährung, die viel Vitamin C und E, Lutein und Zeaxanthin enthält, das Risiko für die Entwicklung von Katarakten senken kann.
  • Regelmäßige Augenuntersuchungen sind ebenfalls ein Schlüssel zur Früherkennung und Vorsorge. Besonders ab dem mittleren Lebensalter sollten Sie die Augen regelmäßig untersuchen lassen.
  • Weitere Faktoren, die das Risiko für Grauen Star beeinflussen, sind Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum. Beides sollte vermieden oder zumindest reduziert werden, da es zu oxidativem Stress in den Augen beitragen kann. Und das wiederum erhöht das Risiko für Katarakte.

Wichtige Fragen rund ums Thema Operation des Grauen Stars

Wann sollte man Grauen Star operieren lassen?

Eine Operation sollten Sie spätestens dann in Betracht ziehen, wenn die Sehbeeinträchtigungen den Alltag deutlich erschweren oder zu einer signifikanten Minderung der Lebensqualität führen. Dazu zählen Schwierigkeiten beim Lesen, Autofahren, Erkennen von Gesichtern oder beim Bewältigen anderer alltäglicher Aufgaben. Ein weiterer wichtiger Faktor für den Operationszeitpunkt ist, wenn die Sehverschlechterung nicht mehr ausreichend durch eine Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden kann. Letztendlich ist die Entscheidung für eine Operation individuell und sollte in Absprache mit einem Augenarzt getroffen werden, der den Zustand der Augen und die spezifischen Bedürfnisse des Patienten bewertet.

Was wird bei einer OP des Grauen Stars gemacht?

Bei einer Operation wird die durch Alter oder Krankheit getrübte natürliche Linse des Auges entfernt und durch eine künstliche Linse, ein sogenanntes Intraokularlinsen-Implantat (IOL), ersetzt. Für den Eingriff kommt meist eine lokale Betäubung zum Einsatz und sie dauert in der Regel nur etwa 20 bis 30 Minuten. Das Auge wird mit Augentropfen betäubt, und der Patient bleibt während der Operation wach. In einigen Fällen kann eine leichte Sedierung verabreicht werden, um den Patienten zu beruhigen. Der Chirurg macht dann einen kleinen Schnitt (weniger als 3 mm) am Rand der Hornhaut, um Zugang zur getrübten Linse zu erhalten. Mittels einer Technik wird die getrübte Linse mit Ultraschallwellen zerkleinert und anschließend vorsichtig abgesaugt.

In speziellen Fällen wird die Linse in einem Stück entfernt. Durch den zuvor gemachten Schnitt wird die gefaltete künstliche Linse in den Kapselsack, der die natürliche Linse umgeben hat, eingesetzt. Dort entfaltet sie sich und nimmt ihre Funktion auf. In den meisten Fällen ist kein Nahtverschluss des Schnitts notwendig, da dieser von selbst heilt.

Nach der Operation erhält der Patient eine Augenklappe oder einen Schutzverband, um das Auge zu schützen. Nach der Operation kann das Sehen zunächst verschwommen sein, verbessert sich jedoch in der Regel innerhalb weniger Tage. Die vollständige Heilung und Stabilisierung des Sehvermögens kann einige Wochen in Anspruch nehmen.

Wie schmerzhaft ist eine Katarakt-Operation?

In der Regel wird die Operation unter lokaler Betäubung durchgeführt, sodass der Patient während des Eingriffs keine Schmerzen empfindet. Der Patient erhält die Betäubung entweder als Augentropfen oder als Injektion um das Auge herum. Manche Betroffene berichten von einem leichten Druckgefühl oder Unbehagen während der Operation, aber von echten Schmerzen wird selten gesprochen. Nach der OP können leichte Reizungen auftreten, die sich jedoch gewöhnlich gut mit den vom Arzt verschriebenen Medikamenten behandeln lassen - wie zum Beispiel entzündungshemmende und schmerzlindernde Augentropfen. Insgesamt gilt die Katarakt-Operation als ein relativ schmerzfreies Verfahren.

Was passiert, wenn Grauer Star nicht operiert wird?

Wenn Katarakt nicht operiert wird, schreitet die Trübung der Augenlinse in der Regel fort, was dazu führt, dass sich die Sehschärfe kontinuierlich verschlechtert. Dies kann das Sehen zunehmend erschweren und letztendlich zu einer signifikanten Sehbeeinträchtigung oder sogar zur Erblindung führen.

Zudem kann ein fortgeschrittener Grauer Star die Diagnose und Behandlung anderer Augenerkrankungen behindern, da die Sicht auf die Augenhintergrundstrukturen verwehrt bleibt. Es ist daher wichtig, bei ersten Anzeichen eines Grauen Stars einen Augenarzt zu konsultieren und die Notwendigkeit einer Operation zu bewerten, um die bestmögliche Sehqualität zu erhalten oder wiederherzustellen.

Ab welcher Sehstärke wird Grauer Star operiert?

Die Entscheidung für oder gegen eine OP basiert nicht ausschließlich auf der Sehstärke oder dem Ausmaß der Sehbeeinträchtigung in Dioptrien. Eine spezifische Sehstärke als allgemeingültiger Richtwert für die Operationsnotwendigkeit gibt es daher nicht, da die individuelle Beeinträchtigung und der Leidensdruck der betroffenen Person im Vordergrund stehen. Entscheidend ist, inwieweit die Trübung der Linse das Sehen im Alltag behindert und ob eine Verbesserung der Lebensqualität durch die Operation erwartet werden kann.

Hilft eigentlich Augenlasern bei Grauem Star?

Nein, das Augenlasern - wie es bei Sehfehlern wie zum Beispiel Kurzsichtigkeit angewendet wird - hilft nicht bei Grauem Star. Augenlaser-Verfahren wie LASIK modifizieren die Form der Hornhaut an der Vorderseite des Auges, um die Art und Weise zu verändern, wie Lichtstrahlen auf die Netzhaut treffen, und so die Sehkraft zu verbessern.

Beim Grauen Star hingegen liegt das Problem innerhalb der Linse des Auges, deren Trübung das Sehen beeinträchtigt. Daher ist eine Operation notwendig, um die funktionseingeschränkte Linse zu ersetzen. Wer also lediglich die Sehkraft verbessern will, für den ist möglicherweise Augenlasern die richtige Methode.

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