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Junge rothaarige Frau schaut mit ihren blauen Augen direkt in die Kamera

Grüner Star: Glaukom-Vorsorge für gesunde Augen.

Wie Sie sich vor der schweren Augenkrankheit schützen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Grüne Star oder Glaukom ist eine schwere Augenkrankheit, die meist durch zu hohen Augeninnendruck entsteht
  • In Deutschland leiden ca. 1 Mio. Menschen am Grünen Star; er ist die häufigste Ursache für dauerhafte Erblindung
  • Symptome wie "blinde Flecken" treten oft erst dann auf, wenn es schon zu spät ist

Grüner Star: Was ist das eigentlich?

Der Grüne Star ist eine schwere Augenerkrankung, bei der die Nervenfasern im Auge absterben und das Sehvermögen nachlässt. Es treten Sehstörungen auf, die das Gesichtsfeld allmählich einschränken. Ohne Behandlung kann Grüner Star zur völligen und endgültigen Erblindung führen. Ursache für den Grünen Star ist häufig ein zu hoher Augeninnendruck.

Auch Durchblutungsstörungen durch Gefäßverengungen können die Augenkrankheit auslösen, manchmal ist sie angeboren. Mediziner bezeichnen den Grünen Star als Glaukom, das kommt vom griechischen "glaukos" für "meerfarben", da die Iris (Regenbogenhaut) der Patienten oft bläulich-grau wie das Meer erscheint. "Star" bezieht sich auf den starren Blick der Erkrankten im fortgeschrittenen Stadium.

Augenuntersuchung mit einem speziellen Untersuchungsgerät

Wann ist Früherkennung von Grünem Star notwendig?

Grüner Star betrifft vor allem Menschen ab 40 Jahren und wird mit zunehmendem Alter wahrscheinlicher: Etwa 2 % aller über 40-Jährigen weltweit haben ein Glaukom, bei den über 75-Jährigen sind es bereits 7 bis 8 %.

Der Grüne Star kann in selteneren Fällen aber auch angeboren sein. Dennoch ist Alter ein wesentlicher Faktor, da die Krankheit in der Regel schleichend voranschreitet. Symptome werden erst spät bemerkt bzw. nicht gleich mit Grünem Star in Verbindung gebracht.

Symptome für den Grünen Star sind:

  • Blinde Flecken: Die sogenannten Skotome treten zunächst meist am Rand des Gesichtsfelds auf, seltener auch in der Mitte. Helle Lichtquellen scheinen dabei von dunklen Ringen oder Höfen umgeben zu sein.
  • Einschränkung des Sichtfelds: Die Ränder des wahrgenommenen Bildes verschwimmen zunehmend, es entsteht ein "Tunnelblick" und die räumliche Orientierung wird immer schwieriger. Das ist besonders beim Autofahren gefährlich, da Personen am Fahrbahnrand übersehen werden. Später lässt auch die Sehschärfe im Zentrum des Sehfelds nach.
  • Dem Auge fällt es immer schwerer, sich an veränderte Lichtverhältnisse anzupassen. Farben und Kontraste werden nicht mehr so deutlich wahrgenommen
  • Kopf- und Augenschmerzen treten auf - bei einem akuten Glaukom (Engwinkelglaukom) sehr plötzlich, beim chronischen Glaukom (Offenwinkelglaukom) mit allmählich steigender Häufigkeit.


Glaukom-Vorsorge: spätestens ab 40 hingehen!

Ab dem 40. Lebensjahr empfehlen Augenärzte für alle Personen regelmäßig eine Glaukom-Früherkennung. Die Untersuchung sollte alle 2 Jahre stattfinden. Ab dem 60. Lebensjahr sollten Sie dann alle 1 bis 2 Jahre zur Glaukom-Vorsorge gehen. Wenn es in Ihrer Familie bereits jemanden gibt, der am Grünen Star leidet, ist die Vorsorge schon ab dem 30. Lebensjahr sinnvoll. Bei der Glaukom-Vorsorge wird zunächst der Augeninnendruck gemessen. Besteht ein Verdacht auf Grünen Star, sind weitere Untersuchungen erforderlich.

Welche Untersuchungen helfen bei der Glaukom-Früherkennung?

Diese Untersuchungsmethoden wendet der Augenarzt an, um den Grünen Star zu erkennen bzw. auszuschließen:

  • Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie)
  • Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie)
  • Untersuchung des Augenhintergrunds per Augenspiegelung (Ophthalmoskopie)
  • Gesichtsfeldmessung (Perimetrie)
  • Kontrolle des Kammerwinkels (Gonioskopie)
  • Bildgebendes Verfahren mit Infrarotlicht (Optische Kohärenztomografie, kurz OCT)

Gut zu wissen: Beim Augeninnendruck gelten zwar Werte über 21 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) als erhöht und könnten auf ein Glaukom hinweisen. Der Augeninnendruck hängt aber von mehreren Faktoren ab, z. B. der individuellen Hornhautdichte oder auch der Tageszeit der Messung. Es kann also hilfreich sein, den Augeninnendruck mehrmals zu unterschiedlichen Tageszeiten messen zu lassen, um ein genaues Bild von Ihrem Augeninnendruck zu bekommen.

Welche Behandlung hilft bei Grünem Star?

Grüner Star entsteht meist durch zu hohen Augeninnendruck. Wird dies rechtzeitig erkannt, können Augentropfen oder Laserbehandlungen helfen, den Augeninnendruck zu senken und Schäden am Sehnerv vorzubeugen. Auch Operationen können dazu beitragen, den Augeninnendruck langfristig niedrig zu halten. Bereits entstandene Schädigungen des Sehnervs sind allerdings nicht mehr rückgängig zu machen. Deshalb sind Früherkennung und vorbeugende Therapien bei Grünem Star so wichtig. Das sind die gängigsten Glaukom-Behandlungen:

Augentropfen
Folgende Medikamente werden als Augentropfen zur Behandlung eines Glaukoms verschrieben:

  • Betablocker und Karboanhydrase-Hemmer verringern die Produktion des Kammerwassers im Auge
  • Prostaglandine und Cholinergika erhöhen den Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge
  • Alpha-Agonisten und Rho-Kinase-Hemmer sollen die Produktion des Kammerwassers verringern und gleichzeitig den Abfluss erhöhen


Die Augentropfen gegen Grünen Star müssen meist mehrmals täglich angewendet werden und führen bei manchen Betroffenen zu trockenen, gereizten oder geröteten Augen. Betablocker können auch das Herz-Kreislauf-System und die Atmung beeinflussen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Nebenwirkungen und was das beste Mittel gegen den Grünen Star für Sie ist.

Lasertherapie
Laserbehandlungen sind eine Alternative zu Augentropfen bei der Glaukom-Behandlung. Sie können die Tropfentherapie schonend ergänzen oder sogar ersetzen. Dabei wird das Trabekelwerk, der Hauptabfluss für das Kammerwasser im Auge, mithilfe von Laserimpulsen gereinigt und geweitet. Das Kammerwasser kann so wieder besser abfließen. Die Wirkung der präventiven Laserbehandlung hält meist nur eine gewisse Zeit an, sie kann aber mehrmals wiederholt werden. Wichtig ist, regelmäßig zur (Nach-)Kontrolle zu gehen.

Operative Therapie
Manchmal kann der Augeninnendruck durch Augentropfen oder Laserbehandlungen nicht dauerhaft gesenkt werden. Dann ist eine Operation erforderlich. Die gängigsten Eingriffe sind:

Trabekulektomie
Dabei wird ein kleines Stück der Lederhaut und der Regenbogenhaut herausgeschnitten, um den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern und so den Augeninnendruck zu verringern. Mögliche Nebenwirkungen sind gerötete und gereizte Augen, anfängliche Sehstörungen, Vernarbungen und langfristig die Entwicklung eines Grauen Stars.

Minimalinvasive Operation mit Stents
Diese OP ist für Menschen mit einem leichten oder mittleren Glaukom geeignet. Unter örtlicher Betäubung werden über eine Öffnung in der Bindehaut 1 oder 2 winzig kleine Röhrchen (Stents) eingesetzt, die das Kammerwasser ableiten und den Augeninnendruck senken. Die Lederhaut muss nicht eingeschnitten werden, der Eingriff ist kürzer und die Patienten erholen sich schneller. Diese OP wird auch als Glaukom-Drainage bezeichnet.

Kanaloplastik
Die Kanaloplastik ist ein recht neues Verfahren, bei dem der Abflusskanal der Kammerflüssigkeit zunächst mithilfe eines Mikrokatheters geweitet wird. Anschließend wird im Kanal ein dünner Faden gespannt, der dauerhaft verbleibt und den Kanal offenhält.

Laser-Iridektomie
Laserstrahlen können auch operativ eingesetzt werden. Bei der Laser-Iridektomie erzeugt der Augenarzt ein winziges Loch in der Iris (Regenbogenhaut). Dieses Loch führt zu einem Druckausgleich zwischen Vorder- und Hinterkammer und hilft dem Kammerwasser, aus dem Auge abzufließen.

Ein angeborener Grüner Star kann nur durch eine Operation wirkungsvoll behandelt werden. Diese sollte möglichst bald nach der Diagnose stattfinden. Eine frühzeitige Glaukom-Vorsorge durch Augeninnendruckmessung ist daher schon im Baby- und Kindesalter sinnvoll.

Häufige Fragen zur Glaukom-Vorsorge gegen Grünen Star

Was bedeutet Glaukom-Vorsorge?

Die Augenkrankheit Grüner Star wird in der Medizinsprache auch als Glaukom bezeichnet. Grüner Star wird meist durch zu hohen Augeninnendruck verursacht. Um vorzubeugen, sind regelmäßige Untersuchungen beim Augenarzt erforderlich. Spätestens ab dem 40. Lebensjahr sollten Sie alle 2 Jahre zur Glaukom-Vorsorge gehen. Dabei wird der Augeninnendruck gemessen, was eine kurze und schmerzlose Prozedur ist.

Wie merkt man, dass man Grünen Star hat?

Die Symptome von Grünem Star sind z. B. blinde Flecken (Skotome), die meist zunächst am Rand des Gesichtsfelds erscheinen. Mit der Zeit entwickeln sich Einschränkungen des Sichtfelds vom Rand her, ein sogenannter "Tunnelblick" entsteht. Betroffene können auch Probleme bei der räumlichen Orientierung sowie beim Wahrnehmen von Farben und Kontrasten haben. Die Anpassung an veränderte Lichtverhältnisse fällt den Augen zunehmend schwer. Kopf- und Augenschmerzen können ebenfalls häufiger auftreten.

Was kann man gegen Grünen Star machen?

Grüner Star kann mit Augentropfen, Laserstrahlen oder Operationen behandelt werden. Das Ziel ist immer, den Augeninnendruck zu verringern, damit der Sehnerv nicht (weiter) geschädigt wird. Die häufigste Therapieform sind Augentropfen, die mehrmals am Tag genommen werden müssen. Sie können bei empfindlichen Augen zu Juckreiz und Rötungen führen. Die Laser- und operativen Therapien zielen darauf ab, die Abflusskanäle des Kammerwassers im Auge zu weiten. So kann das Wasser besser abfließen und der Augeninnendruck sinkt. Ist ein Schaden am Sehnerv einmal entstanden, kann er nicht mehr rückgängig gemacht werden. Grüner Star ist die häufigste Ursache für Erblindungen in Deutschland. Darum ist die Glaukom-Vorsorge so wichtig.

Was ist der Unterschied zwischen Grünem Star und Grauem Star?

Grüner Star (Glaukom):
Der Grüne Star ist eine Augenerkrankung, bei der die Nervenfasern im Auge absterben und das Sehvermögen nachlässt. Ursache ist meist ein zu hoher Augeninnendruck, manchmal sind Durchblutungsstörungen durch Gefäßverengungen der Grund. Wenn er rechtzeitig erkannt wird, kann Grüner Star durch Augentropfen, Lasertherapie oder eine OP behandelt werden.

Grauer Star (Katarakt)
Grauer Star bedeutet, dass sich die Augenlinse nach und nach eintrübt. Das liegt häufig am natürlichen Alterungsprozess, weshalb vor allem ältere Menschen betroffen sind. Aber auch eine Stoffwechselstörung oder ein Trauma (z. B. ein Schlag aufs Auge) können den Grauen Star auslösen. Er ist nur durch eine Operation behandelbar.

Beide Krankheiten - Grüner und Grauer Star - können auch angeboren sein und können unbehandelt zur Erblindung führen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt sind unerlässlich für die Früherkennung.

Glaukom-Vorsorge: Darum ist sie so wichtig

Die Augen werden bei der Gesundheitsvorsorge oft außer Acht gelassen. Dabei ist besonders der Grüne Star eine Krankheit, die schleichend voranschreitet und häufig zu spät erkannt wird. Alarmzeichen wie blinde Flecken werden eventuell erst dann bemerkt, wenn der Sehnerv schon dauerhaft geschädigt ist.

Darum sollten Sie unbedingt zur Glaukom-Vorsorge gehen - besonders, wenn Sie über 40 Jahre sind oder in Ihrer Familie bereits jemand am Glaukom erkrankt ist. Eine Augeninnendruckmessung geht schnell und tut nicht weh.

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