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Mann mittleren Alters mit Brille stützt seinen Kopf mit seiner Hand ab

Hörbrille.

Mit unauffälligen Hörgeräten mitten im Leben stehen.

Wollen Sie wieder gut hören, aber keiner soll es sehen? So geht es vielen Schwerhörigen, die auf ein Hörgerät angewiesen sind. Sie wollen nicht "alt" aussehen und verstecken lieber, dass im Ohr modernste Hightech nachhilft. Vom Hörgerät über die Hörbrille bis hin zum Implantat - wir zeigen Ihnen die ganze Bandbreite an Hörhilfen.

Geschichte der Hörbrille

"Wie bitte??" Schwerhörige Menschen legen intuitiv ihre Hand als zweiten Schalltrichter hinter eine Ohrmuschel, um das Gehörte akustisch zu verstärken. Vor langer Zeit war noch ein Hörrohr die erste Wahl als Hörhilfe. Seitdem ist die Entwicklung rasant vorangeschrit­ten. Wussten Sie, dass es schon 1957 eine erste Hörbrille gab?

Bevor die Miniaturisierung winzige Hörgeräte im oder hinter dem Ohr ermöglichte, galt die Hörbrille als beliebtes Kombihilfs­mittel bei Seh- und Hörschwächen. Heute finden Hörbrillen neue Anhänger bei schwerhörigen Brillenträgern, da sie nun mit modernster Digital-Technologie ausgestattet sind. Sie eignen sich besonders bei einseitiger Taubheit, weil der Betroffene durch Mikrofone auch auf der tauben Seite ansprech­bar bleibt.

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Aufbau einer Hörbrille

Alle Geräte haben das Ziel, Hörgeschädigten wieder neue Lebensqualität zu schenken. Und folgen immer dem gleichen Prinzip: Sie sind Mini-Hochleistungsrechner, die so programmiert sind, dass sie Stör­geräusche filtern und Sprache in der erforderlichen Intensität verstärken. Je nach Ihren persönlichen Lebensum­ständen und Hörvorlieben.

Alle Hörgeräte bestehen aus 3 Elementen:

  • Einem Mikrofon, das den Schall von Sprache, Musik und Geräuschen in elektrische Signale wandelt.
  • Einem Mikrochip, der diese Signale analysiert, filtert und aufbereitet.
  • Einem Lautsprecher, der die Signale erneut in Schall wandelt und direkt in den Gehörgang leitet.

Schon gehört?

Man schätzt, dass rund 10 Millionen Deutsche Hörprob­leme haben. Knapp die Hälfte nutzt Hörtests beim Arzt, um Gewiss­heit zu erlangen. Aber nur 1/3 der Betroffenen tragen tatsächlich Hörgeräte. Der Markt ist mit über 1.500 Gerätetypen riesig und bietet für jeden Hörtyp eine Lösung.

Die gängigsten Hörgeräte-Typen im Überblick

Moderne Hörgeräte übernehmen viel mehr Funktionen, als nur den Schall zu verstärken. Ihr Hörgeräteakustiker kann Sie je nach Hörprofil mit einem Gerät aus diesen Kategorien versorgen:

Im-Ohr-Hörgeräte (IdO)

IdO-Geräte werden individuell ans Ohr bzw. den Gehörgang angepasst und komplett im Ohr getragen. Die natürlichen Eigenschaften der Ohrmuschel helfen dabei, den Schall zu empfangen. Manchmal wird dadurch der Gehörgang gereizt. Auch Eigengeräusche wie Stimme und Kauen werden laut wahrgenom­men. Sie eignen sich für leichte bis mittelschwere Schwerhörigkeit.

Unterscheiden lassen sich IdO-Geräte in Ohrmuschel-, Gehörgang- und CIC (Completely in the Canal)-Geräte. CIC-Geräte sind von außen unsichtbar und werden wie ein Stöpsel komplett ins Ohr geschoben. Da sie so winzig sind, müssen die Batterien häufiger gewechselt werden.

Viele Geräte können Sie bequem über eine Fernbedienung regeln. Höherwertige Geräte sind kabellos (via Bluetooth) mit Ihrem Handy oder Fernseher verbunden.

Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO)

Das eigentliche Gerät wird hinterm Ohr getragen, einschließlich Mikro­fon und Lautsprecher. Bei HdO-Geräten führt ein dünner Schall­schlauch durch ein Ohrmuschelstück (Otoplastik) nahe an das Trommelfell.

HdO-Geräte haben mehr Platz und sind technisch vielseitig einstellbar auf Ihre Bedürfnisse. Auch Rück­koppelungseffekte fallen weg. Sie eignen sich bei starker Schwer­hörig­keit und bieten guten Komfort.

Hörbrillen

Hörbrillen kombinieren diskret Brille und Hörhilfe. Sie erleben durch die technologische Miniaturisierung neuen Auftrieb und sind perfekt für schwerhörige Brillenträger. Technisch sind sie mit HdO-Geräten vergleich­bar und eignen sich für Mittelschwer­hörige oder Betroffene mit Gehör­gangsproblemen. Man unterscheidet sie nach Art der Schallleitung:

  • Luftleitungs-Hörsystem: Im Brillenbügel ist das Hörgerät befestigt oder ganz eingebaut. Ein dünner Schlauch leitet den Schall weiter ins Ohr.
  • Knochenleitungs-Hörsystem: Wenn Außen- und Mittelohr keine Schallübertragung mehr schaffen, sorgen Knochen­leitungs­systeme für die Übertragung des Schalls mit mechanischen Schwingungen auf den Schädelknochen. Der Schall gelangt über den Knochen direkt ins Innenohr.

Über einen Adapter kann die Höreinheit komfortabel auf andere Brillen (wie Lese- oder Sonnenbrille) umgesteckt werden. Gerade für Altersschwerhörige können Hörbrillen eine handliche Lösung sein, da sie so nicht mit 2 Hilfsmitteln hantieren müssen.

Implantierbare Hörhilfen

Implantierbare Hörhilfen sind keine herkömmlichen Hörgeräte, da die Signalübertragung nicht über einen Luftschlauch oder Knochenreize erfolgt. Vielmehr führt man sie chirurgisch direkt in die Hörschnecke zum Stimulieren des Hörnervs ein.

Implantate wie das Cochlea-Implantat setzen voraus, dass der Hörnerv noch funktionsfähig ist. Bei Komplett­schädigung des Hörnervs kann ein Implantat aber auch direkt im Gehirn platziert werden, sodass der Betrof­fene Schallreize wieder "hören" kann.

Diskretion hat ihren Preis. Was zahlt die Krankenkasse dazu?

Klobige Hörhilfen sind endgültig Vergangenheit. Sie wären überrascht zu erfahren, wie viele Menschen in Ihrer Umgebung Hörhilfen tragen. Aber je kleiner und unauffälliger ein Hörgerät, desto höher auch der Preis. Bis zu 2.500 EUR pro Ohr! Sind Sie bereit, diese Mehrkosten für mehr Lebens­qualität zu tragen, dann profitieren Sie vom aktuellsten Stand der Technik. Sind Sie ausschließlich auf die Zuzahlungen der gesetzlichen Krankenkassen angewiesen, sollten Sie wissen:

  • Gesetzliche Krankenkassen bezuschussen ein Hörgerät mit bis zu 784,94 EUR.
  • Benötigen Sie 2 Geräte, zahlt die Kasse insgesamt 925,90 EUR.
  • Alle 6 Jahre können Sie einen Zuschuss der Krankenkassen erwarten. Brauchen Sie früher ein anderes Gerät oder wählen ein höherwertiges mit mehr Funktionen, zahlen Sie komplett selbst.

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