Ein Unternehmen zu gründen, hat mehrere Vorteile: Man kann seine Ideen umsetzen, sein eigener Chef sein, für eine bessere Work-Life-Balance sorgen - und natürlich für ein besseres Einkommen. Doch wer den Sprung in die Selbstständigkeit wagt, muss nicht nur unternehmerische Risiken tragen, sondern sich auch um vieles selbst kümmern, z. B. um den richtigen Schutz im Krankheitsfall.

Krankenversicherung für Selbstständige.
Jetzt an die eigene Gesundheit denken.
Der eigene Chef sein - auch bei der Gesundheit
Denn seit der Gesundheitsreform 2009 sind Unternehmer verpflichtet, eine Krankenversicherung für sich abzuschließen. Diese Regelung wurde getroffen, weil die Zahl der Personen ohne Krankenversicherungsschutz in den Jahren vorher immer mehr zugenommen hatte. An der eigenen Gesundheit zu sparen, war für viele Selbstständige an der Tagesordnung.
Grundsätzlich kommen 2 Krankenversicherungs-Systeme für Selbstständige infrage: die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Hier die richtige Wahl zu treffen, ist eine schwerwiegende Entscheidung. Das sollte nicht nur anhand des Preises, sondern auch durch den Vergleich der Leistungen geschehen. Ebenfalls wichtig ist dabei die persönliche Lebenssituation. Denn wer beispielsweise Kinder und/oder einen Ehepartner zu versorgen hat, muss anders kalkulieren als junge Alleinstehende. Welches der beiden Systeme ist also am besten geeignet?
Auch für Unternehmer gilt: Wer in Deutschland seinen Wohnsitz hat, muss sich krankenversichern. Doch was ist besser: privat oder gesetzlich? Wir zeigen, was Sie beachten sollten.
Gut zu wissen: privater Schutz für die ganze Familie
In der PKV hat jede Person einen eigenen Vertrag und zahlt einen individuellen Beitrag - auch Kinder. Wer eine private Krankenversicherung abschließen will, muss deshalb Gesundheitsfragen beantworten, denn nur so können die Versicherer das Risiko richtig einschätzen. Kinder können bei der NÜRNBERGER übrigens nach der Geburt ohne Gesundheitsprüfung nachversichert werden.
Häufige Fragen zur Krankenversicherung für Selbstständige
Beitragsberechnung in der GKV:
Selbstständige können sich freiwillig gesetzlich versichern (freiwillige Krankenversicherung). Der Beitrag für die gesetzliche Krankenkasse ergibt sich dabei aus der Höhe des jeweiligen Einkommens. Die dafür zu Grunde gelegte Höchstgrenze liegt bei 5.175,00 (Stand 2024) an monatlichem Einkommen. Bei einem höheren Verdienst steigt der Beitrag für die Krankenversicherung nicht weiter an.
Beitragsberechnung in der PKV:
Grundlage für die Höhe des Beitrags einer privaten Krankenversicherung sind Ihr Eintrittsalter, Ihr Gesundheitszustand sowie die gewählten Leistungen (z. B. Chefarztbehandlung, 1- oder 2-Bett-Zimmer, Krankentagegeld, Krankenhaustagegeld) und eine eventuelle Selbstbeteiligung. Je höher die Selbstbeteiligung gewählt wird, umso niedriger ist der Beitrag.
Ein Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung ist nur bedingt möglich - zum Beispiel, wenn Sie Ihre Selbstständigkeit vor dem 55. Lebensjahr aufgeben.
Ein entscheidender Vorteil gegenüber der GKV ist die Leistungsgarantie: Während bei der GKV generell die Möglichkeit bzw. die Tendenz zur Leistungseinschränkung und -kürzung besteht, sind die gewählten Leistungen in der PKV zu jeder Zeit garantiert.
Zudem müssen Sie in der PKV keine Zuzahlung für Medikamente, stationäre Behandlung sowie Heilpraktiker und Zahnersatz leisten. Auch sind Sie im Gegensatz zur GKV weltweit bei Auslandsaufenthalten versichert.
Darüber hinaus steht privat krankenversicherten Existenzgründern, Selbstständigen und Freiberuflern die Arztwahl frei.
Hinzu kommen andere Privilegien, die man mit einer PKV verbindet, wie beispielsweise kürzere Wartezeiten beim Arztbesuch oder für Termine bei Spezialisten. Außerdem bieten viele private Krankenversicherer eine Beitragsrückerstattung, wenn keine Leistungen in Anspruch genommen wurden. Das ist vor allem für gesunde Versicherte ein geldwerter Vorteil.
Flexibilität ist ebenfalls ein Punkt, der die PKV für Selbstständige interessant macht. In der Gründungsphase sind so viele Kosten im Blick zu behalten, dass beim Krankenversicherungsschutz meist ein günstiger Tarif gewählt wird. Das Gute dabei: Der PKV-Vertrag lässt sich jederzeit auf geänderte Lebenssituationen anpassen, d. h. es kann später auch ein Tarif mit noch besseren Leistungen gewählt werden.
Aber warum schließt dann nicht jeder Selbstständige eine PKV ab? Das kann daran liegen, dass chronische Vorerkrankungen bestehen oder durch ein höheres Alter die Beiträge in der PKV höher sein können. Auch ist es für Familien sinnvoll, genau durchzurechnen, inwieweit die Mitversicherung der Familienmitglieder in der gesetzlichen Krankenkasse vorteilhaft sein könnte. Wobei hier ebenso Kosten und eingeschränkte Leistungen der GKV gegenüber den Vorteilen der PKV abgewogen werden sollten.
Selbstständige sollten im Krankheitsfall gut abgesichert sein, um finanzielle Verluste zu vermeiden und ihre Existenz zu sichern. Eine Krankentagegeldversicherung schützt Selbstständige und Freiberufler vor Einkommensverlusten. Auch hier sind Sie vollkommen frei in der Wahl, wie hoch das Krankentagegeld sein soll oder ab wann es gezahlt wird, z. B. nach 2, 3, 4 oder 6 Wochen (Karenzzeit).
Die wichtigsten Unterschiede zwischen GKV und PKV
- Die Leistungen der GKV sind nicht garantiert - in der PKV stellen Sie Ihren Krankenversicherungsschutz aus einem deutlich umfangreicheren Leistungsspektrum nach Ihren Wünschen zusammen.
- In der PKV können Sie Leistungen je nach Lebenssituation anpassen.
- Die Beitragshöhe für die PKV ist abhängig von den individuell wählbaren Leistungen sowie von Eintrittsalter und Gesundheitszustand.
- Wenn Sie sich für die gesetzliche Variante entscheiden, geht das nur als freiwillig versichertes Mitglied, und da zahlen Sie als Selbstständiger meist den GKV-Höchstbeitrag.
- In der GKV sind Familienmitglieder (Ehepartner/Kinder) mit keinem oder geringfügigem Einkommen mitversichert. In der PKV werden Ehepartner (sofern diese nicht selbst krankenversichert sind) und Kinder mit eigenständigen Verträgen abgesichert.
- Speziell für junge Existenzgründer ohne Vorerkrankungen ist die PKV oft deutlich attraktiver als die GKV - das kann auch für ältere gesunde Selbstständige zutreffen.