Zahnersatz soll lange halten und natürlich aussehen. Implantate sind dafür eine gute Lösung. Allerdings kosten sie einiges. Was übernimmt eine Zahnzusatzversicherung bei Implantaten?
- Implantate sind fest im Kieferknochen verankert und damit ein dauerhafter und festsitzender Zahnersatz.
- Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zahlt lediglich den Festzuschuss für Zahnersatz.
- Die OP-Kosten, Nachsorge und eventuelle Behandlungen bei Komplikationen zahlt der Patient privat.
- Eine Zahnzusatzversicherung übernimmt bei einem Implantat einen Teil der Kosten oder zahlt alles - je nach Tarif.
Das Wichtigste zum Implantat: Aufbau und Material.
Ein Implantat ist ein fester Zahnersatz, der im Knochen verankert ist. Dafür wird der Implantatkörper in Form einer Schraube in den Kieferknochen gesetzt und wächst dort ein. Auf der Schraube sitzt der Implantatkopf, der den Übergang vom im Knochen versenkten Teil zum sichtbaren Zahnersatz bildet. Auf dem Implantatkopf zementiert oder schraubt der Zahnarzt den sichtbaren Aufbau fest: eine Zahnkrone oder Prothese. Implantate kommen sowohl als Ersatz für Einzelzähne zum Einsatz als auch beim Schließen größerer Lücken. Sogar zur Befestigung von Vollprothesen können Implantate dienen.
Das Material eines Implantats muss biokompatibel sein und darf keine allergischen Reaktionen oder Reizungen hervorrufen. Titan hat sich als Material bewährt, da es neben der sehr guten Verträglichkeit auch mit seiner Stabilität überzeugt. Eine andere Möglichkeit stellen Keramik-Implantate dar. Sie sind jedoch brüchiger und nicht genauso belastbar wie Titan-Implantate. Dennoch wird Keramik häufig bei Vorderzähnen verwendet, da es unter dem dort dünnen Zahnfleisch wie natürlicher Knochen aussieht, während Titan dunkel hindurchschimmern kann.
Einsatz eines Implantats: die Behandlungsschritte.
Wer sich für ein Implantat entscheidet, muss etwas Geduld mitbringen. Denn die gesamte Behandlung zieht sich über mehrere Monate. Vor allem das Einwachsen vom Implantatkörper im Kieferknochen benötigt Zeit. Erst wenn diese sogenannte Osseointegration abgeschlossen ist und der Knochen das Implantat komplett einschließt, darf das Implantat voll belastet werden. Folgende Schritte gehören zum Einsetzen eines Implantats dazu:
- Aufschneiden des Zahnfleischs und Bohrung im Knochen
- Einsetzen des Implantatkörpers in den Knochen
- Anbringen eines Provisoriums oder Vernähen der Wunde über dem Implantat
- Heilungsphase, während der das Implantat festwächst (3 bis 8 Monate)
- Befestigen des Zahnersatzes (dafür eventuell erneute Öffnung des Zahnfleischs)

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Die Kosten eines Implantats: Wer zahlt wie viel?
Wenn ein Zahnersatz notwendig ist, zahlt die GKV generell nur einen Festzuschuss. Diesen legt die Kasse je nach Befund fest und richtet sich dabei ausschließlich nach der Standardbehandlung. Ein Implantat gehört nicht zur Regelversorgung - nur in absoluten Ausnahmefällen (z. B. Unfall oder Tumorentfernung) und wenn keine andere Behandlung möglich ist.
Der Festzuschuss der GKV ist lediglich für den Zahnersatz (die Krone oder Prothese) gedacht. Die Operation und das Einsetzen des Implantats sowie sämtliche Kosten für Nachuntersuchungen oder Behandlungen bei Komplikationen muss der Patient privat zahlen. Die Ausnahme: Er hat eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen, die für das Implantat die Kosten übernimmt - sei es teilweise oder sogar komplett.
Rechenbeispiel der Kosten eines Implantats:
Ein komplettes Implantat samt implantatgetragener Zahnkrone kostet 4.000 EUR. Der Festzuschuss der GKV für Zahnersatz liegt in diesem Fall bei 500 EUR. Ganze 3.500 EUR müssten Sie als Patient selber zahlen. Mit den Komfort-Tarifen der NÜRNBERGER Versicherung können Sie Ihren Eigenanteil deutlich reduzieren. Im Tarif Z80 übernimmt Ihre Zahnzusatzversicherung für das Implantat weitere 2.700 EUR und Ihr Eigenanteil sinkt auf 800 EUR. Im Komfort-Tarif Z100 müssen Sie überhaupt nichts mehr selbst zahlen.

Vorteile von Implantaten als Zahnersatz:
- Natürliche Optik
- Fester, stabiler und belastbarer Zahnersatz
- Lange Lebensdauer von meist mindestens 10 Jahren (deutlich mehr möglich)
- Ein Implantat wirkt Knochenabbau entgegen.
Nachteile von Implantaten:
- Generelle Risiken eines chirurgischen Eingriffs
- Beim Setzen der Schraube im Kiefer können Nerven, Wurzeln benachbarter Zähne oder Blutgefäße beschädigt werden.
- Der Körper kann das Implantat abstoßen.
- Am Gewebe um das Implantat herum können sich Entzündungen bilden.
Pflege ist Pflicht.
Damit Ihr Implantat lange hält und sich nichts entzündet, ist eine gründliche Mundhygiene Pflicht. Am Rand des Implantats können sich sonst Bakterien ansammeln und über die Schraube in den Knochen gelangen. Eine Entzündung an dieser Stelle kann lange unbemerkt bleiben und im schlimmsten Fall zum Knochenabbau führen. Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sowie professionelle Zahnreinigungen mindestens 2-mal im Jahr verlängern die Lebensdauer eines Implantats ebenfalls. Starkes Rauchen kann die Bildung von Entzündungen fördern sowie zunächst das Einwachsen des Implantats verlangsamen. Sehr starken Rauchern rät der Arzt daher in manchen Fällen sogar von einem Zahnimplantat ab.
Zahnzusatzversicherung auch für ein Implantat.
Die Wahl des passenden Zahnersatzes will überlegt sein, damit Sie sich in jeder Situation wohlfühlen. Es gibt - neben dem Rauchen - jedoch noch weitere Fälle, in denen der Einsatz eines Implantats nicht möglich oder nicht empfehlenswert ist; beispielsweise bei schweren Erkrankungen wie Diabetes oder bei regelmäßiger Einnahme von Kortison, Immunsuppressiva sowie weiteren Medikamenten. Liegt eine schwere Erkrankung vor, sollten Sie stets Arzt und Zahnarzt befragen, ob ein Implantat infrage kommt. In vielen Fällen ist ein Implantat aber eine gute Lösung für einen fest integrierten Zahnersatz.
Eine Zahnzusatzversicherung kann die privaten Kosten für ein Implantat senken und damit die Entscheidung dafür erleichtern. Ein Zuschuss zu Zahnimplantaten ist in der Regel in den Leistungen enthalten, kann jedoch je nach Tarif variieren.