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Junger Arzt sitzt vor einer plastischen Wirbelsäule und lacht

Bandscheibenvorfall im Selbsttest erkennen.

4 Tests zur Erkennung eines Bandscheibenvorfalls.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Starke Rückenschmerzen, Taubheitsgefühle oder Schwäche in Armen und Beinen können auf einen Bandscheibenvorfall hinweisen.
  • Bewegungstests oder Sensibilitätsprüfungen helfen, Warnsignale zu erkennen - ersetzen aber keine ärztliche Diagnose.
  • Anhaltende Schmerzen, Lähmungen oder Kontrollverlust über Blase/Darm müssen umgehend von einem Arzt abgeklärt werden.

Symptome eines Bandscheibenvorfalls

Die Bandscheiben liegen als Puffer zwischen den einzelnen Wirbelkörpern und verhindern, dass diese sich direkt berühren. Jede Bandscheibe besteht aus einem weichen, gallertartigen Kern, der von einem stabilen Faserring umschlossen wird, der ihm Schutz und Halt gibt.

Mit der Zeit können jedoch Alterung und Überbeanspruchung dazu führen, dass der Faserring an Festigkeit verliert und kleine Risse entstehen. In solchen Fällen kann die gallertartige Masse aus dem Kern nach außen austreten und auf die Nerven in der Nähe des Rückenmarks drücken.

Ein Bandscheibenvorfall macht sich in der Regel durch starke, stechende Schmerzen im Rücken bemerkbar. Diese können zunächst mild sein, sich aber mit der Zeit verstärken und häufiger zunehmen - von gelegentlichen Beschwerden bis hin zu chronischen Schmerzen. Oft treten sie auch ganz plötzlich auf, etwa beim Vorbeugen, Heben eines Gegenstands oder Tragen schwerer Lasten. Auch intensives Niesen oder Husten kann solche Schmerzen auslösen oder verstärken. Mehr Infos dazu finden Sie auch in unserem Ratgeber "Bandscheibenvorfall".

Ein älterer Mann sitzt auf dem Bett und hält sich den Rücken

Selbsttest zur Erkennung eines Bandscheibenvorfalls

Selbsttests sind eine hilfreiche Möglichkeit, erste Hinweise auf mögliche Gesundheitsprobleme wie einen Bandscheibenvorfall zu erhalten. Sie bieten eine schnelle Orientierung, indem sie typische Symptome wie Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Bewegungseinschränkungen aufzeigen. So können Betroffene einschätzen, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind. Insbesondere bei Rückenschmerzen können solche Tests dazu beitragen, zwischen harmlosen Beschwerden und möglichen Warnsignalen zu unterscheiden. Wichtig bleibt jedoch: Ein Selbsttest liefert lediglich Anhaltspunkte und ersetzt keine ärztliche Diagnose. Bei anhaltenden Schmerzen oder schwerwiegenden Symptomen sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen.

1. Bewegungstest zur Schmerzlokalisierung

Anleitung:

Ein Bewegungstest kann helfen, Rückenschmerzen besser einzuordnen und mögliche Ursachen wie einen Bandscheibenvorfall zu identifizieren. Gehen Sie dabei Schritt für Schritt vor und führen Sie die folgenden Punkte langsam und kontrolliert aus:

  • Vorbeugen:
    Beugen Sie den Oberkörper langsam nach vorne. Beobachten Sie dabei, ob Schmerzen auftreten oder sich verstärken.
  • Seitenneigung:
    Neigen Sie Ihren Oberkörper nach rechts und links, ohne die Beine oder Hüfte zu bewegen. Achten Sie darauf, ob die Beweglichkeit auf einer Seite eingeschränkt ist oder ob sich Schmerzen einseitig bemerkbar machen.
  • Streckung:
    Lehnen Sie sich vorsichtig nach hinten und strecken Sie dabei den Oberkörper leicht über. Spüren Sie, ob dies Schmerzen auslöst oder ob die Bewegung unangenehm ist.

Während dieser Übungen ist es wichtig, aufmerksam zu beobachten, wie Ihr Körper reagiert. Stellen Sie sich folgende Fragen: Verschlimmern sich die Schmerzen? Gibt es Bewegungseinschränkungen? Entstehen neue Beschwerden?

Mögliche Interpretationen:

  • Schmerzverstärkung bei bestimmten Bewegungen:
    Wenn die Schmerzen bei einer der Übungen deutlich zunehmen, kann dies darauf hindeuten, dass eine Bandscheibe auf eine Nervenwurzel drückt.
  • Einschränkungen der Beweglichkeit:
    Wenn Sie bestimmte Bewegungen nicht vollständig ausführen können oder diese nur unter erheblichem Unbehagen möglich sind, könnte dies auf eine Blockade oder Schädigung der Wirbelsäule hindeuten.
  • Keine Veränderung der Schmerzen:
    Wenn die Bewegungen keine wesentliche Veränderung der Schmerzen hervorrufen, könnte dies auf andere Ursachen wie Muskelverspannungen oder allgemeine Überlastung hinweisen.

2. Sensibilitätstest

Prüfen Sie, ob Taubheitsgefühle, Kribbeln oder verbesserte Empfindlichkeit an Rücken, Beinen oder Armen vorhanden sind. Diese Symptome können Hinweise auf Nervenreizungen oder Schädigungen sein.

Anleitung:

  • Wählen Sie einen leichten Gegenstand, wie Watte, einen Stift oder einen Pinsel.
  • Streichen Sie sanft über die Hautpartien, die überprüft werden sollen (z. B. Rücken, Arme oder Beine).
  • Achten Sie darauf, ob Sie den Reiz gleichmäßig spüren oder ob einige Bereiche taub oder weniger empfindlich wirken.
  • Wiederholen Sie den Test mit leichtem Druck oder verschiedenen Gegenständen, um Unterschiede besser wahrzunehmen.

3. Muskelkrafttest

Testen Sie die Kraft in Beinen und Armen, um mögliche Schwächen oder Asymmetrien zu erkennen, die auf Muskel- oder Nervenprobleme durch einen Bandscheibenvorfall hinweisen könnten.

Anleitung:

  • Zehenstand:
    Stellen Sie sich aufrecht hin und versuchen Sie, sich auf die Zehenspitzen zu stellen. Halten Sie diese Position für einige Sekunden.
    Beobachtung:
    Haben Sie Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten oder beide Füße gleichmäßig zu belasten?
  • Fersengang:
    Gehen Sie ein paar Schritte nur auf den Fersen, ohne die Zehen den Boden berühren zu lassen.
    Beobachtung:
    Können Sie beide Beine gleichermaßen anheben oder zeigt sich eine Schwäche auf einer Seite?
  • Beinheben in Rückenlage:
    Legen Sie sich auf den Rücken und heben Sie ein gestrecktes Bein langsam an, während das andere am Boden bleibt. Wiederholen Sie dies mit dem anderen Bein.
    Beobachtung:
    Gibt es Unterschiede in der Höhe oder Kraft zwischen den Beinen?
  • Armkrafttest:
    Heben Sie die Arme gestreckt vor sich in die Luft und halten Sie diese Position für etwa 10 Sekunden.
    Beobachtung:
    Sinken die Arme ungleichmäßig oder zeigt eine Seite deutliche Schwächen?

4. Reflex-Selbsttest (eingeschränkt möglich)

Überprüfen Sie Ihre Reflexe, insbesondere an den Kniesehnen, um mögliche Auffälligkeiten wie fehlende oder abgeschwächte Reaktionen zu erkennen.

Anleitung:

1. Vorbereitung:

  • Setzen Sie sich auf einen Stuhl oder eine Kante, sodass Ihre Beine frei herunterhängen können.

2. Durchführung:

  • Verwenden Sie einen weichen Gegenstand wie den Handrücken, die Kante eines Stifts oder den Finger.
  • Klopfen Sie sanft auf die Kniesehne, die sich knapp unterhalb der Kniescheibe befindet.

3. Beobachtung:

  • Normalerweise sollte das Bein leicht nach vorne "zucken" (Knie-Reflex).
  • Achten Sie darauf, ob die Reaktion auf beiden Seiten gleich stark ist.

Selbsttest zum Bandscheibenvorfall auswerten

Die Ergebnisse Ihres Selbsttests können Hinweise auf mögliche Beschwerden geben:

Mögliche Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall:

  • Taubheitsgefühle oder Kribbeln in Armen, Beinen oder am Rücken
  • Schwächen in den Muskeln oder deutliche Asymmetrien bei Kraftübungen
  • Fehlende oder abgeschwächte Reflexe bei einem Reflex-Selbsttest

Unterschied zwischen harmlosen und ernsten Symptomen:

  • Harmlos: kurzzeitige Verspannungen, leichte Schmerzen oder gelegentliches Kribbeln, das von selbst abklingt
  • Ernst: Anhaltende oder zunehmende Schmerzen, Schwäche, Gefühlsverlust oder andere neurologische Anzeichen

Unsicherheiten beachten:

  • Wenn Sie sich unsicher sind, führen Sie ein Tagebuch über Ihre Symptome. Notieren Sie Schmerzstärken, Beweglichkeit und andere Veränderungen.
  • Achten Sie auf Entwicklungen über mehrere Tage hinweg, um den Verlauf besser zu erkennen.

Wann zum Arzt?
Selbsttests können eine erste Einschätzung liefern, sind aber keine Diagnose. Suchen Sie bei folgenden Anzeichen umgehend ärztliche Hilfe:

  • Starke oder anhaltende Schmerzen: Schmerzen, die über mehrere Tage hinweg bestehen bleiben oder sich verschlimmern
  • Plötzliche neurologische Symptome: Schwäche, Lähmungen oder Kontrollverlust über Blase oder Darm
  • Keine Besserung: Wenn trotz Schonung und Maßnahmen wie Wärme, Bewegung oder Schmerzmitteln nach einigen Tagen bis Wochen keine Verbesserung eintritt.

Häufige Fragen zum Bandscheibenvorfall

Ähnliche Symptome wie ein Bandscheibenvorfall können durch folgende Ursachen entstehen:

  • Muskelverspannungen oder -zerrungen:
    können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auslösen.
  • Ischiasnervreizungen:
    verursachen oft ähnliche Schmerzen, die ins Bein ausstrahlen.
  • Arthrose der Wirbelsäule:
    führt zu stechenden Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
  • Spinalkanalstenose:
    Engstellen im Wirbelsäulenkanal können ähnliche Symptome verursachen.
  • Entzündliche Erkrankungen:
    wie Rheuma oder Morbus Bechterew.

Soforthilfe bei einem Bandscheibenvorfall:

  • Entlastungshaltung einnehmen:
    Die sogenannte Stufenlagerung (auf den Rücken legen, Unterschenkel im 90°-Winkel erhöht ablegen) kann die Wirbelsäule entlasten.
  • Schmerzmittel:
    Frei verkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können vorübergehend helfen, sollten aber mit Vorsicht eingenommen werden.
  • Wärme:
    Eine Wärmflasche oder ein Wärmepflaster können die Muskeln entspannen und Schmerzen lindern.
  • Schonende Bewegung:
    Vermeiden Sie strikte Bettruhe; leichte, schmerzfreie Bewegungen fördern die Durchblutung und Heilung.

Der Arzt unternimmt folgende Schritte bei einem Bandscheibenvorfall:

  • Anamnese:
    Er erfragt Ihre Symptome, deren Dauer und mögliche Auslöser.
  • Körperliche Untersuchung:
    Er testet Reflexe, Muskelkraft und Sensibilität, um den betroffenen Bereich einzugrenzen.
  • Bildgebung:
    Bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall können eine MRT oder CT die Diagnose bestätigen.
  • Behandlung:
    - Konservative Therapie: Schmerzmittel, Physiotherapie und ggf. Wärme- oder Kälteanwendungen
    - Injektionen: lokale Schmerzbehandlung, z. B. mit Kortison, falls nötig
    - Operation: nur bei schweren Fällen, z. B. bei Lähmungen oder anhaltendem Kontrollverlust über Blase/Darm

Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern und die Funktion der Nerven zu erhalten.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Beitragsstabilität
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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