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Rückenansicht von einer Frau, die eine Fitness-Übung mit langgestreckten Armen ausführt

Facettenarthrose.

Symptome, Ursachen und Behandlung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Facettenarthrose ist eine degenerative Erkrankung der kleinen Wirbelgelenke
  • Ursachen sind vor allem altersbedingter Verschleiß
  • Typische Symptome sind Rückenschmerzen, ausstrahlende Schmerzen in die Beine sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit
  • Die Diagnose erfordert eine Kombination aus körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT

Facettenarthrose - was ist das überhaupt?

Facettenarthrose ist eine degenerative Erkrankung der Wirbelgelenke, der sogenannten Facettengelenke, die sich entlang der Wirbelsäule befinden. Diese Gelenke verbinden die einzelnen Wirbel miteinander und ermöglichen Bewegungen wie das Beugen, Strecken und Drehen des Rückens. Bei einer Facettenarthrose kommt es durch Verschleiß zu Veränderungen der Knorpelschicht, die die Facettengelenke schützt. Mit zunehmender Abnutzung reiben die Gelenkflächen aufeinander, was zu Entzündungen und Schmerzen führen kann.

Die Erkrankung tritt meist im höheren Alter auf, da die Gelenke im Lauf der Jahre stark beansprucht werden. Allerdings können auch jüngere Menschen betroffen sein, vor allem, wenn Überbelastungen, Fehlhaltungen oder Verletzungen vorliegen. Facettenarthrose wird häufig auch als Facettensyndrom bezeichnet - insbesondere, wenn sie mit chronischen Schmerzen einhergeht.

Ursachen und Risiken von Facettenarthrose

Die Ursachen für die Entwicklung einer Facettenarthrose sind vielfältig und oft das Ergebnis eines Zusammenspiels mehrerer Faktoren.

Natürliche Alterserscheinungen
Mit zunehmendem Alter nimmt der Wassergehalt im Knorpelgewebe ab, wodurch es spröder und anfälliger für Abnutzung wird. Dieser natürliche Verschleißprozess ist eine der Hauptursachen für die Entwicklung von Arthrose in den Facettengelenken.

Überbelastung und Fehlhaltungen
Menschen, die beruflich oder sportlich ihren Rücken stark beanspruchen, haben ein erhöhtes Risiko, an einer Facettenarthrose zu erkranken. Dazu zählen Berufe, bei denen schweres Heben oder langes Sitzen erforderlich ist. Eine dauerhafte Fehlhaltung, etwa durch eine falsche Sitzposition am Schreibtisch, kann die Belastung auf die Facettengelenke erhöhen und zu deren vorzeitigem Verschleiß führen.

Verletzungen und Unfälle
Unfälle oder Sportverletzungen können die Facettengelenke schädigen und den Knorpel abnutzen, was das Risiko für eine Arthrose erhöht. Besonders häufig betroffen sind Menschen, die durch einen Sturz oder eine plötzliche Verdrehung der Wirbelsäule Verletzungen erlitten haben.

Genetische Faktoren
Es gibt Hinweise darauf, dass eine erbliche Veranlagung eine Rolle spielen kann. Wenn also in der Familie bereits Fälle von Arthrose aufgetreten sind, besteht ein erhöhtes Risiko, ebenfalls an Facettenarthrose zu erkranken.

Mann steht in einem Wohnzimmer und hält sich mit beiden Händen an den unteren Rücken

Symptome und Beschwerden der Facettenarthrose

Die Symptome einer Facettenarthrose können sich schleichend entwickeln und sind oft unspezifisch, was die Diagnose erschwert. Typisch sind jedoch Schmerzen im Rücken, die besonders bei Bewegungen oder längerem Stehen auftreten.

Lokale Rückenschmerzen
Betroffene verspüren häufig Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) oder der Halswirbelsäule (HWS). Diese Schmerzen können bei Belastung intensiver werden und sich nach einer längeren Ruhephase, wie dem Schlafen, verstärken. Besonders morgens klagen viele Patienten über ein Steifigkeitsgefühl, das erst nach einiger Zeit Bewegung nachlässt.

Ausstrahlende Schmerzen
In einigen Fällen strahlen die Schmerzen in die Beine aus, was zu einer Verwechslung mit Bandscheibenvorfällen führen kann. Diese ausstrahlenden Schmerzen entstehen, wenn Nervenwurzeln durch entzündete oder vergrößerte Facettengelenke gereizt werden.

Bewegungseinschränkungen
Mit der Zeit kann die Beweglichkeit der Wirbelsäule eingeschränkt werden. Betroffene haben Schwierigkeiten, sich zu bücken, sich zu drehen oder den Rücken zu strecken. Diese Bewegungseinschränkungen können den Alltag erheblich beeinträchtigen.

Zusätzliche Symptome
Zu den Begleiterscheinungen gehören Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den Extremitäten. Auch Muskelverspannungen im Rückenbereich sind häufig, da der Körper versucht, die betroffenen Gelenke zu entlasten.

Wie wird eine Facettenarthrose diagnostiziert?

Um Facettenarthrose zu diagnostizieren, wird der Arzt zunächst eine ausführliche Anamnese durchführen und nach den Beschwerden des Patienten fragen. Anschließend folgen verschiedene Untersuchungen.

Klinische Untersuchung
Der Arzt prüft die Beweglichkeit der Wirbelsäule und testet, ob bestimmte Bewegungen Schmerzen auslösen. Auch Druckschmerzen an den betroffenen Stellen können ein Hinweis auf Facettenarthrose sein.

Bildgebende Verfahren
Um die Diagnose zu bestätigen, werden häufig bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) eingesetzt. Diese ermöglichen es, Veränderungen an den Facettengelenken sichtbar zu machen. Eine MRT-Untersuchung ist besonders hilfreich, um den Zustand des Knorpels und mögliche Entzündungen zu beurteilen.

Differenzialdiagnose
Da die Symptome der Facettenarthrose anderen Erkrankungen der Wirbelsäule ähneln können, ist eine genaue Abgrenzung zu Bandscheibenvorfällen oder Spinalkanalstenosen wichtig.

Behandlungsmöglichkeiten bei Facettenarthrose

Die Behandlung von Facettenarthrose orientiert sich gezielt daran, die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Abhängig vom Schweregrad der Beschwerden stehen verschiedene konservative und invasive Therapieoptionen zur Verfügung.

1. Konservative Therapieansätze

  • Medikamentöse Behandlung:
    Bei akuten Schmerzen kommen oft Schmerzmittel zum Einsatz. Häufig werden nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac verschrieben, die sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend wirken. In schwereren Fällen können stärkere Schmerzmittel oder Muskelrelaxanzien, die Muskelverspannungen lösen, erforderlich sein. Wichtig ist jedoch, die Medikamente nur unter ärztlicher Aufsicht zu verwenden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
  • Physiotherapie und Bewegungstherapie:
    Gezielte Übungen zum Stärken der Rückenmuskulatur und zum Verbessern der Wirbelsäulenbeweglichkeit sind essenziell. Physiotherapeuten erstellen individuelle Trainingspläne, die helfen, die Wirbelgelenke zu entlasten und die umliegenden Muskeln zu stärken. Regelmäßige Bewegung kann die Schmerzen reduzieren und die Gelenkfunktion verbessern. Empfehlenswert sind Aktivitäten wie Schwimmen, Nordic Walking und Radfahren, da sie die Gelenke schonen.
  • Wärme- und Kältetherapie:
    Je nach Stadium und Art der Beschwerden kann Wärme oder Kälte lindernd wirken. Wärme fördert die Durchblutung, löst Muskelverspannungen und sorgt für Entspannung. Kälte kann bei akuten Entzündungen schmerzlindernd wirken, indem sie die Schwellung und den Entzündungsprozess reduziert.
  • Manuelle Therapie und Osteopathie:
    Einige Betroffene profitieren von manuellen Therapien wie Chiropraktik oder Osteopathie, bei denen der Therapeut durch gezielte Griffe die Wirbelsäule mobilisiert. Diese Methoden können helfen, Blockaden zu lösen und die Beweglichkeit der Facettengelenke zu verbessern. Diese Therapien sollten nur von qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden.

2. Invasive Behandlungen

  • Injektionen in die Facettengelenke:
    Wenn konservative Maßnahmen keine ausreichende Linderung bringen, können Injektionen direkt in die Facettengelenke oder die umliegenden Nervenwurzeln helfen. Hierbei werden meist Kortisonpräparate und Lokalanästhetika verwendet, um Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Diese Methode kann die Beschwerden für mehrere Wochen oder Monate reduzieren.
  • Radiofrequenzablation:
    Bei chronischen und starken Schmerzen, die auf andere Behandlungen nicht ansprechen, kann eine Radiofrequenzablation durchgeführt werden. Bei diesem minimal-invasiven Eingriff werden die schmerzleitenden Nervenfasern, die die Facettengelenke versorgen, mithilfe von Hochfrequenzstrom verödet. Dadurch wird die Schmerzweiterleitung unterbrochen, was oft eine mehrmonatige Schmerzfreiheit ermöglicht.
  • Facettengelenksdenervation (Neurotomie):
    Diese Methode zielt darauf ab, die Nerven, die die Facettengelenke versorgen, gezielt zu durchtrennen oder zu veröden, um die Schmerzsignale zu blockieren. Die Facettengelenksdenervation ist besonders hilfreich, wenn die Schmerzen stark ausgeprägt sind und sicher auf die Facettengelenke zurückgeführt werden können.

3. Lebensstiländerungen und Prävention

  • Gesunde Ernährung:
    Eine ausgewogene Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten (z. B. aus Fisch, Nüssen und Olivenöl) kann helfen, die Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren. Eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D ist wichtig, um die Knochengesundheit zu unterstützen.
  • Regelmäßige Bewegung und Ergonomie:
    Ein aktiver Lebensstil hilft, die Muskulatur zu stärken und die Wirbelsäule zu stabilisieren. Geeignete Sportarten wie Schwimmen oder Yoga fördern die Beweglichkeit und entlasten die Facettengelenke. Darüber hinaus ist es wichtig, auf eine ergonomische Sitzhaltung am Arbeitsplatz zu achten und regelmäßige Bewegungspausen einzulegen.
  • Gewichtskontrolle:
    Übergewicht kann die Wirbelsäule zusätzlich belasten und den Verschleiß der Facettengelenke beschleunigen. Eine gesunde Gewichtsreduktion durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung kann daher einen positiven Einfluss auf die Beschwerden haben.
  • Richtige Schlafposition:
    Auch die Schlafposition spielt eine Rolle. Rückenschläfer sollten ein Kissen unter die Knie legen, um den unteren Rücken zu entlasten, während Seitenschläfer ein Kissen zwischen den Knien verwenden können, um die Wirbelsäule in einer geraden Linie zu halten. Die Wahl der richtigen Matratze und eines nackenschonenden Kopfkissens kann ebenfalls helfen, nächtliche Schmerzen zu reduzieren.

Diese umfassenden Behandlungsmöglichkeiten können die Symptome der Facettenarthrose deutlich lindern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Dennoch ist eine individuell angepasste Therapie wichtig, die gemeinsam mit dem Arzt erarbeitet werden sollte.

Häufige Fragen zur Facettenarthrose

Facettengelenke entzünden sich meist durch Abnutzung und Verschleiß, was zu kleinen Rissen im Knorpel führt. Diese Reizung kann durch Überlastung, Fehlhaltungen, Unfälle oder altersbedingte Abbauprozesse verstärkt werden und eine Entzündung auslösen.

Facettengelenksarthrose strahlt teilweise in die Bereiche um die Wirbelsäule aus: Im unteren Rückenbereich (Lendenwirbelsäule) kann es im Gesäß, in den Hüften und Oberschenkeln schmerzen.

Facettenarthrose ist leider nicht heilbar, da der Knorpelverschleiß nicht rückgängig gemacht werden kann. Die Symptome lassen sich jedoch mit verschiedenen Therapien wie Schmerzmitteln oder Physiotherapie lindern.

Gut zu wissen: Menschen, die beruflich ihren Rücken stark beanspruchen, haben ein erhöhtes Risiko, an einer Facettenarthrose zu erkranken. Dazu zählen Berufe, bei denen schweres Heben oder langes Sitzen erforderlich ist. Und eine Berufsunfähigkeit aufgrund einer Facettenarthrose ist keine Seltenheit. Im Fall der Fälle kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung Unterstützung bieten, um den finanziellen Verlust auszugleichen.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Beitragsstabilität
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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