Viele Menschen haben nicht nur zu geringe gesetzliche Rentenansprüche, sondern auch zu wenig Geld, um sich eine private Zusatzvorsorge aufzubauen. Laut Studien beträgt die durchschnittliche Rentenlücke in Deutschland rund 800 bis 1.500 EUR pro Monat, abhängig von Beruf, Einkommen und Region. Besonders betroffen sind Personen mit geringem Verdienst oder längeren Erwerbsunterbrechungen, etwa durch Elternzeit. Auch bei Selbstständigen und Freiberuflern, die nicht in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen, kann es zu großen Versorgungslücken im Alter kommen.
In diesem Zusammenhang wird auch oft vom sogenannten "Gender Pension Gap", der geschlechtsspezifischen Altersvorsorgelücke, gesprochen. Dabei wird der relative Unterschied der Alterssicherungseinkommen von Männern und Frauen ab 65 Jahren in Deutschland betrachtet. Hier sind dann Alters- und Hinterbliebenenrenten sowie Pensionen und Renten aus privater Altersvorsorge einbezogen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts betrug der Gender Pension Gap 2023 bei Frauen und Männern im Alter von 65 Jahren und älter mit Hinterbliebenenrenten/-pensionen 27,1 Prozent. Frauen verzeichneten hier ein jährliches durchschnittliches Alterseinkommen von 18.336 EUR, Männer 23.599 EUR. Ohne Hinterbliebenenrente ist der Gender Pension Gap mit 39,4 % beziffert, mit einem durchschnittlichen Alterseinkommen von 15.291 EUR bei Frauen und 25.248 EUR bei Männern. Frauen sind also im Alter in den meisten Fällen schlecht versorgt. Gerade Geringverdiener sind von Altersarmut bedroht.