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Eine junge Frau massiert sich die eigene Hand

Rheumatoide Arthritis.

Symptome, Ursachen, Behandlung und Alltagstipps.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, die meist die kleinen Gelenke betrifft und mit Schmerzen, Schwellungen und Morgensteifigkeit einhergeht.
  • Ursachen und Risikofaktoren: Genetische Veranlagung, Umweltfaktoren wie Rauchen und ein höheres Risiko bei Frauen zwischen 40 und 60 Jahren.
  • Prävention und Alltagsbewältigung: Nichtrauchen, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind zentral, ebenso wie Anpassungen im Alltag zur Schonung der Gelenke und Stressmanagement.

Rheumatoide Arthritis im Überblick

Rheumatoide Arthritis ist eine chronische Gelenkentzündung, die häufig die kleinen Gelenke betrifft, wie in Händen und Füßen. Mit der Zeit können auch größere Gelenke und sogar innere Organe angegriffen werden. Dieser Ratgeber erklärt, was rheumatoide Arthritis ist, welche Symptome auftreten können und welche Therapiemöglichkeiten es gibt. Zusätzlich erfahren Sie, wie ein gesunder Lebensstil das Wohlbefinden steigern kann.

Was ist rheumatoide Arthritis?

Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Körperzellen angreift. Diese Fehlsteuerung verursacht eine chronische Entzündung in den Gelenken und führt dort zu Schmerzen, Schwellungen und in der Folge zu Gewebeschäden. Rheumatoide Arthritis ist nicht nur eine Krankheit des Alters. Auch junge Erwachsene und manchmal sogar Kinder können betroffen sein.

Ursachen und Risikofaktoren rheumatoider Arthritis

Die genauen Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Mediziner gehen jedoch davon aus, dass eine Kombination verschiedener Faktoren die Krankheit auslöst.

Einige mögliche Auslöser und Risikofaktoren im Überblick:

  • Genetische Veranlagung: Menschen mit Familienangehörigen, die an rheumatoider Arthritis leiden, haben ein höheres Risiko, ebenfalls zu erkranken
  • Umweltfaktoren: Rauchen gilt als wesentlicher Risikofaktor, da es das Immunsystem schwächt und entzündliche Reaktionen begünstigt
  • Geschlecht und Alter: Frauen sind häufiger betroffen als Männer, und meist tritt die Erkrankung zwischen 40 und 60 Jahren erstmals auf
Mann sitzt in einem Sessel und massiert sich seinen schmerzenden Fuß

Symptome der rheumatoiden Arthritis

Die Symptome der rheumatoiden Arthritis entwickeln sich oft schleichend und sind anfangs schwer zu erkennen. Zu Beginn der Krankheit treten häufig unspezifische Beschwerden auf, die oft als normale Alterserscheinungen oder alltägliche Schmerzen abgetan werden. Doch gerade die Frühsymptome sind ein wichtiger Hinweis darauf, dass es sich um eine entzündliche Erkrankung handeln könnte. Frühe Anzeichen umfassen:

  • Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein
  • Morgensteifigkeit der Gelenke - besonders in den Händen
  • Schwellungen und Rötungen, oft warm und druckempfindlich

Fortgeschrittene Symptome zeigen sich, wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt. Dann können sich die Gelenke dauerhaft verformen und die Beweglichkeit nimmt ab. Betroffene spüren vermehrt Schmerzen, besonders in den Händen, Fingern und Zehen, die auch zu typischen Verformungen führen können. Manche Menschen entwickeln sogar Fieber und nehmen ungewollt ab - Symptome, die die entzündliche Natur der Krankheit verdeutlichen.

Diagnose der rheumatoiden Arthritis

Um rheumatoide Arthritis sicher zu diagnostizieren, führt der Arzt verschiedene Untersuchungen durch. Dazu gehört eine genaue klinische Untersuchung der Gelenke, bei der Schwellungen, Rötungen und Einschränkungen in der Beweglichkeit beurteilt werden. Auch eine detaillierte Erhebung der Krankengeschichte ist wichtig, da familiäre Häufungen oder frühere Infektionen Hinweise geben können.

Weitere Diagnosemethoden:

  • Laboruntersuchungen: Besonders aufschlussreich sind die Blutwerte: Ein erhöhter Rheumafaktor oder spezifische Antikörper (sog. Anti-CCP-Antikörper) weisen auf eine rheumatoide Arthritis hin. Diese Werte müssen jedoch im Kontext betrachtet werden, da sie nicht allein beweisend für die Erkrankung sind. Häufig wird auch die Entzündungsaktivität im Blut gemessen, was Aufschluss über den aktuellen Stand der Erkrankung gibt.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgen, Ultraschall oder MRT zeigen mögliche Gelenkveränderungen und erleichtern eine genaue Diagnose. Gerade bei frühen Symptomen ohne sichtbare Gelenkveränderungen ist dies oft entscheidend.

Therapieansätze bei rheumatoider Arthritis

Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis wird individuell auf den Patienten zugeschnitten und umfasst mehrere Strategien, um Entzündungen zu kontrollieren, Schmerzen zu reduzieren und dauerhafte Gelenkschäden zu verhindern.

  • Medikamentöse Therapie: Anfangs werden häufig nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt, um akute Schmerzen und Schwellungen zu behandeln. Für die Langzeitkontrolle der Krankheitsaktivität kommen Basistherapeutika und bei schweren Verläufen Biologika zum Einsatz, die gezielt in den Entzündungsprozess eingreifen.
  • Physiotherapie und Ergotherapie: Durch gezielte Übungen werden die Gelenke beweglich gehalten und die Muskulatur gestärkt. Ergotherapie vermittelt zudem Tipps für den Alltag und kann helfen, das häusliche Umfeld anzupassen.
  • Ernährung und Lebensstil: Eine entzündungshemmende Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Omega-3-Fettsäuren kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Regelmäßige Bewegung, entsprechend den individuellen Möglichkeiten, trägt ebenfalls dazu bei, die Gelenke beweglich zu halten.
  • Operationen: In fortgeschrittenen Stadien kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, bei dem beschädigte Gelenke korrigiert oder durch Prothesen ersetzt werden.

Tipps für den Alltag mit rheumatoider Arthritis

Ein Leben mit rheumatoider Arthritis bringt oft Herausforderungen mit sich. Doch mit kleinen Anpassungen und praktischen Hilfsmitteln lässt sich der Alltag leichter gestalten.

  • In der Küche: Verwenden Sie Küchenwerkzeuge mit dicken, gepolsterten Griffen, die leichter zu greifen sind und weniger Druck auf die Fingergelenke ausüben. Einige Schälmesser und Dosenöffner sind speziell für Menschen mit eingeschränkter Handbeweglichkeit konzipiert und erleichtern alltägliche Handgriffe enorm.
  • Beim Anziehen: Das Anziehen kann bei schmerzenden Gelenken anstrengend sein. Probieren Sie z. B. einen Knöpfhaken, Reißverschlussverlängerungen oder einen Schuhlöffel mit langem Griff.
  • Bandagen und Gelenkschienen: können helfen, schmerzende Gelenke zu stabilisieren und sie gleichzeitig zu entlasten. Es gibt auch spezielle Handschienen, die die Finger und Handgelenke stützen, was bei feinmotorischen Aufgaben wie dem Schreiben oder Greifen entlastend wirkt.
  • Griffverstärkungen für Alltagshilfen: Im Haushalt können Schaumstoffrollen oder spezielle Gummiüberzüge an Besteck, Zahnbürsten und Stiften das Greifen erleichtern. Diese Aufsätze sind in verschiedenen Größen erhältlich und reduzieren die Belastung der Fingergelenke.
  • Zeiteinteilung und Pausen: Teilen Sie Tätigkeiten in kleinere Schritte ein und gönnen Sie sich regelmäßig Pausen. Vermeiden Sie es, die Gelenke durch langes Stehen oder Halten in einer Position zu überlasten - regelmäßiges Lockern und Strecken tut gut und beugt Schmerzen vor.
  • Gelenkschonende Bewegung: Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder spezielle Gymnastik für Gelenkpatienten sind hier ideal. Zudem können Sie von Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenem Training profitieren, um besser mit Stress umzugehen.

Neben diesen praktischen Hilfen ist auch psychosoziale Unterstützung wichtig. Beispielsweise in Selbsthilfegruppen können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen und voneinander lernen.

Prävention von rheumatoider Arthritis

Auch wenn die rheumatoide Arthritis nicht immer verhindert werden kann, können einige Maßnahmen das Risiko reduzieren oder den Verlauf günstig beeinflussen. Rauchen gilt als ein erheblicher Risikofaktor, weshalb Betroffene und Risikopersonen das Rauchen vermeiden sollten. Eine frühe Vorsorge und regelmäßige ärztliche Kontrollen helfen, Anzeichen der Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Zusätzlich empfiehlt sich ein gesunder Lebensstil, der auch das Immunsystem stärkt. Achtsamkeit im Alltag und Stressreduktion wirken sich ebenfalls positiv aus, da psychischer Stress Entzündungsprozesse verstärken kann.

Häufig gestellte Fragen zu rheumatoider Arthritis

Rheuma ist ein Überbegriff für viele Erkrankungen des Bewegungsapparats. Rheumatoide Arthritis ist eine spezifische Autoimmunerkrankung unter diesem Begriff.

Ja, ohne Behandlung kann sie zu schwerwiegenden Einschränkungen und dauerhaften Gelenkschäden führen.

Faktoren wie Stress, ungesunde Ernährung und Rauchen können die Krankheit verschlechtern.

Mit geeigneter Therapie und einer gesunden Lebensweise ist eine normale Lebenserwartung möglich.

Arthrose ist eine Verschleißerscheinung der Gelenke, während Arthritis eine entzündliche Erkrankung ist, die durch das Immunsystem verursacht wird. Mehr darüber lesen Sie auch in unserem Ratgeber: Unterschied Arthrose und Arthritis

Leben mit rheumatoider Arthritis

Rheumatoide Arthritis ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft und unbehandelt zu schweren Folgeschäden führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Therapie helfen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Neben medikamentösen Behandlungen spielen auch eine gesunde Lebensweise und regelmäßige Bewegung eine zentrale Rolle. Betroffene können durch eine achtsame Lebensführung und unterstützende Maßnahmen viel zur Erhaltung ihrer Lebensqualität beitragen.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Beitragsstabilität
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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