Können Sie Ihrem Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr nachgehen, sichert die Berufsunfähigkeitsversicherung Ihren Lebensstandard. Aber wann zahlt eine solche Berufsunfähigkeitsversicherung eigentlich? Erfahren Sie mehr über die Voraussetzungen der Auszahlung und was Sie schon beim Abschluss beachten sollten.
Auszahlung der Berufsunfähigkeitsversicherung: Wann zahlt die BU?
Alles Wichtige zum Thema.
Wann zahlt die private Berufsunfähigkeitsversicherung?
Sie erhalten Leistungen Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen ihrem zuletzt ausgeübten Beruf zu 50 % oder mehr länger als 6 Monate nicht mehr nachgehen können.
Diese Einschätzung trifft ein Arzt. Der Versicherer kann hierzu auch eigene Ärzte und Gutachter hinzuziehen.
Wichtig für die Leistungspflicht Ihrer Versicherung ist auch, dass Sie bei Abschluss der Versicherung alle Fragen im Antragsformular wahrheitsgemäß beantwortet haben. Im Leistungsfall wird der Versicherer das überprüfen. Wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass Fragen falsch beantwortet wurden, kann das dazu führen, dass Sie bei Berufsunfähigkeit keine Zahlungen erhalten.
Ab wann und wie lange die BU-Versicherung zahlt, ist wesentlich von 3 Faktoren abhängig:
- Dauer/Umfang der Leistungsprüfung
- Dauer Ihrer gesundheitlichen Beeinträchtigung
- Vertraglich festgelegte Versicherungsdauer
Wann genau die BU-Versicherung zahlt, hängt vom Umfang der Leistungsprüfung des Versicherers ab. Als Angestellter erhalten Sie jedoch in der Regel Krankengeld, bis über den Antrag entschieden ist. Die NÜRNBERGER Versicherung vereinbart grundsätzlich rückwirkende Leistungen. So bekommen Sie Nachzahlungen für die Monate, die seit der Antragstellung vergangen sind, wenn bedingungsgemäß eine Berufsunfähigkeit festgestellt wurde.
Dauer der Beeinträchtigung: Prognosezeitraum
Ob die BU-Versicherung überhaupt zahlt, hängt außerdem von der voraussichtlichen Dauer der Arbeitsbeeinträchtigung ab. Brechen Sie sich ein Bein, sind Sie kurzzeitig stark in Ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Da Sie anschließend aber wieder Ihrer normalen Tätigkeit nachgehen können, zahlt die BU nicht. Bei einem komplizierten Bruch kann das anders sein. Sollte der Heilungsverlauf länger andauern und Sie können Ihre Tätigkeit für diesen Zeitraum nur maximal zu 50 % ausüben, gelten Sie als berufsunfähig. In den meisten Policen ist eine Beeinträchtigungsdauer von 6 Monaten zugrunde gelegt.
Ob Sie eine BU-Rente vom Versicherer erhalten oder nicht, hängt übrigens von der Diagnose eines Arztes und von der Leistungsprüfung ab. Er schätzt ein, wie stark Ihre Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist und wie lange dies vermutlich anhalten wird.
Wie lange zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die Vertragsbedingungen regeln, wann Sie Ihre Berufsunfähigkeitsrente erhalten. Das gilt auch für die Dauer der Zahlung. Grundsätzlich erhalten Sie so lange eine BU-Rente, wie Sie zu mindestens 50 % berufsunfähig sind. Versicherer können nach Anerkennung einer Berufsunfähigkeit regelmäßig überprüfen, ob die gesundheitlichen Einschränkungen noch bestehen und Sie nach wie vor berufsunfähig sind. Liegen die Voraussetzungen nicht mehr vor, kann die Zahlung der BU-Rente eingestellt werden.
Die vertraglich festgelegte Leistungsdauer ist ebenfalls wichtig. Haben Sie sich nur bis zum Beginn der gesetzlichen Altersrente abgesichert, bekommen Sie maximal bis zu diesem Zeitpunkt die BU-Rente.
Wer braucht überhaupt eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine Berufsunfähigkeit ist sinnvoll - für jede erwerbstätige Person. Berufsunfähigkeit (BU) kann jeden treffen. Das ist vielen aber gar nicht bewusst. Vor allem junge Leute unterschätzen oft das Risiko, ihren Beruf (vorübergehend oder dauerhaft) einmal nicht mehr ausüben zu können. Dabei scheidet laut der Deutschen Rentenversicherung etwa jeder 4. Erwerbstätige aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Berufsleben aus. Haben Sie nicht privat vorgesorgt, bleibt nur die staatliche Absicherung.
Diese leistet aber nur bei teilweiser bzw. voller Erwerbsunfähigkeit und erst nach 5 Beitragsjahren. Deshalb ist ein zusätzlicher Schutz gegen den Ausfall der Arbeitskraft fast jedem Berufstätigen zu empfehlen. Sollte es keine BU sein, könnten Sie sich über weitere Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung informieren.
Wann zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht?
Es gibt BU-Versicherungen mit abstrakter Verweisbarkeit. Das heißt: Der Versicherer kann Sie im Leistungsfall darauf verweisen, dass Sie trotz Ihrer gesundheitlichen Einschränkungen theoretisch eine andere Tätigkeit ausüben könnten. Diese Tätigkeit muss Ihren Kenntnissen und Fähigkeiten und Ihrer bisherigen Lebensstellung entsprechen. Findet der Versicherer eine solche Tätigkeit, muss er Ihnen keine BU-Rente zahlen. Ob Sie diese Tätigkeit dann tatsächlich ausüben, spielt bei einer abstrakten Verweisung keine Rolle. Die NÜRNBERGER Berufsunfähigkeitsversicherung verzichtet auf die abstrakte Verweisbarkeit!
Beantragen Sie eine BU-Versicherung, müssen Sie als Versicherungsnehmer immer Angaben zu Ihrer Gesundheit machen. Die oft mehrseitigen Fragebögen zu Gesundheitszustand und Vorerkrankungen sind von entscheidender Bedeutung und sollten unbedingt ehrlich beantwortet werden. Denn wenn sie falsch beantwortet werden, zahlt die BU-Versicherung unter Umständen wegen Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht nicht. In schwerwiegenden Fällen kann sogar der Bestand des Versicherungsvertrags insgesamt gefährdet sein. Füllen Sie das Formular im Zweifel erst nach Rücksprache mit Ihrem Hausarzt sowie Ihren Fachärzten aus. Möglicherweise sind in Ihren Akten Krankheitsbilder vermerkt, von denen Sie nichts wissen oder an die Sie nicht denken.
Es gibt noch einige weitere wichtige Punkte, die Sie beachten sollten, wenn Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.