Wir haben einige Tipps für Ihre Steuererklärung bezüglich Ihrer Versicherungen. Denn grundsätzlich sind Ausgaben für gesundheitliche Vorsorge, Altersversorgung und berufliche Policen steuerlich absetzbar. Verschenken Sie also kein bares Geld. Wir zeigen Ihnen, welche Versicherungsbeiträge unbedingt in Ihrer Steuererklärung stehen sollten.
Welche Versicherungen sind steuerlich absetzbar?
Für Ihre Steuererklärung: Wie setzen Sie bestimmte Versicherungen ab?
Das Finanzamt honoriert Versicherungen - wenn Sie Ihre Beiträge geltend machen
Ein starker, individueller Versicherungsschutz hat übers ganze Jahr gerechnet seinen Preis. Das machen Ihnen die Beitragsabbuchungen immer wieder bewusst. Warum also auf eine steuerliche Anerkennung durchs Finanzamt verzichten? Wenn bestimmte Vorgaben erfüllt sind, gibt es für viele Beitragszahlungen Geld zurück. Lassen Sie sich die Chance nicht entgehen, relevante Versicherungsbeiträge in Ihre Steuererklärung einzutragen.
Vorsorgeaufwendungen oder Sonderausgaben: Die Versicherungsart entscheidet
Manche wundern sich über ihre Ausgaben für Versicherungen: Im Durchschnitt zahlte 2019 jeder Deutsche rund 1.500 EUR an Beiträgen im Jahr. Es liegt in der Natur einer Versicherung, dass sie erst dann wertvoll ist, wenn sie bei einem Schaden tatsächlich greift oder zur Leistung fällig wird. Umso besser, wenn Sie vom Staat wieder etwas Geld zurückbekommen. Dabei entscheidet die Versicherungsart, wie und in welcher Anlage Sie die Beiträge in der Steuererklärung geltend machen können: als Vorsorgeaufwand für Ihre Rente oder als Werbungskosten.
Versicherungen von der Steuer absetzen - aber welche?
In Ihrer jährlichen Einkommensteuererklärung beim Finanzamt können Sie Versicherungsbeiträge geltend machen. Sie geben dafür immer die gesamten Jahresbeiträge aus dem Vorjahr an. Auch wenn Sie Versicherungen frühzeitig gekündigt haben, können Sie den gezahlten Beitrag absetzen. Der Gesetzgeber hat klare Regelungen für die unterschiedlichen Versicherungsarten getroffen. Hierbei gelten verschiedene Höchstgrenzen. Überschreiten Sie diese, können Sie darüber hinaus gezahlte Beiträge nicht mehr absetzen.
Das sind die Regeln:
- Alle Versicherungen für ein privates Risiko gelten als Sonderausgaben.
- Alle Versicherungen für ein berufliches Risiko gelten als Werbungskosten.
- Reine Sachversicherungen können Sie nicht von der Steuer absetzen.
Diese Beiträge können Sie in Ihrer Steuererklärung absetzen
- Gesetzliche und private Rentenversicherung
- Private Rentenversicherungen wie die Rürup-Rente. Für 2018 können 86 % des Jahresbeitrags abgesetzt werden, im Jahr 2025 dann 100 %.
- Beiträge in ein Versorgungswerk oder Alterskassen
- Für die Steuererklärung 2018 gilt eine Höchstgrenze von max. 23.712 EUR. Für Verheiratete das Doppelte, also 47.424 EUR.
- Für jährliche Riester-Beiträge gilt die Höchstgrenze von 2.100 EUR inklusive der staatlichen Zulage.
- Basis-Kranken- und Pflegeversicherung
- Risikolebensversicherungen, Kapitallebensversicherungen (wenn vor dem 01.01.2005 abgeschlossen), zum Teil die Sterbegeldversicherung
- Erwerbs-/ Berufsunfähigkeits-, Arbeitslosen-, private Unfallversicherungen
- Private Haftpflichtversicherungen und Kfz-Haftpflichtversicherung
- Es gilt die Höchstgrenze von max. 1.900 EUR für Beamte und Arbeitnehmer, max. 2.800 EUR für Selbstständige, für Verheiratete das Doppelte.
- Berufliche Rechtsschutzversicherungen
- Berufliche Haftpflichtversicherungen
- Arbeitsunfallversicherung
- Diese Versicherungen können in voller Höhe als Werbungskosten abgesetzt werden.
Beiträge, die Sie nicht absetzen können
Reine Sachversicherungen, die nicht Ihrer konkreten Vorsorge dienen, können Sie steuerlich nicht absetzen:
- Nach dem 01.01.2005 abgeschlossene Kapitallebensversicherungen (da als Geldanlage betrachtet)
- Kapitalanlageprodukte der privaten Rentenversicherung
- Betriebliche Altersversorgung (bAV). Diese wurde bereits durch den monatlichen Abzug von Ihrem Bruttogehalt steuerlich begünstigt.
- Privat- und Miet-Rechtsschutz, Verkehrs-Rechtsschutz
- Kfz-Kaskoversicherung
- Hausratversicherung
Was ist mit Versicherungen, die privates und berufliches Risiko abdecken?
Viele private Versicherungen bieten Bausteine an, um Ihre persönlichen Risiken möglichst bedarfsgerecht abzudecken. Eine Trennung in Werbungskosten und Sonderausgaben ist oft nicht sofort erkennbar, z. B. bei einer Rechtsschutzversicherung. Sie müssen jedoch nicht darauf verzichten, diese Policen steuerlich abzusetzen. Fragen Sie Ihren Versicherer, zu welchem Anteil ein Beitrag auf berufliche und private Risiken fällt, und reichen Sie diese Bescheinigung beim Finanzamt ein.
Versicherungen absetzen: Wie gehen Sie vor?
Diese Nachweise fordert das Finanzamt:
Das Finanzamt akzeptiert die auf Ihrer Lohnsteuerkarte eingetragenen Beiträge für Versicherungen. Diese müssen Sie nicht noch einmal nachweisen. Anders sieht es bei zusätzlichen Versicherungen aus. Hier möchte das Finanzamt von Ihnen Belege über tatsächliche Überweisungen sehen, z. B. Ihren Kontoauszug. Rechnungen alleine genügen nicht. Das Finanzamt will prüfen, ob Sie die Beiträge auch wirklich gezahlt haben.
Wo Sie die Versicherungsbeiträge in der Steuererklärung eintragen müssen:
- Anlage Vorsorgeaufwand: Hier tragen Sie die Beiträge und Ausgaben für Ihre private Vorsorge ein, also für private Renten-, Kranken- und Pflegeversicherungen, Unfall- und Haftpflichtversicherungen sowie Berufsunfähigkeitsversicherungen.
- Anlage N: Hier tragen Sie alle beruflich bedingten Versicherungen ein, die Sie als Werbungskosten angeben können.
- Anlage AV: Hier tragen Sie Beiträge zur Riester-Rente ein.
Gut zu wissen: Falls der Schädiger mal nicht versichert ist, kann die eigene Haftpflichtversicherung helfen
Die private Haftpflichtversicherung ist nach der Kfz-Haftpflicht der meist abgeschlossene Versicherungsvertrag in Deutschland. Bundesweit sind durchschnittlich 85 % der Haushalte über eine private Haftpflichtversicherung abgesichert (Quelle: GDV). Und wenn nicht? Bei Haushalten ohne Versicherungsschutz fehlen häufig auch die sonstigen finanziellen Mittel. Folge: Der Geschädigte kann seine Ansprüche nicht durchsetzen und bleibt auf seinen Kosten sitzen. Vor diesem Risiko schützt eine Forderungsausfalldeckung, die auch die NÜRNBERGER in ihren privaten Haftpflicht-Tarifen anbietet. Sie springt ein, wenn der Schadenverursacher nicht zahlen kann.