Meine Nürnberger
Blaues Auto steht auf einer Wiese neben einem Wald

Umweltplakette für Umweltzonen in Deutschland.

Das Ende der Feinstaubbelastung?

Um die krankmachende Stickstoffoxid- und Feinstaubbelastung in Städten zu reduzieren, wurde die Umwelt­plakette für Kraft­fahrzeuge eingeführt. Was es rund um den Einsatz der Plakette alles zu beachten gibt, erfahren Sie hier.

Drei verschiedene Umweltplaketten in rot, grün und gelb

Wozu wird eine Umweltplakette benötigt?

Die Umweltplakette, auch Feinstaub­plakette genannt, wurde 2007 eingeführt und legt fest, welche Fahrzeuge in die sogenannten Umweltzonen fahren dürfen. Als Umweltzonen werden bestimmte Gebiete ausgewiesen, die nur jene Fahrzeuge zulassen, die gewisse Abgasstandards erfüllen. Ziel dieser Zonen ist es, die durch den Straßen­verkehr verursachten Schadstoff­emissionen in Ballungsgebieten zu verringern. Zudem wird neben der Feinstaubbelastung auch die Lärmbelästigung in dicht besiedelten Innenstädten reduziert.

Der Erwerb einer Umweltplakette ist nicht verbindlich vorgeschrieben. Sie wird jedoch benötigt, um ungehindert durch alle deutschen Städte fahren zu können.

Um die Fahrzeuge bezüglich ihres Schadstoffausstoßes besser einordnen zu können, wurden 4 Gruppen definiert. Vor Befahren einer Umwelt­zone werden auf einem Schild die zugelassenen Schadstoffgruppen angezeigt. Fahren Sie ohne die ent­sprechende Umweltplakette in eine Umweltzone, müssen Sie mit einer Strafe in Form eines Bußgeldes rechnen.

Eine Karte mit den Umweltzonen in Deutschland finden Sie auf der Webseite des Umwelt-Bundesamtes.

Was bedeuten die 4 Schadstoffgruppen?

Schadstoffgruppe 1: Keine Plakette

Fahrzeuge, die keine Plakette bekommen, dürfen in Umweltzonen nicht fahren.

Zu dieser Schadstoffgruppe gehören Pkw ohne geregelten Katalysator, Diesel-Pkw nach Euro 1 oder schlechter und Lkw nach Euro 1 oder schlechter. Das sind allerdings weniger als 2 % aller in Deutschland angemeldeten Fahrzeuge.

Keine Plakette erhalten Fahrzeuge mit folgender Emissionsschlüssel­nummer:

  • Benziner: 00, 03 - 13, 15, 17, 88, 98
  • Diesel: 0 - 24, 34, 40, 77, 88, 98
Schadstoffgruppe 2: Rot

Zur roten Schadstoffgruppe zählen nur Dieselfahrzeuge. Auch Fahrzeuge dieser Gruppe dürfen in Umweltzonen nicht fahren.

Eine rote Umweltplakette erhalten Fahrzeuge mit folgender Schlüssel­nummer:

  • Diesel: 25 - 29, 35, 41, 71
Schadstoffgruppe 3: Gelb

Die gelbe Plakette bekommen Diesel­fahrzeuge, die der Schadstoffgruppe 3 angehören. Mittlerweile ist in fast allen deutschen Umweltzonen das Fahren mit gelber Plakette verboten.

Eine gelbe Feinstaubplakette erhalten Fahrzeuge mit folgender Schlüssel­nummer:

  • Diesel: 30 - 31, 36, 37, 42, 44 - 52, 72
Schadstoffgruppe 4: Grün

Eine grüne Feinstaubplakette bekommen Fahrzeuge der Schadstoffklasse 4, mit der alle Umweltzonen ohne Ein­schränkung befahren werden dürfen.

Eine grüne Umweltplakette erhalten Fahrzeuge mit folgender Schlüssel­nummer:

  • Benziner: 01, 02, 14, 16, 18 - 75, 77
  • Diesel: 32, 33, 38, 39, 43, 53, 55-59, 60 - 70, 73 -75

Gut zu wissen

Galt in den Anfangsjahren noch die Regel, dass nur Fahrzeuge ohne oder mit roter Plakette Umweltzonen meiden müssen, haben seit 2016 die meisten Großstädte eine Umweltzone, die nur mit einer grünen Plakette befahren werden darf.

Wichtige Fragen zur Umweltplakette für Umweltzonen

Welche Umweltplakette bekommt mein Fahrzeug?

Welche Plakette Ihr Auto bekommt, hängt von der Schadstoffgruppe ab. Diese wird aus der Fahrzeugart (Pkw oder Lkw), der Antriebsart (Benzin oder Diesel) und der Emissionsschlüsselnummer ermittelt. Die notwendigen Daten dazu finden Sie in Ihrer Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein). Die Emissionsschlüsselnummer steht im Feld 14.1. Relevant für die Schadstoffgruppe sind jedoch nur die letzten beiden Ziffern.

Bei Papieren, die vor dem 1. Oktober 2005 ausgestellt wurden, sind die letzten beiden Ziffern des Feldes "Schlüsselnummer zu 1" relevant.

Wenn Sie wissen wollen, welche Umweltplakette Sie für Ihren Wagen bekommen, können Sie das mit einem speziellen Tool der Dekra online ermitteln.

Wo bekomme ich eine Umweltplakette?

Die Plaketten gibt es bei Dekra, TÜV, Kfz-Zulassungsstellen, Bürgerämtern und auch online.

Ausländische Fahrzeugbesitzer können eine Umweltplakette für Deutschland über die Niederlassungen der technischen Überwachungsvereine beziehen oder online bestellen.

Wie viel kostet eine Umweltplakette?

Die Kosten belaufen sich je nach Art der Plakette auf 5 bis 20 EUR.

Wo muss ich die Umweltplakette anbringen?

Das Bundes-Immissionsschutzgesetz schreibt vor, den Aufkleber "deutlich sichtbar auf der Innenseite der Windschutzscheibe anzubringen". Wo genau die Plakette aufgeklebt werden soll, ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Um das Sichtfeld des Fahrers nicht zu beinträchtigen, sollten Sie die Plakette bevorzugt rechts unten auf der Beifahrerseite der Windschutzscheibe anbringen.

Beim Aufkleben sollten Sie beachten, dass Sie die Klebefläche nicht berühren und das Label möglichst gerade fixieren.

Die Sicherheitsoberfläche des Aufklebers wird durch Abziehen gelöst. Somit ist ein erneutes Aufkleben nicht mehr möglich und eine mehrmalige Verwendung ausgeschlossen.

Kann mein Diesel-Pkw nachgerüstet werden?

Das Nachrüsten von Diesel-Pkw mit entsprechenden Partikelfiltern ist möglich und wird auch weiterhin von der Bundesregierung bezuschusst. Sollten Sie eine solche Förderung in Anspruch nehmen wollen, müssen Sie einen Antrag über die Webseite des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhr (BAFA) stellen.

Welche Strafen sind zu erwarten?

Fahren Sie mit der falschen oder ohne Umweltplakette in eine Umweltzone, müssen Sie mit einem Bußgeld in Höhe von 80 EUR rechnen. Vor 2014 gab es dafür sogar noch einen Punkt in Flensburg. Übrigens: Auch das falsche Anbringen der Plakette am Fahrzeug kann als Verstoß gelten und mit einer Geldstrafe geahndet werden.

Benötigen Fahrzeuge mit Elektro-, Hybrid- und Gasantrieb eine Umweltplakette?

Auch Elektrofahrzeuge benötigen trotz fehlendem Verbrennungsmotor eine Umweltplakette. Aufgrund ihrer niedrigen Schadstoffbelastung werden Elektrofahrzeuge in der bislang besten Schadstoffklasse 4 eingeordnet. Somit erhalten Fahrzeuge mit Elektroantrieb eine grüne Plakette.

Hybrid- und Gasfahrzeuge besitzen einen Verbrennungsmotor und müssen deshalb die Euro-Abgasnorm erfüllen. Hybridautos landen meist in der Schadstoffklasse Euro 5 oder Euro 6, da sie generell geringe Emissionswerte haben. Somit gibt es für diese auch die grüne Umweltplakette.

Bestimmte Fahrzeuge benötigen keine Umweltplakette

Manche Fahrzeuge dürfen auch ohne Umweltplakette in Umweltzonen fahren. Dazu gehören u. a. Arbeits­maschinen, Kranken- und Arztwagen, Polizei- und Feuerwehrautos, Oldtimer mit H- oder 07-Kennzeichen, Bundeswehr- und Diplomatenfahrzeuge.

Wird es eine blaue Plakette geben? Ein Blick in die Zukunft

Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Plaketten soll es möglicherweise bald schon eine blaue Plakette für Dieselfahrzeuge geben. Der Grund dafür ist, dass in deutschen Städten regelmäßig die zulässigen Grenzwerte für Stickoxid überschritten werden und alte Dieselautos daher komplett aus den Innenstädten verbannt werden sollen. Dabei würde es sich allerdings um kein ständiges, sondern nur um ein temporäres Fahrverbot handeln, das abhängig von der Wetterlage ist: So soll an Tagen mit überschrittenen Grenzwerten Dieselfahrzeugen, die nicht der Abgasnorm Euro 6 entsprechen, das Fahren auf stark genutzten und belasteten Strecken verboten werden.

Wann und ob es die blaue Umweltplakette geben wird, ist derzeit noch unklar.

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