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Junge Frau afrikanischer Abstammung hält orangenes Band

Multiple Sklerose verstehen.

Ursachen, Symptome und Behandlung der Autoimmunerkrankung MS.

Das Wichtigste in Kürze

  • Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems
  • Häufige Symptome sind Müdigkeit, Sehprobleme, Muskelkrämpfe, Taubheitsgefühle und Koordinationsstörungen
  • Multiple Sklerose verläuft meist in Schüben und kann die Lebensqualität spürbar beeinträchtigen

Was ist Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die das Zentrale Nervensystem (ZNS) betrifft, also Gehirn und Rückenmark sowie den Sehnerv. Die sensiblen Nervenfasern des ZNS sind von einer Schutzschicht aus Lipiden und Proteinen umhüllt, den sogenannten Myelinscheiden. Bei Multipler Sklerose (MS) greift das Immunsystem irrtümlich die schützenden Myelinscheiden der Nervenfasern an, was zu Entzündungen und Narbenbildung führt. Dies stört die Übertragung von Nervensignalen und kann eine Vielzahl von neurologischen Symptomen verursachen.

Weil sich die Entzündungsherde in allen Regionen des ZNS entwickeln können, kann sich MS praktisch auch auf alle Bereiche des Körpers auswirken. Häufige Beschwerden sind Seh- oder Hörstörungen sowie motorische Einschränkungen. Da sich bei MS die körpereigenen Abwehrzellen (Immunzellen) gegen körpereigene Strukturen richten, spricht man von einer Autoimmunerkrankung. Ein weiterer medizinischer Fachbegriff für MS lautet Encephalomyelitis disseminata.

Wie entsteht Multiple Sklerose?

Die genaue Ursache von MS ist noch unbekannt, jedoch wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt. Vitamin-D-Mangel und Rauchen werden als mögliche Risikofaktoren diskutiert. Auch Infektionen mit bestimmten Viren, wie z. B. Masern, Herpes oder dem Epstein-Barr-Virus, könnten das Risiko erhöhen.

Das Zusammenspiel aus erblichen und Umwelteinflüssen führt zu einer fehlgeleiteten Immunreaktion, die Entzündungen im Nervengewebe auslöst und die Myelinscheiden zerstört. Dieser Vorgang wird als Entmarkung oder Demyelinisierung bezeichnet. Gleichzeitig kommt es auch zur Schädigung von Nervenfasern und -zellen. Nervenreize werden dann schlechter oder gar nicht mehr weitergeleitet, was sich in Funktionsstörungen von Sinnesorganen wie Augen und Ohren oder der Muskulatur äußert.

Mann hält seine schmerzenden Hände

Was sind die Symptome von Multipler Sklerose?

Die Symptome von MS können stark variieren und hängen davon ab, welche Teile des Zentralen Nervensystems betroffen sind. Häufige Symptome sind Müdigkeit, Seh- und Hörprobleme, Muskelkrämpfe und Muskelschwäche, Taubheitsgefühle und Koordinationsstörungen.

Auch kognitive Beeinträchtigungen wie Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisprobleme können auftreten. Art und Schwere der Symptome können sich im Verlauf der Krankheit ändern und zeigen sich bei Betroffenen ganz unterschiedlich, weshalb Multiple Sklerose auch die "Krankheit mit den vielen Gesichtern" genannt wird.

Was sind die ersten Anzeichen von Multipler Sklerose?

Zu den ersten Anzeichen von MS gehören oft unspezifische Symptome wie

  • Störungen der Gefühlswahrnehmung (Taubheit, Kribbeln) in Armen und Beinen
  • Störungen der Sicherheit beim Gehen und des Gleichgewichts
  • Sehstörungen (z. B. verschwommenes Sehen oder Doppeltsehen)
  • Schwäche in den Gliedmaßen
  • Darmentleerungsprobleme

Bei vielen Patienten zeigt sich zu Krankheitsbeginn nur ein Symptom, andere leiden gleich unter mehreren. Die Symptome treten häufig in Schüben auf und können vorübergehend von selbst wieder verschwinden, was die Diagnose in frühen Stadien erschweren kann.

Was sind die chronischen Symptome von Multipler Sklerose?

Typische Beschwerden einer MS-Erkrankung, die im weiteren Verlauf dazukommen können, sind:

  • Starke Ermüdungserscheinungen ("Fatigue")
  • Sprechstörungen, z. B. eine undeutliche, verwaschene Sprache
  • Gangstörungen durch krampfhafte Erhöhung der Muskelspannung (Spastik) und Schwäche in den Beinen
  • Allgemeine Koordinationsstörungen
  • Lähmungen der Muskeln, die langfristig zu schweren Behinderungen führen können. Rund ein Drittel der Erkrankten ist davon betroffen.
  • Schmerzen als direkte Folge der MS, z. B. Nervenschmerzen (Neuralgie) und Parästhesien (Missempfindungen, z. B. Brennen, Kribbeln, "Nadelstiche", Berührungsempfindlichkeit), Kopfschmerzen bei MS-Herden in bestimmten Hirnbereichen, schmerzhafte Muskelkrämpfe
  • Schmerzen als indirekte Folge der MS, z. B. Gelenk- oder Muskelschmerzen in Armen, Beinen und Rücken durch Fehlhaltungen, Unterbauchschmerzen bei Blasenfunktionsstörungen oder Verstopfung
  • Blasenentleerungsstörungen (Drangblase, Harnverhalt, Harninkontinenz)
  • Sexuelle Störungen
  • Kognitive Störungen (Gedächtnisstörungen) und psychische Veränderungen

Wie verläuft Multiple Sklerose?

Der Verlauf von MS ist individuell sehr unterschiedlich. Man unterscheidet im Wesentlichen 3 Verlaufsformen:

Schubförmig remittierender Verlauf (schubförmige MS)
Die häufigste Verlaufsform ist die schubförmig-remittierende MS, bei der Symptome in Schüben auftreten und sich teilweise oder vollständig zurückbilden. Die Dauer eines Schubes variiert, er hält jedoch mindestens 24 Stunden an. Meistens bilden sich Schübe in einem Zeitraum von 6 bis 8 Wochen komplett oder teilweise zurück. Während der schubfreien Zeiten kommt es zu keinen weiteren Beschwerden und die Erkrankung schreitet nicht voran. Wie lange krankheitsfreie Intervalle bestehen, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Manchmal liegen einige Monate zwischen den Schüben, in anderen Fällen vergehen Jahre, bis es zu einem erneuten Schub kommt. Ca. 80 % der Erkrankten weisen die schubförmig-remittierende MS auf.

Sekundär chronisch-progredienter Verlauf (sekundär fortschreitender Verlauf)
Wird MS nicht behandelt, führt der anfangs schubförmige Verlauf bei mindestens 50 % der Erkrankten nach rund 10 Jahren zu einem Zustand, in dem sich die Beschwerden vermehren. Es kommt zu Beeinträchtigungen sowohl mit als auch ohne Schübe. Ausmaß und Intensität der Symptome nehmen stetig zu. Möglich sind jedoch auch Phasen, in denen die Erkrankung vorübergehend pausiert.

Primär chronisch-progredienter Verlauf (primär fortschreitender Verlauf)
Von dieser Verlaufsform sind rund 10 bis 15 % betroffen. Hier kommt es gleich zu Beginn der Erkrankung zu einer schleichenden Zunahme der Symptome. Schübe gibt es nicht. Möglich sind allerdings gelegentliche Unterbrechungen des Fortschreitens und auch geringfügige Verbesserungen.

Mit fortschreitender Erkrankung können bei Multipler Sklerose bleibende Beeinträchtigungen auftreten. Der Verlauf ist jedoch unvorhersehbar und kann von mild bis schwer variieren. Viele Betroffene können sehr gut mit der Krankheit leben und sind in ihrem Alltag nur geringfügig eingeschränkt.

Wie wird Multiple Sklerose diagnostiziert?

Die Diagnose von MS basiert auf einer Kombination aus Anamnese, elektrisch unterstützten Funktionstests, Bildgebung (meist Magnetresonanztomografie, MRT) und neuropsychologischen Tests. Zudem kann eine Liquordiagnostik (Lumbalpunktion) zur Untersuchung des Nervenwassers durchgeführt werden. Blutanalysen können hilfreich sein, um andere Erkrankungen auszuschließen. Einen Bluttest, der MS direkt nachweisen könnte, gibt es jedoch trotz erster vielversprechender Studien derzeit noch nicht (Stand 2024).

Bei Verdacht auf MS sollten Sie einen Neurologen aufsuchen oder sich von Ihrem Hausarzt an einen Neurologen überweisen lassen. Im Anamnesegespräch wird zunächst geklärt, welche Symptome vorliegen und wie lange der Patient schon unter Muskelschwäche, Taubheitsgefühlen, Kribbeln, Sehstörungen etc. leidet. Auch gesundheitliche Vorfälle dieser Art, denen der Patient früher keine große Bedeutung beigemessen hat, können ein erster Hinweis auf MS gewesen sein und sollten erwähnt werden. Es folgen klinische Untersuchungen wie ein Blutbild, um andere Erkrankungen auszuschließen, und evtl. eine Liquordiagnostik. Dabei wird mit einer feinen Nadel in Höhe der mittleren Lendenwirbelsäule zwischen die Wirbel gestochen, um Nervenwasser zu gewinnen (Lumbalpuktion). Die Liquordiagnostik kann Aufschluss über Entzündungen in Gehirn und Rückenmark geben.
Funktionstests von Augen und Muskulatur, Tests auf Berührungsempfindlichkeit und evtl. neuropsychologische Tests, mit denen Sprachverarbeitung, Gedächtnis und Lernfähigkeit genauer unter die Lupe genommen werden, geben dem Neurologen weitere Hinweise auf Vorliegen und Ausprägung einer MS.

Funktionsmessungen der Seh- und Hörbahn sowie der sensiblen und motorischen Nervenbahnen sind in der MS-Diagnostik essenziell. Dabei reizt der Arzt einen Nerv, die Haut oder ein anderes Sinnesorgan. Im Gehirn löst das ein Signal aus, welches von Elektroden gemessen wird. Trifft die Antwort auf den Reiz verzögert ein, ist die Reaktionsstärke vermindert. Bei rund 75 % der MS-Erkrankten ist dies der Fall.

Bei 85 % der Patienten sind bereits im Frühstadium der Multiplen Sklerose Veränderungen im Gehirn erkennbar, sogenannte Läsionen. Diese kann der Neurologe auf den Bildern einer Magnetresonanztomografie (MRT) ablesen. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sind alle Patienten von Gewebeschädigungen im Gehirn betroffen. Eine MRT zählt zu den Standard-Untersuchungen in der MS-Diagnostik.

Weitere Untersuchungen können eine SEP oder MEP umfassen. Bei der SEP (somatosensibel evozierte Potenziale) wird die Zeit gemessen, die ein elektrischer Impuls benötigt, um von Hand oder Fuß bis ins Gehirn zu gelangen. Außerdem werden Seitenunterschiede nach Stimulation der rechten oder linken Gliedmaßen registriert. Bei der MEP (motorisch evozierte Potenziale) wird mittels einer Magnetspule die Gehirnoberfläche stimuliert, um eine Muskelantwort an Hand oder Fuß zu erhalten.

Wie wird Multiple Sklerose behandelt?

Die Behandlung von MS zielt darauf ab, Symptome zu lindern, Schübe zu verkürzen und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Dies kann durch Medikamente wie Kortisonpräparate, Immunmodulatoren und Immunsuppressoren erreicht werden. In manchen Fällen kann eine Blutwäsche zur Besserung der Symptome beitragen. Zusätzlich können Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und andere rehabilitative Maßnahmen helfen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und funktionelle Fähigkeiten zu erhalten. Auch alternative Heilmethoden können zu einer Linderung der Beschwerden beitragen.

Kortisontherapie

Während eines akuten Erkrankungsschubs werden über einen Zeitraum von 3 bis 5 Tagen hoch dosierte Kortisonpräparate (Kortikosteroide) als Infusion verabreicht. Die Entzündungsreaktion soll so zum Stillstand gebracht werden. Kortisonpräparate werden über diesen kurzen Zeitraum hinweg meist gut vertragen. Es kann aber zu Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, erhöhtem Blutzucker und erhöhtem Blutdruck kommen. Um Magenproblemen vorzubeugen, erhalten Patienten oft vorbeugend Magenschutzpräparate.

Blutwäsche (Plasmapharese)

Patienten, die nicht auf eine Kortisontherapie ansprechen, können alternativ eine Blutwäsche als Akuttherapie erhalten. Dabei werden Autoantikörper, die zur Schädigung der Nerven beitragen, aus dem Blut entfernt und das gereinigte Blut wird dem Erkrankten wieder zurückgeführt. Von dieser Methode profitiert knapp die Hälfte der Patienten, da die Beschwerden sich bessern. Das Verfahren sollte jedoch nur bei schweren Schüben angewandt werden, da eine Blutwäsche in seltenen Fällen zu Herz-Kreislauf-Komplikationen führen kann.

Verlaufsmodifizierte Therapie (Immunmodulation und Immunsuppression)

Der Verlauf einer MS lässt sich durch Medikamente, die auf das körpereigene Abwehrsystem wirken, günstig beeinflussen. Sie unterdrücken die überaktiven Immunzellen, versperren ihnen den Weg ins Zentrale Nervensystem und dichten so die Blut-Hirn-Schranke ab. Dadurch können Entzündungen gehemmt und die Häufigkeit und Schwere der MS-Schübe verringert werden. Für einen langfristigen Therapieerfolg ist ein früher Therapiebeginn wichtig. Eingesetzt werden zumeist Interferon-Präparate und Glatirameracetat (ein Eiweißmolekül, das den Myelinscheiden der Nerven ähnelt).

Symptomatische Behandlung

MS-Erkrankte leiden oft unter Schmerzen, Sprech- und Schluckstörungen, Spastiken (verkrampfte Muskulatur), Blasenfunktionsstörungen, Fatigue-Syndrom (schnelle Ermüdbarkeit) sowie Depressionen. Diese Folgeerscheinungen zu lindern ist das Ziel der symptomatischen Behandlung.

MS-Patienten erhalten daher häufig physio- und psychotherapeutische Behandlungen, Massagen sowie logopädische, ergotherapeutische und medikamentöse Therapien. Wichtig ist auch die Vorbeugung von Komplikationen wie Osteoporose, Thrombosen, Lungenentzündung, Versteifung von Gelenken sowie Harnwegsinfektionen.

Rehabilitation

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft empfiehlt, möglichst einmal im Jahr eine 4- bis 6-wöchige Reha durchzuführen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn sich nach einem akuten Schub die Symptome nicht ausreichend zurückgebildet haben oder wenn sich im chronischen Verlauf die körperliche Situation immer weiter verschlechtert. Mit einem auf die individuellen Bedürfnisse angepassten Training ist es oft möglich, verloren gegangene Fähigkeiten neu zu erlernen. Eine wichtige Rolle nimmt dabei die Physiotherapie ein. Je eher man damit beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Verspannte Muskeln können gelockert, Koordination und Gleichgewichtssinn aufgebaut werden. Wer an Blasenstörungen leidet, kann dank eines gezielten Trainings die Beckenbodenmuskulatur stärken. In der Ergotherapie lernt man, seine Feinmotorik zu schulen und somit die Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten.

Alternative Heilmethoden

Bei chronischen Erkrankungen wie MS haben sich auch alternative Heilverfahren bewährt und können zu einer Linderung der Beschwerden beitragen. Idealerweise sollten sich der behandelnde Neurologe und der Therapeut des alternativen Verfahrens austauschen.

  • Homöopathie bei Multipler Sklerose

Symptome wie Schwindel, Blasenstörungen, Probleme beim Stuhlgang und Konzentrationsmangel können durch Medikamente in homöopathischen Dosen positiv beeinflusst werden. Achten Sie darauf, einen Homöopathen auszuwählen, der über Erfahrung in der Behandlung von MS-Patienten verfügt.

  • Akupunktur bei Multipler Sklerose

Akupunktur kann insbesondere bei Muskelkrämpfen, aber auch bei Schmerzen hilfreich sein. Dazu aktiviert der Akupunkteur gezielt sogenannte Nerven-Leitbahnen. Die sanft platzierten Nadeln verbleiben zwischen 20 und 30 Minuten in der Haut.

  • Akupressur bei Multipler Sklerose

Bei der Akupressur wird meist mit Daumen, Handballen, Ellenbogen oder technischen Hilfsmitteln stumpfer Druck auf bestimmte Körperstellen ausgeübt. Positive Erfahrungen liegen insbesondere bei der Bekämpfung von Schmerzen und Muskelkrämpfen vor.

  • Osteopathie bei Multipler Sklerose

Dieses manuelle Behandlungsverfahren kann dabei helfen, Bewegungseinschränkungen und Fehlhaltungen zu korrigieren. Mit der cranio-sacralen Therapie kann der Osteopath häufig auch Schmerzen und Muskelkrämpfe verringern.

  • Entspannungstechniken bei Multipler Sklerose

Entspannungstechniken helfen vielen MS-Erkrankten bei der Linderung von Symptomen und der Verbesserung ihres Allgemeinbefindens. Es wird empfohlen, Techniken wie z. B. Progressive Muskelentspannung, Atemtherapie, Autogenes Training, Tai Chi oder Meditation zu erlernen.

Wie ist die Lebenserwartung bei Multipler Sklerose?

Die Lebenserwartung von Menschen mit MS hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert und liegt heutzutage fast gleichauf mit der Allgemeinbevölkerung. Zwar können schwere Verlaufsformen und begleitende Gesundheitsprobleme die Lebenserwartung beeinflussen. Fortschritte in der medizinischen Versorgung, frühe Diagnose und wirksame Therapien tragen jedoch dazu bei, Komplikationen zu reduzieren und die Lebensqualität deutlich zu erhöhen. MS ist also keineswegs ein Todesurteil, sondern auf dem Weg zu einer gut erforschten und gut beherrschbaren Krankheit, die auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

Häufige Fragen zu Multipler Sklerose

In welchem Alter tritt Multiple Sklerose am häufigsten auf?

Multiple Sklerose wird in der Regel zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr festgestellt - gelegentlich (etwa 5 %) tritt sie aber auch schon im Kindes- und Jugendalter auf. Erstdiagnosen nach dem 60. Lebensjahr sind selten. Multiple Sklerose ist nicht heilbar, der Verlauf und die Lebenserwartung können jedoch mit verschiedenen Therapieformen günstig beeinflusst werden.

Wie viele Menschen haben Multiple Sklerose?

Weltweit leben etwa 2,8 Millionen Menschen mit Multipler Sklerose. In Deutschland sind rund 300.000 Menschen aktuell an Multipler Sklerose erkrankt, jedes Jahr kommen ca. 15.000 Neu-Diagnosen hinzu. Frauen erkranken etwa 2- bis 3-mal so häufig wie Männer (ca. 70 % der MS-Patienten in Deutschland sind weiblich) und sind beim Krankheitsbeginn im Durchschnitt jünger. Multiple Sklerose kann in jedem Alter auftreten, meist zeigen sich die ersten Symptome zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.

Wer ist anfällig für Multiple Sklerose?

Obwohl erbliche Faktoren bei der Entstehung von MS eine Rolle spielen, gilt sie nicht als klassische Erbkrankheit. Nur in 4 % der MS-betroffenen Familien findet man mehr als einen Fall. MS ist auf eine Kombination aus genetischen und äußeren Einflüssen zurückzuführen (endogene und exogene Faktoren). Vitamin-D-Mangel und Rauchen sind mögliche Risikofaktoren, die durch den Lebensstil beeinflusst sind. Auch Infektionen mit bestimmten Viren, wie z. B. Masern, Herpes oder dem Epstein-Barr-Virus, können zur Entstehung von MS beitragen. Dabei kann die Infektion schon lange zurückliegen und unbemerkt geblieben sein, da die Krankheit selbst nicht ausgebrochen ist. So könnte bspw. eine unbemerkte Masern-Infektion in der Kindheit der Auslöser für eine MS-Erkrankung im Erwachsenenalter sein.
Frauen erkranken häufiger an MS als Männer - ca. 70 % der MS-Patienten in Deutschland sind weiblich - und sind beim Auftreten der ersten Symptome im Durchschnitt auch jünger. Interessanterweise steigt die Häufigkeit der MS-Erkrankungen an, je weiter man sich vom Äquator nach Norden bewegt: In Nordeuropa und Nordamerika gibt es deutlich mehr MS-Patienten als in Südeuropa, in den Regionen rund um den Äquator ist die Krankheit selten.

Kann Multiple Sklerose auch wieder verschwinden?

Multiple Sklerose ist derzeit (noch) nicht heilbar. Dank des medizinischen Fortschritts können Medikamente und verschiedene andere Therapieformen, wie z. B. Physiotherapie, den Krankheitsverlauf jedoch günstig beeinflussen. Die Häufigkeit und Schwere der Schübe kann deutlich reduziert werden, wenn der richtige Therapieansatz für den Patienten gefunden ist und die Behandlung positiv verläuft. Manchmal gelingt es sogar, die Krankheit für Jahre zum Stillstand zu bringen und die gesundheitlichen Einschränkungen auf ein Minimum zu reduzieren.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Verzicht auf abstrakte Verweisung
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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