Medikamentöse Therapie
Salben und Gele mit Inhaltsstoffen wie Ibuprofen sind weit verbreitet und wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie sind besonders effektiv in der Akutphase, um schnelle Besserung zu verschaffen. Die Schmerzgele sollten immer lokal angewendet werden. Das reduziert das Risiko von Nebenwirkungen, da der Wirkstoff direkt am betroffenen Bereich ansetzt und nicht systemisch im Blutkreislauf wirkt.
Natürliche Heilmittel haben oft den gleichen Effekt und belasten den Organismus weniger. Bewährte Naturheilmittel bei Rückenschmerzen sind Weidenextrakt, Kampfer, Rosmarin, Wacholder, Arnika, Brennessel, Chili bzw. Cayennepfeffer, Kurkuma oder Heublumen.
Eine frühzeitige Medikation kann sinnvoll sein, um die Bewegungsfähigkeit wiederherzustellen und den Heilungsprozess zu unterstützen. Schmerzmittel ermöglichen es den Betroffenen oft erst, aktiv an physiotherapeutischen Maßnahmen teilzunehmen und so den Therapieverlauf positiv zu beeinflussen. Für chronische Rückenschmerzen können stärkere Medikamente wie Opioide oder Antidepressiva in Betracht gezogen werden, allerdings immer in enger Absprache mit dem Arzt und erst, nachdem weniger starke Medikamente nicht gewirkt haben.
Wärmebehandlungen
Die Anwendung von Wärme ist eine bewährte Methode zur Linderung von Rückenschmerzen. Wärme hilft, die Muskeln zu entspannen und Verspannungen zu lösen. Moderne Wärme-Umschläge, die in Apotheken erhältlich sind, bieten langanhaltende Tiefenwärme und können bequem unter der Kleidung getragen werden. Diese Umschläge sind oft aus hautfreundlichem Material gefertigt und passen sich flexibel an den Körper an. Natürliche Präparate mit Arnika oder Capsaicin aus der Chilischote wärmen ebenfalls hervorragend, sollten aber vorsichtig dosiert werden.
Physikalische Therapie
Physiotherapie ist eine der effektivsten Methoden zur Behandlung von Rückenschmerzen. Durch gezielte Übungen wird die Rückenmuskulatur gestärkt und die Flexibilität verbessert. Ergänzend können Methoden wie Wärme- oder Kältetherapie zur Linderung von Schmerzen beitragen.
Massagen
Professionelle Massagen können ebenfalls zur Entspannung beitragen und helfen, Muskelverspannungen zu reduzieren. Sie sind besonders wirksam, wenn sie von erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden, und können Teil eines umfassenden Behandlungsplans sein.
Bewegung und Mobilisation
Im Gegensatz zu früheren Ansichten wird Bettruhe bei Rückenschmerzen heute nur noch selten empfohlen. Stattdessen ist es wichtig, möglichst schnell wieder mit der Mobilisation und dem Muskelaufbau zu beginnen. Unter Anleitung eines Physiotherapeuten können gezielte Übungen durchgeführt werden, die nicht nur die Rückenschmerzen lindern, sondern auch langfristig die Rückenmuskulatur stärken.
Alternative Behandlungen
Alternativmedizinische Ansätze wie Akupunktur oder Chiropraktik können bei einigen Patienten ebenfalls positive Ergebnisse liefern. Es ist jedoch wichtig, diese Therapien mit einem qualifizierten Facharzt zu besprechen.
Injektionstherapie (Infiltration)
Dieses Verfahren wird auch periradikuläre Schmerztherapie (PRT) genannt und kommt vor allem bei stark gereizten Nervenwurzeln zum Einsatz, z. B. durch Bandscheibenvorfall. Der Arzt spritzt einen Mix aus Entzündungshemmern wie Kortison und lokalen Betäubungsmitteln wie Lidocain direkt dorthin, wo der Schmerz entsteht.
Operation
Operationen am Rücken können erforderlich sein, wenn gravierende Nervenschäden oder Lähmungen vorliegen oder wenn die Blasen- und Darmfunktion stark gestört ist. Auch eine plötzliche Impotenz bei Männern kann eine Indikation für eine Rücken-OP sein. Man muss sich aber bewusst sein, dass nicht zwangsläufig nach der OP eine Besserung der Rückenschmerzen eintritt.