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Mann hält sich den Rücken. Er hat Schmerzen im unteren Bereich des Rückens.

Rückenschmerzen: Ursachen und Behandlung.

Wie Rückenschmerzen entstehen und was Ihnen helfen kann, sie zu bekämpfen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Rückenschmerzen werden am häufigsten durch Muskelverspannungen verursacht
  • Die Gründe dafür sind meist Fehlhaltungen, einseitige Belastung und Bewegungsmangel
  • Auch Krankheiten, Übergewicht und psychischer Stress kommen als Auslöser infrage
  • Wärme, Bewegung und Massagen sind schonende und wirkungsvolle Behandlungen

Rückenschmerzen haben wohl die meisten schon einmal erlebt. Sie zählen zu den häufigsten Beschwerden, die Menschen zum Arzt führen. Ein plötzlicher stechender Schmerz, ein dumpfes Ziehen oder sogar Taubheitsgefühle und permanentes Kribbeln - Rückenschmerzen können den Alltag dominieren und die Lebensqualität stark einschränken. Dieser Ratgeber gibt Ihnen einen Überblick über die Ursachen, Symptome und effektive Behandlungsmöglichkeiten von Rückenschmerzen.

Ursachen von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Sie reichen von Überbeanspruchung und Verletzungen der Muskulatur bis hin zu degenerativen Erkrankungen wie Arthritis oder Bandscheibenvorfällen. Eine häufige Ursache sind Fehlhaltungen und mangelnde Bewegung, die zu einer Schwächung der Rückenmuskulatur und der umliegenden Strukturen führen.

Stress und psychische Belastungen können ebenfalls Rückenschmerzen verursachen oder verstärken, indem sie zu Muskelverspannungen führen. Ebenso spielen ergonomische Faktoren eine große Rolle, besonders bei Personen, die lange Stunden sitzend verbringen. Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung leisten ebenfalls einen Beitrag zu Rückenschmerzen. Dem kann sich in unserer modernen Arbeits- und Freizeitwelt kaum jemand entziehen.

Nicht krankheitsbedingte Ursachen von Rückenschmerzen im Überblick

Haltungsfehler, monotone Bewegungsabläufe und langes Sitzen
Haltungsfehler, wie etwa durch nicht ergonomisches Sitzen, können Rückenschmerzen verursachen. Am Arbeitsplatz wird häufig nicht auf eine rückenfreundliche Haltung geachtet. Eine korrekte Einstellung der Tischhöhe, ein ergonomischer Bürostuhl und eine optimale Monitorhöhe können viel zur Prävention beitragen. Auch wenn eine Person ständig in einer Fehlhaltung verharrt, etwa beim Starren auf ein Smartphone, können Rückenprobleme entstehen. Monotone Bewegungsabläufe, wie langes Sitzen in der gleichen Position, schaden dem Rücken ebenfalls, da die Wirbelsäule einseitig belastet wird. Ohne regelmäßige Bewegung und Pausen kann diese statische Haltung die Entwicklung von Rückenschmerzen begünstigen.

Übergewicht und Bewegungsmangel
Übergewicht belastet die Wirbelsäule zusätzlich und kann in Kombination mit schwacher Rückenmuskulatur zu Rückenschmerzen führen. Ein Mangel an Bewegung fördert zudem die Verkürzung der Muskeln und das Auftreten von schmerzhaften Verspannungen.

Rückenbeanspruchende Arbeit
Arbeiten, die häufiges Bücken, Schieben oder Ziehen erfordern, belasten die Wirbelsäule stark. Insbesondere wenn solche Bewegungen nicht korrekt ausgeführt werden, wie z. B. das falsche Anheben schwerer Lasten, ohne die Knie zu beugen.

Psychischer Stress
Psychischer Stress ist eine häufige Ursache für unspezifische Rückenschmerzen. Die Ausschüttung von Stresshormonen versetzt den Körper in Alarmbereitschaft, was zu Unruhe, Nervosität und Muskelverspannungen führen kann. Stress manifestiert sich daher oft in Form von Schmerzen im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich - besonders, wenn körperliche Belastungen oder Fehlhaltungen noch hinzukommen. Die dauerhafte, oft unbewusste Anspannung kann schmerzhafte Muskelverhärtungen auslösen.

Mann sitzt beim Arzt und zeigt ihm mit seiner Hand, wo er Schmerzen hat. Der Arzt untersucht die schmerzende Stelle am Rücken des Mannes mit seinen Händen.

Krankheitsbedingte Ursachen von Rückenschmerzen

Während viele Rückenschmerzen durch Lebensstil-Faktoren wie Stress oder schlechte Haltung verursacht werden, können auch konkrete medizinische Gründe für die Beschwerden vorliegen. Diese spezifischen Rückenschmerzen erfordern oft eine gezielte medizinische Diagnose und Behandlung, da sie Symptom einer ernsthaften Erkrankung sein können.

Bandscheibenvorfall
Der Bandscheibenvorfall ist eine der bekanntesten Ursachen für spezifische Rückenschmerzen. Dabei tritt Bandscheibengewebe aus und drückt auf Nerven, was starke Schmerzen verursacht, die oft in die Beine oder das Gesäß ausstrahlen.

Spinalkanalstenose
Vor allem bei älteren Menschen kann es zu einer Verengung des Wirbelkanals kommen. Dadurch werden die dort verlaufenden Nerven eingeschnürt. Heftige Rücken- und Beinschmerzen beim Laufen, Stehen oder Treppensteigen können die Folge sein.

Hexenschuss (Lumbago) und Ischias-Beschwerden
Ein Hexenschuss - eine plötzliche, scharfe Schmerzattacke - und Ischias-Beschwerden, verursacht durch Reizung oder Einklemmung des Ischias-Nervs, sind weitere häufige Gründe für Rückenschmerzen.

ISG-Syndrom bzw. ISG-Blockade
Eine Blockade oder Verschiebung des Iliosakralgelenks (ISG) äußert sich in tiefsitzenden, meist einseitigen Rückenschmerzen, die bis zum Oberschenkel oder Knie ausstrahlen können.

Entzündliche Erkrankungen
Rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder infektiöse Entzündungen der Wirbelsäule können ebenfalls zu Rückenschmerzen führen.

Arthrose und Spondylolisthese
Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule, bekannt als Arthrose, und das Wirbelgleiten (Spondylolisthese) aufgrund von Überbelastung oder Alterungs-Prozessen sind weitere Ursachen für Rückenschmerzen.

Skoliose
Skoliose ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, die meist während des Wachstums auftritt und Rückenschmerzen auslösen kann.

Scheuermann-Krankheit
Diese Wachstumsstörung bei Jugendlichen führt zu einem Rundrücken und kann starke Rückenschmerzen verursachen.

Osteoporose
Insbesondere bei Frauen kann Osteoporose zu schmerzhaften Wirbelbrüchen führen, da die Knochen schwächer und brüchiger werden.

Gynäkologische Ursachen
Erkrankungen wie Gebärmutter- und Eierstockentzündungen, Endometriose sowie hormonelle Störungen können bei Frauen Rückenschmerzen als Symptom auslösen.

Krebserkrankungen
In sehr seltenen Fällen können Tumore an der Wirbelsäule oder andere Krebserkrankungen starke Rückenschmerzen verursachen.

Borreliose und Meningitis
Infektionen wie Borreliose, die durch Zecken übertragen wird, oder Meningitis, eine Entzündung der Hirnhäute, können ebenfalls Rückenschmerzen verursachen.

Chronische Rückenschmerzen

Wenn Rückenprobleme länger als 12 Wochen andauern, spricht man von chronischen Rückenschmerzen. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, den Rücken während einer akuten Schmerzphase kurzzeitig zu entlasten. Schmerzlindernde, kühlende oder wärmende Behandlungen können dabei helfen, die Beschwerden zu lindern und einer falschen Schonhaltung entgegenzuwirken, die zu weiteren Verspannungen führen kann.

Symptome von Rückenschmerzen

Die Symptome von Rückenschmerzen können stark variieren. Sie reichen von mildem Ziehen bis hin zu starken Schmerzen, die die Beweglichkeit einschränken können. Häufig sind die Schmerzen im unteren Rückenbereich lokalisiert, können aber auch in andere Bereiche wie die Beine ausstrahlen.

Einige Menschen erleben stechende Schmerzen bei bestimmten Bewegungen, während andere konstante Schmerzen haben. Zusätzlich können Symptome wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Schwäche in den Beinen auftreten.

Wann zum Arzt bei Rückenschmerzen?

Rückenschmerzen sind oft unspezifischer Art und eher harmlos. Es gibt jedoch Alarmzeichen, die einen sofortigen Arztbesuch erforderlich machen:

  • Ausstrahlung der Schmerzen bis ins Bein
  • Schmerzhaftes Kribbeln
  • Gefühlsstörungen und Taubheitsgefühle
  • Lähmungserscheinungen
  • Verlust der Blasen- und Darmkontrolle

Solche Symptome können auf ernstere Grunderkrankungen hinweisen und sollten schnellstmöglich medizinisch abgeklärt werden.

Diagnoseverfahren bei Rückenschmerzen

Anamnese
Die Diagnose beginnt mit einer ausführlichen Anamnese. Der Arzt erkundigt sich nach der Krankengeschichte und aktuellen Symptomen:

  • Wann traten die Schmerzen erstmals auf?
  • Wo sind die Schmerzen lokalisiert und strahlen sie in andere Bereiche aus?
  • Wie stark und welcher Art sind die Schmerzen (dumpf, brennend, stechend)?
  • Verändert sich der Schmerz bei bestimmten Bewegungen, beim Husten oder beim Drehen des Kopfes?
  • Sind die Schmerzen konstant oder kommen und gehen sie?
  • Welche Faktoren verstärken oder lindern die Schmerzen?
  • Gibt es Anzeichen für eine Beeinträchtigung der Blasen- oder Darmfunktion?

Körperliche Untersuchung
Die körperliche Untersuchung umfasst die Beurteilung der Körperhaltung und der Beweglichkeit der Wirbelsäule:

  • Beobachtung von Wirbelsäule, Schultern und Beckenstellung
  • Suche nach Rötungen, Schwellungen oder anderen sichtbaren Anomalien
  • Überprüfung der Flexibilität und Bewegungsfreiheit
  • Untersuchung der Muskelkraft und -reaktion auf Druck, Beklopfen und Berührung

Bildgebende Verfahren
Wenn die bisherigen Untersuchungen keine klare Diagnose liefern oder der Verdacht auf spezifische Erkrankungen besteht, kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz:

  • Röntgen: Untersuchung der Knochenstrukturen in 2 Ebenen (frontal und seitlich)
  • Computertomografie (CT): Detaillierte Schnittbilder der Wirbelsäule, die dreidimensionale Darstellungen ermöglichen
  • Magnetresonanztomografie (MRT): Einsatz von Magnetfeldern zur Erstellung detaillierter Bilder der Wirbelsäule, Bandscheiben und des Rückenmarks-Kanals

Spezielle Verfahren
In speziellen Fällen können weitere diagnostische Verfahren erforderlich sein:

  • Myelografie: Röntgenuntersuchung des Rückenmarks-Kanals mit Kontrastmittel, um Verengungen oder Erkrankungen zu identifizieren
  • Ultraschall: Darstellung von Muskeln, Bändern und Sehnen; Erkennung von Gelenkergüssen oder Zysten
  • Blutuntersuchungen: Zum Beispiel bei Verdacht auf Borreliose
  • Liquordiagnostik: Untersuchung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit zur Abklärung von entzündlichen Erkrankungen oder Tumoren

Behandlung von Rückenschmerzen

Medikamentöse Therapie
Salben und Gele mit Inhaltsstoffen wie Ibuprofen sind weit verbreitet und wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie sind besonders effektiv in der Akutphase, um schnelle Besserung zu verschaffen. Die Schmerzgele sollten immer lokal angewendet werden. Das reduziert das Risiko von Nebenwirkungen, da der Wirkstoff direkt am betroffenen Bereich ansetzt und nicht systemisch im Blutkreislauf wirkt.

Natürliche Heilmittel haben oft den gleichen Effekt und belasten den Organismus weniger. Bewährte Naturheilmittel bei Rückenschmerzen sind Weidenextrakt, Kampfer, Rosmarin, Wacholder, Arnika, Brennessel, Chili bzw. Cayennepfeffer, Kurkuma oder Heublumen.

Eine frühzeitige Medikation kann sinnvoll sein, um die Bewegungsfähigkeit wiederherzustellen und den Heilungsprozess zu unterstützen. Schmerzmittel ermöglichen es den Betroffenen oft erst, aktiv an physiotherapeutischen Maßnahmen teilzunehmen und so den Therapieverlauf positiv zu beeinflussen. Für chronische Rückenschmerzen können stärkere Medikamente wie Opioide oder Antidepressiva in Betracht gezogen werden, allerdings immer in enger Absprache mit dem Arzt und erst, nachdem weniger starke Medikamente nicht gewirkt haben.

Wärmebehandlungen
Die Anwendung von Wärme ist eine bewährte Methode zur Linderung von Rückenschmerzen. Wärme hilft, die Muskeln zu entspannen und Verspannungen zu lösen. Moderne Wärme-Umschläge, die in Apotheken erhältlich sind, bieten langanhaltende Tiefenwärme und können bequem unter der Kleidung getragen werden. Diese Umschläge sind oft aus hautfreundlichem Material gefertigt und passen sich flexibel an den Körper an. Natürliche Präparate mit Arnika oder Capsaicin aus der Chilischote wärmen ebenfalls hervorragend, sollten aber vorsichtig dosiert werden.

Physikalische Therapie
Physiotherapie ist eine der effektivsten Methoden zur Behandlung von Rückenschmerzen. Durch gezielte Übungen wird die Rückenmuskulatur gestärkt und die Flexibilität verbessert. Ergänzend können Methoden wie Wärme- oder Kältetherapie zur Linderung von Schmerzen beitragen.

Massagen
Professionelle Massagen können ebenfalls zur Entspannung beitragen und helfen, Muskelverspannungen zu reduzieren. Sie sind besonders wirksam, wenn sie von erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden, und können Teil eines umfassenden Behandlungsplans sein.

Bewegung und Mobilisation
Im Gegensatz zu früheren Ansichten wird Bettruhe bei Rückenschmerzen heute nur noch selten empfohlen. Stattdessen ist es wichtig, möglichst schnell wieder mit der Mobilisation und dem Muskelaufbau zu beginnen. Unter Anleitung eines Physiotherapeuten können gezielte Übungen durchgeführt werden, die nicht nur die Rückenschmerzen lindern, sondern auch langfristig die Rückenmuskulatur stärken.

Alternative Behandlungen
Alternativmedizinische Ansätze wie Akupunktur oder Chiropraktik können bei einigen Patienten ebenfalls positive Ergebnisse liefern. Es ist jedoch wichtig, diese Therapien mit einem qualifizierten Facharzt zu besprechen.

Injektionstherapie (Infiltration)
Dieses Verfahren wird auch periradikuläre Schmerztherapie (PRT) genannt und kommt vor allem bei stark gereizten Nervenwurzeln zum Einsatz, z. B. durch Bandscheibenvorfall. Der Arzt spritzt einen Mix aus Entzündungshemmern wie Kortison und lokalen Betäubungsmitteln wie Lidocain direkt dorthin, wo der Schmerz entsteht.

Operation
Operationen am Rücken können erforderlich sein, wenn gravierende Nervenschäden oder Lähmungen vorliegen oder wenn die Blasen- und Darmfunktion stark gestört ist. Auch eine plötzliche Impotenz bei Männern kann eine Indikation für eine Rücken-OP sein. Man muss sich aber bewusst sein, dass nicht zwangsläufig nach der OP eine Besserung der Rückenschmerzen eintritt.

Langfristige Strategien zur Rückengesundheit

Rückenschule
Regelmäßige körperliche Aktivität und der Aufbau einer starken Rückenmuskulatur sind essenziell, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Der Besuch einer Rückenschule kann sehr hilfreich sein, da hier speziell auf rückenfreundliche Bewegungsabläufe und die richtige Körperhaltung im Alltag eingegangen wird. Zudem werden Strategien zum Stressabbau vermittelt, was ebenfalls dazu beitragen kann, zukünftige Rückenschmerzen zu vermeiden.

Gewichtskontrolle
Übergewicht ist ein bekannter Risikofaktor für Rückenschmerzen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind daher wichtige Aspekte der Prävention. Durch die Reduzierung von überschüssigem Gewicht wird die Belastung der Wirbelsäule verringert, was langfristig zur Rückengesundheit beiträgt.

Wichtigkeit des Muskeltrainings
Nach überstandenen Rückenschmerzen ist regelmäßiges Muskeltraining entscheidend, um erneuten Problemen vorzubeugen. Ein starker, flexibler Rücken kann den Alltagsbelastungen besser standhalten und das Wiederauftreten von Rückenschmerzen verhindern.

Rückenschmerzen wirksam behandeln und vorbeugen

Rückenschmerzen sind ein komplexes Thema, das eine individuelle Herangehensweise erfordert. Es ist wichtig, den Ursachen auf den Grund zu gehen, um die passende Behandlung zu finden. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Schmerzen sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Mit einer Kombination aus Bewegung, Massage, Wärme- und Schmerztherapie sowie gegebenenfalls alternativen Methoden können die meisten Rückenschmerzen effektiv behandelt werden. Ein aktiver Lebensstil mit gezieltem Training, gesunder Ernährung und ergonomischen Arbeitsbedingungen bietet die besten Voraussetzungen für die erfolgreiche Prävention von Rückenschmerzen. Schon kleine Maßnahmen wie Treppensteigen, kurze Spaziergänge, Dehnübungen und zeitweises Arbeiten im Stehen bewirken viel und lassen sich leicht in den Alltag integrieren. So können Sie schädlichen Stress reduzieren und Ihre Rückengesundheit positiv beeinflussen.

Häufige Fragen zu Rückenschmerzen

Was hilft am besten gegen Rückenschmerzen?

Bewegung, gezielte Dehnübungen und das Vermeiden von Fehlhaltungen sind die besten Verhaltensweisen, um Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen. Zum Beispiel kann es helfen, im Büro eine Weile im Stehen zu arbeiten und kurze Strecken im Alltag zu Fuß statt mit dem Auto zurückzulegen. Das Heben von schweren Gegenständen sollte vermieden werden.

Extreme Schonung oder gar Bettruhe wird heute aber nicht mehr empfohlen, denn dadurch werden Muskeln abgebaut und der Rücken geschwächt. Ein allmählicher, vorsichtiger Muskelaufbau mit gezieltem Krafttraining ist besser, sollte aber unter Anleitung eines Trainers oder Physiotherapeuten erfolgen.

Welcher Rückenschmerz bedeutet was?

Eine plötzliche, scharfe Schmerzattacke tritt meist nach einem sogenannten Hexenschuss auf. Der Hexenschuss wird oft durch eine alltägliche Bewegung ausgelöst, z. B. beim Sport, aber auch einfach beim Aufstehen, Aufrichten oder Anheben von Gegenständen. Ein sehr starker Schmerz, der in die Beine oder das Gesäß ausstrahlt, kann auf einen Bandscheibenvorfall hinweisen.

Dabei drückt ausgetretenes Bandscheibengewebe auf die Nerven des Rückenmarks. Ein Bandscheibenvorfall kann auch Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungen verursachen. Bei Frauen können Rückenschmerzen, die vom Bauch- und Lendenbereich ausgehen, ein Hinweis auf eine gynäkologische Erkrankung oder Hormonstörung sein.

Wie lange dauert es, bis Rückenschmerzen weggehen?

Plötzlich auftretende Rückenschmerzen wie bei einem Hexenschuss sollten nach 1 bis 2 Wochen wieder weg sein. Vermeiden Sie in dieser Zeit starke Belastungen, aber gönnen Sie sich nicht zu viel Bettruhe, sonst wird es noch schlimmer. Ist der Schmerz auch nach 4 Wochen noch nicht vorbei, sollten Sie zum Arzt gehen, am besten gleich zum Orthopäden.

Welches Organ kann Rückenschmerzen verursachen?

Viele Organe können Schmerzen im Rücken verursachen, wenn sie sich entzünden oder krankhaft vergrößert sind. Dazu zählen Zwerchfell, Herz, Milz, Speiseröhre, Magen, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm, Dickdarm, Leber/Gallenblase, Harnblase/Nieren und die Geschlechtsorgane. Wenn Bauchschmerzen, Unterleibs- und Rückenschmerzen gleichzeitig auftreten, müssen sie aber nicht zwangsläufig zusammenhängen. Lassen Sie das gegebenenfalls beim Hausarzt oder Orthopäden abklären.

Was verschlimmert Rückenschmerzen?

Bewegungsmangel, falsche Schonhaltungen, einseitiges Belasten und langes Sitzen können Rückenschmerzen verschlimmern. Ebenso schädlich sind zu starke Belastungen, zum Beispiel schweres Heben oder Sport im Übermaß. Wenn Sie Sport treiben, ist es wichtig, sich immer gut aufzuwärmen.
Oft ist auch ein ergonomisch schlecht eingestellter Arbeitsplatz der Grund, warum die Rückenbeschwerden nicht besser werden. Ein neuer Bürostuhl oder ein höhenverstellbarer Schreibtisch können Abhilfe schaffen.

Welche Position entlastet den unteren Rücken?

Bei akuten Schmerzen hat sich die sogenannte Stufenlagerung als Schnellhilfe bewährt: Legen Sie sich gerade auf den Rücken. Der Untergrund sollte stabil, aber nicht zu hart sein. Stützen Sie Ihren Nacken und Ihren Lendenbereich mit einem Kissen oder einer Rolle ab. Positionieren Sie nun Ihre Unterschenkel auf einer Ablage, sodass Unter- und Oberschenkel etwa einen 90-Grad-Winkel bilden. Als Ablage kann ein Stuhl, Sessel oder ein Stapel aus Kissen dienen. Bleiben Sie so 10 - 30 Minuten liegen, je nachdem, wie es sich gut für Sie anfühlt. Die Stufenlagerung anfangs mehrmals am Tag wiederholen und dann allmählich reduzieren.

Beim Schlafen sind die Embryonalstellung oder auch die Rückenlage am besten geeignet, um den unteren Rücken zu entlasten. Legen Sie die Beine dabei nicht hoch, sonst wird die Steißregion wieder belastet. Sanfte Dehnübungen im Stand oder Sitzen können ebenfalls helfen, zum Beispiel Armschwingen oder Rumpfbeugen. Vermeiden Sie dabei, ins Hohlkreuz zu kommen. Wenn Ihr Rücken sich zu instabil für Gymnastikübungen anfühlt, sprechen Sie lieber mit einem Arzt oder Physiotherapeuten über Ihre Möglichkeiten.

Welche Hausmittel helfen gegen Rückenschmerzen?

Neben Medikamenten wie Ibuprofen-haltigen Salben haben sich auch viele Hausmittel bei Rückenschmerzen bewährt. Sie sind eine schonende und kostengünstige Alternative zu pharmazeutischen Mitteln. Pflanzliche Wirkstoffe, die wärmend, entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken, sind zum Beispiel in Weidenextrakt, Kampfer, Rosmarin, Wacholder, Arnika, Brennnessel, Chili, Kurkuma oder den beliebten Heublumensäckchen zu finden. Tragen Sie die Stoffe als Salbe, Creme, Gel, Tinktur oder Öl auf bzw. kaufen Sie Wärmepflaster, die solche natürlichen Substanzen enthalten.

Manchen Betroffenen helfen auch Kirschkernkissen, die sich erwärmen und auf den Rücken legen lassen. Oder Sie greifen zur klassischen Wärmflasche oder Heizdecke. Bei allen Wärmebehandlungen ist immer darauf zu achten, dass es nicht zu heiß wird. Vor allem Präparate, die Capsaicin enthalten (zu finden in Chili bzw. Cayennepfeffer), sollten sparsam aufgetragen werden, sonst drohen Verbrennungen. Halten Sie sich auch bei Wärmepflastern immer an die Gebrauchsanweisung des Herstellers.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Beitragsstabilität
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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