Meine Nürnberger
Frau mittleren Alters steht vor blauem Auto

Angst vorm Autofahren:

Tipps für mehr Selbstvertrauen hinterm Steuer.

Die Amaxophobie, die Angst vorm Auto­fahren, ist recht weit verbreitet. Gerade nach einem Unfall fürchten sich viele Fahrer davor, sich wieder hinters Steuer zu setzen. Wir geben Tipps, wie Sie Ihr Selbstvertrauen nach einem Unfall stärken und Probleme beim Autofahren bewältigen.

Ängste nach einem Unfall

Panikattacken, feuchte Hände oder Herzrasen und extreme Nervosität - nach einem Autounfall haben viele Menschen Angst, wieder in eine gefährliche Lage zu geraten. Bereits ein kleiner Rempler auf dem Parkplatz kann die Angst vorm Autofahren schüren. Nicht immer muss ein Unfall der Auslöser sein. Bei einigen tritt die Fahrangst auch nach Gefahren­situationen oder aus Unsicherheit auf. Komplizierte Strecken, Auto­bahn­kreuze oder Baustellen lösen Stress und eine extreme Anspannung aus.

Frau sitzt lachend am Steuer eines Autos

Machen Sie sich klar, dass Angst in bestimmten Situationen durchaus normal ist. Ein unübersichtliches Überholmanöver oder das dichte Auffahren eines Lkw bei hoher Geschwindigkeit können leicht zu einem mulmigen Gefühl bei Fahrer und Beifahrer führen. Wird die Angst so stark, dass Sie sich nicht mehr ans Lenkrad setzen möchten und Auto fahren vermeiden, ist Handeln gefragt.

Nach einem Unfall sollten Sie nicht zu lange zögern. Denn haben Sie erst eine Vermeidungs­strategie entwickelt, ist es oftmals schwer, diesen Teufels­kreis zu durch­brechen. Besser ist es, sich Ihrer Angst vorm Auto­fahren direkt zu stellen und nicht abzuwarten. Wenn Sie umgehend mit einer Therapie oder einer Behandlung beginnen, haben Sie gute Chancen, wieder angstfrei und gern Auto zu fahren.

Was ist Amaxophobie?

Amaxophobie bezeichnet die Angst vorm Autofahren oder die Angst vor bestimmten Situationen beim Autofahren. Es geht nicht um eine konkrete Gefahr, sondern um eine unspezifische Angst vorm Fahren. Der Fahrzeuglenker oder Beifahrer empfindet das Fahren allgemein als Bedrohung und hat Angst vor einem schlimmen Unfall. Während des Fahrens kreisen die Gedanken ständig um bedrohliche oder gefährliche Situationen. Setzen Betroffene sich trotz ihrer Angst ans Steuer oder auf den Beifahrersitz, reagiert der Körper mit verschiedenen Symptomen.

Die Angst entsteht oft durch einen traumatischen Unfall. Manchmal kann aber bereits Kritik von Mitfahrern oder dem Fahrlehrer die Amaxophobie auslösen. Bei einem Fahranfänger sorgt ein überfürsorglicher Beifahrer unter Umständen dafür, dass Ängste entstehen. Wer mit einem Anfänger unterwegs ist, sollte daher Einfühlungs­vermögen zeigen und nicht allzu heftige Kritik üben.

Körpersymptome bei Amaxophobie

  • Feuchte Hände
  • Starker Herzschlag
  • Veränderte Atmung
  • Kribbelnde Arme oder Beine
  • Verändertes Sehempfinden
  • Verspannungen

Folgen der Amaxophobie

Wer nicht mehr mobil ist, büßt einen großen Teil der Lebensqualität ein. Was früher mit dem Wagen einfach und schnell zu erledigen war, wird durch das Vermeiden des Autofahrens oftmals zu einem echten Problem. Wird das Auto ständig gemieden, setzen die Betroffenen sich unter Umständen irgendwann gar nicht mehr hinters Steuer und das Selbstbewusstsein sinkt erheblich.

Interview mit einer Betroffenen

Die Teilnahme am Straßenverkehr ist selbstverständlich auch mit Risiken und Gefahren verbunden. Erlebnisse oder Unfälle, ob selbst erlebt oder aus dem persönlichen Umfeld, können Verkehrs­teil­nehmer jeden Alters traumati­sieren. In diesen Fällen ist es wichtig, die Quelle der Angst zu erkennen - nur so kann das Trauma verarbeitet und überwunden werden. Wir haben mit einer Betroffenen über ihre Angst gesprochen - und darüber, wie sie trotzdem den Führerschein bekam.

Wo liegt die Ursache Ihrer Angst vorm Autofahren?

"Mit 9 Jahren war ich als Fußgängerin Opfer eines schweren Autounfalls mit Fahrer­flucht. Danach entwickelte ich eine schwere Angst vor dem Verkehr, insbesondere vor Autos. Zunächst zeigte sich die Angst nur beim Überqueren von Straßen und als Mitfahrerin. Besonders intensiv wurde die Panik aber, als ich später begann, meinen Führer­schein zu machen."

Wie gingen/gehen Sie mit dieser Angst um?

"Als Fußgängerin plante ich meine Strecken so, dass ich möglichst selten die Straße überqueren musste. Wenn es sich nicht vermeiden ließ, dann überquerte ich ruhige Nebenstraßen anstatt Hauptstraßen mit viel Verkehr. Große Parkplätze mit vielen Autos betrat ich gar nicht. Als Mitfahrerin saß ich immer hinten, da ich dort den Verkehr nicht sehen konnte; vorne war die Angst zu überwältigend. Natürlich waren dies alles nur Vermeidungs­strategien, die nicht mehr halfen, als ich selbst zur Autofahrerin wurde."

Welche Schwierigkeiten bereitet Ihnen die Angst vorm Autofahren?

"Da ich heute meine Angst gut im Griff habe, sind nur noch wenige Schwierig­keiten vorhanden. Früher bekam ich regelmäßig Panik im Auto. Während der Fahrstunden ließ ich oft auch einfach vor Angst das Lenkrad los, um mir die Hände vor das Gesicht zu halten."

Wie haben Sie die Angst überwunden?

"Ich habe gleichzeitig mit meinen Fahrstunden eine Verhaltens­therapie begonnen. Dort bin ich den Ursachen meiner Angst auf die Spur gegangen und habe gelernt, mit dieser umzugehen. Außerdem hatte ich einen großartigen Fahrlehrer, der sehr viel Geduld mit mir hatte. So habe ich sehr lange für den Führerschein gebraucht, aber gleichzeitig auch meine Angst vor Autos in den Griff bekommen. Das Wichtigste, was ich gelernt habe, ist, dass ich beim Autofahren nicht panisch werde, sondern Ruhe bewahre."

Welche Tipps können Sie anderen Betroffenen geben?

"Ich würde jedem, der Angst vorm Autofahren hat, raten, eine Therapie in Erwägung zu ziehen. Es half mir ungemein, die Ursachen meiner Angst zu erkennen und in der Therapie zu betrachten. Außerdem sollten Betroffene eine Fahrschule aufsuchen. Ich habe meiner Fahrschule von Anfang an meine Angst mitgeteilt, sodass mir der Fahrlehrer zugeteilt wurde, der Erfahrung mit Angstschülern besaß. Er sagte mir auch, dass er einige Fahrschüler habe, die mit ihm sicheres und angstfreies Fahren üben, obwohl sie bereits den Führerschein haben. Es hilft ungemein, jemanden neben sich zu wissen, der im Notfall die Kontrolle über das Fahrzeug übernimmt!"

Stefanie J. ist 23 Jahre alt und lebt in Düsseldorf. Dort studiert sie momentan für ihren Master of Arts in Linguistik. Obwohl sie schon seit ihrem 10. Lebensjahr unter Angst vor Autos leidet, besitzt sie dank Therapie und vieler Fahrstunden seit mittlerweile 4 Jahren den Führerschein.

Tipps für mehr Selbst­vertrauen hinter dem Steuer

Veranstaltungen bei Fahrschulen

Mit Ihrer Amaxophobie sind Sie nicht allein. Schauen Sie sich einmal bei Fahrschulen vor Ort um. Oftmals gibt es hier besondere Veranstal­tungen und Angebote für Angstfahrer. Unter Umständen sind einige Fahrstunden bei einem kompetenten Fahrlehrer genau das, was Sie in Ihrer Situation brauchen, und Sie gewinnen mithilfe des Fahrlehrers Ihre Sicherheit zurück.

Gesprächskreise mit anderen Betroffenen

Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus. Bei einem Gesprächskreis für Angst­fahrer erkennen Sie, dass Amaxophobie nichts ist, wofür Sie sich schämen müssen. Hier erhalten Sie auch wertvolle Tipps und Ratschläge zum Bewältigen Ihrer Angst.

Therapie gegen die Angst

Während in leichteren Fällen der Austausch mit anderen Betroffenen bereits hilfreich sein kann, benötigen manche Angstfahrer Unterstützung durch einen Therapeuten. In Einzel­gesprächen begegnen Sie Ihrer Angst gemeinsam mit einem Fachmann bei einer Verhaltens­therapie.

Trainieren von bestimmten Situationen

Bei einigen Fahrern tritt die Angst nur in bestimmten Situationen auf. Sie meiden Autobahnen oder hohe Geschwindigkeiten. Begeben Sie sich mit einem verständnisvollen Beifahrer in diese Situationen und üben Sie gezielt. Wählen Sie für Ihre erste Trainingsfahrt eine ruhige Zeit mit wenig Verkehr und steigern Sie sich langsam. Wichtig ist, dass der Beifahrer Sie in Ihrem Vorhaben unterstützt und Ruhe bewahrt. Fahren Sie nicht überstürzt auf die Autobahn nach dem Motto "Augen zu und durch", sondern tasten Sie sich behutsam an Ihr Ziel heran.

Fahrsicherheitstraining absolvieren

Automobilclubs bieten spezielle Fahr­sicherheits­trainings an. Haben Sie Angst, bei nassem oder winterlichem Wetter einen Wagen zu lenken, gewinnen Sie bei einem solchen Training Sicherheit für derartige Situationen.

Automatik macht das Fahren leichter

Unsichere Fahrer kommen häufig mit einem Automatikgetriebe besser zurecht als mit einem Schaltwagen. Ein Automatikgetriebe erleichtert die Konzentration - ums Schalten müssen Sie sich schon mal nicht kümmern.

Welche Strategie in Ihrer Situation passend ist, entscheiden Sie selbst. Während der Austausch mit Leidensgenossen bei einigen ausreicht, ist bei anderen Angstfahrern ein längeres Training mit einem erfahrenen Therapeuten sinnvoll. Besonders ideal sind Fahrschulen, die mit einem kompetenten Therapeuten zusammen­arbeiten oder speziell geschulte Fahrlehrer beschäftigen. Durch die Hilfe von Fachleuten verlieren Sie Ihre Angst vorm Autofahren und setzen sich wieder gern hinters Steuer.

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