Das Wichtigste in Kürze
- Zum Aufstocken Ihrer Rente gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Welche Sie wählen (können), hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
- Möglichkeiten sind: Grundsicherung, freiwillige Rentenbeiträge, Hinzuverdienst durch Arbeit und private Rentenversicherung abschließen.
Welche Möglichkeiten gibt es, die Rente aufzustocken?
Mittlerweile ist jedem klar, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, um im Alter gut leben zu können. Daher braucht es Möglichkeiten, um die Rente aufzustocken.
Hierfür gibt es unterschiedliche Lösungen. Welche davon für Sie infrage kommen, hängt von Faktoren wie Ihrem Einkommen, Ihrer Lebenssituation und Ihrer Gesundheit ab. Die Rente aufstocken können Sie beispielsweise mit:
- Grundsicherung
- Freiwilligen Rentenbeiträgen
- Zusätzlichem Einkommen
- Privaten Rentenversicherungen
Rente aufstocken mit Grundsicherung
Die Grundsicherung ist eine Sozialhilfe vom Staat. Sie erhalten diese, wenn Ihr Einkommen im Alter nicht ausreicht. Dafür müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
Um die Grundsicherung zu erhalten, müssen Sie das festgelegte Renteneintrittsalter erreicht haben. Zudem sollte Ihr Einkommen, also z. B. Ihre Rente, so gering sein, dass Sie Ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können. Dabei wird auch das Einkommen Ihres Ehe- bzw. Lebenspartners eingerechnet.
Laut der Deutschen Rentenversicherung sollten Sie bei einem Einkommen, das unter 924 EUR liegt, prüfen, ob Sie Anspruch auf Grundsicherung haben.
Auf das Einkommen Ihrer Kinder oder Eltern wird dabei nur zurückgegriffen, wenn es über 100.000 EUR im Jahr liegt.
Weitere Informationen zur Grundsicherung finden Sie bei der Deutschen Rentenversicherung.
Rente aufstocken anhand freiwilliger Rentenbeiträge
Wenn Sie früher in Rente gehen möchten, müssen Sie in der Regel Abschläge bei der Gesetzlichen Rentenversicherung in Kauf nehmen.
Für alle, die nach 1963 geboren wurden, liegt das Renteneintrittsalter bei 67 Jahren. Wollen Sie nun bereits mit 63 Jahren in Rente, geht das nicht ohne Abzüge. Für jeden Monat, den Sie früher in Rente gehen, sind das 0,3 %.
Sollten Sie jetzt aber zum einen früher in Rente gehen und zum anderen keine Verluste bei Ihrer gesetzlichen Rente hinnehmen wollen, können Sie durch freiwillige Rentenbeiträge die Verluste ausgleichen. Diese freiwilligen Rentenbeiträge leisten Sie zusätzlich zu den Beiträgen, die Sie ohnehin schon einzahlen.
Hierfür müssen Sie der Gesetzlichen Rentenversicherung mitteilen, wann Sie vorab in Rente gehen möchten. Sie teilt Ihnen im Gegenzug mit, welche Summe Sie zusätzlich einzahlen müssen, um Ihre Rente trotzdem abschlagsfrei zu erhalten.
Sollten Sie sich anschließend dafür entscheiden, doch noch weiterzuarbeiten und nicht früher in Rente zu gehen, wirkt sich das ebenfalls positiv auf die Rendite Ihrer Rente aus. Dann kommt monatlich sogar mehr als ursprünglich errechnet bei Ihnen an. Dadurch, dass Sie nämlich weiter eingezahlt und zusätzlich noch die Ausgleichszahlung geleistet haben, ist mehr Geld vorhanden, das für Sie gearbeitet hat.
Rente aufstocken mit einem Job
Das Renteneintrittsalter liegt bei 67 Jahren. Sie müssen aber nicht zwangsläufig aufhören zu arbeiten, sobald Sie dieses Alter erreicht haben. Sie können entweder Ihr Renteneintrittsalter nach hinten verschieben und einfach weiterarbeiten. Dadurch zahlen Sie weiter in die Rentenkasse ein und Ihre Rente erhöht sich mit jedem Monat, den Sie zusätzlich arbeiten.
Oder Sie können in Rente gehen und nebenbei noch arbeiten. Es gibt keine Hinzuverdienstgrenze. Das heißt, Sie können so viel verdienen, wie Sie möchten und weiterhin in die Rentenkasse einzahlen. So stocken Sie Ihre Rente sowohl mit Ihrem zusätzlichen Gehalt als auch mit den Einzahlungen in die Rentenkasse auf.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, nur "halb" in Rente zu gehen. Dabei gehen Sie früher in Rente, nehmen aber lediglich 50 % Ihrer Rentenzahlung in Anspruch. Zusätzlich arbeiten Sie weiter in Teilzeit. Mit jedem Jahr, in dem Sie nur 50 % Ihrer Rente in Anspruch nehmen und weiter in die Rentenkasse einzahlen, verringern sich die Abschläge für Ihren frühzeitigen Renteneintritt um 3,6 %.
Rente aufstocken mit privater Rentenversicherung
Ein mittlerweile üblicher Weg, die gesetzliche Rente aufzustocken, ist es, in eine private Rentenversicherung zu investieren. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:
- Die klassische private Altersvorsorge
- Die fondsgebundene private Altersvorsorge
- Die Riester-Rente
- Die Rürup-Rente
- Die betriebliche Altersvorsorge
Mehr zu diesen Formen der Altersvorsorge könne Sie auch in unserem Ratgeber Welche privaten Rentenversicherungen gibt es? nachlesen.
Methode zum Aufstocken hängt von Ihrer Lebenssituation ab
Die Art und Weise, wie Sie Ihre Rente aufstocken können, hängt davon ab, wie viel Sie derzeit verdienen und wie hoch Ihre gesetzliche Rente letztendlich ausfallen wird. Sollte die Rente nicht ausreichen, um Ihre Lebenshaltungskosten zu bestreiten, müssen Sie eventuell Grundsicherung beantragen.
Sofern Sie gesund sind, können Sie auch länger arbeiten oder beispielsweise zusätzlich zur Rente einen Minijob annehmen.
Wenn Sie etwas mehr Spielraum haben und sogar über einen früheren Renteneintritt nachdenken, dann sind vielleicht freiwillige Rentenbeiträge eine Methode zum Aufstocken Ihrer Rente. Sofern Sie noch keine private Rentenversicherung abgeschlossen haben, sollten Sie sich außerdem unbedingt hierzu näher informieren.