Das Wichtigste in Kürze
- Anhand des großen Blutbilds können Sie Ihren Gesundheitszustand checken.
- Dafür werden kleines Blutbild und Differentialblutbild miteinander kombiniert.
- Ab Ihrem 35. Lebensjahr zahlt die Krankenkasse im Rahmen Ihrer Vorsorgeuntersuchung mindestens alle 3 Jahre diese Untersuchung.
Warum macht man ein großes Blutbild und was ist das genau?
Das große Blutbild machen Sie in der Regel, um Aufschluss über Ihren Gesundheitszustand zu erhalten. Wenn Sie abklären möchten, ob bei Ihnen ein chronischer Infekt, ein Nährstoff- oder Vitaminmangel vorliegt, dann hilft hier ebenfalls das große Blutbild weiter.
Großes Blutbild versus kleines Blutbild
Die Durchführung des kleinen Blutbilds kommt ebenfalls häufig vor. Es handelt sich um eine Routineuntersuchung, anhand derer Ihr Arzt feststellen kann, ob z. B. Entzündungen, Blutarmut (Anämie), Infektionen oder ein Tumor vorliegen. Dafür werden rote und weiße Blutkörperchen untersucht sowie die Anteile der Zellen und des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Weitere Werte und was sie bedeuten, finden Sie im nachfolgenden Punkt "Welche Werte werden im großen Blutbild gemessen und was bedeuten sie?".
Das große Blutbild beinhaltet die Werte des kleinen Blutbilds. Zusätzlich wird aber noch ein Differentialblutbild erstellt. Hierbei werden die weißen Blutkörperchen genauer untersucht und geben vor allem Aufschluss über Blutkrankheiten.
Welche Werte werden im großen Blutbild gemessen und was bedeuten sie?
Wie bereits erwähnt ist das große Blutbild eine Kombination aus kleinem Blutbild und Differentialblutbild. Hier betrachten wir die Werte im Einzelnen.
Die Werte im kleinen Blutbild
- Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
Zu niedrige Werte können ein Hinweis auf Blutarmut (Anämie) sein. Zu hohe Werte können auf eine hormonelle Störung, Sauerstoffmangel, Leukämie oder einen Nierentumor hinweisen. - Roter Blutfarbstoff (Hämoglobin)
Haben Sie hier zu hohe Werte, spricht das beispielsweise dafür, dass Sie Raucher sind oder die Sauerstoffversorgung im Blut nicht ideal gewährleistet ist. Zu niedrige Werte können ein Hinweis auf eine Blutarmut (Anämie), eine Nierenerkrankung oder eine Magen-Darm-Erkrankung sein. - Anteile der Zellen im Blut (Hämatokrit)
Zu niedrige Werte deuten hier ebenfalls auf eine Anämie hin, während zu hohe Werte einen Hinweis darauf geben, ob Sie Raucher sind oder ein Sauerstoffmangel im Blut besteht. - Weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
Sind die Werte zu niedrig, kann das auf Vitamin-B12-Mangel, auf einen Immundefekt, auf Schäden am Knochenmark oder auf eine Virusinfektion hindeuten. Bei zu hohen Werten sind Leukämie, eine Autoimmunerkrankung oder Infekte (akut bzw. chronisch), die durch Bakterien oder Pilze verursacht wurden, im Rahmen des Möglichen. - Blutplättchen (Thrombozyten)
Die Thrombozyten sorgen für eine ideale Blutgerinnung. Niedrige Werte können auf Leukämie, Schäden am Knochenmark, Milzüberfunktion oder eine Autoimmunerkrankung hindeuten. Sind die Werte sehr hoch, kann das ein Hinweis auf Tumore, Anämie, Entzündungen oder bestimmte Krebsarten sein. - Mittleres Erythrozyten-Einzelvolumen (MCV), Hämoglobingehalt (MCH) und Hämoglobinkonzentration (MCHC)
Niedrige Werte lassen auf einen Eisen- oder Vitamin-B6-Mangel schließen. Zu hohe Werte können beispielsweise aufgrund eines Vitamin-B12- oder Folsäure-Mangels entstehen.
Die Werte im Differentialblutbild
- Granulozyten
eosinophile : Niedrige Werte können beispielsweise Stress, Cushing-Syndrom und Schäden am Knochenmark zur Ursache haben. Sind die Werte zu hoch, sind u. a. meist Allergien, Infekte, Autoimmunerkrankungen oder Leukämie der Auslöser.
basophile : Hier sind niedrige Werte z. B. auf eine Infektion oder eine allergische Reaktion der Haut zurückzuführen. Zu hohe Werte können ein Indikator für Allergien, aber auch Leukämie sein.
neutrophile : Sind die Werte sehr niedrig, kann das auf einen Immundefekt, auf Leukämie, Schäden am Knochenmark oder auf eine Virusinfektion hindeuten. Zu hohe Werte weisen u. a. auf Leukämie, Stress, Entzündung oder Cushing-Syndrom hin. - Monozyten
Zu hohe Werte deuten auf Knochenmarkschäden oder Immunerkrankungen. Zu niedrige Werte können ein Indikator für Leukämie, schwerwiegende Infektionen oder chronische Entzündungen sein. - Lymphozyten
Sind die Werte zu niedrig, kann dies z. B. auf Immundefekte, Schäden am Knochenmark oder das Cushing-Syndrom hinweisen. Bei zu hohen Werten geht man u. a. von Leukämie, Virusinfekten oder bakteriellen Infekten aus.
Was kostet das große Blutbild?
Das große Blutbild können Sie im Rahmen der routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung ab dem 35. Lebensjahr machen lassen. Dabei werden die Kosten von Ihrer Krankenkasse übernommen.
Ab diesem Zeitpunkt wird ein großes Blutbild alle 3 Jahre empfohlen. Wenn aufgrund von bestimmten Symptomen oder Erkrankungen das Blutbild schon früher notwendig ist, werden die Kosten ebenfalls von der Krankenkasse übernommen.

Sollten Sie ohne bestimmten Anlass ein großes Blutbild machen wollen, einfach um Ihren allgemeinen Gesundheitszustand abzuklären, dann müssen die Kosten von Ihnen selbst getragen werden. In der Regel sind das 100 EUR, die hier fällig werden. Wenn Sie eine ambulante Zusatzversicherung haben, dann übernimmt diese normalerweise die Kosten (im Rahmen der vertraglichen Vereinbarung). So ist es beispielsweise auch beim Budgettarif der NÜRNBERGER Versicherung.
Wer macht das große Blutbild und was sollten Sie beachten?
Das große Blutbild wird in der Regel von Ihrem Hausarzt veranlasst. Dieser nimmt Ihnen das Blut ab und schickt es an ein Labor, das Ihr Blut untersucht.
Bevor Sie zur Blutabnahme gehen, sollten Sie relativ nüchtern sein. Das bedeutet, dass Sie vorher Wasser, ungesüßten Tee oder schwarzen Kaffee ohne Zucker trinken dürfen. Sie dürfen aber nichts essen oder zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen, denn das kann das Ergebnis verfälschen.
Meistens wird die Blutabnahme gleich morgens durchgeführt, sodass Sie nicht zu lange hungern müssen.
Wertvolle Hinweise dank großem Blutbild
Das große Blutbild liefert Ihnen wertvolle Erkenntnisse rund um Ihre Gesundheit. Daher sollten Sie es ab dem 35. Lebensjahr regelmäßig machen lassen. Das ist aber auch im Rahmen der routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung so vorgesehen. Die Kosten werden dabei in der Regel von Ihrer Krankenkasse übernommen. Liegen Symptome bzw. bestimmte Krankheitsbilder vor und ein großes Blutbild ist notwendig, wird das ebenfalls von der Krankenkasse bezahlt. Wenn Sie selbst Ihren allgemeinen Gesundheitszustand überprüfen möchten, ohne dass einer der oben genannten Anlässe besteht, müssen Sie die Kosten selbst tragen. Im Idealfall haben Sie eine ambulante Zusatzversicherung, wie z. B. den Budgettarif der NÜRNBERGER Versicherung.