Das Wichtigste in Kürze
- Heftige Unwetter nehmen auch in Deutschland zu. Schäden, die dadurch entstehen, können mit einer Elementarschadenversicherung abgesichert werden.
- Auf Hilfe vom Staat sollten Sie sich nicht verlassen.
- Einen entstandenen Elementarschaden sollten Sie so gut wie möglich dokumentieren.
Elementarschäden treten immer häufiger auf
Durch den Klimawandel wüten auch in Deutschland immer häufiger Unwetter mit Starkregen und Überschwemmungen. Vor den finanziellen Folgen schützt eine Elementarversicherung, auch Elementarschadenversicherung genannt.
Elementarschäden verursachen besonders hohe Schadensummen. Wie aus der Bilanz des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht, führten Naturgewalten im Jahr 2022 zu einer Schadenbilanz von insgesamt knapp 4,3 Mrd. EUR.
Elementarversicherung greift bei Naturkatastrophen
Gegen die finanziellen Folgen durch Schäden an Immobilie und Hausrat durch immer häufiger und heftiger auftretende Naturgewalten wie Überschwemmungen, Hochwasser, Schneedruck, Erdrutsch und Erdsenkung schützt Sie nur die Elementarschadenversicherung.
Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Absicherung im Rahmen der Wohn- und Hausratversicherung. Sie deckt zudem Naturkatastrophen wie Lawinen, Erdbeben und auch Vulkanausbrüche ab und kann Sie finanziell bei Aufräum- und Wiederherstellungsarbeiten unterstützen.

Übrigens: 3 von 4 aller Schadensfälle, die von der Wohngebäudeversicherung abgedeckt werden, sind mittlerweile wetterbedingt - und das auch in Gebieten, die früher kaum von schweren Unwettern betroffen waren. Dennoch wird das Risiko immer noch unterschätzt. Derzeit liegt die Elementarabdeckung in Deutschland bei 40 Prozent aller Haushalte.
So schätzen Sie Elementargefahren richtig ein
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat ein System entwickelt mit dessen Hilfe Versicherer die Beitragshöhe der Elementarschadenversicherung kalkulieren können. Es nennt sich Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen kurz ZÜRS. Je höher die ZÜRS-Zone Ihres Wohnortes, desto höher dann auch die Kosten für Ihre Versicherung.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Ratgeber ZÜRS-Zonen.
Wann hilft der Staat bei Naturkatastrophen?
Als Immobilienbesitzer sollten Sie sich im Falle von Naturkatastrophen nicht auf den Staat verlassen.
Werden Sie selbst aktiv!
Sie besitzen als Versicherungsnehmer eine Schadenminderungspflicht. Sie müssen also dafür sorgen, dass ein Schaden so gering wie möglich ausfällt. Andernfalls kann der Versicherer im Härtefall auch Leistungen kürzen.
Was tun, wenn ein Schaden entstanden ist?
Ist der Ernstfall eingetreten, sollten Sie die Schäden ausführlich dokumentieren. Wir haben für Sie eine Liste der wichtigsten Verhaltensregeln für den Schadenfall zusammengestellt.
Checkliste für den Schadenfall:
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Sorgen Sie vor
Bewahren Sie bei teuren Anschaffungen oder Handwerkerarbeiten in und am Haus die Rechnungen auf - am besten gesammelt in einem sicher gelagerten Aktenordner oder digital auf einem Speichermedium. Dies erleichtert später die Dokumentation der Schäden.
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Listen Sie die entstandenen Schäden detailliert auf
Dokumentieren Sie die Schäden sowie Ihre eigenen Bemühungen zur Schadenminderung ausführlich mit Fotos und Videos. Eine lückenlose Dokumentation hilft bei der schnellen Bearbeitung Ihres Falls. Hier kann es hilfreich sein, vor einem angekündigten Unwetter Handy und Fotoapparat aufzuladen, sollte der Strom ausfallen.
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Bestellen Sie nicht selbst einen Gutachter, um die Schäden zu verifizieren
Der Versicherer trägt die Kosten nur für Sachverständige, die er selbst beauftragt hat.
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Suchen Sie Zeugen
Lassen Sie größere Schäden, beispielsweise am Dach, von einer 3. Person bezeugen.
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Werfen Sie keine Gegenstände weg
Werfen Sie keine Gegenstände weg, die Sie in der Elementarversicherung geltend machen wollen. Womöglich will die Versicherung den Schaden später noch inspizieren.
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Informieren Sie unverzüglich Ihren Versicherer
Informieren Sie unverzüglich den Versicherer, um Reparaturen und Aufräumarbeiten mit ihm abzustimmen. Beauftragen Sie vorher keine Handwerker. Am besten melden Sie den Schaden zunächst telefonisch und dann auch schriftlich.
Die Elementarversicherung schützt Ihr Heim
Der Klimawandel sorgt auch in Deutschland für immer mehr und immer heftigere Unwetter. Monsunartiger Starkregen kann binnen kurzer Zeit ganze Innenstädte unter Wasser setzen und das oft ohne Vorwarnung. Eine Naturkatastrophe verursacht schnell schwerwiegende finanzielle Schäden an Haus und Hausrat.
Schützen Sie sich und Ihr Heim zusätzlich zur Wohngebäudeversicherung mit einer Elementarversicherung. Somit sind Sie nicht nur gegen Sturm und Hagel, sondern auch gegen die finanziellen Folgen von Starkregen, Hochwasser und Lawinen gewappnet.