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Eine genervte Mutter ermahnt ihre Tochter, die auf der Couch herumspringt

ADHS - das Aufmerksamkeits­defizit­syndrom.

Von der Diagnose bis zur Alltagsbewältigung.

Das Wichtigste in Kürze

  • ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) zeigt sich durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität
  • Diagnose erfolgt durch Fachärzte mithilfe von Verhaltensbeobachtungen und Befragungen
  • Behandlungsoptionen umfassen Verhaltenstherapie, Medikamente und Unterstützung durch Eltern und Schulen
  • ADHS betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene, wobei sich die Symptome unterschiedlich äußern können

Mit dem Aufmerksamkeits­defizit­syndrom leben

ADHS, das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, ist mehr als nur eine Herausforderung für Betroffene und ihre Familien - es ist eine Lebensrealität, die besondere Aufmerksamkeit und Verständnis erfordert. In unserem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über die Symptome, die Diagnose und den Alltag mit ADHS. Wir möchten Sie nicht nur informieren, sondern auch praktische Tipps an die Hand geben, wie Sie oder Ihre Liebsten mit ADHS ein erfülltes Leben führen können.

Was ist ADHS?

ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und gehört zu den häufigsten neurobehavioralen Störungen, die bereits im Kindesalter diagnostiziert werden können. Diese Störung zeigt sich oft durch eine Kombination von Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität. Stellen Sie sich vor, ein Kind sitzt im Klassenzimmer und hat Schwierigkeiten, dem Unterricht zu folgen, weil es sich ständig ablenken lässt - das ist ein typisches Bild von ADHS. Es ist wichtig zu betonen, dass ADHS nicht einfach "schlechtes Verhalten" ist; es handelt sich um eine komplexe neurologische Störung, die das Leben der Betroffenen stark beeinflussen kann.

Symptome und Anzeichen von ADHS

Das Erkennen von ADHS kann eine Herausforderung sein, da viele der Symptome mit normalem kindlichen Verhalten verwechselt werden können. Zu den deutlichsten Anzeichen gehören:

  • Unaufmerksamkeit: Schwierigkeiten, bei Aufgaben oder spielerischen Aktivitäten bei der Sache zu bleiben.
  • Hyperaktivität: Ständiges Bewegen, nicht stillsitzen können, häufiges Herumlaufen oder Klettern in unpassenden Situationen.
  • Impulsivität: Vorschnelles Handeln, ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken, häufige Unterbrechungen und Schwierigkeiten, abzuwarten.

Diese Symptome müssen in mehreren Lebensbereichen auftreten und signifikant die soziale, schulische oder berufliche Funktion beeinträchtigen, um als ADHS diagnostiziert zu werden.

Ein Kind versucht sich auf die Hausaufgaben zu konzentrieren, während die Mutter neben ihm steht

Diagnose von ADHS

Die Diagnose von ADHS erfolgt üblicherweise durch eine Kombination aus medizinischer Untersuchung, Verhaltensbewertungen und in manchen Fällen neurologischen Tests. Fachleute, die ADHS diagnostizieren können, sind Psychologen, Psychiater und spezialisierte Kinderärzte. Ein wichtiger erster Schritt ist das Gespräch mit einem Facharzt, der Erfahrung mit ADHS hat, falls Sie oder eine nahestehende Person Symptome zeigen.

Bei der Diagnose wird oft ein detaillierter Fragebogen verwendet, um das Verhalten des Betroffenen über einen bestimmten Zeitraum zu beobachten. Auch Berichte von Lehrern und Eltern sind relevant. Durch diese verschiedenen Perspektiven kann ein umfassendes Bild entstehen, das die Grundlage für eine fundierte Diagnose bildet.

Den Alltag mit ADHS strukturieren und erleichtern

Die Diagnose ADHS bedeutet oft, dass Betroffene und ihre Familien sich auf ein Leben voller Herausforderungen einstellen müssen. Doch es gibt viele bewährte Strategien, um den Alltag zu meistern und die Lebensqualität zu steigern:

  • Feste Routinen schaffen:
    Ein strukturierter Tagesablauf gibt Sicherheit und Orientierung. Das Festlegen bestimmter Zeiten für Aufgaben und Aktivitäten hilft, die Übersicht zu behalten. Nutzen Sie Kalender, To-do-Listen oder digitale Erinnerungs-Apps, um wichtige Termine und Aufgaben nicht zu vergessen.
  • Konzentrationshilfen verwenden:
    Ein ruhiger, ablenkungsfreier Arbeitsplatz ist entscheidend für Menschen mit ADHS. Geräuschunterdrückende Kopfhörer, Timer (z. B. die Pomodoro-Technik = 4 x 25 Minuten arbeiten mit jeweils 5 Minuten Pause dazwischen) oder klare Zeitfenster für bestimmte Aufgaben helfen, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Es kann auch hilfreich sein, größere Aufgaben in kleinere, leicht erreichbare Schritte zu unterteilen.
  • Regelmäßige Bewegung einbauen:
    Körperliche Aktivität ist nicht nur für die allgemeine Gesundheit wichtig, sondern trägt auch dazu bei, überschüssige Energie abzubauen und die Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Planen Sie regelmäßige Bewegungseinheiten ein, sei es durch Sport, Spaziergänge oder auch spielerische Aktivitäten.
  • Pausen und Entspannung integrieren:
    ADHS-Betroffene neigen dazu, schnell überfordert zu sein. Regelmäßige Pausen sind daher essenziell, um das Gehirn zwischendurch "durchatmen" zu lassen. Entspannungsübungen, Meditation oder einfach kurze Atempausen können helfen, Stress abzubauen und den Fokus wiederzufinden.
  • Kreativität und Stärken fördern:
    Menschen mit ADHS verfügen oft über besondere Stärken, die sie in kreativen oder dynamischen Umgebungen besonders gut nutzen können. Indem man diese Talente gezielt fördert, können sie ihre Fähigkeiten in der Schule oder im Beruf einsetzen und positive Erlebnisse schaffen.
  • Unterstützung suchen:
    Es ist wichtig, dass Betroffene und Angehörige nicht allein mit den Herausforderungen umgehen. Der Austausch mit Therapeuten, Selbsthilfegruppen oder speziellen ADHS-Coaches kann helfen, den Alltag besser zu strukturieren und individuelle Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

ADHS - Behandlung und Therapieoptionen

Die Behandlung von ADHS ist so vielfältig wie die Symptome selbst. Es gibt keine "One-size-fits-all"-Lösung, aber eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen kann oft die besten Ergebnisse erzielen. Hier sind einige gängige Therapieoptionen:

  • Verhaltenstherapie: Diese Form der Therapie hilft Betroffenen, ihre Verhaltensweisen zu verstehen und zu ändern. Therapeuten arbeiten eng mit den Betroffenen zusammen, um Strategien zu entwickeln, die das Verhalten in sozialen, schulischen und beruflichen Situationen verbessern.
  • Medikamentöse Behandlung: In vielen Fällen werden Medikamente verschrieben, um die Symptome von ADHS zu lindern. Stimulanzien wie Methylphenidat (Ritalin) oder Amphetamin sind häufige Optionen. Diese Medikamente können helfen, die Konzentration zu verbessern und impulsives Verhalten zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig, die Medikation regelmäßig mit einem Arzt zu besprechen, um die richtige Dosierung zu finden und mögliche Nebenwirkungen im Auge zu behalten.
  • Elterntraining: Für Eltern von Kindern mit ADHS kann ein spezielles Training hilfreich sein, um effektive Erziehungsstrategien zu erlernen. Hierbei geht es darum, positive Verhaltensweisen zu fördern und negative zu minimieren. Ein besseres Verständnis von ADHS kann Eltern helfen, ihre Kinder besser zu unterstützen.
  • Schulische Unterstützung: Manche Schulen bieten spezielle Programme oder Unterstützung für Kinder mit ADHS an. Dazu gehören individuelle Lernpläne, spezielle Unterrichtsmethoden und gegebenenfalls eine enge Zusammenarbeit mit Lehrern und Schulpsychologen.

Häufige Fragen zum Aufmerksamkeits­defizit­syndrom

Was passiert, wenn ADHS nicht behandelt wird?

Unbehandelt kann ADHS zu ernsthaften Schwierigkeiten in Schule, Beruf und sozialen Beziehungen führen. Oft sind Betroffene von niedrigem Selbstwertgefühl und weiteren psychischen Problemen betroffen.

Was sind die Ursachen von ADHS?

Die genauen Ursachen von ADHS sind bisher nicht vollständig geklärt, doch es gibt Hinweise darauf, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Genetische Veranlagungen stehen im Mittelpunkt der Forschung - wenn in der Familie bereits Fälle von ADHS aufgetreten sind, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch weitere Familienmitglieder betroffen sein könnten.

Zusätzlich werden auch neurobiologische Aspekte untersucht. Studien zeigen, dass bei Menschen mit ADHS bestimmte Gehirnregionen anders arbeiten, insbesondere jene, die für die Steuerung von Aufmerksamkeit und Impulsen verantwortlich sind. Auch die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin spielen eine Rolle.

Umweltfaktoren, wie eine Exposition gegenüber Nikotin oder Alkohol während der Schwangerschaft, können ebenfalls das Risiko erhöhen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass ADHS nicht allein durch Erziehungsstil oder äußere Umstände verursacht wird - es handelt sich um eine komplexe neurologische Störung.

Wie unterscheidet sich ADHS bei Kindern und Erwachsenen?

Bei Kindern zeigt sich ADHS häufig durch auffälliges Verhalten, während Erwachsene oft mehr Schwierigkeiten mit der Selbstorganisation und Impulsivität haben. Bei Erwachsenen können die Symptome auch in Form von innerer Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten auftreten.

Was ist der Unterschied zwischen ADHS und ADS?

Der Hauptunterschied liegt in der Hyperaktivität. ADHS umfasst sowohl Unaufmerksamkeit als auch Hyperaktivität, während ADS vor allem durch Unaufmerksamkeit gekennzeichnet ist, ohne die hyperaktiven Symptome.

Mit ADHS das Leben gestalten

ADHS ist eine vielschichtige Störung, die große Herausforderungen mit sich bringt. Ein umfassendes Verständnis für die Symptome, die Diagnose und die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten kann helfen, das Leben von Betroffenen zu verbessern. Es gibt Wege, mit ADHS umzugehen und die Lebensqualität zu steigern.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Verzicht auf abstrakte Verweisung
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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