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Mensch hält sich mit Hand an den Fuß sitzend auf einer blauen Couch - Nahaufnahme

Chronische Polyarthritis: Ursachen, Symptome und Therapie.

Wie Sie die Krankheit erkennen, behandeln und Ihren Alltag meistern können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Chronische Polyarthritis ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung, die mehrere Gelenke gleichzeitig betrifft. Ohne Behandlung kann sie zu dauerhaften Gelenkschäden führen.
  • Typische Symptome sind Gelenkschmerzen, Schwellungen und Morgensteifigkeit, insbesondere an Finger- und Zehengelenken. Weitere Anzeichen sind Müdigkeit und Fieber.
  • Mit einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung lassen sich der Krankheitsverlauf verlangsamen und die Lebensqualität verbessern.

Quälen Sie wiederkehrende Gelenkschmerzen und eine unangenehme Morgensteifigkeit? Das könnten Anzeichen für eine chronische Polyarthritis sein - eine entzündliche Gelenkerkrankung, die mehrere Gelenke gleichzeitig betrifft und ohne rechtzeitige Behandlung zu dauerhaften Schäden führen kann. Typische Polyarthritis-Symptome, wie geschwollene oder schmerzende Finger- und Zehengelenke, sollten Sie nicht ignorieren.

Die gute Nachricht: Moderne Therapien können die Krankheit verlangsamen und die Lebensqualität deutlich verbessern. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie die Krankheit frühzeitig erkennen, welche Ursachen dahinterstecken und welche Behandlungsmöglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen.

Was ist chronische Polyarthritis?

Chronische Polyarthritis ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Gelenke angreift. Diese Entzündung betrifft meist mehrere Gelenke gleichzeitig - daher der Begriff "Polyarthritis" (griechisch für "viele Gelenke"). Da die Erkrankung über einen langen Zeitraum andauert und fortschreitet, wird sie als "chronisch" bezeichnet. In der medizinischen Fachsprache wird chronische Polyarthritis oft mit rheumatoider Arthritis gleichgesetzt, da beide Krankheitsbilder ähnliche Symptome und Verläufe aufweisen.

Etwa 1 % der Bevölkerung leidet an chronischer Polyarthritis, wobei Frauen dreimal häufiger betroffen sind als Männer. Obwohl die Krankheit häufig nach dem 50. Lebensjahr auftritt, können auch jüngere Menschen erkranken. Die seronegative chronische Polyarthritis ist eine spezielle Form, bei der bestimmte Antikörper im Blut nicht nachweisbar sind, was die Diagnose erschweren kann.

Symptome und Verlauf der chronischen Polyarthritis

Die Frühsymptome der chronischen Polyarthritis treten oft schleichend auf, weshalb die Krankheit zu Beginn leicht übersehen wird. Zu den ersten Anzeichen zählen:

  • Gelenkschmerzen und Schwellungen: Besonders betroffen sind die Finger- und Zehengelenke, die häufig beidseitig anschwellen und schmerzen.
  • Morgensteifigkeit: Nach dem Aufwachen sind die Gelenke oft für mindestens eine Stunde steif und unbeweglich, was die täglichen Aufgaben stark erschwert.

Im chronischen Verlauf der Erkrankung breiten sich die Entzündungen meist auf weitere Gelenke aus. Ohne rechtzeitige Behandlung kommt es zu einer kontinuierlichen Verschlechterung, die zu dauerhaften Gelenkschäden führen kann. Neben den Gelenkbeschwerden treten oft auch allgemeine Symptome auf:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Fieber
  • Gewichtsverlust
  • Leistungsschwäche

Im fortgeschrittenen Stadium kann sich die chronische Polyarthritis auf den gesamten Körper auswirken. In diesen späteren Stadien kann es zu deutlichen Gelenkdeformationen kommen, die die Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit erheblich einschränken. Auch innere Organe können in Mitleidenschaft gezogen werden, was zu schweren Komplikationen führen kann, wie:

  • Herz-Kreislauf-Problemen
  • Lungenentzündungen
  • Augenentzündungen

Ohne eine gezielte Therapie verstärkt sich die Krankheit mit der Zeit, was sowohl die körperliche Gesundheit als auch die Lebensqualität der Betroffenen massiv beeinträchtigen kann.

Mensch hält sich mit Hand an den Fuß aufgestellt auf einer blauen Couch

Ursachen und Risikofaktoren der chronischen Polyarthritis

Die genauen Ursachen der chronischen Polyarthritis sind bis heute nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle bei der Entstehung dieser Autoimmunerkrankung spielen. Personen mit einer genetischen Veranlagung haben ein höheres Risiko, an Polyarthritis zu erkranken.

Auch Rauchen erhöht das Risiko. Studien zeigen, dass Raucher ein deutlich höheres Risiko haben, an chronischer Polyarthritis zu erkranken, und dass die Erkrankung bei ihnen oft schwerer verläuft.

Der Krankheitsmechanismus beruht auf einer Autoimmunreaktion: Das Immunsystem, das eigentlich den Körper vor Infektionen schützen soll, greift fälschlicherweise das körpereigene Gewebe an - in diesem Fall die Gelenke. Dieser Angriff führt zu einer anhaltenden Entzündung, die die Gelenke nach und nach schädigt. Die ständige Entzündungsreaktion betrifft nicht nur die Gelenke, sondern kann im weiteren Verlauf auch andere Organe in Mitleidenschaft ziehen.

Obwohl die genaue Ursache dieser fehlgeleiteten Immunreaktion unklar ist, gelten Faktoren wie Viren, Bakterien oder auch Umwelteinflüsse als mögliche Auslöser.

Diagnose der chronischen Polyarthritis

Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose der chronischen Polyarthritis, um dauerhafte Schäden an den Gelenken zu verhindern. Je schneller die Erkrankung erkannt wird, desto effektiver kann eine passende Therapie eingeleitet werden, die das Fortschreiten der Entzündungen stoppt oder verlangsamt. Zu den wichtigsten Diagnosemethoden gehören:

  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt prüft auf Schwellungen, Rötungen und Bewegungseinschränkungen der Gelenke.
  • Bluttests: Spezifische Marker wie der Rheumafaktor oder das C-reaktive Protein (CRP) zeigen Entzündungen im Körper an. Auch wenn der Rheumafaktor nicht bei allen Betroffenen nachweisbar ist (insbesondere bei der seronegativen chronischen Polyarthritis), geben solche Tests wichtige Hinweise auf die Erkrankung.
  • Bildgebende Verfahren: Mithilfe von Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder MRT können frühzeitige Gelenkschäden sichtbar gemacht werden, noch bevor sie äußerlich spürbar sind.

Ein charakteristisches Merkmal der chronischen Polyarthritis ist der symmetrische Gelenkbefall. Das bedeutet, dass die gleichen Gelenke auf beiden Körperseiten betroffen sind, z. B. beide Handgelenke oder beide Knie. Dieses symmetrische Muster hilft oft dabei, die Erkrankung von anderen Formen der Arthritis zu unterscheiden und schneller eine Diagnose zu stellen.

Behandlungsmöglichkeiten der chronischen Polyarthritis

Die Behandlung der chronischen Polyarthritis zielt darauf ab, die Entzündungen zu kontrollieren, Schmerzen zu lindern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Langfristige Gelenkschäden können mit einer frühzeitigen Therapie gemindert werden. Dabei bildet medikamentöse Therapie die Grundlage der Behandlung. Häufig eingesetzte Medikamente sind:

  • Methotrexat: Ein Basistherapeutikum, das das Immunsystem unterdrückt und so die Entzündungsprozesse hemmt.
  • Kortikosteroide: Diese Medikamente wirken stark entzündungshemmend und werden oft zur schnellen Linderung akuter Schübe eingesetzt.
  • Biologika: Moderne Medikamente, die gezielt bestimmte Teile des Immunsystems blockieren und damit die Entzündungen effektiv bekämpfen.

Neben der medikamentösen Behandlung spielen auch Physiotherapie und alternative Maßnahmen eine wichtige Rolle im Umgang mit chronischer Polyarthritis. Regelmäßige Physiotherapie hilft, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten und Muskelabbau zu verhindern. Zudem können Kälte- und Wärmebehandlungen bei der Linderung von Schmerzen und Schwellungen helfen. Bewegungstherapien wie Schwimmen oder Radfahren fördern die Gelenkgesundheit, ohne die Gelenke zu überlasten. Auch eine gesunde Ernährung, reich an entzündungshemmenden Lebensmitteln wie Omega-3-Fettsäuren, kann sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken.

In schweren Fällen, wenn Gelenke bereits stark geschädigt sind, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Hierzu zählen beispielsweise der Ersatz von Gelenken durch Prothesen, die Wiederherstellung der Gelenkfunktion oder die Entfernung von entzündetem Gewebe, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern.

Leben mit chronischer Polyarthritis

Mit chronischer Polyarthritis zu leben, bedeutet, die Krankheit aktiv zu managen, um den Alltag so gut wie möglich zu gestalten. Es gibt zahlreiche Alltagstipps, die Betroffenen helfen können, mit den Symptomen besser umzugehen. Regelmäßige Bewegung empfiehlt sich, um die Gelenkfunktion zu erhalten und Schmerzen zu lindern. Dabei sind schonende Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder spezielle Bewegungstherapien besonders geeignet, da sie die Gelenke nicht überlasten. Es ist auch sinnvoll, den Arbeitsplatz anzupassen, um Gelenkbelastungen zu reduzieren. Ergonomische Möbel, häufige Pausen und das Vermeiden von Überlastungen können hier können bereits einen Unterschied machen.

Für viele Betroffene ist der Umgang mit Schmerzen eine tägliche Herausforderung. Neben Medikamenten können Entspannungstechniken, gezielte Wärmeanwendungen oder das Anlegen von Gelenkbandagen zur Linderung beitragen. Eine ausgewogene, entzündungshemmende Ernährung wirkt sich positiv auf das Schmerzempfinden aus.

Eine Krankheit betrifft nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Psychische Belastungen wie Ängste, depressive Verstimmungen oder das Gefühl, den Alltag nicht mehr bewältigen zu können, sind häufige Begleiterscheinungen. In solchen Situationen ist es wichtig, sich rechtzeitig Unterstützung zu holen. Selbsthilfegruppen bieten eine wertvolle Plattform für den Austausch mit anderen Betroffenen, was das Gefühl der Isolation verringern kann. Zudem stehen psychologische Beratungsangebote zur Verfügung, die speziell auf die Herausforderungen bei chronischen Krankheiten eingehen.

Ein Leben mit chronischer Polyarthritis erfordert Anpassungen, aber mit der richtigen Unterstützung und einem aktiven Umgang mit der Krankheit ist es möglich, den Alltag selbstbestimmt zu gestalten.

Häufige Fragen zur chronischen Polyarthritis

Wie erkenne ich die ersten Symptome der chronischen Polyarthritis?

Die ersten Symptome der chronischen Polyarthritis machen sich oft durch schmerzende und geschwollene Gelenke, vor allem an den Fingern und Zehen, bemerkbar. Auch die sogenannte Morgensteifigkeit, bei der sich die Gelenke nach dem Aufstehen für mindestens eine Stunde steif anfühlen, ist ein typisches Anzeichen. Sollten Sie diese Symptome bei sich feststellen, ist es ratsam, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, um die Diagnose zu sichern.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Behandlung?

Ernährung kann einen wichtigen Beitrag zur Behandlung der chronischen Polyarthritis leisten. Eine entzündungshemmende Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Fisch und Nüssen), Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist, kann helfen, die Entzündungen im Körper zu reduzieren. Zudem wird empfohlen, stark verarbeitete Lebensmittel und Zucker zu meiden, da sie als entzündungsfördernd gelten.

Was sind die Langzeitfolgen, wenn die Krankheit nicht behandelt wird?

Ohne Behandlung kann die chronische Polyarthritis zu schweren, irreversiblen Gelenkschäden führen. Die Entzündungen zerstören nach und nach den Knorpel und die Knochen in den betroffenen Gelenken, was zu Deformationen und Funktionsverlust führen kann. Außerdem besteht das Risiko, dass innere Organe wie Herz und Lunge in Mitleidenschaft gezogen werden, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere gesundheitliche Probleme erhöht.

Ist chronische Polyarthritis heilbar?

Leider ist chronische Polyarthritis bisher nicht heilbar. Mit modernen Behandlungsmethoden lässt sich der Verlauf der Krankheit jedoch deutlich verlangsamen, und die Symptome können effektiv kontrolliert werden. Ziel der Therapie ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und dauerhafte Schäden an den Gelenken zu verhindern.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Verzicht auf abstrakte Verweisung
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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