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Frau hält sich einen Spiegel vor ihr Gesicht

Psychische Erkrankungen: Symptome, Definition, Ursachen.

Ursachen verstehen, Anzeichen erkennen, Wege zur Heilung finden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Psychische Erkrankungen betreffen Emotionen, Denken, Verhalten und körperliche Gesundheit
  • Häufige Erkrankungen sind Depressionen, Angststörungen und Schizophrenie
  • Die Symptome können emotional, kognitiv, verhaltensbezogen oder körperlich sein
  • Es gibt verschiedene Behandlungsoptionen wie Psychotherapie, Medikamente und alternative Therapien

Auch wenn psychische Erkrankungen Millionen von Menschen weltweit betreffen, werden sie nach wie vor oft missverstanden oder ignoriert. Viele Menschen kennen zwar den Begriff, wissen aber nicht genau, was dahintersteckt. Dabei können psychische Erkrankungen die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und betreffen nicht nur das emotionale Wohlbefinden, sondern auch körperliche und soziale Aspekte des Lebens.

Der Weg zu einer gesunden Psyche beginnt mit dem Bewusstsein für mögliche Erkrankungen und dem Verstehen ihrer Ursachen und Symptome. Dieser Ratgeber soll einen ersten Überblick geben und dabei helfen, psychische Erkrankungen besser zu erkennen, zu verstehen und Wege zu finden, wie man mit ihnen umgeht.

Was sind psychische Erkrankungen und welche gibt es?

Wissenschaftlich werden psychische Erkrankungen als Störungen der psychischen Gesundheit klassifiziert, die in internationalen Diagnosemanualen wie der ICD-10 (International Classification of Diseases) oder dem DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) festgelegt sind. Sie reichen von leichten Störungen wie bestimmten Phobien bis hin zu schweren psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder schweren Depressionen.

Zu den häufigsten psychischen Erkrankungen gehören:

  • Depression
  • Angststörung
  • Bipolare Störung
  • Schizophrenie
  • Suchtstörung
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Zwangsstörung
  • Essstörung
Mensch sitzt auf einer Coucch und hat sich eine orangene Wolldecke über den Kopf gezogen

Symptome psychischer Erkrankungen

Psychische Erkrankungen können auf vielfältige Weise auftreten und sich in verschiedenen Symptomen äußern. Diese lassen sich oft in emotionale, kognitive, verhaltensbezogene und körperliche Symptome einteilen:

  • Emotionale Symptome: Menschen können anhaltende Traurigkeit, Reizbarkeit oder Angst empfinden. Freude und Begeisterung für alltägliche Aktivitäten verschwinden oft.
  • Kognitive Symptome: Schwierigkeiten bei der Konzentration, Gedächtnisprobleme oder ständige negative Gedanken können auftreten.
  • Verhaltensbezogene Symptome: Rückzug von sozialen Aktivitäten, Veränderungen im Schlaf- oder Essverhalten sowie das Vernachlässigen von Verpflichtungen und Hobbys sind häufige Anzeichen.
  • Körperliche Symptome: Viele Menschen erleben auch körperliche Reaktionen, wie ständige Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden, die keinen physischen Ursprung haben.

Ursachen und Risikofaktoren von psychischen Erkrankungen

Die Ursachen psychischer Erkrankungen sind komplex und oft das Ergebnis eines Zusammenspiels mehrerer Faktoren. Es gibt keine einzelne Ursache, die bei allen Betroffenen zu einer psychischen Erkrankung führt. Stattdessen handelt es sich oft um eine Kombination aus biologischen, psychosozialen und umweltbedingten Einflüssen:

  • Biologische Faktoren:
    Genetische Veranlagung spielt eine wesentliche Rolle. Menschen mit einer familiären Vorbelastung haben ein höheres Risiko, selbst psychische Erkrankungen zu entwickeln. Auch Ungleichgewichte in der Gehirnchemie, insbesondere bei Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin, können zu Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie beitragen.
  • Psychosoziale Faktoren:
    Traumatische Erlebnisse, wie emotionaler oder körperlicher Missbrauch, Verlust eines nahestehenden Menschen oder schwerwiegende Lebenskrisen, können eine psychische Erkrankung auslösen. Ein unsicheres soziales Umfeld, mangelnde Unterstützung durch Freunde oder Familie und chronischer Stress erhöhen das Risiko ebenfalls.
  • Umweltfaktoren:
    Umweltfaktoren wie sozialer Stress, Isolation, Arbeitslosigkeit oder finanzielle Schwierigkeiten können ebenfalls eine Rolle spielen. Auch ein ungünstiges Arbeitsumfeld oder Mobbing wirken sich negativ auf die psychische Gesundheit aus. Der Konsum von Drogen und Alkohol kann das Risiko, eine psychische Erkrankung zu entwickeln, ebenfalls erhöhen oder bestehende Symptome verschlimmern. Wichtig zu wissen: Diese Faktoren verstärken sich oft gegenseitig. So kann beispielsweise jemand mit einer genetischen Veranlagung für Depressionen durch ein traumatisches Ereignis schneller erkranken.

Behandlungsmöglichkeiten von psychischen Erkrankungen

Die Behandlung psychischer Erkrankungen ist vielfältig und hängt von der Art der Erkrankung sowie dem individuellen Krankheitsverlauf ab. Sie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und dem Betroffenen zu helfen, den Alltag wieder zu bewältigen.

  • Psychotherapie:
    Die Psychotherapie ist eine der häufigsten Behandlungsformen bei psychischen Erkrankungen.
  • Medikamentöse Behandlung:
    Viele psychische Erkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen, werden auch mit Medikamenten behandelt. Antidepressiva, Antipsychotika oder Stimmungsstabilisatoren können helfen, die Symptome zu kontrollieren. Allerdings wirken Medikamente oft nicht sofort und sollten immer in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.
  • Alternative Therapien:
    Neben klassischen Behandlungsmethoden gibt es auch ergänzende Ansätze, wie Meditation, Achtsamkeitstraining oder Sport, die sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken können. Bewegung und Entspannungstechniken wie Yoga helfen, Stress abzubauen und das emotionale Wohlbefinden zu fördern.
  • Prävention und Selbsthilfe:
    Präventive Maßnahmen, wie der Aufbau eines stabilen sozialen Netzwerks, regelmäßige Bewegung und Stressbewältigungstechniken, können dazu beitragen, psychischen Erkrankungen vorzubeugen oder Rückfälle zu verhindern. Selbsthilfegruppen bieten zusätzlich die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Der Umgang mit psychischen Erkrankungen im Alltag

Eine psychische Erkrankung kann den Alltag der Betroffenen stark beeinflussen. Doch es gibt Strategien, die helfen können, mit den Herausforderungen umzugehen und wieder mehr Kontrolle über das eigene Leben zu erlangen.

Tipps für Betroffene:

  • Selbstfürsorge: Achten Sie auf sich selbst und geben Sie sich den Raum und die Zeit, die Sie brauchen. Regelmäßige Pausen, ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung können viel bewirken.
  • Unterstützung suchen: Sprechen Sie mit Freunden oder Familienmitgliedern über Ihre Gefühle. Professionelle Unterstützung durch Therapeuten oder Beratungsstellen ist ebenfalls eine wichtige Säule.
  • Tagesstruktur aufbauen: Eine feste Tagesstruktur hilft, den Überblick zu behalten und sich auf kleine, erreichbare Ziele zu konzentrieren.

Tipps für Angehörige:

  • Verständnis und Geduld: Psychische Erkrankungen sind oft schwer zu verstehen. Es ist wichtig, geduldig zu sein und den Betroffenen zu unterstützen, ohne ihn zu drängen.
  • Professionelle Hilfe einbeziehen: Angehörige sollten nicht zögern, sich selbst Unterstützung zu holen, um besser mit der Situation umgehen zu können.

Häufige Fragen zu psychischen Erkrankungen

Psychische Erkrankungen sind langfristige Zustände, die das Denken, Fühlen und Verhalten erheblich beeinträchtigen können, während Stimmungsschwankungen meist vorübergehend und weniger intensiv sind. Bei psychischen Erkrankungen hält die Beeinträchtigung über längere Zeit an und beeinflusst den Alltag stark.

Typische Anzeichen sind anhaltende Gefühle von Traurigkeit, Angst oder Gereiztheit, Schwierigkeiten im Alltag, Veränderungen im Schlaf- oder Essverhalten, Konzentrationsprobleme oder der Rückzug von sozialen Kontakten. Wenn diese Symptome länger als 2 Wochen anhalten, sollten Sie einen Facharzt oder Therapeuten aufsuchen.

Chronischer Stress kann ein erheblicher Risikofaktor für die Entwicklung oder Verschlimmerung psychischer Erkrankungen sein. Stress beeinflusst das Hormonsystem und kann das Risiko für Depressionen, Angststörungen und andere Erkrankungen erhöhen, insbesondere wenn keine gesunden Bewältigungsstrategien vorhanden sind.

Es gibt einige Maßnahmen, die das Risiko psychischer Erkrankungen verringern können, wie regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, Stressbewältigungstechniken (z. B. Meditation, Achtsamkeit), stabile soziale Kontakte und der Verzicht auf Alkohol und Drogen. Ein gesunder Lebensstil kann die psychische Resilienz stärken.

Psychische Erkrankungen sind oft mit einem gesellschaftlichen Stigma behaftet. Viele Menschen haben Angst, als schwach, "verrückt" oder unfähig wahrgenommen zu werden. Das führt dazu, dass viele Betroffene ihre Symptome verbergen und keine Hilfe suchen, obwohl es sich um behandelbare Erkrankungen handelt.

Ja, psychische Erkrankungen können auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Zu den häufigsten Erkrankungen in dieser Altersgruppe zählen ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung), Angststörungen, Depressionen und Essstörungen. Es ist wichtig, frühzeitig auf Symptome wie Verhaltensänderungen, Schulprobleme oder sozialen Rückzug zu achten, da eine frühzeitige Intervention entscheidend für die langfristige Entwicklung sein kann.

Ja, körperliche Bewegung hat nachweislich positive Effekte auf die psychische Gesundheit. Sport setzt Endorphine frei, die das Wohlbefinden steigern, und reduziert Stresshormone wie Cortisol. Regelmäßige Bewegung kann bei leichten Depressionen und Angststörungen genauso wirksam sein wie Medikamente oder Therapie.

In der Psychotherapie gibt es mehrere bewährte Therapieformen, die je nach individuellem Bedarf und Art der psychischen Erkrankung eingesetzt werden. Die häufigsten sind:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT):
    Diese Form hilft Patienten, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern. Sie wird häufig bei Angststörungen, Depressionen und Zwangsstörungen eingesetzt.
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie:
    Hierbei wird das Unbewusste in den Fokus gerückt, um innere Konflikte und ungelöste Probleme aus der Vergangenheit zu bearbeiten. Sie wird vor allem bei Persönlichkeitsstörungen oder chronischen Konflikten verwendet.
  • Systemische Therapie:
    Diese Therapieform bezieht das Umfeld des Patienten, wie Familie und Freunde, in den Prozess ein. Sie eignet sich gut für Beziehungsprobleme und familiäre Konflikte.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Beitragsstabilität
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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