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Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (K-PTBS).

So erkennen und behandeln Sie K-PTBS.

Was ist eine Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (K-PTBS)?

Die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (K-PTBS) ist eine besonders schwerwiegende Form der PTBS, die entsteht, wenn Menschen über längere Zeiträume wiederholt traumatischen Erlebnissen ausgesetzt sind. Während sich die klassische PTBS oft auf ein einzelnes traumatisches Ereignis bezieht, geht es bei der komplexen Störung um anhaltende Belastungen, die vor allem durch Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung entstehen.

Betroffene leiden nicht nur unter den klassischen PTBS-Symptomen, sondern auch unter schwerwiegenden Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen und der Selbstwahrnehmung. In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich K-PTBS von PTBS unterscheidet, welche Ursachen und Symptome typisch sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

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Symptome der K-PTBS

Ein zentrales Merkmal der K-PTBS ist die emotionale Desintegration. Betroffene verlieren oft das Gefühl für ihre eigenen Bedürfnisse und Emotionen, was zu einer chronischen Entfremdung von sich selbst und anderen führt.

Sie erleben nicht nur das Trauma immer wieder, sondern kämpfen auch mit tiefgreifenden Gefühlen von Scham, Schuld und einem Mangel an Selbstwertgefühl.

Während die klassischen PTBS-Symptome wie Flashbacks, Vermeidung und erhöhte Erregung auch bei K-PTBS auftreten, gibt es zusätzliche, tiefere Symptome:

  • Probleme mit der emotionalen Regulation: Menschen mit K-PTBS haben oft Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu kontrollieren. Sie können zwischen extremer Wut, Scham und Trauer schwanken, manchmal ohne erkennbaren Auslöser.
  • Negative Selbstwahrnehmung: Betroffene haben ein sehr negatives Selbstbild und erleben intensive Scham- und Schuldgefühle. Sie haben oft das Gefühl, "minderwertig" zu sein, oder dass das Trauma ihre eigene Schuld war.
  • Beziehungsprobleme: K-PTBS führt häufig zu Schwierigkeiten, enge, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen. Menschen mit dieser Störung haben oft Angst vor Nähe oder neigen zu destruktiven Beziehungsmustern, was auf die ständigen negativen Erfahrungen in zwischenmenschlichen Beziehungen zurückzuführen ist.
  • Dissoziation: Dissoziative Symptome wie das Gefühl, außerhalb des eigenen Körpers zu stehen, Gedächtnislücken oder eine Entfremdung von der Realität sind bei K-PTBS häufig. Betroffene fühlen sich oft von der Realität abgekoppelt.
  • Somatische Beschwerden: K-PTBS geht oft mit körperlichen Beschwerden einher, wie chronischen Schmerzen, Magen-Darm-Problemen oder unerklärlichen körperlichen Symptomen. Diese somatischen Symptome können Ausdruck der dauerhaften emotionalen Belastung sein. Neben diesen Hauptsymptomen können auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Herzrasen auftreten. Diese körperlichen Symptome sind oft direkte Folgen des anhaltenden Stresses und der Anspannung, unter der Betroffene stehen.

Ursachen der Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung

Die Ursachen der Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung liegen in der Natur des Traumas: Es handelt sich um anhaltende, wiederholte Traumatisierungen, denen Betroffene häufig über lange Zeiträume ausgesetzt sind.

Typische Auslöser für K-PTBS sind:

  • Lang andauernder körperlicher oder sexueller Missbrauch: Besonders in der Kindheit erlebte, wiederholte Gewalt durch vertraute Personen kann K-PTBS verursachen.
  • Kriegserlebnisse und Flucht: Menschen, die über Jahre hinweg in Kriegsgebieten leben oder auf der Flucht sind, entwickeln oft K-PTBS aufgrund der ständigen Bedrohung und Unsicherheit.
  • Emotionale Vernachlässigung: Besonders bei Kindern kann emotionale Vernachlässigung durch Bezugspersonen, die keine sichere Bindung ermöglichen, langfristig zu K-PTBS führen.

Wie kann man K-PTBS behandeln?

Die Behandlung der Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, da die Betroffenen nicht nur mit traumatischen Erinnerungen, sondern auch mit tief verwurzelten Problemen in ihrer Selbstwahrnehmung und ihren Beziehungen kämpfen.

Zu den bewährten Behandlungsmethoden gehören:

  • Traumatherapie: Diese Therapieform zielt darauf ab, die wiederkehrenden traumatischen Erinnerungen zu verarbeiten und den Betroffenen zu helfen, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen. Hier kommen oft Methoden wie EMDR oder kognitive Verhaltenstherapie zum Einsatz.
  • Stabilisierung: Bevor das eigentliche Trauma bearbeitet wird, wird zunächst eine Stabilisierung des Patienten angestrebt. Dabei lernen Betroffene, ihre Emotionen besser zu kontrollieren und den Alltag zu bewältigen, ohne von den Erinnerungen überwältigt zu werden.
  • Langfristige Psychotherapie: Da K-PTBS sehr tiefgreifend ist, benötigen Betroffene oft eine langfristige Therapie, um an Themen wie Selbstwert, zwischenmenschlichen Beziehungen und emotionaler Regulation zu arbeiten.
  • Medikamentöse Unterstützung: Auch bei K-PTBS können Antidepressiva und Beruhigungsmittel helfen, akute Symptome zu lindern und die Therapie zu unterstützen.

Wie kann man der K-PTBS vorbeugen?

Die Prävention der Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung ist besonders schwierig, da die Ursachen oft in der Kindheit oder in langfristigen, unkontrollierbaren Situationen liegen. Dennoch gibt es Maßnahmen, um das Risiko zu verringern, wie zum Beispiel frühzeitige psychologische Hilfe für Kinder in Risikosituationen, den Aufbau sicherer sozialer Netzwerke und das Schaffen von Bewältigungsstrategien für Menschen in extremen Lebenslagen.

Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung in Kürze

Die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (K-PTBS) entsteht durch wiederholte, lang anhaltende Traumatisierungen und geht über die Symptome der klassischen PTBS hinaus. Betroffene leiden unter schweren emotionalen Problemen, einer gestörten Selbstwahrnehmung und Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Behandlung muss ganzheitlich erfolgen und erfordert eine intensive, langfristige Therapie, die sowohl auf die Verarbeitung des Traumas als auch auf die Wiederherstellung eines stabilen Selbstbilds abzielt.

Häufige Fragen zur Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung

Wie unterscheidet sich K-PTBS von klassischer PTBS?

Die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung entsteht durch anhaltende Traumatisierung über einen längeren Zeitraum hinweg, während PTBS meist auf ein einzelnes traumatisches Ereignis zurückzuführen ist. Zudem sind bei K-PTBS die emotionale Regulation und zwischenmenschliche Beziehungen stärker betroffen.

Kann man von K-PTBS vollständig genesen?

Die Heilungschancen hängen stark von der Dauer und Intensität der Traumatisierung sowie der individuellen Unterstützung und Therapie ab. Viele Betroffene können jedoch durch eine langfristige Behandlung ihre Lebensqualität erheblich verbessern.

Wie lange dauert die Behandlung von K-PTBS?

Die Behandlung der Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung ist in der Regel langwierig und kann mehrere Jahre dauern, da die emotionalen und psychologischen Wunden tief sitzen und eine intensive Therapie erfordern.

Ist die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung in der Kindheit heilbar?

Je früher Kinder mit K-PTBS behandelt werden, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Frühzeitige psychologische Interventionen und ein stabiles Umfeld können den Heilungsprozess erheblich unterstützen.

Welche Unterstützung können Angehörige bei K-PTBS leisten?

Angehörige können Betroffenen helfen, indem sie ein stabiles und sicheres Umfeld schaffen, Verständnis zeigen und sie ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Unterstützungsgruppen und Fachliteratur können ebenfalls hilfreich sein.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Verzicht auf abstrakte Verweisung
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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