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Eine junge Frau sitzt auf einer Couch und versucht mit Gesten ihre verzweifelte Gefühlslage klar zu machen

Posttraumatische Belastungsstörung verstehen.

Wie Sie Symptome erkennen und die richtige Therapie finden.

Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?

PTBS ist eine psychische Reaktion auf ein traumatisches Ereignis. Während die meisten Menschen nach solchen Erlebnissen mit der Zeit wieder in ein normales Leben zurückfinden, können bei Betroffenen einer Posttraumatischen Belastungsstörung die Erinnerungen an das Trauma immer wieder unkontrolliert und intensiv zurückkehren. Diese Flashbacks und die damit verbundenen emotionalen und körperlichen Reaktionen führen oft zu erheblichen Einschränkungen im Alltag. PTBS ist nicht mit der normalen Stressreaktion nach einem belastenden Ereignis zu verwechseln. Sie ist eine ernsthafte Erkrankung, die eine professionelle Behandlung erfordert.

Der Unterschied zwischen einem Trauma und einer PTBS liegt in der Schwere und Dauer der Symptome. Während ein Trauma eine normale Reaktion auf außergewöhnlichen Stress ist, entwickelt sich PTBS, wenn der Stress so stark ist, dass der Betroffene nicht mehr in der Lage ist, das Erlebte zu verarbeiten.

Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung

Die Symptome einer PTBS sind vielfältig und betreffen sowohl die Psyche als auch den Körper. Typischerweise gliedern sich die Symptome in 3 Hauptbereiche:

  • Wiedererleben des Traumas (Flashbacks): Betroffene erleben das traumatische Ereignis in Form von Flashbacks, Albträumen oder aufdringlichen Gedanken immer wieder. Diese Situationen können durch bestimmte Reize, sogenannte Trigger, ausgelöst werden - dazu gehören Geräusche, Gerüche oder visuelle Eindrücke, die an das Trauma erinnern.
  • Vermeidung und emotionale Abstumpfung: Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung neigen dazu, Situationen, Orte oder Menschen, die an das Trauma erinnern, zu vermeiden. Gleichzeitig können sie eine emotionale Distanz zu anderen entwickeln, was oft als "Abstumpfung" beschrieben wird. Sie haben Schwierigkeiten, Freude oder andere positive Emotionen zu empfinden, und wirken oft teilnahmslos.
  • Erhöhte Erregung (Hyperarousal): Betroffene sind in einem ständigen Zustand der Übererregung. Sie sind übermäßig wachsam, schreckhaft, haben Schlafstörungen und Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Oft fühlen sie sich von einer ständigen inneren Anspannung begleitet.

Neben diesen Hauptsymptomen können auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder Herzrasen auftreten. Diese körperlichen Symptome sind oft direkte Folgen des anhaltenden Stresses und der Anspannung, unter der Betroffene stehen.

Welche Ursachen hat PTBS?

Die Ursachen für eine Posttraumatische Belastungsstörung sind vielfältig, jedoch gibt es immer ein zentrales Ereignis, das das Trauma auslöst.

Solche Ereignisse können sein:

  • Kriegserlebnisse und militärische Einsätze: Viele Kriegsveteranen entwickeln nach ihrer Rückkehr PTBS. Die extremen Situationen, in denen sie sich befunden haben, und die ständige Gefahr, der sie ausgesetzt waren, können zu langfristigen psychischen Schäden führen.
  • Gewalterfahrungen: Menschen, die Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt wurden, tragen oft ein hohes Risiko, eine PTBS zu entwickeln. Das Gefühl von Hilflosigkeit während der Tat prägt das Gehirn nachhaltig.
  • Schwere Unfälle und Naturkatastrophen: Auch Menschen, die schwere Unfälle erlebt haben oder Zeugen solcher Katastrophen wurden, können PTBS entwickeln. Besonders dann, wenn sie das Gefühl hatten, dem Tod nur knapp entkommen zu sein.

Die Wahrscheinlichkeit, eine PTBS zu entwickeln, hängt jedoch nicht nur vom traumatischen Ereignis ab, sondern auch von der individuellen psychischen Verfassung der Betroffenen. Menschen mit einem stabilen sozialen Umfeld und guter Resilienz haben oft eine geringere Wahrscheinlichkeit, PTBS zu entwickeln.

Eine Frau stützt ihre Arme auf ihren Knien ab - gegenüber schreibt eine Person etwas auf einen Zettel

Diagnose der Posttraumatischen Belastungsstörung

Die Diagnose von PTBS erfolgt in der Regel durch einen Facharzt oder Psychotherapeuten. Dazu werden spezifische Kriterien herangezogen, wie sie im internationalen Diagnosesystem DSM-5 festgelegt sind. Ein wichtiger Bestandteil der Diagnose ist die Dauer der Symptome: PTBS wird diagnostiziert, wenn die Symptome länger als einen Monat anhalten und das Leben des Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

Neben klinischen Interviews kommen auch Fragebögen und Tests zum Einsatz, um das Ausmaß der Erkrankung zu bestimmen. In vielen Fällen wird PTBS mit anderen psychischen Störungen verwechselt, wie Depressionen oder Angststörungen. Deshalb ist es wichtig, dass die Diagnose von einem erfahrenen Facharzt gestellt wird.

Behandlungsmöglichkeiten bei PTBS

Es gibt verschiedene Behandlungswege bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung, die oft miteinander kombiniert werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Psychotherapie. Zu den wirksamsten Therapien gehören:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Diese Therapieform hilft den Betroffenen, schädliche Denkmuster zu erkennen und durch gesündere zu ersetzen. Dabei lernen sie, wie sie mit Flashbacks und Albträumen umgehen und sich wieder sicher fühlen können.
  • EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing): EMDR ist eine relativ neue Therapieform, die besonders bei PTBS eingesetzt wird. Durch bestimmte Augenbewegungen wird das Gehirn stimuliert, um das Trauma zu verarbeiten und zu "überschreiben".
  • Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen werden Medikamente wie Antidepressiva oder Anxiolytika eingesetzt, um die Symptome zu lindern. Diese Medikamente können helfen, die extreme Angst und die Schlafstörungen zu reduzieren, heilen aber nicht die Ursache der PTBS.

Die frühzeitige Behandlung von PTBS ist entscheidend, um die Symptome in den Griff zu bekommen und das Risiko für chronische Verläufe zu minimieren.

Kann man einer Posttraumatischen Belastungsstörung vorbeugen?

Es gibt keine Garantie, eine PTBS vollständig zu verhindern, aber es gibt Möglichkeiten, das Risiko zu senken. Frühzeitige psychologische Unterstützung nach einem traumatischen Ereignis kann helfen, die Erlebnisse zu verarbeiten, bevor sie zu einer PTBS führen. Auch Stressbewältigungstechniken wie Meditation, Atemübungen und sportliche Betätigung können hilfreich sein, um die mentale Resilienz zu stärken.

Zusammenfassung: PTBS in Kürze

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung, die als Folge eines extrem belastenden oder traumatischen Ereignisses entsteht. Sie äußert sich durch wiederkehrende Flashbacks, emotionale Abstumpfung und ständige Übererregung. Häufige Auslöser sind Kriegserlebnisse, Gewalterfahrungen oder schwere Unfälle.

Die Behandlung von PTBS erfolgt in der Regel durch Psychotherapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie oder EMDR, kombiniert mit medikamentöser Unterstützung. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um chronische Verläufe zu vermeiden. Vorbeugende Maßnahmen wie Stressbewältigung und frühzeitige psychologische Betreuung können helfen, das Risiko zu senken.

Häufige Fragen zur Posttraumatischen Belastungsstörung:

Wie lange dauert es, bis eine PTBS geheilt ist?

Die Dauer der Behandlung hängt stark von der Schwere der Posttraumatischen Belastungsstörung und den individuellen Fortschritten des Patienten ab. Einige Betroffene können innerhalb weniger Monate deutliche Verbesserungen erleben, während andere mehrere Jahre Therapie benötigen.

Kann man nach einem Trauma PTBS sofort entwickeln?

In den meisten Fällen entwickelt sich PTBS nicht sofort nach einem traumatischen Ereignis. Die Symptome können Tage, Wochen oder sogar Monate nach dem Erlebnis auftreten, was die Diagnose oft erschwert.

Gibt es unterschiedliche Formen einer Posttraumatischen Belastungsstörung?

Ja, es gibt verschiedene Formen. Neben der klassischen gibt es die sogenannte komplexe PTBS, die häufig bei Menschen auftritt, die wiederholt und über einen längeren Zeitraum traumatischen Erlebnissen ausgesetzt waren, wie z. B. Missbrauch in der Kindheit.

Können Kinder auch PTBS entwickeln?

Ja, Kinder können genauso wie Erwachsene an PTBS erkranken. Die Symptome äußern sich bei ihnen jedoch häufig anders, beispielsweise in Form von Rückzugsverhalten, Albträumen oder dem Verlust bereits erlernter Fähigkeiten.

Welche Rolle spielt das soziale Umfeld bei der Bewältigung von PTBS?

Ein unterstützendes soziales Umfeld ist extrem wichtig für die Bewältigung der Posttraumatischen Belastungsstörung. Familienmitglieder, Freunde und Selbsthilfegruppen können Betroffenen helfen, sich verstanden und nicht alleingelassen zu fühlen, was den Heilungsprozess positiv beeinflussen kann.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Verzicht auf abstrakte Verweisung
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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